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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

4.453 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: USA, Mord, 2017 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

27.09.2023 um 12:39
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Ich habe doch oben die Stellungnahme der Staatsanwaltschaft im Volltext verlinkt. Was glaubt ihr beiden denn, was da jetzt noch kommt oder kommen müsste?
Ich glaube, Du hast meinen Satz missverstanden oder ich habe es missverständlich ausgedrückt:
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Er muss jetzt nur darlegen, ob der Durchsuchungsbeschluss berechtigt und damit legal war.
Alle anderen Dinge werden, wenn es dazu kommt, dann im Prozess diskutiert werden.
Ich sehe es auch so, dass McLeland alles notwendige in seiner Erwiderung zum Ausdruck gebracht hat. Er geht e auf die Dinge ein, die ein Franks Hearing rechtfertigen würden, zu dem Restgeschwurbel rund um den Odinkult hat er nichts zu sagen, weil es einfach nur wilde Spekulation ist.
Weitere Statements von Seiten der Staatsanwaltschaft braucht es nicht. Auf dieser Basis kann die Richterin entscheiden, ob sie ein Franks Hearing zulässt oder nicht.
Den ganzen Odin-Kram mögen die Verteidiger dann in der Hauptverhandlung nutzen, um Zweifel bei der Juri zu säen. Zumindest kann sie Staatsanwaltschaft sich jetzt ganz gut auf diesen Argumentationskomplex vorbereiten.


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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

27.09.2023 um 12:59
Wäre es möglich das man RA noch einmal über die Brücke laufen lassen könnte? Natürlich mit Absicherungen usw.. Dann könnte man doch mittels Digitaltechnik alles übereinanderlegen und feststellen ob gewisse Ähnlichkeiten vorhanden sind.


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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

27.09.2023 um 18:36
Zitat von JammiJammi schrieb:Wäre es möglich das man RA noch einmal über die Brücke laufen lassen könnte?
Ja klar, aber man kann ihn nicht dazu zwingen (wie auch? Wenn er nicht gehen will, geht er halt nicht). Und seine Verteidigung würde nie und nimmer zustimmen. Es könnte ja nichts inkrimminierender sein, als wenn man ihn nochmals in den Klamotten von BG über die Brücke laufen ließe. In allen sozialen Medien würde man Videovergleiche rauf und runter diskutieren, ohne sich für technische Ergebnisse zu interessieren. Und alle würden entweder "offensichtlich schuldig!" oder "der schauspielert doch!" rufen.


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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

28.09.2023 um 01:14
Staatsanwalt McLeland hat beantragt, Kameraübertragungen der Anhörungen und des Prozesses zu untersagen.

Außerdem hat er beantragt, die Gerichtsprotokolle nicht mehr öffentlich zugänglich zu machen und Anträge erst nach einer Prüfung durch das Gericht zu veröffentlichen.

https://news.yahoo.com/prosecutor-wants-accused-delphi-killers-151103472.html


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28.09.2023 um 01:21
Ich sage ja, dass er die Öffentlichkeit ausschließen will...
Aber ich denke mal, dafür ist es jetzt zu spät. Da ist doch jetzt die Hölle los, in Delphi.


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28.09.2023 um 01:28
@Helen559
Zitat von Helen559Helen559 schrieb:Ich sage ja, dass er die Öffentlichkeit ausschließen will...
Ich denke da gehts in 1. Linie erst mal um den Schutz der Opferangehörigen und bisher unbeteiligter Dritter. Bei einem solchen Verteidigerteam muss man doch verhindern, dass die ganze Welt unschuldige Personen stalken kann.


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28.09.2023 um 01:36
@jaska
Das sind doch keine Idioten. Ich denke wirklich, sie hatten Gründe, so vorzugehen, die wir nicht kennen.


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28.09.2023 um 08:06
@Rick_Blaine
Lieben Dank!

@Helen559
Zitat von Helen559Helen559 schrieb:Das sind doch keine Idioten. Ich denke wirklich, sie hatten Gründe, so vorzugehen, die wir nicht kennen.
Das trifft aber genauso auf Staatsanwalt McLeland zu. Auch er wird gute Gründe für seine Anträge haben.


