Vermisste Familie aus Drage

MysteryGuy schrieb:Aber: Wenn man vom Szenario eines erweiterten Suizids ausgeht (tue ich, auch wegen der besagten "Abschiedsnachricht"), dann sind diese Umstände durchaus bemerkenswert. Man sollte meinen, dass jemand, der möglicherweise ein krankes Kind zu Hause hat, das er später am Tag noch töten wird und der am selben Tag (bzw. in der folgenden Nacht) eine der grausamsten Formen des Suizids wählen wird, andere Sorgen hat als Waschmaschine/Spülmaschine.
Natürlich kann man auch mutmaßen, dass es ihm wichtig war, einfach "heile Welt" zu hinterlassen... keine Leichen, alles aufgeräumt, sauber, sogar die Mülltonne frisch abgeholt, aber es kann eben durchaus auch sein, dass Spuren beseitigt werden sollten.

Ich kann da auch mitgehen, nur der Zeitfaktor ist recht eng, wenn man davon ausgeht, dass er noch " ganz normal" mit Schwiegervater am Telefon redet ( da kann er ja noch nicht die 2 Maschinen angestellt haben, da er ja noch auf seine Frau wartete...., oder zumindest eine von beiden noch nicht....), und, dann Frau da, bestimmt nicht sofort sie auch umbrachte ( wenn MiS schon tot war). War die Tochter noch am Leben, als seine Frau eintraf, wird es noch verrückter... Ich gehe schon mit, was erweiterten Suizid betrifft, so rein faktisch ( auch, wenn ich, wie ich schon schrieb, nicht verstehe, wieso jemand 3 Menschen unaufindbar machen will bei erweitertem Suizid), ich habe nur halt mit dem "Drumherum" so meine Probleme. Passt für mich einiges nicht wirklich. ( Abgesehen von meinem Unverständnis für diese extrem ungewöhnliche Art des erweiterten Suizids.)

Und, wenn man den Ausflug auch noch mit rein nimmt, wenn er denn am Verschwindetag stattfand, also Annahme/ Vermutung, die Zeugenaussagen stimmen so/ passen zu dem Tag, dann hat er sie ja ( scheinbar) erst dort umgebracht. Wieso gibt es da aber nix? Keine Spuren? Einfach nix. Nix passt da wirklich. Nicht das Ermorden im Haus und auch nicht am Teich. Nur er ist "passend", da gefunden. Was er wohl aber auch nicht wollte. Wie bekommt es jemand hin, in so einer emotionalen Lage (und dem Zeitfenster), 2 perfekte Morde und einen (fast) perfekten, im Sinne von: nicht gefunden werden wollen), Suizid, zu begehen? Für mich nur sehr bedingt vorstellbar.

Die Tatsache, dass die Spülmaschine und die Waschmaschine eingeschaltet worden waren, ist schon recht interessant. Die Frage stellt sich halt, wann diese Geräte eingeschaltet worden sind. Hat sie Sylvia bereits vor ihrem Gang zur Arbeit eingeschaltet, als sie von der Arbeit nach Hause kam oder hat sie erst später Marco S. eingeschaltet. Auch die Mülltonne wird hinausgestellt. Ich frage mich, ob der Tag nicht extra wegen der Müllabfuhrleerung am nächsten Tag so gewählt wurde. Ich persönlich schließe nicht aus, dass er in der Müllabfuhr Handys oder irgendwelche andere verräterischen Gegenstände entsorgt hat.

Interessant ist auch, dass jetzt oben gesagt wurde, dass Hope in einem Interview angab, dass die Bauchschmerzen von Miriam keine physischen Ursachen hatten. Genau wie ich gestern schon schrieb und vermutete. Ich gehe ja immer noch davon aus, dass Sylvia im Spind von Miriam nach Hinweisen, Notizen in ihren Heften suchte, woraus hervorging, ob sie in irgendwelche Richtung Probleme hatte

Ordnung zu halten und alltägliches zu verrichten kann helfen, die Nerven zu behalten. Für eine Persönlichkeit, die so gut organisiert sein soll, wie MS beschrieben worden ist, muss jedes Detail stimmen, damit die innere Ordnung seinen Platz behält. So in etwa stelle ich es mir innerpsychisch vor.

