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Verbrechen in Höxter

8.904 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, NRW, Folter ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Verbrechen in Höxter

15.12.2016 um 14:14
@frauZimt

Ich möchte mich nicht mit den psychologischen Gründen beschäftigen, warum die Frauen nach einem Zwischenaufenthalt im eigenen Zuhause wieder nach Bosseborn zurückgekehrt sind. Die Anwälte werden diese auch nicht berücksichtigen, sondern eine gewisse Freiwilligkeit daraus ableiten.


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Verbrechen in Höxter

15.12.2016 um 14:18
Zitat von emzemz schrieb:Die Anwälte werden diese auch nicht berücksichtigen, sondern eine gewisse Freiwilligkeit daraus ableiten.
Aber das ist doch der Punkt, um den es geht!
Freiwillig wozu? Womit einverstanden?


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Verbrechen in Höxter

15.12.2016 um 14:33
@frauZimt
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Aber das ist doch der Punkt, um den es geht!
Freiwillig wozu? Womit einverstanden?
Ich hatte vorhin auf den Beitrag von Hammurapi sowie den § 228 StGB hingewiesen
Beitrag von emz (Seite 313)
Dem gibt es erst mal nichts hinzuzufügen, denn dort ist alles bereits ausführlich erklärt.


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Verbrechen in Höxter

15.12.2016 um 14:41
Wow.. ich finde es jetzt langsam wieder etwas grenzwertig.

1. Nehme ich auch an, dass die Damen Zettel unter schwerstem Druck unterzeichneten. Man kann in anderen Fällen Menschen Geständnisse abluchsen, wenn man sie lang genug quält und sowas passiert täglich auf dieser Welt. Vielleicht würde man unterschreiben, dass man gewisse Züchtigungen wollte, wenn man andernfalls mit dem Tode bedroht wird? Scheint manchen Rechts-Auslegern völlig fern zu liegen, diese Vorstellungskraft?

2. Frau Zimt räumt ein, dass die Damen vermutlich nach einer ersten "Testphase" wieder kamen. Denke ich auch, Frau Zimt. Da sahen die ein Geschwisterpaar, wovon die Olle dem Typen womöglich geistig überlegen war... vielleicht mochte so manche Dame den "armen Willi" aus den Fingern und der Aufsicht der Schwester befreien ... wer weiß.

3. Über Blauäugigkeit bez. der Opfer zu sprechen, finde ich auch hart an der Grenze -obwohl ich verstehe, was gemeint ist. Es klingt leider unvorteilhaft für evtl. mitlesende Angehörige.

4.
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Im Umkehrschluss bedeuten diese unterschriebenen Zettel doch nur, dass die Angeklagten genau wussten, dass sie Verbrechen begehen, die sie hinter Gitter bringen werden.
Richtig, Frau Zimt, wobei man sagen müsste:
.. die sie hinter Gitter bringen könnten oder würden, wenn das Dingen schief läuft und das ist es ja dann auch.

Mauros letzter Beitrag hier oben ist in meinen Augen sehr gut und Frau Zimt stellt gut klar, was sie meint und sagen will.


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Onida ehemaliges Mitglied

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Verbrechen in Höxter

15.12.2016 um 14:53
Ich frage mich nur, warum ständig von Hörigkeit und Auslieferung gesprochen wird ? Weil A. es selbst so in den Vordergrund stellt oder weil W. halt ein Mann ist ?
Weiterhin hoffe ich noch sehr darauf, dass auch andere ungeklärte Fälle neu abgecheckt werden durch den Fall Höxter. Und auch gründlich.


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Verbrechen in Höxter

15.12.2016 um 14:53
Ich hoffe, es kommt nicht am Ende des Prozesses die Erkenntnis, dass man, so man körperlich überlegen ist oder andere Vorkehrungen (wie willige Mittäter) getroffen hat, seinen Sadismus nach Lust und Laune ausleben kann, wenn man nur rechtzeitig vor dem etwaigen Tod sein Opfer dazu zwingt, sein "Einverständnis" zu unterschreiben.
Denn das war ja wohl die Strategie der beiden, und wenn ich einige User hier richtig verstanden habe, dann könnten sie damit auch durchkommen. Würde mich nicht überraschen.