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29.09.2023 um 13:00
Zitat von jaskajaska schrieb:@Helen559
Helen559 schrieb:
Das sind doch keine Idioten. Ich denke wirklich, sie hatten Gründe, so vorzugehen, die wir nicht kennen.

Das trifft aber genauso auf Staatsanwalt McLeland zu. Auch er wird gute Gründe für seine Anträge haben.
Was für Gründe der Staatsanwalt hat, die Öffentlichkeit vom Prozess auszuschließen, darüber lässt sich natürlich nur mutmaßen. Aus meiner zugegebenermaßen laienhaften Sicht wirkt es sehr seltsam. Ich finde jedenfalls, dass es für den Beschuldigten spricht, dass er sich der Öffentlichkeit stellen will, obwohl das auch für ihn höchst peinlich ist.

Ich denke, dass es dem bislang außergewöhnlich undurchsichtigen Verfahren gut tun würde, ab jetzt transparent zu sein. Und ich denke auch, dass es für die Opferangehörigen besser wäre. Sicherlich würden viele Medien reißerisch berichten, aber das machen sie in diesem Fall ja schon lange.
Wahrscheinlich ist diese Gefahr sogar noch viel größer, wenn lediglich Infos aus zweiter Hand sowie Gerüchte und Spekulationen herumgeistern.


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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

29.09.2023 um 14:48
Zitat von equinoxxequinoxx schrieb:Was für Gründe der Staatsanwalt hat, die Öffentlichkeit vom Prozess auszuschließen, darüber lässt sich natürlich nur mutmaßen. Aus meiner zugegebenermaßen laienhaften Sicht wirkt es sehr seltsam. Ich finde jedenfalls, dass es für den Beschuldigten spricht, dass er sich der Öffentlichkeit stellen will, obwohl das auch für ihn höchst peinlich ist.

Ich denke, dass es dem bislang außergewöhnlich undurchsichtigen Verfahren gut tun würde, ab jetzt transparent zu sein. Und ich denke auch, dass es für die Opferangehörigen besser wäre. Sicherlich würden viele Medien reißerisch berichten, aber das machen sie in diesem Fall ja schon lange.
Es stimmt doch gar nicht, dass der Staatsanwalt die Öffentlichkeit ausschließen will! Selbstverständlich ist der Prozess öffentlich, eine ander Möglichkeit gibt es in den USA auch gar nicht.
Er hat lediglich beantragt, das weitere Anträge zunächst versiegelt werden, wenn sie gestellt werden und erst nach Prüfung durch das Gericht veröffentlicht werden.

Außerdem hat er beantragt, im Gerichtssaal keine Kameras zuzulassen. Das bedeutet nicht, dass Journalisten keinen Zutritt zum Prozess haben. Sie können selbstverständlich als Beobachter teilnehmen und über den Prozess berichten. Genauso können interessierte Bürger die Verhandlungen als Zuschauer besuchen.


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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

29.09.2023 um 16:54
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Es stimmt doch gar nicht, dass der Staatsanwalt die Öffentlichkeit ausschließen will! Selbstverständlich ist der Prozess öffentlich, eine ander Möglichkeit gibt es in den USA auch gar nicht.
Das war mir nicht bewusst, mir war klar, dass die Pressefreiheit etc. in den USA viel weitreichender ist und der Schutz der Persönlichkeitsrechte oftmals nachrangig, verglichen mit Deutschland. Ich hatte aber gedacht, dass es auch Ausnahmen gibt und das es sehr wohl die Möglichkeit gibt mindestens Teile eines Prozesses sowie die Court Records (bzw. Teile davon) vor der Öffentlichkeit zu verschließen. Wenn das nicht stimmt, hab ich jetzt was dazu gelernt, danke. : )
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Außerdem hat er beantragt, im Gerichtssaal keine Kameras zuzulassen. Das bedeutet nicht, dass Journalisten keinen Zutritt zum Prozess haben. Sie können selbstverständlich als Beobachter teilnehmen und über den Prozess berichten. Genauso können interessierte Bürger die Verhandlungen als Zuschauer besuchen.
Und warum sollten dann Kameras überhaupt ausgeschlossen werden, wenn der Beschuldigte zustimmt beziehungsweise dies sogar fordert? Könnte es sein, dass sich die Angehörigen dagegen ausgesprochen haben?