@bellady
Irgendwo hieß es aber, dass er den Führerschein schon längst zurückhatte, andernfalls hätte er weder selbst zur Arbeit noch zum Brötchenholen und schon gar nicht mit Miriam zum Arzt fahren können. Wir sollten deshalb diese Führerscheingeschichte mal ganz außer Acht lassen und schon gar nicht seinen Alkoholkonsum auf eine bevorstehende Trennung schieben. Männer sitzen mal gesellig zusammen und nach 2 Bier wird es schon riskant. Das kann passieren, auch wenn man keine massiven Probleme zu Hause hat.

Ordnung zu halten und alltägliches zu verrichten kann helfen, die Nerven zu behalten. Für eine Persönlichkeit, die so gut organisiert sein soll, wie MS beschrieben worden ist, muss jedes Detail stimmen, damit die innere Ordnung seinen Platz behält. So in etwa stelle ich es mir innerpsychisch vor.

Das ist natürlich möglich. Er wusste, dass die Familie nicht mehr zurückkehren würde und wollte keine verschmutzen Teller und keine verschmutzte Wäsche zurücklassen. Sehr gut möglich. Aber wir können auch nicht ganz ausschließen,dass er damit Spuren verwischen wollte. Z.B. Rückstände von Betäubungsmittel oder verdreckte Klamotten vom Seppenser Mühlenteich. Wir wissen es nicht. Er hat ja sogar noch an den Müll gedacht, vielleicht nicht so ganz uneigennützig.

Ich glaube er hat die beiden nach Lauenburg gefahren, da er wusste das er dannach von dieser Brücke springen will. Die müssten beide irgendwo dort in der Nähe begraben worden sein.
Möglicherweise gleich nach dem Besuch am Mühlenteich.

Nina75 schrieb:Ich glaube er hat die beiden nach Lauenburg gefahren

Also mit dem Auto verbracht, dort begraben ohne das wer etwas mitbekam oder jemandem aufgewühlte Erde auffiel, das Auto (in dem die Hunde, so ich mich erinnere, keine Spuren fanden?) wieder retour und dann wieder mit dem Fahrrad dahin. Und das alles, weil es an der Brücke die besagten Betonklötze gab?

Erscheint mir recht unwahrscheinlich.

@nina das würde für mich gefühlt auch Sinn machen

Nina75 schrieb:Möglicherweise gleich nach dem Besuch am Mühlenteich.

Da hätte aber die Zeit nicht gereicht. Dann hätte er sie irgendwo dort verbringen müssen und später begraben oder ebenfalls im Wasser versenken.

Nala-Nyna schrieb:lso mit dem Auto verbracht, dort begraben ohne das wer etwas mitbekam oder jemandem aufgewühlte Erde auffiel, das Auto (in dem die Hunde, so ich mich erinnere, keine Spuren fanden?) wieder retour und dann wieder mit dem Fahrrad dahin. Und das alles, weil es an der Brücke die besagten Betonklötze gab?

Erscheint mir recht unwahrscheinlich.

Wenn Frau und Kind nur betäubt gewesen wären bzw. nur diese Fahrzeit von nicht mal 45 Minuten im Auto gelegen hätten, hätten die Hunde noch nichts erschnuppert. Ausserdem hätte er beide in Folie wickeln können. Aber wenn er die beiden wirklich so verstecken wollte, dass man sie nicht mehr finden sollte, dann ist der Seppenser Mühlenteich besser geeignet als die Elbe in Lauenburg, wo auch er sich das Leben nahm.
Marco S. konnte schließlich nicht ahnen, dass er und seine Familie am Seppenser Mühlenteich beobachtet worden waren.

@Nala-Nyna
An einem abgelegenen Ort muss niemanden etwas aufgefallen sein. Aufgewühlte Erde kann man mit Zweigen oder sonstigem überdecken. Diese Waldgebiete dort sind so groß da hat man keinen Überblick. Da sucht man die Nadel im Heuhaufen.

Es kam am Mühlenteich zu einem Streit, alle drei fuhren wieder zurück nach Hause und unterwegs muss Marco die Nerven verloren haben. Anders kann ich es mir einfach nicht vorstellen.

Nina75 schrieb:s kam am Mühlenteich zu einem Streit, alle drei fuhren wieder zurück nach Hause und unterwegs muss Marco die Nerven verloren haben. Anders kann ich es mir einfach nicht vorstellen.

Oder hat er sie bereits am Mühlenteich verloren, als Sylvia und Miriam bohrten, weshalb man nun nicht zu Hope fahre und stattdessen um den See laufe. Meiner Meinung nach musste er jedoch die Nerven nicht verlieren,weil er alles schon akribisch geplant hatte.

