@lawine Ich habe es nicht auf die Herkunft beschränkt.
Nur fragtest Du, was ich nun mit Herkunft meine, und ich habe es erläutert.
Ich sehe diesen Punkt als diskussionswürdig, weil generell die Frage ist, ob und in welchem Maß die Analyse auf z.B. die Herkunft oder Haarfarbe hilfreich sein kann.
Unbeantwortet bleibt die Frage, wie alle Menschen einer Herkunft ermittelt werden sollen.
Oder die nun neu aufgetauchte Frage, wie das hilfreich sein kann, eine Haarfarbe zu ermitteln, die sich im Laufe des Lebens bei manchen Menschen extrem ändert.
Wie die bei Wikipedia aufgelisteten Reihengentests zeigen, wird die Methode sowieso nur bei ansonsten ausermittelten Fällen angewendet.
Aber die Beispiele zeigen auch, dass auch die mit herkömmlichen Mitteln erstellten Täterprofile nicht immer stimmen, und dann der Reihengentest, der ohnehin schon eingeschränkt wird auf bestimmte Altersgruppen oder z.B. die Bewohner eines Dorfes oder Stadtteils, kit der Einschränkung auf noch zusätzliche Parameter ("Nur Haarfarbe XY", "Nur mit Vorfahren aus dem Donaudelta/Rumänien") nicht erfolgversprechender wird ... sondern im Gegenteil noch mehr Menschen davon ausgeschlossen werden.
Man muss dabei im Kopf behalten, dass es 10%ige Fehlerquoten bei einigen Ergebnissen gibt.
Ist es also präziser, wenn ich bei einem Reihengentest eine 10%ige Fehlerquote zusätzlich zu den sowieso bestehenden Unschärfen (herkömmliche Täterprofile werden wohl kaum außer Acht gelassen) in Kauf nehme?
Und nochmals: Wie kann man aus einer Bevölkerung die Personen mit z.B. gleicher Herkunft herausfiltern, wenn das nirgendwo amtlich vermerkt ist?
Dies ist aber eine technische und statistische Frage.
Ein
anderer Punkt ist die öffentliche Wahrnehmung.
Dein Beispiel hinkt gleich mehrfach, weil
a) weiße Turnschuhe weder etwas über die Herkunft oder Nationalität einer Person aussagen (genauso wenig wie "schwarzaahrig") und die Aussage daher nicht rassistisch ausgelegt werden kann,
b)"besitzt weiße Turnschuhe" bedeutet, dass er
zum Tatzeitpunkt weiße Turnschuhe besaß und also auch auffallen könnte, wenn jemand, auf den die sonstige Beschreibung zutrifft, seine weißen Turnschuhe verbrennt oder wegwirft.
c) eine Phantomzeichnung nicht auf Vermutungen basiert, sondern auf Augenzeugenbeobachtungen
d) eine Phamntomzeichnung auch innerhalb einer Gruppe der gleichen Herkunft oder Haarfarbe sehr viele Menschen als Verdächtige ausschließt
e) eine Phantomzeichnung die Haarfarbe angibt, die ein Täter oder eine Täterin zur Tatzeit trugen, und nicht eine, die sie als Kind hatten. Dabei wird auch stets angegben, dass der Verdächtige
zur Tatzeit so aussah und sein Aussehen geändert haben kann. Auch eine Phantomzeichnung wird von der Kripo in der Aussagekraft relativiert, während
f) die Ergebnisse von Gentests, wie man auch in dieser Diskussion beobachten kann, als superpräzise empfunden werden.
g) Und auch hier die Frage, aber in einem anderen Kontext: Wie soll man alle Menschen gleicher Herkunft /Haarfarbe herausfiltern, wenn das nirgendwo vermerkt und optisch nicht immer präzise zuzuordnen ist?
Wenn es um Hinweise aus der Bevölkerung geht, dann ist die Angabe "Hat Vorfahren aus soundso" irreführend, wenn derjenige optisch nicht eindeutig zuzuordnen und seine Biografie nicht bekannt ist.
@Schorfheide An Dich auch nochmal die Frage: Wie lässt sich die Gruppe der z.B. aus dem Donaudelta stammenden Migranten und deren Nachkommen genau eingrenzen? Steht das in einer Datei, sieht man das jemandem an, kannst Du es erkennen?