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29.09.2023 um 17:34
Warte mal, jetzt verstehe ich gerade gar nichts mehr. Du schreibst ja wie ich gerade gelesen habe, selbst, dass die Gerichtsprotokolle verschlossen bleiben sollen. Also ist es ja doch ein Ausschluss der Öffentlichkeit, zumindest einer größeren.
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Außerdem hat er beantragt, die Gerichtsprotokolle nicht mehr öffentlich zugänglich zu machen und Anträge erst nach einer Prüfung durch das Gericht zu veröffentlichen.



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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

30.09.2023 um 00:56
Zitat von equinoxxequinoxx schrieb:Und warum sollten dann Kameras überhaupt ausgeschlossen werden, wenn der Beschuldigte zustimmt beziehungsweise dies sogar fordert? Könnte es sein, dass sich die Angehörigen dagegen ausgesprochen haben?
Die Kameraübertragung ist in Indiana überhaupt erst sei Mai diesen Jahres erlaubt. Vorher war es prinzipiell nicht gestattet, jetzt kann der Richter entscheiden, ob er Kameras zulässt und was gefilmt und/oder übertragen werden darf und was nicht.

Das kann man sich aber nicht so vorstellen, dass dann einfach ein Kamerateam kommen kann, eine Kamera in eine Ecke das Saals stellen kann und drauflosfilmen darf. Es gibt bestimmte Dinge, die in der Regel nicht gefilmt werden dürfen, z.B. grausame Fotos des Tatortes. Aber z.B. auch die Jury darf nicht gefilmt werden, weil sie anonym bleiben soll, um sie vor Beeinflussungen zu schützen.

Dann darf die Jury bestimmte Dinge, die im Gerichtssaal besprochen werden, nicht hören; z.B. wenn darüber diskutiert wird, ob ein Beweis zugelassen wird oder nicht. Wenn die Jury die ganze Diskussion mitbekommt, kennt sie den Beweis und die Details und selbst wenn ein Richter sagt, dass dieser Beweis jetzt nicht zählt und bei der Urteilsbildung nicht berücksichtigt werden darf, könnte sich kaum jemand vom Einfluss der Kenntnisse frei machen.
Also dürfen auch bestimmte Teile der Verhandlungen nicht gefilmt werden, sonst könnte ein Mitglied der Jury, die bei dem Teil der Verhandlung außerhalb des Saals gewartet hat, ja abends im Internet oder im Fernsehen die Kameraaufzeichnung sehen und damit Kenntnis bekommen von dem was besprochen wurde.

Das ist also alles nicht so einfach und muss sehr gut geplant und organisiert werden. Und in Indiana hat das Gericht halt keine Erfahrung damit, weil es bisher eben keine Kameras im Gerichtssaal gab. Den ersten Versuch dann gleich mit so einem High-Profile-Case zu starten, in dem dann zu erwarten ist, dass nicht ein Kamerateam im Gerichtssaal erscheinen wird, sondern mehr als überhaupt reinpassen.
Ich verstehe sehr gut, dass der Staatsanwalt keine Kameras im Gerichtssaal dabei haben möchte und das hat meiner Meinung nach nichts mit Geheimniskrämerei und "hinter geschlossenen Türen" zu tun. Die Journalisten dürfen ja anwesend sein, nur eben keine Ton- und Filmaufnahmen machen.
Aber jeder Fehler, der bei der Kameraübertragung gemacht würde, könnte dazu führen, dass der Prozess ggfls. wiederholt werden muss oder das Urteil angefochten werden kann. Und ich denke, das ist eigentlich sicher nicht im Interesse der Öffentlichkeit.
Zitat von equinoxxequinoxx schrieb:Warte mal, jetzt verstehe ich gerade gar nichts mehr. Du schreibst ja wie ich gerade gelesen habe, selbst, dass die Gerichtsprotokolle verschlossen bleiben sollen. Also ist es ja doch ein Ausschluss der Öffentlichkeit, zumindest einer größeren.
Die Protokolle und Anträge werden nur bis zum Prozess evtl. auch bis zum Urteil versiegelt. Es geht ja vor allem darum, die Ermittlungen und den Prozess nicht zu gefährden.
Und viele Dinge, die die Verteidiger jetzt z.B. in dem Memorandum vorgebracht haben, wären im Prozess sowieso angesprochen und diskutiert worden. Wenn er Ermittlungsfehler der Polizei gibt werden die sicher Gegenstand des Prozesses sein und der ist wie gesagt öffentlich.


