Das rätselhafte Verschwinden von Kris Kremers & Lisanne Froon

@perspectiva
An dem Aussichtspunkt gibt es keinen Fluss.
Ich habe eine Beschreibung im Internet gefunden, nach der es am Pianista Trail, Aussichtspunkte geben soll, desweiteren Wasserfälle und Brücken.
Auf allen Karten(keine offiziellen) die ich bisher im Netz gefunden habe verläuft der Trail aber abseits von Flüssen...bis auf einen kurzen Teil am Anfang.
Deshalb wäre der wirkliche Verlauf des Trails sehr von Vorteil für alles weitere.

@Misspearl

Misspearl schrieb:Zu dem Bild mit dem Ast könnten sie da vielleicht auch in die Tüte das Handys rein getan haben um durch die zusätzliche Höhe Empfang zu finden.

Ich habe null Ahnung von Technik und solchen Dingen.
Aber, um so irgendwie Empfang zu bekommen, braucht
man etwas metallisches als Leitmedium.

@LL




Hier mal eine Karte, in welche ich die mir bekannten wichtigsten Punkte eingetragen habe. Das Ganze sollte mir ursprünglich mal zur Orientierung dienen, weil ich die Ortsangaben zum Teil sehr wiedersprüchlich finde. Ich habe die Karte auch in meinem Blog und werde sie immer wieder mal anpassen.

@nodoc
Danke, ist zwar noch nicht das was ich suche, aber hilft schon etwas.

@Misspearl

Misspearl schrieb:Zu dem Bild mit dem Ast könnten sie da vielleicht auch in die Tüte das Handys rein getan haben um durch die zusätzliche Höhe Empfang zu finden.

Das ist völlig unlogisch. Wie wollen sie dann telefonieren wenn die Handys ca. 2m über ihren Köpfen hängen?

Ich habe noch eine Seite gefunden mit einer pdf Datei wo es um die Handys und Kamera geht. Das interesanteste ist, dass beide Handys am 1.4. 11:05 Uhr nur noch eine Batteriekapazität von rund 50% hatten. Das erklärt dann auch den Umgang mit den Handys in den nächsten Tagen.

Link: http://simpar.info/phocadownloadpap/telegraaf%204%20oktober%202014.pdf (Archiv-Version vom 13.03.2016)

@inci2

This trail is very muddy during the rainy season (April - December) and the weather changes abruptly, so please go prepared to get wet.

Ich habe keine Ahnung, was bedeutet das für survival Kenner?

Mal angenommen die wussten am 2. Tag daß sie sich mächtig verlaufen haben.

Und hatten diese Bemerkungen als einzigen Anhaltspunkt:

The entire hike from Boquete to Bocas del Toro would take 3 - 6 days depending on the time of the year and hikers' condition.

http://www.hablayapanama.com/ecotourism/boquete/hiking/ (Archiv-Version vom 06.02.2016)

Sowie einen Aufenthalt vorher ebenda.

Das und die Aussage es wurden Teile mindestens 12 Stunden Fußmarsch entfernt gefunden ließe sich gut zu einer anderen These kombinieren.

Die Notrufzeiten 10:xx und gegen 14 Uhr wären dabei Anfang und Ende einer Etappe und sie wären die ersten 5 Tage ca. 3 Stunden am Tag gelaufen (und dann ein Lager gebaut/Essen gesucht), dachten sie würden den laut Webseiten "3-6 Tage Trail" zu Ende laufen und ahnten nicht daß Sie auf dem falschen Weg sind, zu langsam, sich außerhalb der Suchradien bewegten und durch Nässe und Überanstrengung bald ernsthafte Probleme einhandeln.

Als Akkus gegen Ende waren, die Füße komplett im Eimer und noch nichts in Sicht wähnten Sie sich am 8. in der Nähe des Ziels, die fittere oder beide gingen in der Nacht also weiter um das vermeintlich kurze Stück zur Rettung noch zu überbrücken.
Kam aber ohne es zu merken gegen Ende so gut wie gar nicht voran oder waren auf dem falschen Berg, z.B. zu weit östlich (Fundort Schuh mit Fuß ist in der Nähe einer Flussmündung)

@Delikt
was würden Survival Experten in einer solchen situation raten (2 Mädels stehen an unbekanntem Ort ohne Kompass ohne Ausrüstung), wie wären da die Prioritäten?

