Grasmücke schrieb:scheint es mir so, als wollte der Täter mit aller Gewalt irgendwas verbergen, über seinen und der anderen Tod hinaus. Ich denke halt immer über die Schubkraft nach, die nötig ist, um so was tun zu können. Woher kam die bei ihm? Unüberwindbare Scham, deren Gründe wir nicht kennen, und die daraus resultierende Verzweiflung wäre z.B. was, das ich mir jedenfalls theoretisch vorstellen könnte.
In diese Richtung denke ich auch.
Es gibt einerseits Auslöser für "erweiterte Suizide", die man mE. als Außenstehender zunächst mal kaum nachvollziehen kann, zB. die ca. 60.000 Euro Schulden von Herrn Lamm (ich bin überzeugt, sein Schwiegervater hätte ihm liebend gern mit dem Vielfachen ausgeholfen, wenn damit die Tragödie verhindert worden wäre). Wobei es Herrn Lamm mE. nicht um die finanzielle Not ging, sondern darum, dass sein sorgsam gehegtes Außenbild komplett zerbrochen wäre, wenn die Pfändungen begonnen hätten.
Ich halte aber auch Situationen für denkbar, die gewissermaßen nachvollziehbar aussichtslos sind. Wo nahezu jeder sagen würde, ok, der Mann ist erledigt, dem kann keiner mehr da raushelfen.
Wenn eine solche Situation tatsächlich vorlag, und die Familie insgesamt betroffen war, könnte sie auch ein hinreichendes Motiv für ein Untertauchen von Frau und Kind hergeben, auch wenn Frau S. als "nicht der Typ dafür" beschrieben wird. Herr S. wird ja wiederum als "nicht der Typ" für einen Mord an der eigenen Tochter beschrieben. Dass solche Fremdeinschätzungen problematisch sind, ist mir klar, aber trotzdem gehe ich vor einem solchen möglichen Hintergrund auch mit
Enterprise1701 schrieb:In der Annahme Marco Schulze brachte sich 2 Tage später um, ist es tatsächlich undenkbar, dass Mutter und Kind mit Jemanden untertauchten ?
konform (bzw. sage, das ist keineswegs undenkbar), auch wenn es sehr unwahrscheinlich wirken mag. Dass es weder Leichenfunde noch Tatspuren gab, wäre damit zumindest auch erklärt.