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Ungeklärter Mordfall in Fulda 1983 an Gabriele Schmidt (5 Jahre alt)

2.577 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Kind, Hessen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ungeklärter Mordfall in Fulda 1983 an Gabriele Schmidt (5 Jahre alt)

08.04.2022 um 11:51
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:A propos Schauspieler, da sind sie auch oft recht hochkarätig besetzt, viele bekannte Schauspieler tauchten schon in den Filmfällen bei XY auf.
Das sehe ich nicht so. Klar tauchen da immer mal wieder Gesichter auf, die man als Schauspieler kennt. Aber wirklich hochkrätige und populäre Schauspieler (und damit teure) Schauspieler spielen da nicht mit.
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Ich glaube, dass das alles hoch professionell geplant und inszeniert ist. Dafür ist die Sache wiederum zu wichtig, um solche Dinge dem Zufall zu überlassen. Und die Filmfälle sind mMn so inszeniert, dass diese professionelle Bearbeitung der (möglicherweise zahlreichen) Anrufe entsprechend gehändelt werden kann.
Das denke ich auch. Es sind ja relativ kurze Filmsequenzen, da wird man sich vorher sehr genau überlegen, was wie dargestellt wird, was weggelassen oder auch hinzugefügt wird. Das Drehbuch wird sehr genau mit der Polizei abgestimmt sein. Die Polizei wird kaum Ermittler, Spurenspezialisten und Fallanalytiker tage-, wochen- und monatelang an einem Fall arbeiten lassen, damit das ZDF dann eine Phantasiestory daraus produziert.
Ich finde auch, dass sie Qualität der Filmbeiträge im Vergleich zu früher extrem zugenommen hat, nicht unbedingt was den Unterhaltungswert angeht (aber um den geht es ja dabei auch nicht, zumindest nicht hauptsächlich), aber was die Vermittlung von Informationen angeht.
Und natürlich gibt es auch da (immer noch) Klischees: die Familie, die versammelt um das Abendessen sitzt und das immer aus Suppe in einer Terrine besteht, die die Mutter an den Tisch trägt und dann allen mit einer Suppenkelle auffüllt. Oder das Opfer, dass immer als zuverlässig und fleißig galt und bei allen Mitschülern/Arbeitskollegen/Verwandten "sehr beliebt" war.
Früher wurden viele Infos nur angedeutet, z.B. Homosexualität oder Prostitution. Aber auch heute werden einige Zusammenhänge eher verklausuliert dargestellt (Ich frag mich z.B. immer noch, ob es sich bei der Ehe des ermordeten Ägypters aus der letzen Folge um einen Fall von Bezness handelt...?).

Aber gerade weil die Sendung mit so viel Aufwand produziert wird und weil z.B. an diesem Fall hier seit 40 Jahren ermittelt wird, finde ich es dann mehr als schade, wenn so wenig auf Details geachtet wird, dass in einer Szene im Sommer Schnee liegt....


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Ungeklärter Mordfall in Fulda 1983 an Gabriele Schmidt (5 Jahre alt)

08.04.2022 um 14:01
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Aber gerade weil die Sendung mit so viel Aufwand produziert wird und weil z.B. an diesem Fall hier seit 40 Jahren ermittelt wird, finde ich es dann mehr als schade, wenn so wenig auf Details geachtet wird, dass in einer Szene im Sommer Schnee liegt....
Vielleicht ein bewusster Bruch, um im Filmfall auch eine Distanz zum realen Geschehen herzustellen? Beim Fall Daniel W. (24) war es ja ebenfalls so, dass man das Tötungsdelikt an dem jungen Radfahrer, das real im August stattfand, filmisch in den verschneiten Winter verlegt hat.

Ich weiß nicht, wie da der zeitliche Abstand der Filmproduktion zum realen Fall war. aber da man ohnehin idR nicht an den Originalschauplätzen dreht, glaube ich nicht, dass man in und um München wochenlang kein schneefreies Stückchen Radweg gefunden hat, um den Fall filmisch in den korrekten jahreszeitlichen Rahmen zu rücken. Ein wenig Lichttechnik, ein paar Passanten in Shorts - schon sieht das am Bildschirm aus wie im Sommer gedreht.