@Robin76
Ich könnte mir da eher vorstellen, das Sylvia nicht zu ihrer Tochter wollte und Marco daraufhin sehr sauer wurde. Unterwegs kam es dann zu noch mehr Streit.
Marco war ja angeblich immer der Schlichter und wollte eventuell das alles wieder gut wird zwischen Mutter und Tochter. Sylvia hatte da wohl ihren eigenen Kopf.

Nina75 schrieb:Marco war ja angeblich immer der Schlichter und wollte eventuell das alles wieder gut wird zwischen Mutter und Tochter. Sylvia hatte da wohl ihren eigenen Kopf.

Dann hätte ja Sylvia der Spaziergang um den Mühlenteich sehr willkommen sein müssen, aber stattdessen hat sie lt. Zeugin erwähnt, warum man jetzt nicht zu Hope fahre. Marco hatte diesen Besuch bei Hope inszeniert, um Sylvia und Miriam zu diesem Ausflug zu überreden und zum Seppenser Mühlenteich zu locken. Für mich war zu diesem Zeitpunkt schon alles geplant.

Robin76 schrieb: Ausserdem hätte er beide in Folie wickeln können.

Hätte können! Natürlich haben all diese Gedanken ihre Berechtigung, aber der Vater war ein gewöhnlicher Bürger und nicht Phantomias. Ich habe ja schon eimal geschrieben, dass dem Mann eigentlich, sollten Frau und Kind wirklich tot sein, der perfekte Mord gelungen sei!

Ich sprech dich jetzt einfach mal an, um meine Gedanken zu verdeutlichen:

Stell dir vor, du willst wen abmurksen, auch welchen Gründen auch immer, aber du denkst, das muss ein Ende haben. Vielleicht planst du das sogar (wobei das ja, so wie ich den Fall sehe, hier eher kurzfristig vonstatten gegangen sein muss). Also gut, du nimmst dir ein, zwei Tage Bedenkzeit und kommst auf den Gedanken, dass du keinen klassischen erweiterten Suizid haben möchtest. Das wäre der einfachste Weg: Waffe unter der Hand besorgen, Frau erschießen, Kind erschießen, dich erschießen, egal wer die Schüsse hört: Bis die Polizei da ist sind alle tot.

Aber gut, du möchtest es komplizierter. Du möchtest, dass alle Beteiligten für immer verschwinden (Warum auch immer... warum wäre das wichtig?)
Du hast ca 2 Tage Zeit.. oder eine Woche, wegen mir. Aber keiner darf etwas mitbekommen. Wenn du recherchierst, musst du immer den Cache löschen, darfst keine komischen Summen abheben, nicht außer der Reihe wegfahren, keine Gifte, Folien oder sonstwas plötzlich lagern, ect.... mach das mal!

Und du bist KEIN routinierter Verbrecher der Erfahrung hat, der weiß, wie man sowas plant. Du bist ein ganz normaler Familienvater. Du weißt gar nicht, auf was du alles achten musst und hast scheinbar ein Schweineglück, dass du 0,0 Spuren hnterlässt: Niemand beobachtet dich, keiner findet eine Spur. Beachtlich, was?

Also gut, niemand soll gefunden werden, aber es muss machbar sein. Und innerhalb der nächsten Zeit. Da fallen ja schon ein paar völlig schräge Aktionen weg. Du versucht, die EINFACHSTE und zugleich SICHERSTE Lösung zu finden.

Und damit fallen für mich alle wirklich schrägen Nummern weg.
Einfach muss es sein, einfach! Nur wirkliche Psychopathen aus TV Serien wollen ein "Kunstwerk" schaffen. Hier möchte jemand töten und verbergen.
Erschießen und in den Teich klingt dahingehend plausibel. Aber dann hätte man Schlamm im Auto/an der Kleidung gefunden. Der Mann hatte ja keinen Kran!
Erschießen und im Unterholz verstecken klingt AUCH plausibel, aber dann hätten die Hunde die Leichen gefunden.
Erschießen und in der Elbe versenken klingt weniger plausibel, denn wie sind die alle da hin gekommen. Gefunden wurde nur ein Fahrrad. Gelaufen werden sie nicht sein.

Alle Konstrukte a la McGyver jedoch, in denen mit Giften, Betäubungsmitteln, Folie, und sogar "großen Unbekannten" (Ein nie gefundenes Fahrzeug, eine nie gefundene Waffe... eine möglicherweise eventuell, dann jedoch verschollene...) gearbeitet wird, scheiden für mich völlig aus. Der Mann war nicht James Bond!

