@Spurenwelpe Wenn es die "Richtigen" trifft, werden halt andere Bewertungskriterien angelegt, als wenn es die "Falschen" trifft.
Was "richtig" und was "falsch" ist, bestimmt das gerade gesellschaftlich dominierende Milieu.
(...)
Wir haben im deutschen Rechtswesen eine zunehmende gesinnungsethische Relativierung am Start, das wird alles etwas schwieriger machen in Zukunft.
Kannst XDu das bitte anhand angewendeter kriminaltechnischer Methoden nachweisen, dass nach einem gewünschten Ergebnis vorgegangen wird?
Es steht doch auch in Suchmeldungen "südländischer Typ", "osteuropäischer Akzent" und dergleichen.
Spurenwelpe schrieb:In meinen Augen provoziert das DNA-Profiling aber in erster Linie durch seine Erinnerung daran, dass es sowas wie biologische, genetische Gründe für die Beschaffenheit von Menschen gibt. Das wollen wir nicht so gerne hören. Schließlich ist doch alles ein soziales Konstrukt und in gewünschter Art und Weise formbar. "Gene sind rassistisch" sagte ein guter Freund von mir augenzwinkernd.
An dieser Stelle kommt es doch wohl darauf an, was man unter "Beschaffenheit" versteht.
Körperliche Beschaffenheit wie Augenfarbe/Haarfarbe oder Herkunft?
Ein Gentest macht eben nicht alle Personen einer Gruppe zu Hauptverdächtigen, genauso wenig wie eine Schuhgröße oder dergleichen alle Benutzer von Schuhen dieser Größe verdächtig macht.
Dazu muss es noch mehr Übereinstimmungen geben, denn die Gruppe der aus XY stammenden ist generell groß, seit es Immigration in Deutschland gibt - außer es wäre die einzige Südseeinsulaner auf 500km Umkreis entdeckt worden.
Spurenwelpe schrieb:Gerade die Unmöglichkeit einer Relativierung, Umdeutung, erträglichen Interpretation lässt vielen ein DNA-Profiling erscheinen wie die Inkarnation der Perfidie. Irrational, aber nachvollziehbar.
Eine Haarfarbe lässt sich nicht relativieren, das ist richtig.
Aber a) kann der DNA-Test nicht alle Haarfarben 100%ig identifizieren,
b) geht es darum, dass Herkunftsmerkmale zu falschen Schlussfolgerungen führen können, die die Polizei generell zu vermeiden versucht.
Wenn öffentlich jemand gesucht wird, der aus dem nordafrikanischen Raum stammt, richten sich alle Augen auf das Asylantenheim, nicht auf den Arzt und seine Kinder, die schon seit den 70ern in Deutschland leben, oder den Gemüsehändler nebenan.
Und der Grieche, Süd-Italiener oder Spanier werden gleich mit verdächtigt, weil so manch einer die optisch nicht unterscheiden können von einem Tunesier.
Die Öffentlichkeit hat keinen Gentest zur Verfügung, um ihre Verdächtigungen zu überprüfen.
Andere wiederum möchten aus den Genen eine Veranlagung zu einem Verhalten lesen können, im Zweifelsfall triebgesteuertheit. "Der Afrikaner schnackselt halt gern." und dergleichen.
Bestimmte Grundvoraussetzungen eines Charakters mögen Veranlagung sein, aber so etwas wie Unrechtsbewusstsein ist definitiv formbar und eine Anpassung an eine fremde Kultur und ein Rechtssystem ist möglich, wenn sie gewollt wird.
Trotzdem kann es dazu kommen, dass jemand zum Täter wird ... so wie auch hier seit Generationen Ansässige und aufgewachsene, nach außen biedere Bürger zu Tätern werden können. Das ist also nicht genetisch bedingt.
Und interessanterweise gehen die Mordraten zurück, trotz Immigration und Einreise hunderttausender junger Männer in genau dem Alter der meisten verurteilten Täter ...
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/2229/umfrage/mordopfer-in-deutschland-entwicklung-seit-1987/