muscaria schrieb:FrauZimt schrieb:
Ihr jüngerer Sohn war in dem Fußballverein, in dem der Angeklagte tätig war.
Hieß es nicht, dass T.N. in einem anderen Club Trainer war?
Ich hab hier im thread gelesen, dass sich Tatverdächtiger und der jüngere Sohn vom Verein kannten.
Vielleicht stimmt das nicht. Mir hat sich das so eingeprägt.
@wolke7Dass es besser ist, die Verantwortung an die Polizeiinstanz abzugeben, zeigt dieser Fall einmal mehr.
Wer es nicht macht, trägt die Konsequenzen allein und wird in Situationen geraten, die er nicht beherrschen kann.
Wahrscheinlich meinst du es nicht so, aber dein Post klingt so, als würdest du C. vorwerfen, falsch gehandelt zu haben.
Ich möchte hier nicht viel Privates schreiben. Ich mache es kurz trotzdem, damit du verstehst, was ich meine:
In einer XY-Sendung (so lang ist es noch nicht her), wurde ein Mann gesucht, der eine Frau vergewaltigt hat. Der Mann und sein Opfer wurden vor der Tat in einer Straßenbahn gefilmt. Man sieht, dass er sie schon in der Bahn bedrängt hat. Die Frau hat sich sichtlich unwohl gefühlt. Das ist für die Geschichte wichtig.
Sie stieg dann aus, er stieg aus, eine Menge Leute stiegen aus. Die Menge verlief sich, jeder ging seiner Wege. Der Mann ging der jungen Frau hinterher und dann kam es zur Tat.
Warum, könnte man sich fragen, hat sie sich nicht vorher an die anderen Leute gewendet, mit den Worten: Der Mann da drüben belästigt mich. Ich habe Angst im Dunklen nach Hause zu gehen. Bietet ihr mir Schutz?
Oder: Der Typ macht mir Angst. Ich möchte zu Hause anrufen. Könnt ihr bei mir bleiben, bis ich abgeholt werde?
Ich hätte sofort geholfen. Die meisten würden sofort helfen.
Der Clou an der Sache: Ich hab so etwas auch fast erlebt. Ich hatte Glück.
Ich war damals 17, fuhr im Bus nach Hause. Wir wohnten am Ende einer Laubenkolonie, sehr einsam. Im Winter waren die andere Häuschen unbewohnt. Nachts, Winter, unbeleuchtete Straße.
Ich wurde im Bus von einem Mann belästigt. Ich hoffte, der steigt irgendwann aus. Tat er nicht. Am Ende war ich mit dem allein im Bus und der sah mich siegessicher an.
Ich wär im Leben nicht auf die Idee gekommen, den Busfahrer vorne anzusprechen.
Handys gab es noch nicht.
In meinem Kopf spielte sich Folgendes ab: Gefahr! DU HAST EIN PROBLEM!
Ich hab ein Problem. Ich allein! Ich muss damit klar kommen. Darum war der Busfahrer für mich vollkommen ausgeblendet.
Ums kurz zu Ende zu erzählen: Ich hab mir eine Strategie überlegt. Ich bin vor der Endstation ausgestiegen. Der Mann auch. Ich bin schnell wieder in den Bus gesprungen. Die Türen gingen zu. Der Typ guckte mich wutverzerrt durch die Scheibe an. Ich bin mit dem Bus zur Endstation weitergefahren und wusste dort, wie ich laufen muss, um dem Mann im Dunklen nicht wieder zu begegnen.
Aber ich hab später lange über das alles nachdenken müssen.
Das Problem war nicht, dass es mir peinlich war, zum Busfahrer zu gehen. Ich habe schlicht nicht gewusst, dass es von außen Hilfe geben könnte.
Täter kreieren eine "Du und ich-Situation", in dem sie ihrem ausgesuchten Opfer verbal oder nonverbal verklickern: DU gehörst mir und du machst was ich will.
Das muss man als ausgesuchtes Opfer begreifen und erkennen. Und man muss sofort ausbrechen.
Man muss unbedingt Andere ansprechen und auf die Situation aufmerksam machen. Mit dem Finger auf das Gesicht dieser Typen zeigen.
Und weil ich weiss, wie sich dieses: "Ich habe ein Problem. Ich muss es alleine lösen", anfühlt, würde ich niemandem vorhalten "versagt" zu haben.
C. hatte (aus welchen Gründen auch immer", nicht den weiten Blick.
Sie hat in ihrem geschockten Zustand vielleicht nur denken können: Wenn ich das jetzt falsch mache, wenn ich zu spät komme, werden sie sterben. Alles hängt von MIR ab.
Du hast von außen immer einen anderen Blick.
Ein Schock verändert alles. C. wurde von ihren Emotionen beherrscht.
Natürlich weiss ich nicht, was in ihrem Kopf vor sich ging.
Ich glaube, dass sie das Wort "Polizei" überhaupt nicht denken konnte.