@darkstar69Hier aus der Diskussion Göhrde Morde :
RedJohn1heute um 19:14
Hallo zusammen, ich habe hier mal eine kurze Zusammenfassung fertig gemacht. Werde später noch eine genauere fertig machen.
8.Juli 1949 :
Er wird geboren und wächst in Adendorf, nördlich von Lüneburg auf. Sein Elternhaus ist geprägt von Gewalt. Sein Vater arbeitet bei einem Energie-Unternehmen. Schon als Jugendlicher sei er mit einer Machete in den Wald gegangen und habe auf Bäume eingeschlagen, erinnern sich Nachbarn, die ihn beobachtet haben. Andere Zeugen berichten, dass er in seiner Jugend einen Hund mit einer Schlinge an einer Fichte erhängt und im Wald vergraben habe.
1963 :
Mit 14 Jahren wird die „vorläufige Fürsorgeerziehung“ angeordnet. Der Junge kommt in den „Wichern-Stift“.
1964 :
Er dringt bewaffnet mit einem Dolch ins Haus der Nachbarin ein und versucht Geld zu stehlen. Als die Frau erwacht, würgt er sie und flieht. Kurt-Werner wird zu drei Wochen Jugendarrest verurteilt. Danach beginnt er eine Lehre als Elektriker.
1965 :
Er betatscht in Bardowick, einem Dorf bei Lüneburg, eine Radfahrerin. Sechs Monate Jugendstrafe auf Bewährung.
1967 :
Er begeht einen Betrug. Als Kripoleute ihn in Adendorf festnehmen wollen, droht er ihnen mit einem Kleinkalibergewehr. Die Beamten schießen, verletzten den 18-Jährigen am Bein. Er entkommt zunächst, wird später zu einem Jahr Jugendknast verurteilt.
20.November 1970 :
Er vergewaltigt eine 17-Jährige. Tatort Elbe-Seiten-Kanal. Das Opfer: eine Anhalterin. Werner W. vergewaltigt die 17-jährige und versucht sie zu erwürgen. Er legt das leblose Opfer in den Kofferraum seines Autos und rast in einen Wald. As er die Klappe öffnet, attackiert die inzwischen wieder erwachte Frau ihn mit einem Spaten. Werner W. schlägt den Kofferraumdeckel zu und rast davon. Später lässt er die Frau frei. Die Kripo ermittelt Kurt-Werner W. als Täter, findet bei ihm zwei Kleinkalibergewehre. Das Urteil wird 1971 gefällt: 5 Jahre, sechs Monate Haft. Werner W. verbüßt die Strafe im Knast Wolfenbüttel und wird 1974 entlassen. In der Haft lernt Wichmann über eine Kontaktanzeige eine Frau kennen, die für ihn bürgt und den damals 25-Jährigen nach der Entlassung in ihrer Wohnung im Rhein-Neckar-Raum aufnimmt. In dieser Zeit werden dort mehrere Morde an Anhalterinnen begangen, die verblüffende Parallelen zum Fall Karin D. aufweisen.
Bis 80er :
Er hält sich in Karlsruhe auf, kehrt dann nach Lüneburg zurück. W. hat von seinem Vater das Haus und mehr als 15.000 Quadratmeter Land geerbt. Werner W. hat inzwischen geheiratet und bezieht das Haus mit seiner Ehefrau. Doch ein Zimmer ist für sie tabu: Der „geheime Raum“ im Obergeschoss. Bis zu seinem Freitod 1993 hat sie den Raum vermutlich nie betreten. In diesem Jahr fällt ein Verdacht auf Werner W. – er soll mit dem Verschwinden Birgit M.s im Jahr 1989 etwas zu tun haben. Über eine Bekannte kannten beide sich. Werner W. war auf dem Nachbargrundstück der vermutlich ermordeten Frau tätig, hatte sich auch einmal den Gartenschlauch bei ihr geliehen.Die Kripo rückt mehrfach an und durchsucht auch das geheime Zimmer. Hier gibt es diverse Verstecke hinter der Wand und Geheimfächer in Möbelstücken. Dort finden die Beamten zwei Kleinkaliber-Gewehre, zwei Schalldämpfer, einen Revolver, Munition, Handfesseln, Ketten, Messer, Kanülen, starke Beruhigungsmittel, Rasiermesser und eine Schussweste. Leichenspürhunde schlagen an mehreren Stellen an. Das vergrabene Auto: Die Kripo rückt ab, kehrt aber wenig später zweimal zurück. Diesmal buddeln die Kripoleute im Garten und finden einen nagelneuen Ford-Probe – vergraben im Garten. Im Auto liegen MOPO-Ausgaben vom 24. August der Jahre 1989 bis 1992. Der Leichenspürhund schlägt auch im Fahrzeug an. Außerdem finden die Beamten eine Abhöranlage im „geheimen Zimmer“. Und Werner W.? Der bekommt von der Durchsuchung rechtzeitig Wind und flieht nach Süddeutschland.
