FF schrieb:Und ob das dann gleich ein Bestseller würde, durch den man als "gemachter Mann" aus dem Gefängnis käme, wäre obendrein sehr fraglich. Gibt es dafür Beispiele? Mehr als eins oder zwei?
Schon lange her. 80er Jahre?
Ich war damals sehr jung, kann mich aber ziemlich gut erinnern.
Ein Täter, der in einem aufsehenerregendem Mordfall verurteilt wurde, erhielt viel Geld für Interviews, die der Stern abdruckte, mehrteilig.
Das wurde damals kritisch gesehen, denn der Täter durfte das Geld behalten.
Seine Begründung: Ich habe einen kleinen Sohn, den ich finanziell absichern will.
(Fand ich frech. Was ist mit den Angehörigen des Opfers?)
Wenn das Buch eines Täters ein finanzieller Erfolg werden soll, muss die Presse kostenlose Vorarbeit leisten.
Magazinen wie Spiegel/Stern müssten die Leute für den Fall faszinieren. Es muss durch Interviews z.B. Interesse geweckt werden: Das will ich lesen
Und wenn das Buch da ist, muss man auf Lesereise gehen. Bücher müssen beworben werden.
Wie will er das machen, wenn er im Knast sitzt?
Täterbuch: Ich bin mir sicher, dass so etwas früher evtl. hingehauen hätte, aber heute nicht mehr.
Der Fall PM ist vermarktbar, verfilmbar, aber nicht mit ihm als Autor.
Trotzdem kann er natürlich schreiben, wenn ihm langweilig wird.
Man kann Bücher en demand drucken lassen. Das heisst man bezahlt als Autor nicht den Druck einer ganzen Auflage (die dann unverkauft in Kisten verschimmelt), man bezahlt den Druck der Bücher die bestellt werden.
Das Bücher machen ist heute einfach geworden.
Man muss sich als Selfpublisher aber noch mehr rühren.
Man muss seine Lesereisen selber organisieren usw.
Nein. Er wird keine Bestseller veröffentlichen.