Der freie Wille des Täters scheint wichtiger zu sein als die Menschenrechte seines eingeschüchterten Opfers.


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Verbrechen in Höxter

15.12.2016 um 15:18
@AlteTante
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Der freie Wille des Täters scheint wichtiger zu sein als die Menschenrechte seines eingeschüchterten Opfers.
Es geht nicht darum, zwei Rechte gegen einander abzuwägen und zu bewerten.
Worum es geht, ist, zu beweisen, dass es sich um eingeschüchterte Opfer handelte und die Unterschriften unter Zwang abgegeben wurden.


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Verbrechen in Höxter

15.12.2016 um 15:29
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Ich hoffe, es kommt nicht am Ende des Prozesses die Erkenntnis, dass man, so man körperlich überlegen ist oder andere Vorkehrungen (wie willige Mittäter) getroffen hat, seinen Sadismus nach Lust und Laune ausleben kann, wenn man nur rechtzeitig vor dem etwaigen Tod sein Opfer dazu zwingt, sein "Einverständnis" zu unterschreiben.
Denn das war ja wohl die Strategie der beiden, und wenn ich einige User hier richtig verstanden habe, dann könnten sie damit auch durchkommen. Würde mich nicht überraschen.

Der freie Wille des Täters scheint wichtiger zu sein als die Menschenrechte seines eingeschüchterten Opfers.
Das müssen wir alles abwarten-.
Jeder Angeklagte hat ein Recht auf die bestmögliche Verteidigung. Auch wenn es manchmal ärgerlich ist: in einem Land, das eine andere Rechtsauffassung hat, möchte ich nicht leben.

Ich sehe nicht so schwarz wie du.
In dem Fall um den "Kannibalen von Rothenburg" hat es sich das Gericht nicht leicht gemacht und da war doch ziemlich klar, was der ausdrückliche Wunsch des Opfers war.


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Verbrechen in Höxter

15.12.2016 um 15:56
@emz
Wie willst du beweisen, dass ein Opfer, das verstorben ist, zur Unterschrift gezwungen wurde?

@frauZimt
Ja, das Urteil gegen den "Kannibalen" macht Hoffnung.


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Verbrechen in Höxter

15.12.2016 um 16:28
@AlteTante
@Brownie1970

Für mich sind diese Zettelchen von nur sehr geringer Bedeutung. Was da steht und auf welche Weise diese Erklärungen zustande gekommen sind, hilft sowohl der Verteidigung als auch der Anklage eigentlich nicht weiter.

Die Anklage muss beweisen, dass die Opfer gegen ihren Willen misshandelt wurden (um § 228 StGB auszuschließen) und dass die Angeklagten eine klare Mordabsicht durch Unterlassen (von Hilfeleistung) verfolgten. Diese Zettelchen sollen ja im besten Falle entlastend wirken, jedoch ist dies gar nicht nötig, weil es bislang keine bekannte objektive Beweislast zu den angeklagten Taten gibt.

Für Küchenjuristen und Emotionsköchler ist der Fall natürlich längst in trockenen ethisch-moralischen Tüchern, aber für das Gericht wird es von entscheidender Bedeutung sein, was die Staatsanwaltschaft in den nächsten Prozesstagen an handfestem Beweismaterial vorzulegen imstande ist.


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Verbrechen in Höxter

15.12.2016 um 16:48
@Hammurapi
Hammurapi schrieb:
und dass die Angeklagten eine klare Mordabsicht durch Unterlassen (von Hilfeleistung) verfolgten.
Eine klare Mordabsicht muss jetzt nicht unbedingt erkennbar sein.
Eigentlich reicht schon, wenn der Tod billigend in Kauf genommen wird
emz schrieb:
Nach dem Gesetz aber ist beides das Gleiche: den Taterfolg wollen oder billigend in Kauf nehmen.