21.Mai 1989 :
Göhrde 1 : Ursula und Peter R.
Drei Blaubeersammler entdeckten die Leichen. Sie lagen im Innern einer Schonung unter Tannenzweigen. Ein Mann und eine Frau, die Körper verwest, angefressen von Tieren, übersät von Maden. Ob das Ehepaar aus Hamburg erschossen, erschlagen oder stranguliert wurde, ist bis heute nicht bekannt, die Körper waren schon zu zersetzt. Es war der 12. Juli 1989 im niedersächsischen Staatsforst Göhrde.
12.Juli 1989 :
Göhrde 2 : Ingrid W. und Bernd-Michael K
Kaum 800 Meter vom ersten Tatort entfernt werden im Wald zwei weitere Leichen gefunden. Sie waren - im Gegensatz zum ersten Opferpaar - noch erkenntlich und bekleidet. Auch dieses Paar war ermordet worden: Die Polizei stellte Kopfschüsse, Strangulierungen und Schädelbrüche fest.
1989 :
Er soll Birgit Meier ( 41 ), die Schwester des ehemaligen Hamburger Polizeivizepräsidenten Wolfgang Sielaff, ermordet haben.Am 14. Mai 1989 hatte sich die Schwester eines Hamburger Kripobeamten bei ihrer Mutter gemeldet und gesagt, dass sie sehr froh sei, bald umziehen zu können. Nach der Trennung von ihrem Mann lebte sie allein in einem einsam gelegenen Haus in Brietlingen bei Lüneburg. Am nächsten Morgen war die attraktive Frau verschwunden. Dabei sollte eigentlich an diesem Tag ein Notar-Termin zur Überschreibung des Hauses stattfinden. Als die Polizei das Haus überprüfte, stand die Balkontür im 1. Stock offen. Die Hauskatzen, die sonst nur drinnen gehalten wurden, liefen im Garten herum. Die Lüneburger Kripo ging trotzdem eher von einem Freitod als einem Verbrechen aus. Kurt-Werner W. kannte das Opfer, hatte Gartenarbeiten bei ihren Nachbarn verrichtet. Wichmann sammelte Artikel und Sendungen über den Fall.
1993 :
Hausdurchsuchung. Im Keller schlägt ein Leichenspürhund an, die Beamten finden eine Wand, die erst kürzlich eingezogen wurde. Im Garten ist ein Auto vergraben, es sieht aus, als klebe auf dem Rücksitz Blut. Wieder schlägt der Leichenspürhund an. Eine Leiche finden die Beamten nicht. Im ersten Stock stehen sie vor einer mit Polstern überzogenen, schallisolierten Tür. Die Beamten brechen die Tür auf. Hier finden sie die Gewehre, die Folterwerkzeuge, die Dossiers. Wichmann ist nicht da. Die Polizei hatte ihn vorab per Telefon über die Hausdurchsuchung informiert, daraufhin ist er geflüchtet. Nur ein Zufall hilft, ihn zu fassen: Er ist in Hessen in einen Verkehrsunfall verwickelt, im Auto findet die Polizei Waffen und Teile einer Maschinenpistole.