@d.fense

d.fense schrieb:was würden Survival Experten in einer solchen situation raten (2 Mädels stehen an unbekanntem Ort ohne Kompass ohne Ausrüstung), wie wären da die Prioritäten?

Ich bin zwar kein Experte, möchte die Antwort aber vorwegnehmen. Oberstes Gebot ist einen Weg aus dem Dschungel zu finden, ohne die Orientierung zu verlieren. Das kann man am besten wenn man erst einmal in eine Richtung läuft, z.B. Norden bis man auf einen Bach oder Fluß trifft. Ab da soll man dem Gewässer in Fließrichtung folgen.

Hätten die beiden nicht einfach an ersten bzw. zweiten Tag bergauf gehen können? Sie hätten doch in der Nähe des Aussichtspunktes raus kommen müssen. Das Gebiet ist doch mit diesem Zeitfenster nicht besondes groß. Soweit sie noch mobil waren.

@d.fense
Hier mal noch eine Seite da kann man die Tips auch nochmal genauer lesen. Wie ich finde eine ausreichende Erklärung, wie man so ein Dschungeltrip gut überleben kann.
http://the-worldtraveler.com/lateinamerika/tipps-infos/die-besten-survival-tipps-im-dschungel (Archiv-Version vom 06.04.2016)

d.fense schrieb: wie wären da die Prioritäten?

Die Prioritäten sind (in dieser Reihenfolge):
1. Wärme, -erhalt, Wetterschutz, Erste Hilfe
2. Wasser
3. Orientierung, Signalisierung, zurück in die Zivilisation
4. Essen

1 hier könnte der Unterpunkt "Erste Hilfe" ein ernstes Problem gewesen sein.

2 sehe ich da nicht so als Problem, aber es besteht prinzipiell die Gefahr der Infizierung durch verunreinigtes Wasser.

3 war wohl ebenfalls ein ernstes Problem. Allerdings haben sie vermutlich nach dem 1.4. keine großen Strecken mehr zurückgelegt.

4 erst mal nicht so relevant.

@all zum Thema Verirren habe ich noch einen ganz interessanten Link gefunden, weiß nicht ob der hier schon Thema war.


http://projectavalon.net/forum4/showthread.php?70206-Two-Dutch-women-are-missing-in-Panama/page2&s=387f9db0656810051261326038360816
>>This whole case sends chills up and down my spine because I was exactly there less than a year ago, despite being
very careful I got lost for a moment in the jungle with my 2 daughters and a day later we found ourselves fighting for
our lives when our raft flipped over in, only (!), a class 3 river. It is so very easy to lose control there in Panama ...

I love the jungle and it is one of the most beautiful places that I visited ... but don't let that peaceful forest fool you.
It can be dangerous in a split second of negligence.<<

irgendwo anders war noch ein Link von einem Ortskundigen, der sagte, daß es prinzipiell dort Handyempfang gäbe an den höheren Punkten. Der größte Handymast des Landes steht wohl auf dem Vulkan.

@der_ungläubige

der_ungläubige schrieb:Ich bin zwar kein Experte, möchte die Antwort aber vorwegnehmen. Oberstes Gebot ist einen Weg aus dem Dschungel zu finden, ohne die Orientierung zu verlieren. Das kann man am besten wenn man erst einmal in eine Richtung läuft, z.B. Norden bis man auf einen Bach oder Fluß trifft. Ab da soll man dem Gewässer in Fließrichtung folgen.

Das wäre ja Tag1, hier wäre man mutmaßlich falsch abgebogen, hat es nach 1 Stunde bemerkt. Dann nach 1 Stunde Suche die Erkenntnis man ist am falschen, unbekannten Ort, Notruf absetzen und für Nachtlager einrichten.
Ab dem zweiten Tag dann los, mit zunehmender Erschöpfung dann immer später.

Immer richtung Norden brächte Sie ja in diesem Fall dorthin wo die Überreste gefunden wurden, dem Bach zu folgen verhindert wirkungsvoll die vielen freien Flächen mit Hütten zu finden.