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15.12.2016 um 17:05
@Hammurapi
Zitat von HammurapiHammurapi schrieb:Für Küchenjuristen und Emotionsköchler ist der Fall natürlich längst in trockenen ethisch-moralischen Tüchern, aber für das Gericht wird es von entscheidender Bedeutung sein, was die Staatsanwaltschaft in den nächsten Prozesstagen an handfestem Beweismaterial vorzulegen imstande ist.
... weswegen ich mich heute früh um 8:35 Deinen Ausführungen angeschlossen habe...


Wir befinden uns hier aber nicht (NUR) in einem Jurastudiu und daher werden auch andere Dinge beleuchtet und dazu zählen auch Emotionen, wie zB hier lang und breit über die monotone, emotionslose Art der Angeklagten diskutiert wurde. Das darf doch zum Thema dazu gehören, oder nicht?

Trotzdem hast Du Recht, der Fall SOLLTE rein juristisch und einwandfrei und rechtssicher abgehandelt werden am Ende. Keine Frage.


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Verbrechen in Höxter

15.12.2016 um 17:10
Ich möchte hier @Rick_Blaine noch einmal zitieren:
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Einen Mordvorsatz, und sei er auch nur bedingt, kann ich hier natürlich nur nachweisen, wenn ich nachweisen kann, dass die Täter sich entschlossen haben, die Tat zu begehen (subjektiver Tatbestand), und das setzt voraus, dass sie davon ausgehen, dass ihre "Unterlassung" die Gefahr, dass das Opfer stirbt, begründet oder erhöht.
@Brownie1970
Ja klar, dich hatte ich dabei auch nicht im Sinn. Eher jene, die hier voller Emotionen über einen Prozess diskutieren, aber sachliche, juristische Argumente oberflächlich als "hanebüchen" oder "Quatsch" zu disqualifizieren versuchen.


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Verbrechen in Höxter

15.12.2016 um 20:32
@Hammurapi

Warum so schüchtern? Benenne doch offen die Dinge, statt verschämt Begriffe aus anderen Kommentaren in Gänsefüßchen gesetzt zu zitieren.


@ All

Nach dem Gesetz aber ist beides das Gleiche: den Taterfolg wollen oder billigend in Kauf nehmen.
Heißt also, ob ich den Mord will oder nur billigend in Kauf nehme, das macht keinen Unterschied.


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Verbrechen in Höxter

15.12.2016 um 20:37
@emz

Gänsefüßchen als "verschämt" zu interpretieren ist Menschen vorbehalten, denen diese allgemein übliche Form zur Kennzeichnung von Zitaten fremd ist.


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Verbrechen in Höxter

15.12.2016 um 21:10
Noch ein Gedanke zu Susanne F., dem einzigen Opfer, das von echtem forensischen Wert für das Verfahren zu sein scheint. Hier kann gutachterlich festgestellt und nachvollzogen werden, in welchem Zustand sie sich zum Zeitpunkt des eintreffenden Rettungswagens befand. Durch die Obduktion kommt hoffentlich ein Zeitpunkt ans Licht, zu welchem das Überleben der Frau durch medizinische Hilfe noch zu retten gewesen wäre.

Aber was, wenn Wilfried W. durch seine Anwälte erklären ließe, dass er vom offensichtlich schlechten Zustand der Susanne F. schockiert gewesen und die Fahrt mit dem Auto nicht etwa in deren Wohnung, sondern mit Ziel in ein Krankenhaus erfolgt sei und er sich in der Aufregung verfahren hätte? Aussage gegen Aussage. Wer könnte ihm das Gegenteil zu beweisen?


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Verbrechen in Höxter

15.12.2016 um 21:16
@Hammurapi
Hat mich eh gewundert, wieso A. ausgesagt hat, dass sie Susanne zurück in ihren Heimatort bringen wollte, damit sie nicht die Arbeit mit der "Entsorgung" hat. Damit belastet sie sich doch extrem schwer. Kann man damit einen Rückschluss auf die prinzipielle Glaubhaftigkeit ihrer Aussagen ziehen?


