@Eisvogel84 Eisvogel84 schrieb:Zu der Aussage, man würde Schuhe vor einer Tour einlaufen: habe das Gegenteil in Thailand auf einer mehrtägigen Trekkingtour an der birmanesischen Grenze beobachtet (und weil ja gerade jemand schrieb, eine Plastiktüte in der Hand wäre unpraktisch: auch das durfte ich dort erleben). Auch war ich die einzige Person in Trekkingkleidung (lange Trekkinghose, langärmeliges Trekkinghemd – Schutz gegen Moskitos, Geäst und auch Sonne, wenn man sich mal außerhalb eines Blätterdachs befand). Die anderen Backpacker waren durchweg in Spaghettishirts, Shorts und Sandalen unterwegs. Und nicht nur Backpacker gehen so in den Busch: in Vietnam liefen mir mitten im tiefsten Nationalpark mal ein paar Briten gesetzteren Alters über den Weg, die ebenfalls Shorts trugen – dabei gab es dort Blutegel. Unpraktische Bekleidung ist meiner Erfahrung nach absolut nicht ungewöhnlich, zumindest nicht in Südostasien. Ich denke, das ist in Panama ähnlich. Man sieht, dass alle so loslaufen, dann wirds ja schon ok sein...
Da ich aus einer Wanderfamilie komme, kann ich dazu auch sagen: Mein Großvater hat noch gelernt, wie man Wanderkleidung trägt und wie man mit einem Kompass umgeht usw. Meine Geschwister und ich sind zwar immer gewandert, aber wir waren noch nie so richtig ausgerüstet. Ich trage grundsätzlich normale Klamotten, auch kurze Hosen. Man achtet auf festes Schuhwerk und dann gibts die typischen Jack-Wolfskin-Pärchen. Aber die meisten laufen tatsächlich mit kurzen Hosen und Spaghetti Trägern. Mir ist auf dem Wanderweg zum Preikestolen rauf sogar mal eine Dame mit Stöckelschuhen begegnet.
https://www.google.de/search?q=preikestolen&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ved=0ahUKEwisu9q4kezKAhUGHg8KHVOCBnMQsAQIHw&biw=1600&bih=775#tbm=isch&q=preikestolen+wanderwegEisvogel84 schrieb:- Ich hätte definitiv NICHT händchenhaltend mit jemandem laufen können. Sicher, das hängt von der Vegetation ab, aber allein schon, um das Gleichgewicht auf dem unebenen Untergrund zu halten, hatte ich die Arme eher ausgestreckt bzw. habe damit Gebüsch weggeschoben. Wenn die Beiden zusammen in einen Abgrund gestürzt sind, muss das anders passiert sein, denke ich.
Ich denke nicht, dass man Händchen haltend geht. Eventuell noch, wenn es dunkel ist und man sich gegenseitig Halt geben/sich führen will.
Und wie vor ein paar Seiten schon gesagt, falls beide gleichzeitig verunfallt wären und immobil geworden wären, wie hätten sie dann 11 Tage die Wasserzufuhr regeln sollen?
Eisvogel84 schrieb:- Ich hatte jemandem (halb im Spaß) Bescheid gesagt, dass ich Hilfe benötige, wenn ich Abends nicht zurückkehre, fragte mich dann aber unterwegs zunehmend, wie man sich verhält, wenn man gesucht wird: an einer Stelle bleiben? Weiterlaufen? Ich bin nicht auf die Idee gekommen, Zeichen zu hinterlassen, obwohl es ja eigentlich total naheliegend ist (hatte ein Taschenmesser dabei)!
Ich glaube, das ist von der Persönlichkeit abhängig. Es gibt Menschen, die dazu neigen, in Gefahrensituationen passiv zu verharren und solche, die ihr Schicksal in die Hand nehmen und immer weiter laufen. Ich denke auch nicht, dass es da ein richtig oder falsch gibt. Am Anfang ist man eventuell noch nah genug am Pfad, dass man gefunden werden könnte, aber da geht man ja noch davon aus, dass man gleich zurück findet (und läuft so erst richtig tief rein).
Dazu darf man den Gesundheitszustand nicht vergessen, nach mehreren Tagen kaum essen und trinken wird ständiges wandern nur schwerlich möglich gewesen sein.
Ich gehe aufgrund der Handyaktivitäten davon aus, wie in meinem letzten post beschrieben, dass sie jeden Tag zwischen 5 und Anfangs 8 Stunden unterwegs waren. bis zu Tag 7.
Eisvogel84 schrieb:- Meine Kleidung war im Anschluss verschmutzt, der Rucksack nicht. Die Trekkinghose war sogar an einer Stelle aufgerissen, wo ich über Felsen gerutscht bin. Weiß man sicher, dass die Bekleidung der beiden jungen Frauen sauber und intakt war? Das ist extrem seltsam
Ja die Klamotten werden schon auf den normalen Pfaden in Mitleidenschaft gezogen. Man darf sich das nicht vorstellen wie in Europa, wo alles immer mit Zäunen und Brücken abgesichert ist. Da läuft man auch mal durch kleine Flüsse durch über rutschige Steine usw. Da kann man immer mal hin glitschen. Und normalerweise ist das kein Problem, die Wege sind gut frequentiert, der besagte hier ca. 90 Touristen am Tag. Ich gehe daher nicht davon aus, dass auf dem Weg etwas passiert ist.
Eisvogel84 schrieb:Und noch eine ganz andere Situation: in Laos war ich mal wandern, am hellichten Tag, direkt neben einer großen Stadt, sollte ein netter Spaziergang sein, ein winziger Teil des Wegs führte als Trampelpfad durch etwas angrenzenden Dschungel, und dort versuchte ein Typ, mich in den Wald zu locken. Da ich nicht in die von ihm vorgeschlagene Richtung folgen wollte, überfiel er mich an Ort und Stelle, ich schlug ihn in die Flucht, zeigte den Vorfall bei der Touristenpolizei an, die mit mir an den „Tatort“ zurückkehrte und mir mitteilte, dass ich, wäre ich mit ihm in die von ihm vorgeschlagene Richtung gegangen, total ab vom Schuss gewesen wäre...ich habe mir öfters von Einheimischen irgendwelche versteckten Orte zeigen lassen, war reines Glück, dass ich in diesem Falle einfach keine Lust hatte. Wer weiß, was da passiert wäre (wartende Kumpels?). Sowas geschieht...
Das würde ich nun ausschließen, ich gehe relativ stark davon aus, dass sie dann keine 83 Euro und die Kamera und Handys nicht mehr gehabt hätten. Es sei denn sie konnten vor den Räubern fliehen? Wäre natürlich eine Möglichkeit. Flucht in die falsche Richtung.