T68 schrieb:Hinzu kommt die Tatsache, dass der Lebensgefährte eine entsprechend leitende Funktion auf einer Bank hat. Und das kann m.E. kein Zufall sein. Er war auf einer Besprechung/Tagung, nicht oder schlecht erreichbar, von daher nahmen die Täter was sie bekommen können.
Kann mir auch vorstellen, dass G.M als Banker das eigentliche Ziel der Täter war. Denke jedoch nicht, dass er nicht erreichbar war, sondern die Täter wollten die Erpressung nicht per Telefon durchführen. Es ist ja auch ein Unterschied, ob man den Horror einer Geiselnahme selbst miterlebt und dann losgeschickt wird, oder ob man per Anruf in einer Besprechung aufgefordert wird, mal eben Lösegeld bei C.S. abzuliefern. Die Gefährlichkeit der Situation wäre von ihm vielleicht falsch eingeschätzt worden, möglicherweise hätte er die Polizei eingeschaltet. Ein solches Risiko würde sicher jeder Täter vermeiden wollen.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist für mich die geringe Entfernung der Arbeitsstelle/Bank von G.M. in Lenzburg zum Tatort. Mit dem Auto sind es gerade mal 10-15 Minuten bis zum Haus von C.S in Rupperswil. Bleibt man bei der Möglichkeit einer Erpressung, so hätte die ganze Tat von der Geiselnahme über Geldbeschaffung in der Filiale Lenzburg und dem Rückweg bis zum Tatort nicht länger als 1 Stunde dauern müssen. Danach dann die schnelle Flucht der Täter über die Autobahn A1 in unbekannte Richtung.
So hätte die Tat geplant sein können. Da G.M. jedoch nicht in Rupperswil war, fiel der Plan in sich zusammen. Warum dann alles eskalierte, könnte mehrere - hier schon genannte - Gründe haben. Für mich ist alles möglich, sogar die vorher schon einkalkulierte "Liquidation" der Opfer oder junge, unerfahrene Nachahmungstäter, die der Situation nicht gewachsen waren und völlig durchdrehten.