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Verbrechen in Höxter

15.12.2016 um 22:25
@Lena781
Das hängt davon ab, inwieweit sie ihre Aussagen zuvor mit ihrem Verteidiger beraten hat (Kalkül) und ob sie seinem Rat folgt oder ihrem eigenen Aussagebedürfnis hemmungslos nachgibt, auch zum eigenen Nachteil (reinen Tisch macht).

Zumindest auffällig: Als der Verteidiger von WW ihr direkt Fragen stellen wollte, ist sie dem Rat ihres Rechtsbeistandes diszipliniert gefolgt und hat eisern geschwiegen. Der Richter hat die Fragen notiert und wird sie vielleicht später einstreuen, wenn sie seine Fragen gern beantwortet. Möglich erscheint mir daher, dass AW durch ihre Aussagen (in Absprache mit ihrem Verteidiger) den WW in kleinen Nadelstichen (kompromittierenden Details) zu provozieren versucht.

Beim momentanen Stand steht AW durch ihre Aussagen wirklich nicht besonders gut da. Das mag aber Taktik sein, die einer Strategie folgt, WW aus der Reserve zu locken und zu einer spontanen Aussage anzuregen, bei der dieser sich dann um Kopf und Kragen redet. Mir scheint, als würde das bizarre Spiel dieser beiden Angeklagten sich im Moment im Gerichtssaal ein wenig fortsetzen. Mit diffus vertauschten Rollen. Und ungewissem weiteren Verlauf.


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15.12.2016 um 22:38
Ab Mitte April befand sich Susanne in einem bedrohlichen Zustand.
Verstorben ist sie an Hirnblutungen siehe http://www.gehirnblutung.net/ (Archiv-Version vom 21.10.2016)


http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/hoexter-prozess-beginnt-mit-grausamen-details-aus-horror-haus-14498862-p2.html
Auch Susanne F. hätten die Angeklagten jede ärztliche Hilfe verweigert, um nicht aufzufliegen. Ihren Tod hätten sie ab Mitte April 2016 in Kauf genommen. Gestorben sei sie schließlich Ende April an den Folgen eines Sturzes, bei dem sie mit dem Kopf gegen einen Küchenschrank geprallt sei. ...
http://www.lz.de/ueberregional/owl/20971051_Die-Foltermorde-von-Bosseborn-1-Die-Todesfahrt-der-Susanne-F..html
Auf der Sitzbank hinten liegt die mit dem Tod ringende 42-jährige Susanne F.
...
Bei der Untersuchung: ... mehrere Blutergüsse, verschorfte Verletzungen, Einstichstellen an Armen und Beinen sowie ältere Schnittverletzungen
http://www.wp.de/staedte/warstein-und-umland/foltermord-eines-der-opfer-im-horrorhaus-stammt-aus-wickede-id12308925.html
Susanne F. starb an Hirnblutungen, sie war entkräftet gegen einen Küchenschrank gestürzt.



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Verbrechen in Höxter

16.12.2016 um 15:53
Interessant dürfte auch die Vernehmung der überlebenden Zeuginnen werden. Wie schildern diese den Ablauf von der Kontaktaufnahme bis zum Einzug nach Bosseborn? Wie lange gelang das Zusammenleben ohne Gewalt? Wußten die Frauen, dass "Schwester" Angelika auch dort wohnt, ständig dort ist und die frische Zweisamkeit überschattet? Gab es ein einheitliches Muster oder lief jede "Beziehung" anders ab, individuell? Wurden alle Frauen jederzeit in dem Glauben gelassen, Angelika sei Wilfrieds Schwester?

Wann kam es zu den ersten "Bestrafungen" und wie haben die Frauen darauf reagiert? Ab welchem Zeitpunkt haben sie sich entschieden, Bosseborn wieder zu verlassen? Waren sie jederzeit frei zu gehen? Mit welchen Methoden wurde erfolgreich ein wirksamer Psychodruck aufgebaut, der die Frauen so lange bleiben und schweigen ließ und von einer Anzeige abhielt?


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