Kaietan schrieb:Nach meiner Erinnerung, wurde das erste Phantombild nach einer Begegnung mit jemandem aus dem Ort angefertigt. Wenn das so stimmt, hätte ein einheimischer Täter wie der Tatverdächtige, der zudem in der lokalen Apotheke dieses 3000 Seelen Orts tätig ist, wirklich enormes Glück gehabt, dass der Zeuge ihn offenbar weder kannte noch später erkannte.
Das erste veröffentlichte Phantombild, das von dem Mann mit Bart und Schiebermütze, wurde anhand der Aufnahmen auf dem Video angefertigt. Es entstand allerdings später als das dann später veröffentlichte Bild von dem jüngeren Mann. Dieses zweite Bild (das eigentlich das erste war, das angefertigt wurde), entstand nach Angaben eines Zeugen/einer Zeugin, die dem Mann in dem Bereich der Brücke begegnet war.
hoptimistin schrieb:Zudem hat der TV dort als Techniker gearbeitet
https://www.wrtv.com/news/delphi/who-is-richard-allen-suspect-in-murders-of-libby-abby-is-pharmacy-tech-and-longtime-delphi-community-member?_amp=true
Ich glaube also nicht, dass man automatisch die Techniker in so einer großen Drogerie alle kennt.
sooma schrieb:Das klingt etwas nach Handwerker - sein Job war aber schon sowas wie PTA:
Nein, dass ostz eben kein Handwerker oder Techniker im Sinne eines Hausmeisters, sondern ein pharmazeutisch-technischer Assistent. Dieses Ausbildung gibt es auch in Deutschland, das sind in der Regel die Menschen in der Apotheke, die einen dort bedienen und beraten. Wenn es Fragen zum Rezept oder zur Medikation gibt, ist auch ein Apotheker anwesend, also eine Pharmazeut, der dann hinzugezogen werden kann. Aber PTA sind das Fachpersonal in Apotheken.
hoptimistin schrieb:Genau - und da kennen ich keinen in meiner Drogerie in die ich immer gehe….
In Deiner Drogerie vielleicht nicht, denn da geht man tatsächlich selber durch, packt das was man will in den Korb und am Ausgang sitzt eine Verkäuferin, die das über die Scannerkasse zieht.
In einer Apotheke sieht das aber schon anders aus, da ist nur für einen kleinen Teil Selbstbedienung, man muss am Tresen sagen, was man haben will oder das Rezept vorlegen, hat also bei fast jedem Kauf einen mehr oder weniger intensiven Kontakt.
Ich kenne auch niemanden persönlich in der Apotheke, aber mein Vater, der schon aufgrund seined Alters mehrmals im Monat dort einkauft, wird dort mit Namen angesprochen (der ja auf seinen Rezepten steht) und er kennt auch alle Angestellten mit Namen, der jeweils auf dem Namensschild am Kittel steht.
Aber ich denke es geht auch eher darum, dass er mitten in diesem Ort an einer für alle sichtbaren Stelle gearbeitet hat, dort regelmäßig Kundenkontakt hatte und von allen gesehen (und gehört) werden konnte. Es war die einzige Pharmacy am Ort und CVS ist zudem auch zusätzlich so etwas wie eine Drogerie, bietet also auch Körperpflege, Putzmittel, Nahrungsergänzung (sehr wichtig und beliebt bei den Amis), Fotoservice und ein begrenztes Sortiment an Schreibwaren an (so wie DM, Müller oder Rossmann bei uns). Ich denke, dass die meisten der Einwohner von Delphi mehrmals im Jahr in diesem Laden einkaufen.
LARA43 schrieb:Falls der Zeuge ihn erkannt haben sollte und RA auch schon befragt wurde, denn hätten die Ermittler es nicht öffentlich gemacht, um die Ermittlungen nicht zu gefährden.
Eine Aussage eines Zeugen alleine reicht nicht aus, um den Tatverdächtigen festzunehmen.
Kaietan schrieb:Ich kenne die gängige Praxis in den USA nicht. Wenn per Fahndungsbild nach jemandem gesucht wird, gehe ich davon aus, dass ein hinreichender Verdacht besteht, sein Haus zu durchsuchen, wenn klar ist, wer das ist.
Zumal die Douglas Carter in der Pressekonferenz sagte, dass sie in den 5 Jahren mehr als 70.000 Hinweise bekommen haben. Sicher war nicht jede dieser Aussagen ein Hinweis auf eine konkrete Person und einige Personen konnten wahrscheinlich von vornherein schon ausgeschlossen werden (an anderer Stelle hieß es einmal, dass es auch Hinweise auf Personen aus dem Ausland gebe.)
Wenn also der Hinweis "Mein Nachbar sieht aus wie der Mann auf dem Video und ist außerdem ein komischer Kerl." für eine Hausdurchsuchung und/oder Festnahme reichen würde, dann hätte es schon mind. 10.000 solcher Pressekonferenzen geben müssen.
Alle Hinweise wurden abgearbeitet, das bedeutet, dass die Personen überprüft wurden und ermittelt wurde, ob sich weitere Hinweise ergeben. Erst wenn sich daraus weitere konkrete Verdachtsmoment ergeben, werden weitere Maßnahmen durchgeführt, wie Vernehmung, Observation, Befragung von Bekannten, Hausdurchsuchung etc.
FritzPhantom schrieb:Irgendjemand mal geschrieben, dass die Tatwaffe, ein großes Messer gefunden wurde. Ist das nun gesichert oder kommt das aus einer unbestätigten Quelle? Ich hab nichts dazu gefunden. Mit einem Messer allein zwei Mädchen längere Zeit in Schach halten ist sicher schwieriger als mit einer Schusswaffe.
Kelsi German hat einmal in einem Interview gesagt, dass sie davon ausgeht, dass eines der Mädchen mit einem Messer bedroht wurde (also Würgegriff und Messer an den Hals gehalten), und das andere Mädchen so gezwungen wurde, mitzugehen ("Wenn Du wegläufst, bring ich Deine Freundin um!") und dass sie absolut sicher ist, dass keine der beiden die andere im Stich gelassen hätte.