Verbrechen in Höxter
09.05.2017 um 18:42Danach machte einer der Rettungssanitäter seine Aussage.
Schließlich machte die Notärztin ihre Zeugenaussage.
Hierbei möchte ich ergänzen, dass es an diesem Abend laut Wetteraufzeichnung 9 °C hatte.
Das hat nichts mit Menschlichkeit zu tun.
http://www.westfalen-blatt.de/OWL/Kriminalfall-Hoexter-Bosseborn/2800041-19.-Prozesstag-im-Horror-Haus-Prozess-Zeuge-Das-hat-nichts-mit-Menschlichkeit-zu-tun
Schließlich machte die Notärztin ihre Zeugenaussage.
Hierbei möchte ich ergänzen, dass es an diesem Abend laut Wetteraufzeichnung 9 °C hatte.
Zeugin: Ich bin 54 Jahre alt und Ärztin von Beruf. ... Ich bekam eine Alarmierung, Krampfanfall war das Stichwort. Es war schon dunkel, es war kühl (Anmerkung: lt. Wetteraufzeichnung es 9 °C) , ... Der Rettungswagen war schon vor Ort. Die Sanitäter hatten bereits Kontakt zu der Patientin. Sie wurde mir übergeben. Ich habe mir Susanne F. angeschaut, habe gleich gemerkt, dass es kein epileptischer Anfall ist. Susanne F. befand sich in einem äußerst kritischen Zustand. Sie befand sich auf der Rücksitzbank, hatte sich erbrochen und saß auf Plastiktüten.Im WB findet sich eine etwas kürzere Zusammenfassung des 19. Prozesstages unter der Überschrift:
Die Patientin wurde sofort aus dem Auto gehoben. Sie war nicht ansprechbar, taumelte und schlenkerte mit den Armen. Der Kopf war nach vorne vorgebeugt. Die Sanitäter legten die Patienten in den Rettungswagen. ...
Ich habe mich sehr über die Verletzungsmuster von Susanne F. gewundert. Angelika erzählte mir eine seltsame Geschichte von Psychiatrie, Borderline-Patientin usw., Dinge, nach denen ich überhaupt nicht gefragt habe. Die Patientin war in einem sehr verwahrlosten Zustand. Sie stöhnte und ich hatte Mühe, einen intravenösen Zugang bei dieser Patientin zu legen. Sie bekam dann eine Infusion, ihr Bewusstseinszustand dämmerte immer weiter weg. Ihre Temperatur lag bei ungefähr 29 Grad. Bei der Patientin gab es eine Schorfwunde unter dem Kinn, andere heftige Verletzungen am Körper, ich habe sie nicht ganz ausgezogen, weil ich keine Zeit verlieren wollte. Ich hatte nur im Kopf, sie möglichst schnell in eine Klinik zu bringen.
Zeugin: Es gab ringförmige Verletzungen an den Oberarmen, es gab offene Wunden. Es sah aus, als hätte ein glühender Metallring um den Oberarm Brandwunden verursacht. So etwas hatte ich noch nie gesehen und ich dachte mir, dass müsse sehr schmerzhaft gewesen sein. Innerlich sträubte sich alles bei mir. Es konnte keine Selbstverletzung sein. Susanne F. hatte unregelmäßig abgeschnittene Haare, es gab Schorf auf der Kopfhaut und ich habe mich gefragt, unter welcher Krankheit die Patientin leidet. Die Angeklagten ... standen draußen, ich habe mich nur um die Patientin gekümmert. ... Mir fiel auf, dass die beiden Angeklagten überhaupt kein Interesse an der Patientin hatten. Sie fragten nicht, wie es ihr geht, sie fragten nicht, ob sie hinterher fahren können zum Krankenhaus. Angelika W. erzählte mir nur, dass es der Patientin schon am Nachmittag schlecht gegangen sei, und sie wollten Susanne F. nach Hause nach Bad Gandersheim fahren.
... Mich irritierte das Verhalten der Angeklagten, man bringt keine so Verletzte in ihre Wohnung zurück und hier kommt es dann zum Versterben.
Wäre Susanne F. zu Hause gestorben und wäre es nach einer großen Zeitspanne entdeckt worden, hätte man kaum noch die Todesursache entdecken können. Susanne F. hatte weiße Turnschuhe an, trug ein dünnes T-Shirt. Sie war nicht zugedeckt, obwohl es sehr kalt war draußen. Die Angeklagten waren winterlich gekleidet, dicke Jacken, ... Diese Patientin hatte nicht ein einziges Fettpölsterchen am Körper. Hieraus zieht der Körper Wärme und hält die Kerntemperatur. Das Abkühlen von Susanne F. auf etwa 29 Grad Kerntemperatur muss über Tage passiert sein. Das geschieht nicht in einem kurzen Zeitraum. Im Auto roch es übel nach dem Erbrochenen. Es kann eine Mischung von Erbrochenem und Urin gewesen sein.
Bei Susanne F. kann ich nicht genau sagen, wann die Absenkung der Körpertemperatur begann. Das hängt von vielen Faktoren ab, ... Sie fühlte sich kalt an, und ich wollte wissen, wie die Körperinnentemperatur ist. Die habe ich über das Ohr gemessen, und die war bei ungefähr 29 Grad. Die Frau hatte keinen natürlichen Schutz wie Kleidung um sich. Der Zustand war so, dass er sich über mehrere Wochen hinweg entwickelt haben muss.
Zeugin: Ich habe damals den vorgesehen Patientenbogen noch vor Ort und auf dem Weg zu Krankenhaus ausgefüllt, der meine erste Inaugenscheinnahme der Patientin wiedergibt. Ich habe dabei "agressiv" angekreuzt. Das habe ich deswegen gemacht, weil die Patientin, die hinten saß, zuerst die Arme mir gegenüber erhob. Ich habe das "agressiv" später durchgestrichen, weil ich zu einer anderen Meinung gekommen bin. Es war wohl eine Abwehrhaltung mir gegenüber. Eine Borderline-Erkrankung habe ich bei Susanne F. nicht feststellen können. Die Patient hatte eine Vielzahl von Wunden, die aber nicht mehr geblutet haben.
...
Die Zeugin wird entlassen.
Das hat nichts mit Menschlichkeit zu tun.
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