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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

30.09.2023 um 09:32
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Das ist also alles nicht so einfach und muss sehr gut geplant und organisiert werden. Und in Indiana hat das Gericht halt keine Erfahrung damit, weil es bisher eben keine Kameras im Gerichtssaal gab. Den ersten Versuch dann gleich mit so einem High-Profile-Case zu starten, in dem dann zu erwarten ist, dass nicht ein Kamerateam im Gerichtssaal erscheinen wird, sondern mehr als überhaupt reinpassen.
Für mich kein Argument. Aufgabe des Staates ist es nicht, es sich leicht zu machen, sondern in einem Fall, in dem ein Justizirrtum im Raum steht, für maximale Transparenz zu sorgen. Und Fehler so gut es geht zu heilen, sofern welche passiert sind. Schließlich hat der Staat das Gewaltmonopol und muss seinen Bürgern beweisen, dass er damit verantwortungsvoll umgeht. Egal wie schwierig es ist. Sein Job ist, das trotz aller Widrigkeiten hinzukriegen. Und dass eine erstmalige Kameraübertragung in einem Bundesstaat wegen eines High-Profile-Case zur Debatte steht und nicht wegen einer Lapalie, dürfte auch eineluchtend sein.
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Ich verstehe sehr gut, dass der Staatsanwalt keine Kameras im Gerichtssaal dabei haben möchte und das hat meiner Meinung nach nichts mit Geheimniskrämerei und "hinter geschlossenen Türen" zu tun. Die Journalisten dürfen ja anwesend sein, nur eben keine Ton- und Filmaufnahmen machen.
Sehe ich nicht ganz so wie du. Verständlich ist, dass es schwierig für die Angehörigen wäre.
Was McLeland darüber hinaus gesagt hat, klingt aber eher so, als wolle er das Gericht die Peinlichkeit ersparen, vor einer Weltöffentlichkeit bloßgestellt zu werden:
(Übersetzung weiter unten)
"Defense counsel continues to use inflammatory language in pleadings, including statements that are simply not true," McLeland wrote in a court document filed Monday through the Carroll County Circuit Court. "There is no reason to think they will not continue to use supercilious language in court, designed as soundbites for recording on the national stage."
Und:
“The defense has already expressed its intent to attack not only the evidence, but the credibility of those who investigated the case,” McLeland wrote in part, “which will allow the defense team to grandstand on camera about the imagined bad motives of the state actors.”
Übersetzung:

"Die Verteidiger verwenden in ihren Schriftsätzen weiterhin hetzerische Formulierungen, darunter auch Aussagen, die schlichtweg nicht der Wahrheit entsprechen", schrieb McLeland in einem Gerichtsdokument, das am Montag über den Carroll County Circuit Court eingereicht wurde. "Es gibt keinen Grund zu der Annahme, dass sie nicht weiterhin überhebliche Ausdrücke vor Gericht verwenden werden, die als O-Töne für die Aufnahme auf der nationalen Bühne gedacht sind."

