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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

21.829 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Wald, Mädchen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

18.03.2021 um 13:20
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Ist ja klar, dass die Teilnahme an den Mahlzeiten im Normalfall ( im Krankheitsfall oder bei Abwesenheit sicher nicht) verbindlich ist, die können aus organsiatorischen und logistischen Gründen keine Extrawürste braten.
@Rotmilan
Das ist vollkommen richtig.

Auch die versicherungstechnischen Fragen, die du angesprochen hast, halte ich für wichtig:
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Naja und dass zum Teil geistig Behinderte individuell für sich kochen ohne Aufsicht und evtl. eine Herdplatte nicht abstellen, weil die komplexen Vorgänge der Nahrungszubereitung und das Hantieren am Herd sie evtl. überfordern, das Risiko ist viel zu groß.
Es geht da auch um die Haftpflicht, für solche Einrichtungen.



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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

18.03.2021 um 13:26
Zitat von KreuzbergerinKreuzbergerin schrieb:Lt. Wochenplan - Hausordnung - Freizeit " Diakoniewerk Wilhelmshof eV "


Samstags : 15:30 Kraftsport / um 17:00 Uhr Wochenanschlussandacht / 18:00 Uhr Abendessen
( die Mahlzeiten werden gemeinsam begonnen und beendet .Wir erwarten ,dass jeder pünktlich ist
u. in angemessener Kleidung dazu erscheint ..! Hausordnung - Freizeit : Bewohner gehen ihre eigenen Interessen nach - können selbständig in die Stadt fahren , sich mit anderen Bewohnern

Hier ein Auszug aus dem Wochenplan des Diakoniewerks Wilhelmshof aus dem Jahr 2015. Die Teilnahme an den Mahlzeiten war verbindlich.

Aber es kann natürlich jeder weiter spekulieren, wie er sich die Tagesgestaltung der Bewohner vorstellt.
Überleg' mal: War durch den von dir zitierten Plan (danke dafür!) JEDER verpflichtet, um 15:30 beim Kraftsport zu erscheinen, auch der 70-jährige mit schmerzhafter Arthritis? Mußten ALLE zur Andacht um 17:00 (Religionsfreiheit)? Mußten ALLE zum Abendessen um 18:00, auch die, die den Bauch noch voll hatten?

Ich kenne die Einrichtung MH nicht, aber ich meine, alle meine drei Fragen wären mit "Nein" zu beantworten. Richtig ist aber sicher, dass um 18:00 mit dem gemeinsamen Essen (der dann Anwesenden) begonnen wurde und es um 19:00 nix mehr gab.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

18.03.2021 um 13:42
Zitat von febfeb schrieb:JEDER verpflichtet, um 15:30 beim Kraftsport zu erscheinen, auch der 70-jährige mit schmerzhafter Arthritis?
Natürlich muss ein 70 Jähriger mit Arthritis oder Rheuma nicht zum Kraftsport. Eine solche Einrichtung hat auch Hausärzte, die die Bewohner untersuchen. Die Verpflichtung gilt natürlich nur für diejenigen, die dazu gesundheitlich in der Lage sind, das ist doch klar. Da das hier aber kein Seniorenheim ist, wird die Mehrzahl der Bewohner zur Teilnahme am Kraftsport in der Lage sein und ist dazu verpflichtet. Der Sport dient ja zu deren langfristiger Gesunderhaltung.

Du meinst die wöchentliche Abschlussandacht? Die muss gar keine religiösen Charakter haben, evtl. wird da gesungen oder etwas vorgelesen, eine Rückbesinnung auf Erlebnisse in der Woche am WHF gemacht, auch wenn sich das Andacht nennt. Denn die Gebetstermine und Bibelkreise sind extra terminiert und freiwillig, ergo ist die Religionsfreiheit gewährleistet.
Zitat von febfeb schrieb:Mußten ALLE zum Abendessen um 18:00, auch die, die den Bauch noch voll hatten?
Klar, müssen da alle im Regelfall zum Abendessen. Wer sich zuvor den Bauch irgendwie vollgeschlagen hat muss ja nicht unbedingt etwas essen, Anwesenheit reicht ja aus.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

18.03.2021 um 13:59
Ich bin immer wieder erschrocken darüber, wie sehr Behinderte in eine Schublade gesteckt werden.
Es gibt gerade unter Geistigbehinderten so unterschiedliche Fälle. Und darunter auch sehr viele eigenständig leben oder in einer Einrichtung und ihr Leben inkl. Einkaufen, Essenszubereitung und auch Bedienung des Wasserkochers allein tätigen.

