GigiNazionale schrieb:Was möchte die Verteidigung damit andeuten? Es wird auch darauf hingewiesen, dass sein Ford Focus keine Ähnlichkeit mit einem PT Cruiser oder Smart Car haben soll.
ARKEMI schrieb:hier mal die 3 Fahrzeugmodelle zum Vergleich
Ich denke, dass ich den Chysler und den Smart durchaus verwechseln könnte, wenn ich dran vorbeigefahren wäre, einen kurzen Blick drauf geworfen hätte, weil mir die Parkposition aufgefallen ist, und mich dann nach Tagen erinnern sollte, was für ein Fahrzeug ich gesehen habe. De beiden Autos gleichen sich von der "Statur " her ziemlich, während der Focus eine ganz andere Silouhette hat.
GigiNazionale schrieb:Ich muss zugeben, ich bin schon ein wenig überrascht, mit welcher Vehemenz die beiden Anwälte auf seine Unschuld pochen.
Ich hatte privat Gott sei Dank noch nicht viel mit Anwaltsschreiben zu tun, hatte beruflich bedingt aber schon ein paar in der Hand. Das läuft so: irgendwas ist passiert, Du erklärst das einem Kunden, bietest ihm z.B. Ersatz oder Geld zurück an, er ist auch durchaus verständig. Nach ein paar Wochen liegt dann plötzlich ein Anwaltsschreiben in Deinem Briefkasten und nach der Lektüre denkst Du, dass Du der schlechteste Handwerker, Arzt, Verkäufer oder Vermieter (oder was auch immer) der Welt bist, Deinem Kunden schreckliches Leid und große finanzielle Nachteile zugemutet hast und/oder ihn einer großen Gefahr ausgesetzt hast. Es steht auch drin, dass Du keine Chance haben wirst, das Gegenteil zu beweisen, weil das ganze absolut eindeutig ist.
Du gehst also verzweifelt mit diesem Brief zu Deinem Anwalt, der dich erstmal beruhigt, weil er sicher ist, dass der Gegner nie im Leben damit durchkommen lässt, und der verfasst dann ein Anwaltsschreiben, nach dessen Lektüre Dein Kunde, Patient oder Mieter denkt, er sei der schlechteste Mensch der Welt mit absolut ungerechtfertigten Ansprüchen, Erwartungen und Forderungen, er habe auch keine Chance, seine Ansprüche zu beweisen, da die Sache absolut eindeutig ist.
Anwälte haben halt diesen Stil. Und es ist ja genau auch ihre Aufgabe, die Interessen einer bestimmten Seite in einem Konflikt zu vertreten. Da ist immer auch sehr viel heiße Luft dabei.
Bei den Ermittlungsbehörden kann man das schon ein bisschen anders einschätzen. Dieses Dokument heißt "Affiadavit of probable cause"; "Affiadavit" heißt, dieses Dokument wird unter Eid (in der Regel eines der leitenden Ermittler) gegenüber dem Gericht abgegeben, es muss zum einen den Richter überzeugen, eine richterlichen Beschluss (z.B. für eine Durchsuchung oder eine Festnahme) auszustellen, es ist aber auch jedem Ermittler klar, dass es einer sehr kritischen Prüfung der Verteidiger standhalten muss. Dinge, die aufgrund eines zu Unrecht ausgestellten Beschlusses in die Akten eingehen sind später im Prozess in der Regel nicht mehr als Beweise vor Gericht zugelassen. D.h. jeder Ermittler ist sich bewusst, dass er da nur wirklich überzeugende, wahre Dinge reinschreiben darf, wenn im das Dokument nicht später um die Ohren fliegen soll.
Genau wie in Deutschland ist es der Staat /der Ankläger, der die Schuld des Angeklagten beweisen muss, nicht der Angeklagte, der seine Unschuld beweisen muss. D.h. die Argumente der Anklage müssen sehr stichhaltig sein, während der Angeklagt/seine Anwälte erst mal behaupten kann, was er will, ihm muss erst mal bewiesen werden, dass es nicht so ist, wie er sagt.