Vermisste Familie aus Drage
22.08.2018 um 18:47Wirklich?Robin76 schrieb:Richtig. So leicht lässt sich das auf einem Campingplatz feststellen.
Erklär doch mal.
Wirklich?Robin76 schrieb:Richtig. So leicht lässt sich das auf einem Campingplatz feststellen.
Die Polizei kann doch die Familie ausfindig gemacht haben die gesichtet wurde und hinterher die Zeugen nochmal befragt haben, die die Familie gesehen haben. Und so könnte es sich einwandfrei und zweifelsfrei aufgeklärt haben, dass es sich um eine Fehlsichtung handelte.MATULINE schrieb:Robin76 schrieb:
Richtig. So leicht lässt sich das auf einem Campingplatz feststellen.
Wirklich?
Erklär doch mal.
Muss man Dir das erklären? Traurig. Aber das ist doch ganz klar. Die Familie meldet sich auf dem Campingplatz mit mind. 1 Ausweis (wie in einem Hotel auch) an und trägt sich ein. Dann muss man diese besagte FAmilie ja nur noch aufsuchen und stellt vielleicht fest, dass sie eine ganz entfernte Ähnlichkeit mit der Fam. Schulze aus Drage hat.MATULINE schrieb:irklich?
Erklär doch mal.
Beim erweiterten Suizid (OHNE Einwilligung der Betroffenen) steht nach meinem Verständnis die Selbsttötungsabsicht einer Person an absolut erster Stelle. D.h. eine Person entscheidet sich, Suizid zu begehen.Corydalis schrieb am 21.08.2018:Es gibt einerseits Auslöser für "erweiterte Suizide", die man mE. als Außenstehender zunächst mal kaum nachvollziehen kann
Das Szenario klingt in vielen Teilen schlüssig , in einigen Punkten passt es aber nicht so ganz.Praline schrieb:Im Fall von Familie Schulze sehe ich daher inzwischen überwiegend Aspekte, die für Affektdelikte,
mit anschliessendem freiwilligen Selbstmord, des Marco Schulze sprechen.
Ich denke mal, dass man das nicht verallgemeinern kann. Lamm z.B. hat sein Sohn und sich selbst später als seine Frau und Tochter getötet und hat dazwischen sogar mit seinem Sohn noch etwas unternommen. Gut, aber Lamm kann nicht mit Marco S. verglichen werden. Für mich steckt auch bei Marco S. ein Plan dahinter, auch wenn es für manche nicht so aussieht. Der Plan hatte sich in seinem Kopf bestimmt schon länger festgesetzt. Vielleicht musste er aber aus irgendwelchen Gründen dann eher handeln, was zur Folge hatte, dass er Sylvia von der Arbeit weglockte.Praline schrieb:le Leichen werden in der Regel an einem Ort aufgefunden, bzw. im Nahbereich
Die Kernfrage wäre, welcher Art diese Gefühle waren. Vor allem der Tochter gegenüber. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, aus welchem unkontrollierbaren Gefühl heraus man sein geliebtes (!) Kind töten könnte. Mir scheint der "erweiterte Suizid" eher eine Panikreaktion zu sein, insofern schon eine Art Affekttat. Ich denke, es ist etwas vorgefallen, das ihn und/oder seine Familie ins soziale Aus gebracht hätte; dem ist er mit seiner Tat zuvorgekommen. Auffälligerweise setzte er alles dran, dass niemand den Grund dieses Doppelmordes mit anschließendem Suizid erfuhr. Hat ja auch geklappt, bis heute.Praline schrieb:Es stellt sich mir auch eher so dar, dass die Handlungsabläufe am Tattag spontaner, ungeplanter Art waren. Möglicher Weise aufgrund nicht mehr zu kontrollierender/kompensierter Gefühle bei Marco Schulze?
Robin76 schrieb:Nahbereich? Was ist damit gemeint? Bedeutet das, dass alle Leichen im Nahbereich zu finden wären oder dass die Nähe zum Wohnhaus gegeben ist?
Damit meinte ich, dass alle Leichen (Täter und Opfer) beim erweiterten Suizid meistens in räumlicher Nähe zueinander aufgefunden werden Bspw. die Opfer im ersten Stock, der Täter im Parterre; die Opfer im Haus, der Täter in der Garage oder eben auchPraline schrieb:alle Leichen werden in der Regel an einem Ort aufgefunden, bzw. im Nahbereich
Wahrscheinlich maximale Verzweiflung.Grasmücke schrieb:Die Kernfrage wäre, welcher Art diese Gefühle waren. Vor allem der Tochter gegenüber.
Ich bin kein Psychologe. So weit ich verstanden habe dreht es sich meistens um die Gefühle: Wut, Hass, Rache.Grasmücke schrieb:Die Kernfrage wäre, welcher Art diese Gefühle waren.
Ich vermute, dass die Tochter ein Zufallsopfer wurde.Grasmücke schrieb:Vor allem der Tochter gegenüber.
Nach meinem Verständnis setzt der erweiterte Suizid die Entscheidung zum Selbstmord voraus, wie ich oben versuchte darzustellen.Grasmücke schrieb:Mir scheint der "erweiterte Suizid" eher eine Panikreaktion zu sein, insofern schon eine Art Affekttat.
