@Ma_Ve @pfiffi @Mark_Smith Im Fall Herrmann wurde "nur" an einer einzigen Schraube eine passende DNA-Spur gefunden. Die Kiste hatte aber viele Schrauben.
Es gibt nur eine kleine Wahrscheinlichkeit dafür, dass eine Spur die Reinigungsprozedur der Schrauben übersteht. Nehmen wir einmal an 1:100 = 0,01. Grund genug, bei nur einer Schraube insgesamt zu zweifeln. Spätestens bei 100 Schrauben ist die statistische Wahrscheinlichkeit 100 x 0,01 = 1. Also durchaus im Bereich des Möglichen. (Wie viele Schrauben hatte die Kiste?)
@Heidi71 Heidi71 schrieb:Wer hatte um 1980 herum in der DDR einen Videorecorder? Privatpersonen kaum, damals waren diese Geräte ja sogar im Westen noch Luxusartikel.
Ich glaube auch nicht, dass in der DDR damals Videorecorder normal im Handel waren. Deshalb waren sicher auch (fast) keine Kassetten im Handel.
Allerdings gab es sehr wohl Wege, um auch dort an Videorecorder zu kommen. Großzügige Bekannte im Westen haben sicher viele DDR-Bürger damit versorgt. Die Handelsorganisation dafür hieß
Genex mit der Briefkastenfirma
Jauerfood in Dänemark. Einen Katalog von denen hatten wir früher auch. Er war für Wessis gemacht und sah auf den ersten Blick aus wie ein Quellekatalog. Ich kannte eine Frau sehr gut, die hat ihrem Neffen auf diesem Weg ein Auto gekauft.
Tja, für die Besitzer dieser Videorecorder waren eben die Kassetten knapp.
Heidi71 schrieb:Das mag für normale Tonbänder gelten, aber war das damals bei Videokassetten auch so? Ich habe zumindest zu meiner Video-Anfangszeit noch ab 1990 Videokassetten mehrfach überspielt. So ganz billig waren die noch 1990 nicht.
Seit ungefähr 1985 habe ich praktisch keine Tonbänder mehr benutzt. Für mich war endlich das "Analoge Gewürge" (Köpfe reinigen, Vormagnetisierung einstellen) vorbei. Mit einem
PCM-Prozessor habe ich Analog-Audio digitalisiert und auf VHS-Kassetten aufgenommen. Das Verfahren war anfällig für Aussetzer auf den Kassetten. Das war der Grund, warum ich manches Mal 20 Videokassetten gleichzeitig gekauft habe. Im ersten Durchgang waren es zunächst unterschiedliche einzelne. Die habe ich dann ausgemessen (der PCM-Prozessor hat jeden Fehler bei der Wiedergabe angezeigt). Wenn eine gute dabei war, habe ich versucht, möglichst viele mit der gleichen Chargen-Nummer zu erwischen. Das waren nie High-Quality-Versionen sondern immer billige Markenkassetten. Sie waren in der Tat erheblich billiger als Spulentonbänder, hatten längere Spielzeit und natürlich CD-Qualität.
@2r2n2r2n schrieb:Gibt es Statistiken, in welchem Umfang Bandmaterial in der Ex DDR benötigt wurde?
Sorry, da bin ich überfragt. Tonbänder gab es von Agfa Wolfen (später ORWO). Vor dem Mauerbau hatten wir für Vaters großes Bandgerät solche Bänder, die uns Bekannte beschafft hatten. Um sie später auf Geräten mit kleinen Geschwindigkeiten (9,5 cm/s) zu verwenden, waren sie zu schlecht.
Der kleine Bernd mit Vaters großem Bandgerät (Vollspur, 38 cm/s). Damit hatte ich einige Jahre später noch während der Schulzeit meine ersten Bastelerfahrungen (neuer Wiedergabekopf, neuer Wiedergabeverstärker).