ich kann
@VivaVioletta da voll zustimmen (als Frau).
Es gibt oft keine andere Möglichkeit, als für Frauen die Risiken in Kauf zu nehmen.
Ob beruflich: die Postbotin die alleine durch den dunklen Morgen trottet, die Krankenschwester die von der Nachtschicht kommt, usw
wie auch in der Freizeit oder in der Familienarbeit, nicht immer findet sich eine Jogging Begleitung, man fährt mit dem Kinderwagen eben nicht entlang der stark befahrenen Stadtstrasse , sondern durch den Park oder man geht abends noch schnell mal für die Familie einkaufen.
Gefahren lauern überall.
Und wie
@VivaVioletta es prima ausdrückt, Frauen lernen mit einem mulmigen Gefühl zu leben und müssen ganz oft ihre Angst überwinden - teilweise täglich - um überhaupt am Leben (auch an Partys) teilnehmen zu können.
Sind bestimmte Gefahren-hotspots bekannt, dann versuchen Frauen diese zu umgehen/meiden. Wenn bestimmte Gefahren verschwiegen/vertuscht werden, ist das einfach schlecht.
Und "hätte sie doch nicht diesen Weg genommen" , "wäre sie nicht alleine unterwegs gewesen", heißt nicht anderes als Frauen die Verantwortung zuzuschieben.
Nicht dem aggressiven Täter, der sein Testosteron nicht unter Kontrolle hat oder der Täter, der Frauen als Freiwild sieht, oder der, der einfach Leid verursachen will, nein, den Frauen wird hier zumindest Mitschuld gegeben.
Manchmal ist sogar die Begleitung , die einen sicher nach Hause bringen sollte, das größere Problem. Frauen sind da oft am Abwägen, was jetzt das kleinere Übel ist. Das können sich Männer wahrscheinlich gar nicht so recht vorstellen, wie oft Frauen Umwege gehen, um evtl. gefährliche Stellen zu meiden oder auf was ganz verzichten, weil das ungute Gefühl überwiegt.
Man käme ja auch nicht auf die Idee zu sagen, würdest Du nicht einen schönen Wagen fahren, würdest Du nicht in einem schönen Haus wohnen, wäre Dein Auto nicht gestohlen worden/Dein Haus nicht ausgeraubt worden/wärst Du nicht überfallen worden, ....also eine Mitschuld suggeriert.
Der/die Täter sind das Problem, nicht das Opfer.