Wer sich hier im Thread die Fotos, Tatortivideos, Fernsehbeiträge und so weiter zum Fall Gabriele angeschaut und sich in den Fall eingelesen hat, wird am 13. vermutlich erstaunt sein, was die ZDF-Leute in Zusammenarbeit mit der Polizei daraus machen.

Um jetzt nicht komplett OT zu werden: Es wird bei der Tätersuche vermutlich um ganz etwas anderes gehen. Wir sollten die Entwicklung der Operativen Fallanalyse (OFA) der letzten Jahre nicht unterschätzen. Vermutlich hat man heute einen Ansatz, den man 1983 noch nicht gewinnen konnte.

Der Erfolg der Sendung bei der Aufklärung von Verbrechen gibt den Machern jedenfalls Recht. Ich hoffe, dass es auch in diesem Fall so sein wird, ob der Film nun im Schnee spielt oder nicht.


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Ungeklärter Mordfall in Fulda 1983 an Gabriele Schmidt (5 Jahre alt)

08.04.2022 um 14:57
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Ich weiß nicht, wie da der zeitliche Abstand der Filmproduktion zum realen Fall war. aber da man ohnehin idR nicht an den Originalschauplätzen dreht, glaube ich nicht, dass man in und um München wochenlang kein schneefreies Stückchen Radweg gefunden hat, um den Fall filmisch in den korrekten jahreszeitlichen Rahmen zu rücken. Ein wenig Lichttechnik, ein paar Passanten in Shorts - schon sieht das am Bildschirm aus wie im Sommer gedreht.
Na, so einfach ist das aber auch nicht- die Produktionsfirmen haben ja auch andere Dinge zu tun, ebenso wie die Schauspieler und die ganzen anderen Leute, die an dem Dreh beteiligt sind. Da kann man nicht einfach einen geplanten und terminlich festgelegten Dreh absagen und "wochenlang" (oder auch nur ein paar Tage) warten, bis der Schnee geschmolzen ist. Weil die Leute nicht herumsitzen und warten, sondern auch andere Termine wahrnehmen müssen und dann längst das nächste Projekt läuft. Ein Schreiner kann ja auch nicht einfach die Montage der neuen Küchen von Frau Müller absagen und auf die nächste Woche verschieben, weil er dann nämlich schon bei Frau Meier die Küche montiert.


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Ungeklärter Mordfall in Fulda 1983 an Gabriele Schmidt (5 Jahre alt)

08.04.2022 um 16:41
Ich kann mich @cododerdritte und @Kielius nur anschließen.

Die Filmaufnahmen wurden ja ganz offensichtlich woanders gedreht. Dann hätte man sie halt im Studio drehen müssen, wenn man sich im Winter zu den Aufnahmen entscheidet.

Bilder prägen sich viel schneller und besser ein als Text. Ein kleines Mädchen in kurzer Hose und kurzärmliger Bluse an einem heißen Sommertag schaut anders aus, als ein Mädchen mit Mütze, Schal und Moonboots im Schnee. Eine bewusste Verfälschung macht meiner Meinung nach überhaupt keinen Sinn, sondern ist eher kontraproduktiv. In Fulda ist der Fall ziemlich bekannt, da die Presse regelmäßig erinnert. Ein ortsansässiger Täter würde ja nicht plötzlich ein Gewissen bekommen, wenn rundherum Schnee liegt.

Die Ermittler hoffen möglicherweise auf einen Mitwisser, der sein Schweigen bricht, weil der Täter vielleicht gar nicht mehr lebt.

Wenn sie allerdings auf auswärtige Zeugen hoffen, wäre eine detailgenaue Darstellung wichtig.