Des Weiteren arbeiten sehr viele Menschen mit geistiger Behinderung auch in Großkuechen. Alles keine Frage der Versicherung.

@Rotmilan
Und auf dem WH scheint das Ganze ganz anders gewesen zu sein?
Oder steht irgendwo geschrieben, dass dort nur Schwerstmehrfachbehinderte Menschen lebten, den man keinerlei Verantwortung zu muten kann?
Wie schon geschrieben wir leben im 21. Jahrhundert, wo Inklusion, Selbstbestimmung und Eingliederung in solchen Einrichtungen groß geschrieben werden.

Das feste Mahlzeiten Struktur bieten, keine Frage. Und im Idealfall führt eine Einrichtung die Bewohner dazu hin, solche Angebote anzunehmen.
Aber es geschieht nichts unter Zwang und der Wille der Bewohner muss immer an oberster Stelle stehen.

Allein schon um Konflikte zu umgehen. Einen Suchterkrankten der aus irgendeinem Grund gerade Aggressionen hat, wirst du nicht in ein Speisesaal voller Menschen zwingen.
Genauso nicht, den Autisten, der aber unbedingt draußen noch die Vögel beobachten mag, und durchaus gerne mal aggressiv wird. Du bietest das Angebot an, aber mehr auch nicht.


@Kreuzbergerin
18:00 Uhr Abendessen
( die Mahlzeiten werden gemeinsam begonnen und beendet .Wir erwarten ,dass jeder pünktlich ist
u. in angemessener Kleidung dazu erscheint ..!

Wo steht denn hier, dass die Mahlzeiten verbindlich waren?
Für mich ist es nur eine Anleitung, wie man sich verhält, wenn man sich an den Mahlzeiten beteiligt. Jeder soll pünktlich erscheinen, in vernünftiger Kleidung etc.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

18.03.2021 um 14:04
Zitat von nebelkindnebelkind schrieb:Wo steht denn hier, dass die Mahlzeiten verbindlich waren?
Ich habe es vorhin verlinkt. Es steht in dem PDF Plan unten.

Es geht doch hier nicht darum, wie Strukturen in solchen Einrichtungen aussehen SOLLTEN, sondern wie sie im Wilhelmshof im Mai 2015 aussahen.
Wie der Wochenplan damals aussah, ist dank der User, die damals so gut recherchiert haben, hier im Thread dokumentiert.
Also braucht man in dieser Richtung nicht zu spekulieren, sondern kann sich an die Fakten halten.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

18.03.2021 um 14:21
Zitat von nebelkindnebelkind schrieb:Des Weiteren arbeiten sehr viele Menschen mit geistiger Behinderung auch in Großkuechen. Alles keine Frage der Versicherung.
In einer Großküche, ist natürlich immer auch ein Küchenchef, oder was stellst Du Dir vor? Die geistig Behinderten arbeiten natürlich egal ob Werkstatt oder Großküche- unter Anleitung und Aufsicht.
Und selbstverständlich ist das alles eine Frage der Versicherung. Oder denkst Du, jemand könnte einfach eine Behinderten Wohngemeinschaft, Großküche oder Ähnliches eröffnen, ohne eine entsprechende Versicherung abzuschließen?


Ich glaube, du hast einfach keine Ahnung, tut mir leid. Da kommen jeweils eine ganze Menge sozialrechtlicher und haftungsrechtlicher Bedingungen auf die Einrichtungsbetreiber zu, die vor Eröffnung der Einrichtung geklärt und abgeschlossen sein müssen.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

18.03.2021 um 14:47
Es kommt auch immer darauf an, wie der Schweregrad einer geistigen Behinderung ist.
Einen schwer geistig behinderten Menschen kann man nicht mit einem Wasserkocher alleine hantieren lassen.
Genau aus diesem Grund leben ja wohl auch dort die Betreuer direkt vor Ort.

