Auch ich halte einen jüngeren Täter für wahrscheinlich. Fulda war Anfang der 80iger Jahre eine Kleinstadt mit ca. 50.000 Einwohnern im Zonenrandgebiet. Darüberhinaus katholischer Bischofssitz. Das war tiefste Provinz. Damals noch mehr als heute war der Bahnhof Anlaufpunkt für Obdachlose und vernachlässigte „Streunerkinder“.
Im beigefügten Foto habe ich den Tatort von Gabrieles Mord rot umrandet. Deutlich erkennbar ist die Nähe zum Bahnhof. Wer sich dort häufiger herumtrieb kannte bestimmt auch viele Verstecke/„Höhlen“/Fluchtwege usw. . Jugendliche, die sich auf solchem unbebauten Gelände aufhalten, erwecken weniger Argwohn als Erwachsene. Selbst heute noch sehe ich manchmal Kinder und Jugendliche an Bächen und Abflussröhren spielen und denke mir nichts böses dabei- würde aber sofort genauer hinsehen, sähe ich einen Erwachsenen an einem Abflussrohr herumfuhrwerken.
Ich vermute, dass Gabriele nicht von Anfang an Angst vor dem Täter hatte, denn hätte sie gleich Angst gehabt, hätte sie sich bestimmt gewehrt und geschrien. Die Kontaktaufnahme durch den Täter fand ja auf der Straße vor dem Haus oder im einseh- und einhörbarem Innenhof statt. Ich persönlich gehe deshalb davon aus, dass Gabriele keine Gefahr sah, weil der Täter kein „böser Mann“, sondern ein Teenager oder sehr junger Erwachsener war.
Sie wird ihn vielleicht sogar vom Sehen gekannt haben- allerdings ist die Situation dann wohl schnell eskaliert.
Warum ich einen Zusammenhang mit Silvia de Vlaeminck sehe: Sie war ein stadtbekanntes Streunerkind (diesen Ausdruck zu benutze ich, weil er so in den abrufbaren Hinweisen zu ihrem Verschwinden benutzt wird). Sie kam aus dem direkt angrenzenden Petersberg, im Foto habe ich die Grenze rot markiert und mit „P“ gekennzeichnet.
Sie verschwand am ersten Tag der Sommerferien, wurde aber erst nach den Sommerferien von ihren Eltern vermisst. Wo war sie in der ganzen Zeit? Laut dem Zeitungsartikel den ich weiter vorne eingestellt habe, wurde sie während der gesamten Sommerferien mehrmals in der Fuldaer Innenstadt gesehen. Diese grenzt direkt an den Bahnhof. Außerdem wurde sie in Begleitung eines etwa Gleichaltrigen gesehen. Dabei kann es sich durchaus um einen Teenager oder einen sehr jungen Mann gehandelt haben. Es waren Sommerferien, aus diesem Grunde wird die Polizei während des Tages weniger Augenmerk auf herum streunende Kinder gehabt haben, da ja schulfrei war und sie in dieser Zeit keine Schulschwänzer kontrollieren konnte.
Ich kann mir vorstellen, dass Silvia mit dem Unbekannten herumstromerte, vielleicht war er sogar ihr „Freund“.
Immerhin wurde sie mehrfach von ihren Schulkameraden in der Fuldaer Innenstadt gesehen.
Warum kannten die Schulkameraden den Jungen nicht? Weil er älter war und deshalb wenn er überhaupt eine Schule besuchte, nicht mehr in eine Grundschule sondern in eine weiterführende Schule in Fulda ging. Deshalb erkannten die Mitschüler/ innen Silvia, aber nicht den Jungen. Umgekehrt werden etwaige Freunde des Jungen Silvia nicht gekannt haben, da sie höchstwahrscheinlich in Petersberg eine Grundschule besuchte.
Irgendwo muss Silvia während der Nächte zum Schlafen gewesen sein.
Im Sommer kann man prima „Platte machen“, insbesondere wenn man gute Verstecke kennt (hier sind wieder die Gebiete im Bahnhofsnähe im Spiel). Ich glaube nicht, dass die beiden jungen Menschen abends die Stadt verlassen haben um im Wald zu schlafen. Ich glaube eher, dass sie in Bahnhofsnähe geblieben sind, weil es dort genug Verstecke gab.
Wenn der Junge Silvia mit zu sich nach Hause gebracht hätte, wäre spätestens als Silvia vermisst wurde jemand im Haushalt hellhörig geworden. Das müsste ja auffallen wenn der Sohn jeden Abend ein junges Mädchen zum Übernachten mitbringt.
Als die Sommerferien zuende gingen......
Da man das Mädchen nie gefunden hat, kann ich nur vermuten, aber wenn es derselbe Täter war, hatte er schon Erfahrung im „Verstecken“.
P.S. Einige von euch haben mehrmals erwähnt, dass es weitere Mutmaßungen gibt, die hier nicht geschrieben werden dürfen. Über eine PN würde ich mich als jahrelange Mitleserin freuen.
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