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08.04.2022 um 23:29
@JamesRockford
XY Fälle sind selten originalgetreu. Zum einen wird nicht an Originalschauplätzen gedreht, zum anderen soll bewusst Emotion erzeugt werden.
Da gibt es schon Freiheiten.
Ich denke auch, dass es den Ermittlern um was anderes geht. Theoretisch hätte man bei einem so lang zurückliegenden Fall auch bis Sommer warten können, es kann aber sein, dass es durchaus eine bestimmte Richtung gibt, in die ermittelt wird und dass man sich konkret etwas jetzt erhofft


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Ungeklärter Mordfall in Fulda 1983 an Gabriele Schmidt (5 Jahre alt)

09.04.2022 um 14:00
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Ich erinnere mich an den traurigen Fall Jane Fränzke, die im xy Fall in tiefer Finsternis mit dem Fahrrad in die viele Kilometer entfernte Schule geschickt wurde. In Wirklichkeit war es längst hell, aber die Eltern wurden regelrecht angefeindet, dass sie ihrem Kind diesen Schulweg zugemutet haben.
Da steckt halt so eine Gefahr drin: es fiel ja schon bei mehreren filmfallen auf, dass gewisse, gerade familiäre, Gegebenheiten einfach nicht der Realität entsprachen und dies einfach ein falsches Bild vermittelt.
Auch wenn da Anrufer ausgesiebt werden sollten, der mögliche Schaden - egal in welche Richtung - kann doch nicht so egal sein.
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Meine Devise ist: "Wenn man etwas nicht verstehen kann, dann steckt oft Absicht dahinter".
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Solche Menschen kann man aber doch nur mit einer möglichst realitätsnahen Darstellung erreichen.
Ich sehe es auch so, dass man nicht nur den Täter ansprechen sollte, der sich provoziert gefühlt haben sollte.
Ich bin da eher der Meinung dass man Menschen nach so langer Zeit eher mit originalgetreuen Zuständen und damit das Unterbewusstsein ansprechen kann.

Und dass man einen Filmfall aus einem heißen Sommertag im Winter mit dicken Klamotten drehen muss, das ist absolut sinnlos.


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Ungeklärter Mordfall in Fulda 1983 an Gabriele Schmidt (5 Jahre alt)

09.04.2022 um 14:25
Zitat von HerbstkindHerbstkind schrieb:Und dass man einen Filmfall aus einem heißen Sommertag im Winter mit dicken Klamotten drehen muss, das ist absolut sinnlos.
"Absolut sinnlos" ist es sicherlich nicht. Das wäre mir dann doch zu sehr "Schwarz-Weiß-Denken"... Denn auch eine TV-Fahndung, bei der die Nachstellung des Verbrechens in einer anderen als der tatsächlichen Jahreszeit gedreht wird, kann selbstverständlich die Aufklärung eines Falls weiterbringen. Zumal man beim Dreh alles dafür tun wird, die jahreszeitlich bedingten Abweichungen so gut es geht zu kaschieren.
Wie von verschiedener Seite weiter oben im Thread schon versucht wurde zu erläutern, unterliegen die Filmarbeiten für Aktenzeichen XY eben auch verschiedenen Notwendigkeiten, die im Ergebnis Kompromisse zur Folge haben können.


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Ungeklärter Mordfall in Fulda 1983 an Gabriele Schmidt (5 Jahre alt)

09.04.2022 um 14:44
Zitat von KieliusKielius schrieb:Absolut sinnlos" ist es sicherlich nicht. Das wäre mir dann doch zu sehr "Schwarz-Weiß-Denken"...
Das ist einfach meine persönliche Meinung und so langsam geht mir dieses "Schwarz-weiß-Denken-Angeprangere" echt auf den Keks, weil dieses keines ist. Ich empfinde es eben als sinnfrei, stelle aber nicht den gesamten Filmbeitrag in Frage.
Ich habe alle Beiträge dazu gelesen und man kann sich schon denken, dass es Gründe gibt wieso Dinge gemacht werden wie sie nun mal sind. Man muss es aber nicht immer gut finden.