So weit ich die Philosophie vom WH verstanden haben, bauen sie auch sehr auf Struktur , geregelte Tagesabläufe und entscheidend.Gemeinsamkeitsgefühl / Gemeinschaft.

Das schließt aber evtl. Zeugen nicht aus. Es gibt auch Mitarbeiter / Besucher usw. die nicht an diese festen Abläufe / Zeiten gebunden sind.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

18.03.2021 um 20:40
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Ich glaube, du hast einfach keine Ahnung, tut mir leid. Da kommen jeweils eine ganze Menge sozialrechtlicher und haftungsrechtlicher Bedingungen auf die Einrichtungsbetreiber zu, die vor Eröffnung der Einrichtung geklärt und abgeschlossen sein müssen.
Ich finde es frech zu behaupten, dass ich keine Ahnung hätte.
Wie schon geschrieben, bin ich in diesem Bereich beruflich seit vielen Jahren tätig.
Und weiß dementsprechend auch die Auflagen, die einer solchen Einrichtung von staatlicher/auch rechtlicher Seite auferlegt werden.

Und ja bei uns dürfen sich Bewohner, denen es möglich ist, einen Tee kochen oder auch mal die Mikrowelle bedienen. Das sind auch Dinge, die durchaus als Ziel in einem Teilhabegespraech formuliert werden. Was dann wiederum eine verbindliche Aufgabe der Betreuer ist, dies mit dem Bewohner zu erlernen. Thema Teilhabegesetz.

Hierfür müssen die Bewohner auch nicht in die Großkueche, weil es auf den Gruppen oder in den einzelnen Häusern Küchen oder zumindest Teekuechen gibt. Es gibt auch Bewohner, die einen eigenen Kühlschrank und auch einen Wasserkocher auf dem Zimmer haben. Natürlich nur die, damit umgehen können. Lediglich müssen die Geräte vorab technisch überprüft werden.

Damit ist für mich die Diskussion um das eigenständige Nutzen eines Wasserkochers erledigt.

Natürlich kann es im WH strenger gewesen sein mit den Mahlzeiten. Aber es wird immer Ausnahmen gegeben haben oder einfach Personen die sich weigern.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

18.03.2021 um 20:45
@musikengel
Betreuer müssen nicht zwingend mit vor Ort Leben. In solchen Einrichtungen hat immer jemand Dienst. Rund um die Uhr, auch in der Nacht.
Wieso die Betreuer dort leben, erschließt sich mir auch nicht so ganz. Eigentlich ist es gerade im sozialen Bereich so, dass man eine räumliche Distanz zu der Einrichtung/Beratungsstelle oder Ähnliches sucht.
Man möchte halt nicht in seiner Freizeit immer im Kontakt mit seinem Klientel sein. Gerade, wenn es kein leichtes Klientel ist.


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20.03.2021 um 05:20
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb am 16.03.2021: Herr Gehricke hat Inga zuletzt gesehen auf dem Weg zu dem Haus der Gastgeber.
Da möchte ich aber ergänzen, dass die Laufrichtung von Inga in dieser Situation, in Richtung Grillplatz ging.

Inga, hatte das Haus der Gastgeber bereits hinter sich gelassen. Mit 2 Wasserflaschen, begegnete sie ihrem Vater auf dem Fußweg zum Grillplatz.

Dort trafen sich die Beiden. Inga setzte dann ihren Weg zum Grillplatz fort, stellte die Flaschen ab, was von den dort anwesenden Jungs beobachtet wurde.

Sie machte dann kehrt und ging den Weg, den sie gekommen war zurück. Nach ein paar Metern, brach dann der Sichtkontakt zu den Jungs ab.......Die letzte Sichtung von Inga.


Belegquelle

Stern Ausgabe 18, 27.April 2017, Seite 95, Spalte 2, Zeile 7 bis Zeile 24


Wer von Ihnen hat Inga zuletzt gesehen ?

Jens-Uwe G. : Ich. Das war auf dem Fußweg, der vom Haus der Gastgeber zum Gelände neben dem Sportplatz führt, auf dem wir am frühen Abend grillen wollten.

Inga schleppte sich mit zwei 1,5 Liter Wasserflaschen ab.