Der damals 44-Jährige kommt in Untersuchungshaft. Erneut wird sein Haus durchsucht. Seine Frau sagt den Beamten, ihr Mann habe gesagt, er fahre in die Schweiz. „Es ist besser, du weißt nicht, was ich vorhabe“, soll er ihr gesagt haben.
25.April 1993 :
Er beging in der Haft Selbstmord. Am 25. April 1993 wird Kurt-Werner W. tot in seiner Zelle aufgefunden. Er hatte sich mit einem Gürtel erhängt. Der mutmaßliche Serienmörder hinterlässt zwei Abschiedsbriefe. Sie enthalten diverse versteckte Botschaften und schließen mit: „Bitte denkt nicht nur an meine schlechten Seiten. Gott sei mir gnädig.“
29.September 2017 :
In Wichmanns Garage findet der inzwischen pensionierte Hamburger Polizist Wolfgang Sielaff die Leiche seiner Schwester. Der Beton darüber war drei Zentimeter dick. Der Mörder hatte Birgit Meier eine Plastiktüte über den Kopf gezogen, ihr einen Strick um den Hals gelegt und anschließend Dinge getan, über die die örtliche Polizei noch schweigt. Später versenkte der ehemalige Friedhofsgärtner die Leiche kopfüber und senkrecht in ein schmales, aber tiefes Loch in der Garage. Er füllte Sand nach und betonierte das Loch zu.
Dezember 2017 :
Die Polizei geht davon aus, dass Kurt-Werner W. "mit hoher Wahrscheinlichkeit" der Mörder ist, so formuliert es nun ein Sprecher. Der Grund: Eine DNA-Spur, die in einem der Fahrzeuge der Opfer gefunden wurde, konnte W. zugeordnet werden. Die Polizei ermittelt auch gegen einen möglichen Mittäter. Dafür spreche unter anderem der Umstand, dass der Täter mit einem eigenen Wagen in das Naturgebiet gefahren sei, es nach dem ersten Doppelmord aber mit dem Auto seiner Opfer verlassen habe. Der zweite Mann ist demnach frei. Gegen den mutmaßlichen Mittäter wird jetzt ermittelt.
Möglich :
6.Juli 1967 :
Hinnerina F ( 37 ) erschlagen in einem Wald bei Maschen
1.September 1967 :
Hildegard T. ( 60 ) in einem Lüneburger Park erschlagen
11.April 1968 :
Ilse G. ( 38 ) von vier Schüssen eines Kleinkalibergewehrs tödlich in den Rücken getroffen, als sie mit dem Fahrrad durch ein Waldgebiet bei Lüneburg fährt. Zeugen sehen einen Jugendlichen flüchten, der Wichmann ähneln soll. Die Polizei findet später acht DIN-A4-Seiten mit aufgeklebten Zeitungsausschnitten zum Mordfall Ilse G.
14.Mai 1969 :
Ulrike Burmester ( 14 ) in Lüneburg ermordet.
23.August 1984 :
Irma B ( 59 ) fährt mit ihrem Rad in den Wald bei Wustrow. Sie wird später erdrosselt und erstochen aufgefunden, ausgeweidet mit einem Küchenmesser.
23.August 1986 :
Elsbeth M ( 60 ) fährt mit dem Rad in eine Feldmark in der Nähe Lüneburgs. Sie wird vergewaltigt, erwürgt und am Unterleib verstümmelt aufgefunden.
10.April 1989 :
Gitta S. ( 45 ) geht mit ihrem Hund in einem Wald bei Holm-Seppensen spazieren. Sie wird erstochen aufgefunden.
4.Mai 1989 :
Brigitte T. wird in der Heidelandschaft bei Müden an der Örtze erstochen.
Hausdurchsuchung :
Handfesseln
Ketten
Elektroschocker
Rasiermesser
Spritzen
Tabletten
Stricke
Folterwerkzeuge
Kleinkalibergewehre
Geladener Revolver
Ausrüstung zum Übernachten im Wald
Sammlungen von Artikeln zu Mordfällen
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Fotos von Bespitzelungen weiterer Frauen
Tonbandkassetten
Ausführliches Dossier zu den Göhrde-Morden