christian01 schrieb:Naja fände ich kurios, bei einem Mord stellt sich ja auch immer zuerst die Frage wem nutzt der Tod ? Und hier müsste man die Frage stellen wem nützt diese Vertuschungs-/Verschleierungsaktion. Dem Vater ? Inwieweit ? Ich halte das Motiv als treusorgender Ehemann und Vater der Nachwelt in Erinnerung bleiben zu wollen für absurd.
Genau. Vor allem, weil es so unwahrscheinlich wäre, diesen Eindruck nach dem Suizid aufrecht halten zu können.
falstaff schrieb:Wenn Marco sich und seine Familie nun umgebracht hat um zu verhindern dass er vor seiner Umwelt mit irgendeiner Schmach weiterleben musste, dann macht es sogar absolut Sinn dass er sich auch nach seinem Tode nicht dieser Schmach ausgesetzt sehen wollte. Hat nicht geklappt und wäre auch mit einem vorgetäuschten Verbrechen schwer zu bewerkstelligen gewesen. Das spricht aber nicht dagegen , dass es seine Absicht war.
Und er soll vorher gedacht haben, dass das gelingt? Dass nur weil alle drei verschwunden sind -gehen wir mal davon aus, dass er glaubte, auch sich selbst spurlos verschwinden zu lassen- niemand die Theorie aufstellen würde, er habe damit zu tun? Das erscheint mir dann weltfremd. Die anderen Fakten wären ja alle wie jetzt auch, und ich bin mir sicher, in diesem Forum und überall sonst wäre die Haupttheorie genau das: ein erweiterter Suizid. Das konnte er voraussehen.
Wenn es ihm um "Vertuschen" ging, dann eigentlich nur in dem Mass, das hier angedeutet wird:
frauZimt schrieb:Darauf gibt es eigentlich nur eine Antwort: Der Vater wollte genauere Untersuchungen verhindern.
Dann müsste da noch weit mehr sein, als wir wissen. Allerdings ist fraglich, ob sich so etwas wirklich vertuschen lässt und ob z.B. die Polizei nicht längst davon wüsste, wenn es etwas gäbe. Selbst wenn die uns nichts davon erzählen würde, wäre sein Plan, alles zu vertuschen nicht aufgegangen.
Ich denke in eine ganz andere Richtung, so wie sie hier angedacht ist:
IamSherlocked schrieb:Für mich war das kein erweiterter Suizid, sondern Doppelmord ( oder Unfall, Totschlag und Mord/Totschlag) mit anschließendem Suizid.
...
Und in dem Szenario war sein Suizid erst gar nicht vorgesehen. Er tötete sich erst selbst, als er die Aussichtslosigkeit für sich selbst realisierte.
Ich vermute auch, dass sich etwas ereignet hat, dessen Folgen er erst einmal gar nicht überblickt hat. Und dann hat er noch gehofft, irgendwie aus dieser Sache herauszukommen. Lebend und frei. Er hat gehofft, dass er als Täter nicht verdächtigt oder wenigstens nicht verurteilt werden wird. Und erst nachdem er die Leichen bereits verborgen hatte hat er realisiert, dass das alles nicht funktionieren kann. Dazu würde auch passen, dass er noch bis zu zwei Tage lang am Leben gewesen sein soll. Und einem Leben im Gefängnis hat er dann den Suizid vorgezogen.
falstaff schrieb:Vielleicht hat er die Leichen einfach so wie sie waren verschnürt und ins Wasser verfrachtet, mitsamt den Handys? Dass er seinen eigenen Suizid im Wasser beging könnte ja darauf hindeuten, dass er auch die Leichen entsprechend versenkte. An stehenden und fließenden Gewässern mangelt es ja nicht, in der Gegend.
Insgesamt ist es unwahrscheinlich, dass sich ein Mann alleine über wenige Tage hinweg so viele Gedanken gemacht hat, wie die 50 Teilnehmer seit Beginn dieses Threads hier. Marco hatte ganz einfach den Vorteil der intimen Nähe zu den Opfern sowie einen Zeitvorsprung von mehreren Tagen. An einigen Punkten kam wohl noch Glück hinzu. Idealbedingungen, für einen Mörder - gerade für einen Ersttäter.
Das denke ich auch. Ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass die Art und Weise, die er für sich selbst überlegte, auch die ist, mit der er die Leichen der beiden Opfer für immer zur Ruhe bettete. Nicht jede Leiche in der Elbe wird bemerkt, es ist durchaus möglich, dass sie in die Nordsee getrieben wird und für immer verschwindet. Ich vermute, in der ganzen aufgewühlten Situation ist er auf die naheliegendste Idee gekommen: die Elbe. Und als es darum ging, für sich selbst einen Ort zu finden, hat er den gleichen Ort gewählt.