Sie wollte mithelfen bei den Vorbereitungen.



Und dann?

Jens- Uwe G. : Die Jungs haben noch beobachtet, wie Inga die Flaschen neben dem Grill abgestellt hat und wieder den Rückweg Richtung Haus angetreten hat. Das muss etwa um 18:30 Uhr gewesen sein.

Nach ein paar Metern haben sie Inga nicht mehr gesehen, weil der Weg zwischen Bäumen hindurchführt.

Bis zum Haus waren es nur 100 Meter. Aber dort kam sie nie an.
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb am 16.03.2021:Frau Gehricke war im Haus und hat Brote geschmiert.
Beim Abschreiben der Belegquelle bin ich gerade darauf gestoßen, dass wir den Aufenthaltsort von Ingas Mutter im Zeitraum der letzten Sichtung, überhaupt nicht mit Sicherheit ableiten können.


Ich und vielleicht auch andere Mitschreiber/innen, gehen davon aus, dass Ingas Mutter sich zu diesem Zeitpunkt im Haus der Gastgeber befand und dort mit Vorbereitungen für das Essen beschäftigt war.

Mit Sicherheit, lässt sich das aus dem Interview aber nicht ableiten.


Zitat

Stern Ausgabe 18, 27.April 2017, Seite 95, Spalte 2, Zeile 25 bis Zeile 30


Wann haben sie Inga das letzte Mal gesehen Frau G. ?


Victoria G. : Gegen 18 Uhr vor dem Haus unserer Freunde. Die Kinder wollten mithelfen, die Sachen zum Grillplatz zu tragen.




18:30 Uhr letzter Kontakt zu Herrn G.

18:00 Uhr letzter Kontakt zu Frau G.


Zu dem Zeitpunkt als Inga die Flaschen aus dem Haus der Gastgeber holte, wurde sie nicht mehr von ihrer Mutter gesehen.

Entweder befanden sich die Flaschen in einem anderen Zimmer als Frau G....es besteht aber auch die Möglichkeit, dass sich Frau G. gegen 18:30 Uhr, überhaupt nicht im Haus der Gastgeber aufgehalten hat.



Herauszuheben wäre auch noch, dass laut Frau G. der "Lieferverkehr", zwischen dem Haus der Gastgeber und dem Grillplatz, um 18 Uhr begann.

Und sich einem abwartenden lauernden Täter, auf dem Weg vom Haus zum Grillplatz, das Bild des sprichwörtlichen "Vogelschlags" geboten hätte.

Aufgeregte und ausgelassene Kinder/Jugendliche, die sich in nicht vorhersehbaren Zeitabschnitten...alleine...zu zweit...oder in noch größerer Anzahl, langsam oder schnell zwischen dem Haus und dem Grillplatz hin und zurück bewegten.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

20.03.2021 um 07:04
Zitat von EDGARallanPOEEDGARallanPOE schrieb:Nach ein paar Metern haben sie Inga nicht mehr gesehen, weil der Weg zwischen Bäumen hindurchführt.

Bis zum Haus waren es nur 100 Meter. Aber dort kam sie nie an.
Einfach nur heftig, nicht begreifbar. 100 Meter ist nicht viel. Das Kind ist weg.
Wie hat der Täter es so geräuschlos durchgeführt, so spurlos, für mein Verständnis haben sie Inga engmaschig im Auge gehabt
Als Täter, so was kann man vom Kontext gesehen, nicht planen.?
Entweder spontan, oder jemand hat ein Hinweis erhalten und ist dann aufs Gelände gekommen

Als Täter, man entführt kein Kind in so einer Situation, ist viel zu gefährlich, Vater Mutter in unmittelbarer Nähe, die anderen ebenfalls. Wie ist das nur möglich gewesen? Ohne das jemand irgendwas gesehen hat.

Wenn es eine Videoaufzeichnung geben würde durch eine Drohne-was hätte sie aufgezeichnet?


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

20.03.2021 um 08:33
Mein Gefühl sagt mir ebenfalls wie bei @Heribert dass es zu riskant ist in dieser Situation, die @EDGARallanPOE nochmal sehr gut aufgearbeitet hat, Inga zu entführen.