Und:

"Die Verteidigung hat bereits ihre Absicht geäußert, nicht nur die Beweise anzugreifen, sondern auch die Glaubwürdigkeit derjenigen, die den Fall untersucht haben", schrieb McLeland zum Teil, "was es dem Verteidigungsteam ermöglichen wird, vor der Kamera über die sich ausgemalten, schlechten Motive der staatlichen Akteure zu fantasieren."
Quelle:

Quelle:

https://indianaeconomicdigest.net/news/2023/sep/28/prosecutor-courtroom-cameras-would-create-circus-in-delphi-double-murder-case/

Muss ich das noch interpretieren? Oder ist es selbsterklärend genug? Leland möchte die Behörden davor schützen, zu Recht oder zu Unrecht, das wird sich hoffentlich rausstellen, vor allen Augen auseinandergenommen zu werden.
Das Gericht hat aber durchaus die Möglichkeit seine "Würde" zu schützen, indem es die angesprochene, unterstellte überhebliche und aufwieglerische Sprache (keine Ahnung was er damit konkret meint) der Verteidiger vor Ort untersagt und sanktioniert. Das Gericht hat die Möglichkeit, im Prozess unwahre Behauptungen zu widerlegen und die Glaubwürdigkeit der staatlichen Akteure wiederherzustellen.
Mit seinen Aussagen lässt McLeland den Staat in meiner Wahrnehmung eher schwach aussehen, so als könne er sich kaum vor dem Anwaltsteam schützen. Außerdem, McLeland legt vorab schonmal fest, was hier die sogenannte Wahrheit ist. Das ist aber Aufgabe des Gerichts im Verlauf des Prozesses und nicht seine.
Macht mich für keinen guten Eindruck, ich bleibe dabei.


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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

30.09.2023 um 10:00
Zitat von equinoxxequinoxx schrieb:Für mich kein Argument. Aufgabe des Staates ist es nicht, es sich leicht zu machen, sondern in einem Fall, in dem ein Justizirrtum im Raum steht, für maximale Transparenz zu sorgen. Schließlich hat der Staat das Gewaltmonopol und muss seinen Bürgern beweisen, dass er damit verantwortungsvoll umgeht. Und Fehler so gut es geht zu heilen, sofern welche passiert sind. Egal wie schwierig es ist. Sein Job ist, das trotz aller Widrigkeiten hinzukriegen. Und dass eine erstmalige Kameraübertragung in einem Bundesstaat wegen eines High-Profile-Case zur Debatte steht und nicht wegen einer Lapalie, dürfte auch eineluchtend sein.
Aber zum einen sind du und ich z.B. eben keine Bürger dieses Staates und uns und einem großen Teil vom Rest der Welt gegenüber ist er eben nicht verpflichtet, für Transparenz zu sorgen.
Seien wir mal ehrlich, wir würden uns den Prozesss sicher gerne anschauen, aber eigentlich ist das doch reine Neugier.
Jeder US- Bürger kann alsZuschauer am Prozess teilnehmen und jeder Journalist kann darüber berichten. Das ist nicht gerade ein geeignetes Setting, um irgendwelche Mauscheleien des Staates zu vertuschen.
Außerdem ist, genau wie dafür, die Verteidiger in ihrer Wortwahl zu Maßregeln, ja auch noch ein Gericht anwesend, dessen Aufgabe es ist, Recht zu sprechen. Mc Leland muss also seine angeblichen Mauscheleien nicht nur vor den Augen von zahlreichen Journalisten, sondern auch noch vor der Richterin vertuschen.

Wie gesagt, dass Gesetz ist ganz neu in Indiana, bisher ist dieser Staat ohne Kameraübertragung in Gerichtssälen ausgekommen und hat trotzdem die notwendige Transparenz gegenüber seinen Bürgern hergestellt. Jetzt gibt es einen Fall, für den sich die halbe Welt mit interessiert. Da zu argumentieren, ohne die Kameraübertragung sei die Transparenz des Verfahrens nicht gewährleistet, ist meiner Meinung nicht zulässig.Bisher ging es ja auch ohne!


