equinoxx schrieb:Es muss ja nicht sein, dass irgend jemand die Mädchen dorthin gelockt hat. Es reicht ja, dass sie aus eigener Motivation dorthin wollten und wie gesagt, der Täter erfahren hat, dass sie dort anzutreffen sind.
OpLibelle schrieb:So wie Libbys Schwester das immer geschildert hat, kam der Wunsch der beiden eher spontan. Und dann müsste es ja eine ausgehende Kommunikation gegeben haben, in dem Sinne, dass eine postete, twitterte ..., dass sie jetzt zur Brücke gehen. Das hätte man auf den Geräten gefunden bzw. nachweisen können, denke ich.
OpLibelle schrieb:Der Täter müsste dann schon Abby gezielt dorthin gelockt haben, wobei Abby gar ken Handy hatte, sondern nur ein Tablet. Das Tablet und auch Libbys Handy liegen den Behörden vor. Die Geräte wurden mit Sicherheit - schon im Rahmen der Ermittlungen gegen KK - auf links gedreht. Und es gab offenbar nichts, was auf eine Verabredung hindeutet.
Ich bin mir sogar sicher, dass diese Geräte und die Kommunikation der beiden Opfer nicht erst im Zusammenhang mit den Ermittlungen rund um KK genau untersucht wurden, sondern schon direkt in den Stunden und Tagen nach dem Auffinden der Leichen.
Dass KK ermittelt, festgenommen und verurteilt wurde, ist ein Resultat dieser Untersuchungen.
Es ist doch heute Standard, dass im Rahmen der Umfeldermittlung der Opfer auch das digitale Umfeld, also die Kontakte in den sozialen Medien und die Kommunkation per Telefon, Email, WHatsApp, Snapchat etc gehört Die digitale Kommunikation spielt doch gerade in diesem Fall von Anfang an eine große Rolle, immerhin wird der Fall ja nicht umsonst auch als "Snapchat-Killer"-Mord bezeichnet....
Es gibt bei den Ermittlungsbehörden mittlerweile ganze Abteilungen, die sich mit nichts anderem als der Auswertung digitaler Daten beschäftigen.
Ich glaube also kaum, dass gerade ein wie auch immer gearteter und von wem auch immer ausgehender Kontakt der zwischen der Zusage von Libbys Schwester die beiden zu fahren und der Erlaubnis von Libbys Großmutter für den Ausflug und dem Versenden des Bildes von Abby auf der Brücke über Snapchat stattgefunden hat, den Ermittlern entgangen wäre. Das gleiche gilt für einen Kontakt unmittelbar vor dem als spontan beschriebenen Entschluss für den Ausflug (über den sich die Mädchen an der Brücke mit jemanden verabredet haben könnten und dann die Grußmutter und Schwester bequengelt hätten, um bei dem eigentlich schon zugesagten Treffen erscheinen zu können).
Natürlich wäre eine Telefonat zwischen Abby und dem Jungen, den sie "datete" erst mal unauffällig gewesen und es hätte sicher erst mal gereicht, wenn er gelogen hätte und gesagt hätte, dass es dabei nicht um eine Verabredung ging. Trotzdem wäre er doch damit auf dem Schirm der Ermittler geblieben.
Und wer die typischen Jugendlichen von heute kennt, weiß auch, dass das erste, was sie nach dem Aussteigen aus dem Auto und der Abfahrt der großen Schwester getan hätten gewesen wäre, eine Nachricht an die Verabredung zu schicken "Sind am Parkplatz und in 5 Minuten an der Brücke!".
Deshalb glaube ich nicht, dass die beiden dort gezielt hingelockt wurden. Das wäre rausgekommen und derjenige, der sie gelockt hätte, wäre für die Ermittler auch zu identifizieren gewesen.
equinoxx schrieb:(Ich glaube, gesichert ist nur, dass er mit Abby kurz vor dem Ausflug auf die Brücke Kontakt hatte.)
Er hatte mit Libby Kontakt, nicht mit Abby.
Was mich an der ganzen Sache einfach wundert, ist, dass es so lange gedauert hat, bis er verhaftet wurde. Das AS-Profil muss den Ermittlern doch gleich nach der Tat aufgefallen sein, die brauchen doch nicht 4 1/2 Jahre um ein Handy und die Kontakte der Opfer in den sozialen Medien auszuwerten. Und KK war, was die Verschleierung seiner Spuren im Internet anging, nicht gerade die hellste Kerze auf dem Kuchen....
equinoxx schrieb:Wie auch immer, mir fällt es sowieso schwer zu glauben, dass das eine völlig spontane Tat war.
Wie geistesgegenwärtig und eiskalt muss man denn sein, dass man alles alleine in dieser kurzen Zeit schafft:
Die Mädchen zufällig auf dem Pfad entdecken, sich sofort vergegenwärtigen, dass dies die Chance ist, sie wegzuschnappen, die beiden mit einer Schusswaffe unter Kontrolle zu bringen, an einen anderen Ort zu führen, sie die ganze Zeit über beide in Schach zu halten und mit einem Messer, das man auch noch passenderweise dabei hat, auf eine Weise zu töten, die wie bekannt ist auch einige Zeit in Anspruch nehmen müsste.
Wie gesagt, das alles in wirklich einen sehr engen Zeitrahmen.
Krasse Leistung (im schlechtesten Sinne natürlich.)
In meinen Augen nicht besonders wahrscheinlich.
Ich bin mir sicher, dass die beiden Mädchen zwar Zufallsopfer waren, aber die Tat insofern nicht spontan war, als dass der Täter, meiner Meinung nach RA, die Tat schon länger geplant hatte. Er hat dazu die Stelle an der Brücke ausbaldovert und als geeignete Falle identifiziert, wenn man den Opfern den Rückweg über die Brücke abschneidet.
Ich denke nicht, dass die Stelle, an der später die Leichen gefunden wurden, als Tatort ausersehen war, sondern dass die Flussdurchquerung nur stattgefunden hat, weil die Mädchen hier einen Fluchtversuch durch den Fluss gemacht haben, er ihnen gefolgt ist und sie dann noch im Wasser oder eben auf der anderen Seite wieder unter seine Kontrolle gebracht hat.
Ich denke auch, dass BG dort öfter unterwegs war und eben darauf gelauert hat, dass ihm jemand begegnet, der ihm in seinen Augen als geeignetes Opfer erschien. Und dass er die Tat schon öfter in der Phantasie durchgespielt hat, also eine gewisse Vorstellung davon hatte, was wo und wie passieren soll. Er war vorbereitet, da er je mindestens eine Pistole und ein Messer dabei hatte.
Sicher sind die Verhältnisse nicht mit Deutschland zu vergleichen und es gibt in Amerika sicher einige Menschen, die ständig Messer und Pistolen bei sich tragen, aber ich finde das trotzdem ein Anzeichen dafür, dass BG durchaus geplant hatte, an diesem Tag die Tat zu begehen, wenn sich eine günstige Situation (in seinen Augen passende Opfer, keine direkten Zeugen) ergibt. Wären Abby und Libby ihm an dem Tag nicht begegnet und auch keine anderen potentiellen Opfer oder wäre die Frau mit dem Hund bei der Begegnung mit den Mädchen noch in direkter Nähe gewesen, hätte er eben noch an weiteren Tagen weitere Ausflüge genau zu dieser Brücke unternommen.