Ich komme in der Folge nicht umhin, dass in den präsentierten Darstellungen der Abläufe der Eltern bzw der Jungs, die Inga noch gesehen haben wollen, etwas nicht stimmt. Ich will damit nicht sagen, dass sie lügen (überhaupt nicht). Aber da muss es noch mehr gegeben haben. Entweder sind die Zeitbezüge nicht verlässlich und Inga war doch länger aus den Augen der Eltern bzw. anderer Bezugspersonen oder es fehlen entscheidende Teile im Ablauf der ganzen Geschichte. Die Rekonstruktion von Ingas Verbleib und Wegen von 17:30 bis 18:45 ist für mich (gefühlt) lückenhaft. Aber leider im Nachhinein schwer nachvollziehbar.

Da sitzt doch keiner und schnappt in dieser Einöde ein kleines Mädchen weg. Zumal in der Zeit wo mehrere Personen aufgrund von Vorbereitungen den Weg zwischen den Häusern und dem Grillplatz frequentierten. Er müsste sofort ein Auto zur Verfügung gehabt haben, welches nicht auf dem Gelände aufgefallen ist. Wenn er keines hatte, muss er die Kleine in ein Haus verschleppt haben. Diese wurden ja durchsucht. Auch hier ist die Gefahr extrem groß erwischt zu werden. Und all das schafft er ohne auch nur eine Spur zu hinterlassen.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

20.03.2021 um 09:47
Zitat von Peoplevs....Peoplevs.... schrieb:Auch hier ist die Gefahr extrem groß erwischt zu werden. Und all das schafft er ohne auch nur eine Spur zu hinterlassen.
Und das ist einfach nicht plausibel, unlogisch. Daher die Frage von @Peoplevs....
kann es wirklich exakt so gewesen sein wie geschildert.
Uns als Kindern wurde immer eingetrichtert vor dem Essen Hände waschen gehen. Und noch mal aufs Klo gehen. Vielleicht ist auch Inga noch mal Richtung Toilette gegangen. Eigenständig. Um sich die Hände zu waschen um auf Toilette zu gehen. Nichts ungewöhnliches. Und vielleicht ist die Herren Toilette direkt neben an. Und da ist etwas geschehen.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

20.03.2021 um 10:45
Zitat von Peoplevs....Peoplevs.... schrieb:Ich komme in der Folge nicht umhin, dass in den präsentierten Darstellungen der Abläufe der Eltern bzw der Jungs, die Inga noch gesehen haben wollen, etwas nicht stimmt. Ich will damit nicht sagen, dass sie lügen (überhaupt nicht).
Ich hatte das vor längerem auch schon mal hier niedergeschrieben.

Eine solche zeitliche Rekonstruktion der Abläufe, ist fast nicht zu bewerkstelligen.


Bestes Beispiel ist der Ablauf, den wir gerade besprechen.


Wir nehmen aus dem Szenario, einfach mal die 2 Wasserflaschen heraus.


Inga kommt von Punkt X und geht innerhalb kurzer Zeit sowohl am Grillplatz vorbei, als auch am Haus der Gastgeber. Am Haus der Gastgeber wird sie vom Vater gesehen, am Grillplatz von den Jungs. Sprechen tut sie weder mit dem Vater, noch mit den Jungs, man lächelt sich nur an.

Für die Ermittler ist es quasi unmöglich zu ermitteln ob sie:


a: Von Punkt X zuerst zum Grillplatz und dann zum Haus der Gastgeber ging.

oder

b: Von Punkt X zuerst zum Haus der Gastgeber und dann zum Grillplatz ging.

Vorausgesetzt natürlich, sie entfernt sich sowohl beim Haus, als auch beim Grillplatz aus dem Sichtfeld des Beobachters, auf dem Weg der beide Örtlichkeiten verbindet.


Nur wenn wir die Wasserflaschen als "Krücke" haben...... die Wasserflaschen vorher im Haus und nachher am Grill stehen...ist aufgrund von Ursache und Wirkung...die Abfolge von Ingas Weg ermittelbar.


Das nur mal, als fiktives Beispiel.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

20.03.2021 um 11:02
@EDGARallanPOE

Genau das ist der Punkt an dem ich gedanklich hänge und auch die gesamte Situation hier hängt. Durch die spärliche Informations- und Spurenlage greift man nach dem was man hat und das sind eben die genannten letzten Sichtungen von Inga. Durch die fortschreitende Dauer, werden Gedanken, die man sich macht ganz schnell zur empfundenen Wahrheit.