Das alles muss doch nicht mal von ihm vorher geplant worden sein. Es kann auch alles im Affekt passiert sein, das es eskalierte. Er hat sie irgendwo in einem dieser riesen Waldgebiete vergraben, nicht das man sie nie wieder findet, sondern man hat sie eben nur noch nicht gefunden, weil man nicht einmal weiß, wo genau man suchen soll. Wo ist er langgefahren in welche Richtung....in welches Waldgebiet ist er abgebogen usw

Nala-Nyna schrieb:Alle Konstrukte a la McGyver jedoch, in denen mit Giften, Betäubungsmitteln, Folie, und sogar "großen Unbekannten" (Ein nie gefundenes Fahrzeug, eine nie gefundene Waffe... eine möglicherweise eventuell, dann jedoch verschollene...) gearbeitet wird, scheiden für mich völlig aus. Der Mann war nicht James Bond!

Wieso nicht? Schließlich gab es ja immer noch die Mülltonne, in der er etwas entsorgen konnte.

Nina75 schrieb:Das alles muss doch nicht mal von ihm vorher geplant worden sein. Es kann auch alles im Affekt passiert sein, das es eskalierte. Er hat sie irgendwo in einem dieser riesen Waldgebiete vergraben, nicht das man sie nie wieder findet, sondern man hat sie eben nur noch nicht gefunden, weil man nicht einmal weiß, wo genau man suchen soll. Wo ist er langgefahren in welche Richtung....in welches Waldgebiet ist er abgebogen usw

Klar war es geplant. Hast du das Interview mit der großen Tochter Hope nicht angehört? Sie sagt selbst, dass seine SMS von Montag, anfangs der Woche, eine Abschieds-SMS war, was sie erst im Nachhinein wahrgenommen habe. Der Link des Interviews beim Nachtcafe ist eine oder zwei Seiten weiter vorne eingestellt.

Robin76 schrieb:Sie sagt selbst, dass seine SMS von Montag, anfangs der Woche, eine Abschieds-SMS war, was sie erst im Nachhinein wahrgenommen habe.

Naja, sie hat diese so gedeutet. Es waren wohl die guten Wünsche für die Schwangerschaft, die du meinst?
Vielleicht hat der Mann sich auch einfach ungeschickt ausgedrückt und im Nachhinein interpretiert man Dinge oft anders. Was nicht heißt, dass es nicht so WAR.. aber es MUSS nicht so gewesen sein.

Robin76 schrieb:Wieso nicht? Schließlich gab es ja immer noch die Mülltonne, in der er etwas entsorgen konnte.

Nala-Nyna schrieb:Der Mann war nicht James Bond!

Ich hab auch Mülltonnen, sogar mehrere im Mietshaus, aber um etwas zu ENT-sorgen muss ich erstmal einen Plan a la Brain entwickeln und die Sachen BE-sorgen. Das meinte ich mit "Er war nicht James Bond" anders: So eine geniale Planung traue ich dem Mann bei allem Respekt nicht zu.

Nala-Nyna schrieb:o eine geniale Planung traue ich dem Mann bei allem Respekt nicht zu.

Vielleicht hatte er auch nicht halb so viel geplant wie wir alle annehmen. Vielleicht hat er seine Frau und sein Kind auch nicht extra versteckt. Vielleicht wurden sie ganz einfach noch nicht gefunden wie z.B. Tanja Gräff, die all die Jahre ganz in der Nähe lag.

Kleingegenstände wie die Handys hätte ich an seiner Stelle nicht mal in der Mülltonne entsorgt, sondern einfach auf die letzte Fahrradfahrt mitgenommen. Auf dem Weg liegen zahlreiche Elbbrücken. Vielleicht hat er gelegentlich mal die Uferseite gewechselt (da wo es auf beiden Seiten Radwege gibt) und hat die Handys oder andere kleinere Teile einfach von diversen Brücken aus per Weitwurf in die Elbe befördert.

@Robin76
Das war eine stinknormale SMS, so wie es jeder Papa seiner Tochter schreiben könnte.
Ich würde da keinen Abschied dahinter vermuten. Sabine hat das wohl so wahrgenommen im Nachhinein.

Als ich schwanger war, hat mein Papa mich weinend umarmt wie sehr er sich für mich freut, mir alles Gute wünscht und ich solle sehr auf mich aufpassen in Zukunft.