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Ungeklärter Mordfall in Fulda 1983 an Gabriele Schmidt (5 Jahre alt)

09.04.2022 um 15:03
Zitat von KieliusKielius schrieb:Zumal man beim Dreh alles dafür tun wird, die jahreszeitlich bedingten Abweichungen so gut es geht zu kaschieren.
Das man genau das offanbar nicht getan hat, ist ja eben der Kern der hier geäußerten Kritik:

Auf der Aktenzeichen-XY-Unterseite des ZDF wird für die Vorankündigung der Sendung und der dort behandelten Fälle eine Szenenbild gezeigt, auf dem eine kleines Mädchen ( = Gabriele Schmdit) bekleidet mit dicker Mütze, Wollschal, Handschuhen und Fleecejacke in die Kamera blickt. Im Hintergrund und auf der Erde ist an mehreren Stellen Schnee zu erkennen, Pflanzkübel im Garten sind mit Tannenzweigen als Frostschutz abgedeckt.

https://www.zdf.de/gesellschaft/aktenzeichen-xy-ungeloest

Wenn man schon ausgerechnet dieses Szenenbild als Vorankündigung ausgewählt hat, dann muss man sich schon fragen, wie viel Mühe man sich bei dem Dreh insgesamt gegeben hat, um die "die jahreszeitlich bedingten Abweichungen so gut es geht zu kaschieren."

In meinen Augen minimal bis gar keine. Mir ist klar, das man einen seit längerem geplanten und gebuchten Drehtag nicht mal eben kurzfristig wegen Schnee verschieben kann. Aber mit ein bisschen Mühe, einer Schaufel, einem Besen und meinetwegen so einem Unkrautabflammer hätte man irgendein Garteneckchen schon schneefrei bekommen können.
Sicher kann man einem Kind, das die Rolle der Gabriele spielt, nicht zumuten, bei 0°C oder weniger im Sommerkleidchen durchs Bild zu fahren, aber für die paar Minuten, in denen wirklich die Kamera läuft, muss man es auch nicht unbedingt so dick und winterlich einpacken.

Ich finde, das zeugt alles von sehr wenig Mühe, die man sich da gegeben hat. Angesichts der Gesamtkosten einer solchen Sendung, dem Aufwand einer polizeilichen Ermittlung über 40 Jahre und der Tatsache, dass genau so lange schon ein Kindermörder frei und unerkannt herumläuft, finde ich das wirklich inakkzeptabel.


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Ungeklärter Mordfall in Fulda 1983 an Gabriele Schmidt (5 Jahre alt)

09.04.2022 um 15:10
Hinzu kommt, dass der Fall 40 Jahre alt ist.

Und mir ist auch klar, dass die Filmproduktionen und Drearbeiten einen Vorlauf von wahrscheinlich einigen Monaten haben. Aber es gibt auch keine Not, den Beitrag zu Gabriele Schmidt im April zeigen zu müssen, wo dann klar ist, dass die Dreharbeiten zu einem solchen "Sommerfall" in der Zeit wahrscheinlich irgendwann zwischen November und Februar stattfinden werden, wo man gerade in der Umgebung von München (dort sitzt die Produktionsfirma) davon ausgehen muss, dass Schnee liegen kann oder es zumindest so kalt sein wird, dass man ein Kind nicht im T-Shirt oder Sommerkleidchen am Dreh rumlaufen lassen kann.

Es mag sein, dass es neue Erkenntnisse gibt und man deshalb zu diesem Zeitpunkt zu Aktenzeichen XY gegangen ist. Aber angesichts der 40 Jahre wäre es auf ein paar Monate, die der Fall dann später behandelt worden wäre, auch nicht mehr angekommen.

Es gibt ja regelmäßig auch Filme zu Überfällen auf Banken, Supermärkte oder Privathäuser, in denen v.a. Innenaufnahmen gezeigt werden und die auch möglichst zeitnah und aktuell gezeigt werden sollen, damit sich mögliche Zeugen noch möglichst gut erinnern. Da verstehe ich, dass man da dann bei zusätzlichen Außenaufnahmen Kompromisse macht. Aber in diesem Fall verstehe ich das wirklich nicht!