Es kann genauso gut sein, dass Inga wirklich von ihrem Vater und den Jungs gesehen wurde. Eine zeitliche Einordnung halte ich für nicht wirklich zuverlässig. Sie kann danach noch sonst wohin gegangen sein und muss nicht unbedingt auf dem 100 Meter Weg von Grillplatz zum Haus verschwunden sein, nur weil es der letzte Ort der Sichtung war. Sie kann zu besagtem Verschlag gegangen sein und dort etwas gemacht haben, was die Hundespur erklärt. Es ist aus meiner Sicht alles offen.

Und hier reichen auch 5-10 Minuten für ein 5-jähriges Mädchen, um eine gewisse Distanz auf dem Gelände zurückzulegen, welches durch die Abendessen-Aktivitäten der gesamten Gruppe eventuell gar nicht einsehbar war.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

20.03.2021 um 12:03
Zitat von EDGARallanPOEEDGARallanPOE schrieb:Beim Abschreiben der Belegquelle bin ich gerade darauf gestoßen, dass wir den Aufenthaltsort von Ingas Mutter im Zeitraum der letzten Sichtung, überhaupt nicht mit Sicherheit ableiten können.


Ich und vielleicht auch andere Mitschreiber/innen, gehen davon aus, dass Ingas Mutter sich zu diesem Zeitpunkt im Haus der Gastgeber befand und dort mit Vorbereitungen für das Essen beschäftigt war.
Aber erwähnte Frau Gehricke nicht auch in dem STERN Interview, dass sie in der Küche stand und Brötchen schmierte und sie in der Zeit ein ungutes Gefühl hatte? Wegen dieses mulmigen Gefühls schickte sie doch die erwachsene Tochter der Gastgeber los, um nach Inga zu schauen. Die Tochter kam gegen 18:45 Uhr zurück und berichtete Inga nicht gefunden zu haben.

Kann man daraus nicht schließen, dass Ingas Mutter zur fraglichen Zeit in der Küche war?


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

20.03.2021 um 12:05
Zitat von EDGARallanPOEEDGARallanPOE schrieb:Die Kinder wollten mithelfen, die Sachen zum Grillplatz zu tragen.
Die Kinder , also nicht nur Inga alleine.

18.00 Uhr alle tragen Sachen zum Grillplatz ..
Zitat von EDGARallanPOEEDGARallanPOE schrieb:Jens- Uwe G. : Die Jungs haben noch beobachtet, wie Inga die Flaschen neben dem Grill abgestellt hat und wieder den Rückweg Richtung Haus angetreten hat. Das muss etwa um 18:30 Uhr gewesen sein.
erwähnt wird nirgends, dass die Kinder Holz für das Lagerfeuer sammelten.

Wann soll dieses Holz sammeln gewesen sein ? und wer sagt eigentlich dass Inga da wirklich mit dabei war ?

und Inga ist ja nicht sprachlos gewesen. Es gibt keine Aussagen über das was sie zu Eltern oder Geschwistern oder anderen Kindern sagte ...
Bsp.: ..Papa ich gehe zur Mama und hole noch mehr.
Bsp:... Mama ich komme gleich wieder, ich hole noch mehr Wasserflaschen...

das hätten doch die Eltern in den Interviews erwähnt, da das wichtige Infos / Ansätze gewesen sind , was Inga als nächstes vor hatte.

es gibt absolut keine Infos.
Klar muss nicht jedes Kind ständig plappern und man auch nicht ständig das Kind fragen, was machst Du ? was machst Du als nächstes ?

trotzdem muss sie ja auch mit jemandem gesprochen haben. Da könnte sie auch angedeutet haben.ich habe keine Lust mehr.oder ähnliches, dann hätte man sich bei der Suche einen Reim darauf machen können, wo sie evtl. hingegangen wäre.
Zitat von Peoplevs....Peoplevs.... schrieb:Und hier reichen auch 5-10 Minuten für ein 5-jähriges Mädchen, um eine gewisse Distanz auf dem Gelände zurückzulegen, welches durch die Abendessen-Aktivitäten der gesamten Gruppe eventuell gar nicht einsehbar war.
Wo geht ein 5-jähriges Kind hin, wenn es doch genau weis, es gibt bald Essen, wir machen ein schönes Feuer ...
zum Lieblingsplatz oder Lieblingsspielzeug..

wahrscheinlich aber in unmittelbarer Nähe, 5-jährige sind nicht dumm, sie wollen ja hören, wenn sie gerufen werden, wenn es mit Essen und Feuer losgehen soll.