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30.09.2023 um 10:31
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Da zu argumentieren, ohne die Kameraübertragung sei die Transparenz des Verfahrens nicht gewährleistet, ist meiner Meinung nicht zulässig.Bisher ging es ja auch ohne!
Genau! Solange die Medien darüber berichten, würde das auch reichen. Es geht darum, das die Öffentlichkeit alles erfährt und falls RA unschuldig sein sollte, sein Name dadurch rein gewaschen wird.
Zitat von equinoxxequinoxx schrieb:Was McLeland darüber hinaus gesagt hat, klingt aber eher so, als wolle er das Gericht die Peinlichkeit ersparen, vor einer Weltöffentlichkeit bloßgestellt zu werden:
Falls es der Fall sein sollte, dann ist es so.
Ändert aber nichts daran, das es bald eine Verhandlung gibt, in der Journalisten anwesend sein werden.
Die Medien werden ausführlich darüber berichten, da die Öffentlichkeit große Interesse an diesem brutalen Fall hat.


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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

30.09.2023 um 10:32
Es gibt Pros und Contras für Kameraeinsatz und damit für uneingeschränkte Medienöffentlichkeit im Gerichtssaal.
Ich gebe zu, ich persönlich möchte auch nicht vor Kameras in einem Prozess agieren müssen, fast egal in welcher Rolle/Funktion.

Und ich möchte hier differenzieren:
Selbstverständlich kann auch Kameraeinsatz keine vollständige Transparenz gewährleisten. Videoaufnahmen können durch geschickte Schnitte und Selektion dessen, was anschließend gezeigt wird, ebenso ein verfälschtes Abbild der sogenannten Realität wiedergeben wie schriftliche Aufzeichnungen, die aus dem Kontext gerissene "O-Töne" präsentieren.
Jedes Medium eignet sich potenziell dazu, zur Verzerrung beizutragen genauso wie zur Transparenz beizutragen.
Aber die Argumente des Staatsanwalts gegen Kameraeinsatz wirken auf mich und im Kontext dessen, was wir bereits wissen (er hat einen entscheidenden Brief lange nicht weitergereicht und es sind Dokumentationsfehler passiert), fishy.
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Seien wir mal ehrlich, wir würden uns den Prozesss sicher gerne anschauen, aber eigentlich ist das doch reine Neugier.
Ich weiß nicht, ob ich ihn mir anschauen werde. Eher Zusammenfassungen. Ich kann hier aber garantieren, dass ich nicht aus dem Motiv "Neugier" heraus argumentiere.
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Jeder US-Bürger kann als Zuschauer am Prozess teilnehmen
Nur potenziell, in der Praxis werden nur wenige die Chance haben, vor Ort zu sein.


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30.09.2023 um 11:02
Nachtrag: Richard Allen hat im Gegensatz zur Staatsanwaltschaft übrigens offensichtlich keine Angst davor, vor der Medienöffentlichkeit, also vor den Augen der ganzen Welt auseinandergenommen zu werden, sondern fordert dies sogar. (Aus diesem Grund tendiere ich persönlich zur Befürwortung des Kameraeinsatzes.) Und ich denke nicht, dass R.A. als Beschuldigter eines Doppelmordes an unschuldigen Mädchen erwarten kann, dass die Medien zu seinen Gunsten irgendwas verzerrt darstellen.
Keiner von uns kann wissen, wie die Dinge wirklich waren, aber ehrlich gesagt, ich habe inzwischen Zweifel an seiner Schuld.


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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

30.09.2023 um 11:24
Zitat von equinoxxequinoxx schrieb:Nur potenziell, in der Praxis werden nur wenige die Chance haben, vor Ort zu sein.
Ich weiß nicht, ob di schon mal in Deutschland als Zuschauer zu einer Gerichtsverhandlung gegangen bist. Man denkt da immer an NSU oder Monika Weimar, bei deren Prozessen die Menschen Schlange standen, um einen Platz im Saal zu bekommen.

