Doppelmord in Herne: Täter Marcel H. in Haft
21.09.2017 um 17:43Photographer73 schrieb:Wenn er z.B. unter einer dissoziale Persönlichkeitsstörung leiden würde, dann war er immer schon so und es gab keinen Schalter. (Eine antisoziale Persönlichkeit fällt bereits im Kindesalter oftmals auf) Sie ist außerdem Bestandteil der Psychopathie. Deshalb bin ich auch sehr gespannt auf die Gutachten, die evt. etwas Klarheit bringen. An einen Selbstmord glaube ich hingegen nicht.Eben und nur darum geht es mir, nicht ihn zu bemitleiden, oder als Opfer darzustellen, sondern zu ergründen, ob er wirklich schon von Geburt an Probleme damit hatte, eigene und fremde Gefühle wahrzunehmen, oder ob er einfach aufgrund anderer Persönlichkeitsmerkmale zum Außenseiter wurde und sich deshalb Gefühle abgewöhnt hat, schlimmer noch: die unterdrückten Gefühle in Wut angestaut hat. Ich halte beides für möglich. Vermisse aber für die erste Variante Äußerungen dahingehend dass er als Kind gewalttätig oder gefühllos gewesen sein soll. Wenn eine solche Störung von Geburt an vorhanden ist, dann IST das Kind auffällig und zwar nicht zu knapp. Dann hätte man schon längst Stimmen alá: "das wundert mich überhaupt nicht", oder "der war ja schon immer brutal" oder "der war schon immer kriminell" vernommen. Aber genau solche Äußerungen existieren scheinbar nicht, mit Ausnahme von dem Hamstergerücht, von dem wir nicht genau wissen, was da geschehen ist. Zudem denke ich, dass doch der Psychologe, der ihn eine zeitlang behandelt hat, hätte feststellen müssen, wenn er einen vollkommen Empathielosen Menschen vor sich hat.
Die Frage ist also, war er schon immer psychopathisch veranlagt, oder wurde er psychopathisch ob der Umstände, die infolge einer Wechselwirkung von persönlichen Eigenschaften und der Reaktion seiner Umwelt darauf eintraten (u.a. ausgelacht werden, bespucken und mit Zigarettenkippen beschmeißen). Letzteres wäre die sekundäre Neurotisierung, die entsteht, wenn jemand aufgrund seiner Eigenschaften ausgegrenzt wird, und keinen Platz im Leben findet.
Mich irritiert bei seinen Äußerungen vor allen Dingen, dass er seine Mutter in dem Brief quasi ja sietzt, von seiner Schwester als ihrer Tochter spricht und von einem kleinen Nachbarsjungen als den Nachbarn spricht. Ich kann das gar nicht einordnen, das klingt nach null Beziehung, es klingt autistisch - keine Namen, keine persönlichen Angaben, nur sachliche Eigenschaften finden Erwähnung. Wenn er DAS schon immer zeigte, war er viel mehr wie auffällig. Dann hätte er längst in eine Klinik zur genauen Abklärung gehört. Vielleicht offenbart sich da die Psychopathie - ich weiß es nicht.
Arkuum schrieb:Ich zitiere mal die Mutter von H.:Ja, so habe ich das bislang auch gesehen. Aber wissen wir, wie er seine Liebe ausdrückte? So wie andere Menschen auch, oder war er auch da so distanziert, wie ich eben schrieb?
"M. war in die Tochter meines Kollgen sehr verliebt, die 2 verbrachten auch viel Zeit miteinander im letzten Sommer zusammen, saßen beide zusammen im Garten, unterhielten sich über Anime, sie mag das auch, er war auch letzten Sommer noch auf gamescom, aber sie hatte einen Freund und sie gab ihn einen Korb, was ihn verletzte.Ich sah ihn also auch schon verliebt."
H. ist durchaus in der Lage Emotionen zu zeigen.
Ich finde alles sehr sehr tragisch, und nicht entschuldbar. Ich verteidige ihn auch nicht, ich versuche nur nüchtern zu ergründen, ob man es hätte verhindern können. Und ob man soetwas zukünftig verhindern kann, denn überall wachsen Kinder heran zu jungen Erwachsenen. Nur deshalb treibt mich die Frage um, nur um zu verhindern.