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Ungeklärter Mordfall in Fulda 1983 an Gabriele Schmidt (5 Jahre alt)

09.04.2022 um 16:37
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Aber in diesem Fall verstehe ich das wirklich nicht!
@cododerdritte Ich kann mich nur noch einmal wiederholen:
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Meine Devise ist: "Wenn man etwas nicht verstehen kann, dann steckt oft Absicht dahinter".
Da die Filmfälle ansonsten oft wirklich mit viel Liebe zum Detail gestaltet sind, muss da mMn irgendeine Art von Absicht dahinter stecken, die sich uns nur nicht erschließt.

Schau Dir nur einmal den Filmfall zum Fall Simone Langer (1983) an. Da hat man für die Darstellung der Simone eine Schauspielerin engagiert, die dem realen Opfer wirklich sehr ähnelt. Einen top-restaurierten VW-Bus T2 ins Studio gestellt und für den Filmfall verwendet. Kleidung, Musik, Requisite - alles mit sehr viel Liebe zum Detail.

Und dann, wie ich schon schrieb, der Fall Daniel W. Ein Verbrechen, das sich im August zutrug - und im FF in den Schnee verlegt wurde. Zufall? Wenn man sich Schnee wünscht, liegt ja auch nie welcher.

Geh' davon aus, dass das mit dem Schnee Absicht ist. Warum auch immer. Ich vermute etwas psychologisch Motiviertes. Schnee=Unschuld oder so etwas in diese Richtung. Dass man vielleicht bei Tätern oder Mitwissern damit etwas bewirken will. Wir wissen ja nicht, was in solchen Menschen vor sich geht - Kriminalpsychologen schon.

Hauptsache, sie kriegen den Täter auf diese Weise.


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Ungeklärter Mordfall in Fulda 1983 an Gabriele Schmidt (5 Jahre alt)

09.04.2022 um 16:48
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Geh' davon aus, dass das mit dem Schnee Absicht ist. Warum auch immer. Ich vermute etwas psychologisch Motiviertes. Schnee=Unschuld oder so etwas in diese Richtung.
Man kann ja seine Meinungen und Vermutungen haben aber diese Interpretation ist jetzt kompletter Nonsense.

Wie gesagt, ich find's auch daneben aber es ist nun mal so, nur die Macher von Aktenzeichen XY werden wissen warum. Ich glaube ehrlich gesagt auch nicht, dass da immer die selben Menschen die Entscheidungen treffen wieso weshalb warum.

Die Hauptsache ist nun aber einfach mal, dass hoffentlich der entscheidende Tipp zur Lösung des Falles dabei rauskommt.


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09.04.2022 um 16:50
@Griswold

Ich zweifle mittlerweile ehrlich gesagt zum Teil an Aktenzeichen xy: in der Sendung vom März würde zwei mal ein Wochentag genannt, dürfte eigentlich so auch nicht passieren


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Ungeklärter Mordfall in Fulda 1983 an Gabriele Schmidt (5 Jahre alt)

09.04.2022 um 16:55
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Schnee=Unschuld oder so etwas in diese Richtung.
Also das finde ich jetzt etwas sehr weit hergeholt.....

Zumal es sich, zumindest auf dem Bild, ja nicht um eine unberührte, weiße Schneedecke, sondern eher um schmuddelige Schneereste handelt.

Ich kann mir vorstellen, dass man am Tag der geplanten Dreharbeiten Pech haben kann und es schneit (oder meinetwegen auch aus Kübeln schüttet), aber man kann wohl schlecht Dreharbeiten so planen, dass man am Drehtag sicher Schnee hat, damit man damit Unschuld symbolisieren kann.

Viele auffälliger als den Schnee finde ich auch die Kleidung des Mädchens. Was soll denn nach Deiner Theorie damit transportiert werden?


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Ungeklärter Mordfall in Fulda 1983 an Gabriele Schmidt (5 Jahre alt)

09.04.2022 um 16:55
Wochentag falsch genannt muss es heißen, einmal der 8. FEBRUAR 2021 als Freitag obwohl es ein Montag war und in dem Mordfall mit der Wasserlrichrhc Wasserleiche vom Dezember 2007 wurde auch ein jfalscher Tag genannt, Detail müsste ich schauen


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09.04.2022 um 17:05
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Also das finde ich jetzt etwas sehr weit hergeholt.....