Alltag ist aber, dass da eher niemand sitzt. Im ersten Termin, bei dem in der Regel die Anklage verlesen wird, ist bei öffentlichkeitswirksamen Fällen Presse da, danach erscheinen die meist erst wieder am Tag der Urteilsverkündung. Ansonsten manchmal Angehörige des Angeklagten, die interessierte Öffentlichkeit ist meist nur in Form neugieriger Nachbarn von Opfer oder Täter anwesend, aber in der Regel erlischt die Neugier schon nach zwei, spätestens drei Verhandlungstagen.
Der Staat bietet hier also ein hohes Maß an Transparenz an, tatsächlich interessiert ich aber eigentlich niemand dafür. In den USA ist es das gleiche, auch da sind in den meisten Gerichtssälen weder Kameras (auch wenn es in dem jeweiligen Staat erlaubt ist) noch Zuschauer.

Natürlich passen nicht 100, 200 oder 1000 Journalisten in den Gerichtssaal für den Delphi-Prozess. Aber die Transparenz wird ja nicht unbedingt größer, nur weil mehr Journalisten anwesend sind. Wenn es da einen großen Skandal zu berichten gibt, dass RA nur ein Opfer des Odinisten-Klüngels ist und die Ermittler ihn als Bauernopfer hingehangen haben, dann reicht es doch, dass Journalisten von 5, 10 oder 20 Presseorganen, Fernsehsendern oder Youtube-Kanälen anwesend sind, damit der Rest der Welt das erfährt.
Quantitativ mehr bedeutet ja nicht automatisch qualitativ mehr. Und den angeblichen Ermittler-Klüngel vor 5 Journalisten geheim zu halten und zu vertuschen ist genauso schwer wie vor 100.
Zitat von equinoxxequinoxx schrieb:Nachtrag: Richard Allen hat im Gegensatz zur Staatsanwaltschaft übrigens offensichtlich keine Angst davor, vor der Medienöffentlichkeit, also vor den Augen der ganzen Welt auseinandergenommen zu werden, sondern fordert dies sogar. (Aus diesem Grund tendiere ich persönlich zur Befürwortung des Kameraeinsatzes.) Und ich denke nicht, dass R.A. als Beschuldigter eines Doppelmordes an unschuldigen Mädchen erwarten kann, dass die Medien zu seinen Gunsten irgendwas verzerrt darstellen.
Keiner von uns kann wissen, wie die Dinge wirklich waren, aber ehrlich gesagt, ich habe inzwischen Zweifel an seiner Schuld.
Ich halte den Antrag auf Fernsehübertragung mittlerweile für einen rein strategischen Schachzug der Verteidiger. Im Prinzip war klar dass die Staatsanwaltschaft dagegen sein wird. Jetzt können sie sagen: "Seht her, wir haben nichts zu verbergen! Wir wollten ja vor den Augen der ganzen Welt verhandeln, damit alle sehen, wie unschuldig der arme Rick ist. Aber die Staatsanwaltschaft will natürlich nicht, dass die Schlappe, die wir ihr und den Ermittlern beibringen werden, öffentlich zu sehen sein wird!"
Sie waren sich sicher, dass dem Antrag nicht stattgegeben wird, da konnten sie ihn ruhig stellen und damit scheinbar in die Offensive gehen.

Und sie haben dadurch natürlich Sympathiepunkte bei der Presse gesammelt, die natürlich auch FÜR Kameras im Gerichtssaal ist, Und zwar nicht unbedingt, weil sie für Recht und Gerechtigkeit in der Welt kämpfen will und meint, dass das mit Kameraaufzeichnungen des Prozesses besser geht, sondern weil klar ist, dass diese Aufzeichnungen 100.000de von Clicks garantieren würden.


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30.09.2023 um 11:34
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:equinoxx schrieb:
Nur potenziell, in der Praxis werden nur wenige die Chance haben, vor Ort zu sein.
Ich weiß nicht, ob di schon mal in Deutschland als Zuschauer zu einer Gerichtsverhandlung gegangen bist. Man denkt da immer an NSU oder Monika Weimar, bei deren Prozessen die Menschen Schlange standen, um einen Platz im Saal zu bekommen.