Ja, diese pauschal Ratschläge und die einhellige Meinung flußabwärts zu laufen...
Wie man dem Bach im Urwald folgen soll ist auch fraglich, verlaufen die Pfade doch kreuz und quer dazu ohne Orientierungsmöglichkeit.
Durchlaufen wird man schnell aufgeben?



@stefan33

d.fense schrieb:
wie wären da die Prioritäten?

Die Prioritäten sind (in dieser Reihenfolge):
1. Wärme, -erhalt, Wetterschutz, Erste Hilfe
2. Wasser
3. Orientierung, Signalisierung, zurück in die Zivilisation
4. Essen

1 hier könnte der Unterpunkt "Erste Hilfe" ein ernstes Problem gewesen sein.

2 sehe ich da nicht so als Problem, aber es besteht prinzipiell die Gefahr der Infizierung durch verunreinigtes Wasser.

3 war wohl ebenfalls ein ernstes Problem. Allerdings haben sie vermutlich nach dem 1.4. keine großen Strecken mehr zurückgelegt.

4 erst mal nicht so relevant.

3. wiederspricht sich imho mit dem Ziel Wasser und Fluß zu folgen, wäre der bekannt Rückweg ja bergauf.
Nach norden, sie wussten wohl daß die Flüsse nach norden fließen. zeitgleich hat Wasser vorrang, auch wird der Urwald lichter und sie wussten dort gibt es in einigen Tagen Fußmarsch Zivilisation.

Wäre das mit den Etappen so mit den 3 Stunden am Tag klingt das nicht wirklich nach planlosem umherirren oder unerfahrenen, sondern genu dem Einhalten dieser Ratschläge, Einteilung der Kräfte und Resourcen?


@beide:
an Ort und Stelle bleiben solange man mobil ist wird nirgends geraten?

@chelsi

Das hatte ich auch gelesen und bezieht sich auf eine Frau,
die eine Raftingtour mit ihren Töchtern gemacht hat, das ist
in einer anderen Gegend dort, und dürfte nichts mit dem
Pianista Trail zu tun haben.

@der_ungläubige

der_ungläubige schrieb:Danke, ist zwar noch nicht das was ich suche, aber hilft schon etwas.

Was, suchst du denn?

@d.fense

d.fense schrieb:an Ort und Stelle bleiben solange man mobil ist wird nirgends geraten?

Ganz im Gegenteil. Davon wird immer abgeraten, weil man im dichten Dschungel nicht auf Rettung hoffen kann.


Hier habe ich eine Seite wo man den mit GPS-tracker aufgezeichneten Trail sehen kann.

http://www.wikiloc.com/wikiloc/view.do?id=7630459

@nodoc
Sowas meinte ich, wo man den Anfang, Verlauf und das Ende des Trails sieht

@der_ungläubige

Das ist nur die Strecke bis zum Mirador, bis dort hin war alles in Ordung.

@der_ungläubige

Wenn du magst, schau in meinen Blog.
Da habe ich die Karte in Segmenten anhand google Map und google Earth nochmal im Detail hinterlegt. Die Karten, die ich bisher fand waren mir zu ungenau. Auch die Bezeichnungen der Flüsse und Fundorte. ;)

@stanmarsh
Bei @nodoc ist der Mirador wo anders eingezeichnet...

@der_ungläubige

Vielleicht nicht auf den Meter genau exakt, aber so in etwa passt es doch, oder?

@stanmarsh
@der_ungläubige

Na, auf den Meter genau wird das hier wohl keiner hin bekommen. Aber schön, das es in etwa stimmt. ;)

@d.fense

@inci2

This trail is very muddy during the rainy season (April - December) and the weather changes abruptly, so please go prepared to get wet.
Ich habe keine Ahnung, was bedeutet das für survival Kenner?

Das heißt, das der Weg während der Regensaison sehr schlammig ist,
und das Wetter schlagartig wechseln kann, und man soll sich drauf einstellen,
nass zu werden.

Ich bin kein "Survival Kenner", sondern eher ein "Couchpotatoe", aber
mir sagt das: Festes Schuhwerk und Regencape.

Was nun den gesamten "El Pianista" angeht, das war ja klar, daß
der Trail länger ist. Aber bis zum Mirador ist das eben einfach nur
einfach eine ca. zweieinhalbstündige Wanderung pro Strecke.