Zumal es sich, zumindest auf dem Bild, ja nicht um eine unberührte, weiße Schneedecke, sondern eher um schmuddelige Schneereste handelt.
Das würde ich auch so sehen. Vor allem weil man nicht erwarten darf, dass in so einem Film irgendwelche unterschwelligen Botschaften transportiert werden sollen: Wenn damit ein Signal an irgendwen gesendet werden sollte, müsste derjenige das dann aber auch verstehen. Und ich glaube nicht, dass ein Mörder plötzlich beim Anblick einer Schneedecke ein schlechtes Gewissen bekommt weil sie ihm bewusst macht, dass er ein unschuldiges Opfer getötet hat und dann reuig zur Polizei geht und ein Geständnis ablegt.

Und davon abgesehen sind das ja nun auch keine Filme mit einem künstlerischen Anspruch, wo dann mit Symbolik gearbeitet wird. Das wäre natürlich noch einmal etwas anderes, aber das ist hier definitiv nicht der Fall.


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09.04.2022 um 17:15
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Mir ist klar, das man einen seit längerem geplanten und gebuchten Drehtag nicht mal eben kurzfristig wegen Schnee verschieben kann. Aber mit ein bisschen Mühe, einer Schaufel, einem Besen und meinetwegen so einem Unkrautabflammer hätte man irgendein Garteneckchen schon schneefrei bekommen können.
Gabriele wurde im Juni ermordet. Der neue Fahndungsfilm wurde offenbar im Winter gedreht. Das vorab veröffentlichte Szenenbild aus dem ZDF Programmhinweis mit einer winterlich gekleideten Gabriele, vielen Schneeresten auf dem Boden und mit Tannenzweigen abgedeckten Beetpflanzen legt auf den ersten Blick den Eindruck nahe, man hätte sich bei der Inszenierung dieser Filmszene wenig Mühe gegeben.
Ich denke jedoch, dass man folgendes dabei vergisst: Angenommen man inszeniert diese Kameraeinstellung als Sommerbild (kleidet also Gabriele sommerlich, entfernt sämtliche Schneereste vom Boden und nimmt die Abdeckungen von den Beetpflanzen), so muss man dies auch in allen weiteren Kameraeinstellungen tun, um die Konsistenz innerhalb des Films zu wahren! Das bedeutet unter anderem, dass man für andere Einstellungen ganze Straßenzüge, inklusive Autos, Hausdächer usw. vom Schnee befreien müsste. Enormer Aufwand also. Vor allem, falls es während der Drehtage erneut schneien sollte... Angenommen man entfernt die Abdeckungen von den Beetpflanzen, dann sehen die Beete auch nicht gleich nach Sommer aus. Im Winter hat nun mal die Vegetation eine eher karges Aussehen. Man müsste also die Pflanzen in den Beeten komplett durch eine im vollen Wuchs stehende Sommervegetation ersetzen!
Man kann schon jetzt erkennen, dass der Aufwand, ein sommerliches Szenario im Winter nachzustellen, sehr schnell ausufern wird!
Deshalb hat man nach meiner Überzeugung einer konsistenten, wenn auch nicht jahreszeitgetreuen Darstellung im Filmfall von Gabriele den Vorzug gegeben.
Die einzig realistische Alternative wäre dann tatsächlich nur gewesen, mit dem Dreh bis zum Sommer zu warten.


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Ungeklärter Mordfall in Fulda 1983 an Gabriele Schmidt (5 Jahre alt)

09.04.2022 um 17:44
Die Besonderheit an den Filmfällen in Aktenzeichen XY ist doch, dass die eigentlichen Adressaten unter den Millionen von Fernsehzuschauern nur eine Handvoll von Leuten sind: Täter, Mittäter, Mitwisser, Zeugen. Vielleicht noch die Angehörigen und die Fahnder.