Alltag ist aber, dass da eher niemand sitzt. Im ersten Termin, bei dem in der Regel die Anklage verlesen wird, ist bei öffentlichkeitswirksamen Fällen Presse da, danach erscheinen die meist erst wieder am Tag der Urteilsverkündung. Ansonsten manchmal Angehörige des Angeklagten, die interessierte Öffentlichkeit ist meist nur in Form neugieriger Nachbarn von Opfer oder Täter anwesend, aber in der Regel erlischt die Neugier schon nach zwei, spätestens drei Verhandlungstagen.
Ich denke, wir können sicher sein, dass das Bürgerinteresse in diesem Fall sehr groß ist. Außerdem geht es nicht um den Platz im Gerichtssaal, sondern auch um Ressourcen der Bürger: Urlaub bekommen an dem Tag, keine Verpflichtungen der Angehörigenpflege an dem Tag etc., keine weite Anreise haben, etc.
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:equinoxx schrieb:
Nachtrag: Richard Allen hat im Gegensatz zur Staatsanwaltschaft übrigens offensichtlich keine Angst davor, vor der Medienöffentlichkeit, also vor den Augen der ganzen Welt auseinandergenommen zu werden, sondern fordert dies sogar. (Aus diesem Grund tendiere ich persönlich zur Befürwortung des Kameraeinsatzes.) Und ich denke nicht, dass R.A. als Beschuldigter eines Doppelmordes an unschuldigen Mädchen erwarten kann, dass die Medien zu seinen Gunsten irgendwas verzerrt darstellen.
Keiner von uns kann wissen, wie die Dinge wirklich waren, aber ehrlich gesagt, ich habe inzwischen Zweifel an seiner Schuld.

Ich halte den Antrag auf Fernsehübertragung mittlerweile für einen rein strategischen Schachzug der Verteidiger. Im Prinzip war klar dass die Staatsanwaltschaft dagegen sein wird. Jetzt können sie sagen: "Seht her, wir haben nichts zu verbergen! Wir wollten ja vor den Augen der ganzen Welt verhandeln, damit alle sehen, wie unschuldig der arme Rick ist. Aber die Staatsanwaltschaft will natürlich nicht, dass die Schlappe, die wir ihr und den Ermittlern beibringen werden, öffentlich zu sehen sein wird!"
Sie waren sich sicher, dass dem Antrag nicht stattgegeben wird, da konnten sie ihn ruhig stellen und damit scheinbar in die Offensive gehen.

Und sie haben dadurch natürlich Sympathiepunkte bei der Presse gesammelt, die natürlich auch FÜR Kameras im Gerichtssaal ist, Und zwar nicht unbedingt, weil sie für Recht und Gerechtigkeit in der Welt kämpfen will und meint, dass das mit Kameraaufzeichnungen des Prozesses besser geht, sondern weil klar ist, dass diese Aufzeichnungen 100.000de von Clicks garantieren würden.
Das es ein strategischer Schachzug ist, ist natürlich eine absolut valide Vermutung. Du könntest recht haben. Wir werden sehen. Hoffentlich!
Alleine, warum du glaubst, dass sie zweifelsfrei sicher sein konnten, dass dem Antrag nicht stattgegeben wird, erschließt sich mir nicht. Und steht das überhaupt bereits fest?
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Und sie haben dadurch natürlich Sympathiepunkte bei der Presse gesammelt, die natürlich auch FÜR Kameras im Gerichtssaal ist, Und zwar nicht unbedingt, weil sie für Recht und Gerechtigkeit in der Welt kämpfen will und meint, dass das mit Kameraaufzeichnungen des Prozesses besser geht, sondern weil klar ist, dass diese Aufzeichnungen 100.000de von Clicks garantieren würden.
Natürlich, warum Medien eher für Maßnahmen sind, die sie mit Informationen füttern, ist wohl jedem hinlänglich bekannt.
Was aber ganz und gar nicht heißt, dass sie dann auch im Sinne des Akteurs, der ihnen diese Infos gestellt hat, berichten.
Medien schlagen gerne die Hand, die sie füttert. Auch das dürfte bekannt sein.


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