Ich bin gerade etwas verblüfft. So viel kann Marco Schulze ja nicht dran gesetzt haben, denn Kommissar Düker hat doch das mögliches Motiv gefunden, weshalb "die Familie tot sein muss". Und seine diesbezügliche Aussage hätte Herr Düker nicht gemacht, wenn er sich nicht sehr sicher wäre. Anderfalls hätte er gar nichts angedeutet, da bin ich mir wiederum sehr sicher ;-)Grasmücke schrieb: Auffälligerweise setzte er alles dran, dass niemand den Grund dieses Doppelmordes mit anschließendem Suizid erfuhr. Hat ja auch geklappt, bis heute.
Das sehe ich genauso, habe mich aber an der Stelle, die du zitiert hast, u.a. auf den Lamm-Fall bezogen.Praline schrieb:Beim erweiterten Suizid (OHNE Einwilligung der Betroffenen) steht nach meinem Verständnis die Selbsttötungsabsicht einer Person an absolut erster Stelle.
Ja, ist mir klar, aber Düker sagt auch, dass er dieses Motiv nicht sagen "darf". Und außer der Polizei weiß es tatsächlich niemand, ich übrigens auch nicht, @E_MPraline schrieb:Ich bin gerade etwas verblüfft. So viel kann Marco Schulze ja nicht dran gesetzt haben, denn Kommissar Düker hat doch das mögliches Motiv gefunden, weshalb "die Familie tot sein muss". Und seine diesbezügliche Aussage hätte Herr Düker nicht gemacht, wenn er sich nicht sehr sicher wäre. Anderfalls hätte er gar nichts angedeutet, da bin ich mir wiederum sehr sicher ;-)
Ich weiß nicht, ob das immer so schwarz-weiß ist. Ein Affektausbruch, der so stark ist, das man jemanden umbringt, kommt auch nicht aus heiterem Himmel.Praline schrieb:Im Gegensatz dazu steht die Tötung im Affekt. Ungeplant, aus einem Affektausbruch heraus.
Wie denn das? Das eigene Kind per Zufall töten?Praline schrieb:Ich vermute, dass die Tochter ein Zufallsopfer wurde.
Ach so, ich hatte es so verstanden, dass Du verschiedene Optionen (u.A. "erweiterter Suizid" mit Beispiel Familie Lam) angesprochen hattest, die Du auch im Kontext mit Familie Schulze für möglich erachtest.Corydalis schrieb:Das sehe ich genauso, habe mich aber an der Stelle, die du zitiert hast, u.a. auf den Lamm-Fall bezogen.
Es bliebe nach meinem Verständnis "geplanter Mord".Corydalis schrieb:Von einer Affekttat aber eher auch nicht, aus den von @E_M aufgeführten Gründen.
Da haben wir unterschiedliche Annahmen. Ich vermute keine Familientragödie sondern ein Beziehungsdelikt im Affekt,Corydalis schrieb:Was sich wahrscheinlich auch unter Beachtung der Forenregeln und Berücksichtigung der wenigen in die Öffentlichkeit gelangten Erkenntnisse sagen lässt, ist, dass es ein Familiendrama war, und dass die Entscheidungen, Beweggründe und Taten des Herrn Schulze (insbesondere wenn er wirklich Frau und Tochter umgebracht hat) mit der Familie unmittelbar zu tun hatten.
Das Kind könnte dabei gewesen sein als er seine Frau im Affekt tötete. In seinem Zustand könnte er das Mädchen mit irgendetwas erschlagen haben, um sie "ruhigzustellen", jedoch ohne dabei zu realisieren, was genau er tat, und insbesondere mit wem.Grasmücke schrieb:Wie denn das? Das eigene Kind per Zufall töten?
Das schließe ich wiederum aus. Für mich wollte er die ganze Familie töten. Warum auch immer. Ihm blieb keine andere Wahl und das braucht man auch gar nicht schön zu reden. Von wegen er hätte sein geliebtes Kind nicht getötet, wie man es hier immer wieder hört. Er wäre nicht der erste Vater gewesen, der seine ganze Familie ausgelöscht hätte, obwohl er sie geliebt hat bzw. gerade weil er sie geliebt hat.Praline schrieb:Aber wie gehabt: das sind lediglich Spekulationen auf eine Fragestellung.
Also das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen dass sein Augenstern, seine geliebte Tochter ein Zufallsopfer sein könnte - no way.Praline schrieb:Ich vermute keine Familientragödie sondern ein Beziehungsdelikt im Affekt,
bei welchem die Tochter ein zufälliges Opfer wurde.
Zitat aus dem Hamburger Abendblattuser6517 schrieb:Für mich ist es wie die Ermittler auch sagen eine klassische (wenn auch mit Abweichungen) Familientragödie.
Düker geht offenbar von einer Kurzschlusshandlung des Familienvaters aus.Gemeinhin wird ja die Affekthandlung als "Kurzschlusshandlung" bezeichnet.
Ich verstehe die Polizei so, dass sie einen Beziehungskonflikt (persönlicher Bereich von Marco und Silvia Schulze) vermuten,CappucinoTante schrieb:Also der persönliche Bereich liegt (wenn ich es richtig verstanden habe, ihr könnt mich korrigieren) bei Silvia und Miri.
Polizei vermutet Konflikt zwischen Ehepartnernhttps://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/lueneburg_heide_unterelbe/Drage-Von-Familie-Schulze-fehlt-jede-Spur,drage444.html
"Wir gehen davon aus, dass der Familienvater die beiden umgebracht hat", sagte Krüger. Er vermute, dass es aus Marco Schulzes Sicht einen unüberwindbaren Konflikt zwischen Mann und Frau gegeben habe. "Besonders tragisch wird es dadurch, dass vermutlich auch das Kind diesem Konflikt zum Opfer gefallen ist."