Es ist kein Nonsens, dass ich annehme, dass einige Besonderheiten einer filmischen Darstellung nicht auf uns, also die große Mehrheit von Unbeteiligten, sondern zielsicher auf die oben genannte, kleine Gruppe zugeschnitten sind.

Jeder Werbespot, jeder Spielfilm, jede Zeitschrift, jedes Lied ist heute auf die Bedürfnisstruktur der Zielgruppe abgestimmt. Die sich normalerweise nach tausenden oder sogar Millionen bemisst. Hier sind es eben, wie gesagt, nur einige wenige, die tatsächlich erreicht werden müssen.

Wer zur großen Mehrheit gehört, ist im Grunde nicht gemeint, und versteht die Message möglicherweise nicht. Das finde ich völlig normal.

Wenn die Kriminalpsychologen glauben, die Trieb- und Bedürfnisstruktur des Täters und seines Umfeldes durchschaut zu haben, ist eben das eine oder andere Detail dazu gedacht, ihn in Unruhe zu versetzen, sein Narrativ zu zerstören, sich jemandem anvertrauen zu müssen oder ähnliches. Oder den schweigenden Mitwisser aus seinem jahrelangen Schweigen zu reißen. Vielleicht hat sich der Mitwisser innerlich auf die Sendung vorbereitet und wird jetzt mit einer in bestimmter Weise anders ausgerichteten Darstellung konfrontiert, die ihn zum Überdenken seiner Haltung zwingt.

Vielleicht machen die Abweichungen von den Realitäten des Falles der Kernzielgruppe die Sichtweise Außenstehender auf "ihre" Tat erst begreiflich. Wie es in der Marburger Straße damals aussah und zuging, weiß die angesprochene Gruppe ja. Eine in Teilen abstrahierte Darstellung konfrontiert die Insider mit der Außensicht von Unbeteiligten und ihrem Entsetzen und ihrer Abscheu.

Dokumentarisch- detailgetreue Darstellungen gibt es in anderen Formaten. Aktenzeichen XY verfolgt eine erkennbar andere Strategie.

Hier kommt eben kein Mädchen mit Sommerkleid. Sondern ein dick vermummeltes Kind im Winter. Das kann nur auf die Kernzielgruppe gemünzt sein, finde ich.


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Ungeklärter Mordfall in Fulda 1983 an Gabriele Schmidt (5 Jahre alt)

09.04.2022 um 18:42
Also mich wird niemand von einem beabsichtigten Dreh bei Kälte im Schnee überzeugen können.

Es gibt Bücher über die Wirkung von Bildern.

Wenn die Macher in diesem Fall durch den Schnee eine Distanzierung von der Realität bezwecken, kann das natürlich seinen Grund haben. Es könnten sich allerdings auch Zeugen melden, die gesehen haben, dass "der Willi von gegenüber mit ganz dreckigen Klamotten heim gekommen ist. Ne Stunde später hat er Wäsche über die Heizung gehängt. Ich weiß es genau, weil ich grad beim Schneeschippen war."

Aber warten wir's ab.


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Ungeklärter Mordfall in Fulda 1983 an Gabriele Schmidt (5 Jahre alt)

09.04.2022 um 19:18
hallo,
beruflich habe ich schon einige zeugenbefragungen begleiten dürfen. Wenn sich zeugen ( besonders bei kindern, jugendlichen, kognitiv eingeschränkten personen ) nicht mehr genau erinnern, weil es schon so lange her ist, geht man in die situation zurück. In etwa so:
- können sie sich erinnern was sie anhatten? dicke jacke oder shorts. Daraus kann man die jahreszeit ermitteln.
- Erinnern sie sich, wie sie sich anzogen. Haben sie gefrühstückt.
Dadurch wird die situation wieder erlebt.
Wenn ich unbewusst was gesehen hätte, damals nicht für wichtig erachtet, führt mich der film mit dem schnee zur falschen erinnerung. Z.B. Ich sah doch damals so komisches auto, aber kann nicht sein. Es lag kein schnee, ich muss mich irren.
Ich finde daß die jahreszeit schon eine rolle spielt und auch real dargestellt werden soll.


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