Inga war auch alleine. Wo waren denn die anderen Kinder ?
haben die nicht mitgeholfen ? ..es ist immer nur von Inga alleine die Rede. Wann haben die anderen Erwachsenen und Kinder Inga zuletzt gesehen ?

Ingas Mutter schickte die erwachsene Tochter zur Suche nach Inga los.

Belegt, ist also nur die letzte Sichtung des Vaters und der "Brüder".
als letzte Sichtung ..

Wenn man die ersten Presseberichte liest, steht auch immer, die Polizei ist davon ausgegangen dass sich Inga im Wald verlaufen hat, nachdem die Eltern vorher schon auf dem Gelände suchten...

eine eigentliche Durchsuchung des WH fand aber erst später statt...
Montag, Tag 3 der Suche nach der kleinen Inga (5):
Derzeit gibt es keine Anzeichen für ein Verbrechen“, sagt Polizeisprecher von Hoff offiziell. Doch längst durchsuchen die Beamten Zimmer für Zimmer der Diakonie-Einrichtung. In dem Haus werden psychisch Kranke therapiert.
Ermittler der Spurensicherung durchsuchen in weißen Vollschutzanzügen sämtlich Müllcontainer. Stallungen, Keller und leere Baracken werden minutiös durchsucht. „Auch die Patientenzimmer wurden kontrolliert“, bestätigt eine Bewohnerin des Wilhelmshofs.

Polizeisprecher von Hoff zu BILD: „Unsere Beamten befragen alle Personen, die am Samstag in dem Objekt waren: die Bewohner, das Personal und die Besucher.“

Mehr als 120 Personen sind im Visier der Ermittler. Am idyllischen Wilhelmshof gibt es zwei Ferienhäuser, in dem Besucher Appartements mieten können.


Während die Suche im Wald auch am Dienstag weitergehen soll, prüfen die Kripo-Experten längst eine andere Arbeitstheorie: Sie gehen davon aus, dass das Mädchen getötet worden sein könnte.
Quelle: für die oberen Zitate.......https://www.bild.de/regional/leipzig/vermisste-personen/wurde-inga-verschleppt-und-getoetet-40813384.bild.html

also nur ein kurzes Ablaufen des Geländes.

Ein Zitat aus dem Interview mit der Frau G. verwundert mich. Wieso sollte Gras darüber wachsen ? Das wäre doch in so einem Fall fatal, wenn Gras über die Sache wachsen würde. Jede Öffentlichkeitsarbeit, alles kann doch nur gut sein....
und man muss doch die Aufmerksamkeit der Menschen immer wieder auf diesen Fall lenken...
Schon die letzten fünf Jahre haben mir gezeigt, dass nie Gras darüber wächst
Quelle: https://www.volksstimme.de/sachsen-anhalt/fall-inga-von-der-polizei-stendal-tief-enttaeuscht (Archiv-Version vom 24.02.2021)

ich greife Frau G. nicht an, mir kommt diese Aussage nur seltsam vor.
Eltern werden doch nie aufhören nach ihrem Kind zu suchen und je mehr Öffentlichkeit um so besser.

Klar kann ich mir gut vorstellen, das Eltern dann auch erschöpft sind, mit den Nerven am Ende., Ruhe brauchen, ..

trotzdem geben doch Eltern ein Kind nicht auf und da hilft doch nur noch die Öffentlichkeit.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

20.03.2021 um 12:13
Zitat von KreuzbergerinKreuzbergerin schrieb:Die Tochter kam gegen 18:45 Uhr zurück und berichtete Inga nicht gefunden zu haben.

Kann man daraus nicht schließen, dass Ingas Mutter zur fraglichen Zeit in der Küche war?
15 Minuten nach der letzten Sichtung..die gegen 18.30 Uhr gewesen sein soll..
Müsste die Mutter ja die Tochter des befreundeten Ehepaares fast zum gleichen Zeitpunkt losgeschickt haben, als Inga das letzte Mal gesehen wurde.

permanent Personen in der Nähe des Grillplatzes / Feuerplatzes , auf dem kurzen Weg , usw.

und wie hier schon jemand schrieb, genau dann soll jemand zugegriffen haben und ohne Spuren zu hinterlassen verschleppt haben ? ohne auch nur gesehen zu werden ?


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

20.03.2021 um 12:31
Zitat von musikengelmusikengel schrieb:15 Minuten nach der letzten Sichtung..die gegen 18.30 Uhr gewesen sein soll..
Müsste die Mutter ja die Tochter des befreundeten Ehepaares fast zum gleichen Zeitpunkt losgeschickt haben, als Inga das letzte Mal gesehen wurde.

permanent Personen in der Nähe des Grillplatzes / Feuerplatzes , auf dem kurzen Weg , usw.

und wie hier schon jemand schrieb, genau dann soll jemand zugegriffen haben und ohne Spuren zu hinterlassen verschleppt haben ? ohne auch nur gesehen zu werden ?
Das wäre eigentlich nur möglich, wenn der Entführer schon vorher Kontakt zu Inga aufgenommen hat, und sie mit Versprechen auf eine ganz tolle Überraschung vor dem Abendessen irgendwo hinbestellt hätte. Von der Überraschung dürfe sie natürlich niemanden etwas sagen, denn diese sei nur für alleine.

Ich habe ja hier schon oft die Entführung von Elias in einem Innenhof zu einer belebten Zeit angesprochen, allerdings kannten die Bewohner sich vielleicht nicht so gut. Auf dem Wilhelmshof kannte jeder jeden bis auf die paar Besucher.
Zitat von musikengelmusikengel schrieb:Schon die letzten fünf Jahre haben mir gezeigt, dass nie Gras darüber wächst
Quelle: https://www.volksstimme.de/sachsen-anhalt/fall-inga-von-der-polizei-stendal-tief-enttaeuscht (Archiv-Version vom 24.02.2021)

ich greife Frau G. nicht an, mir kommt diese Aussage nur seltsam vor.
Eltern werden doch nie aufhören nach ihrem Kind zu suchen und je mehr Öffentlichkeit um so besser.

Klar kann ich mir gut vorstellen, das Eltern dann auch erschöpft sind, mit den Nerven am Ende., Ruhe brauchen, ..

trotzdem geben doch Eltern ein Kind nicht auf und da hilft doch nur noch die Öffentlichkeit.
Zweifelsohne sind Eltern irgendwann am Ende und wollen wieder leben. Aber das eine schließt das andere eigentlich nicht aus.

Nicht nur in diesem Fall hilft nur noch die Öffentlichkeit.


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20.03.2021 um 12:32
Zitat von musikengelmusikengel schrieb:Müsste die Mutter ja die Tochter des befreundeten Ehepaares fast zum gleichen Zeitpunkt losgeschickt haben, als Inga das letzte Mal gesehen wurde.
Ja, das wurde hier im Thread schon des Öfteren diskutiert, dass sich das Zeitfenster überschnitten hat. Es gibt dazu einige Überlegungen wie eventuell beide aneinander vorbeigelaufen sind.
Zitat von Peoplevs....Peoplevs.... schrieb:Sie kann danach noch sonst wohin gegangen sein und muss nicht unbedingt auf dem 100 Meter Weg von Grillplatz zum Haus verschwunden sein, nur weil es der letzte Ort der Sichtung war.
Da sie nicht im Haus der Gastgeber angekommen ist, wird sie wahrscheinlich den Weg vom Grillplatz zum Wohnhaus verlassen haben.
Die Frage ist, ob Inga spontan auf eigene Initiative diesen Weg verlassen hat oder ob sie von jemanden von diesen Weg weggelockt wurde.

Es wurden hier schon einige Möglichkeiten diskutiert, wie ein Täter oder Tatbeteiligter Inga hätte weglocken können: Tiere, die gefüttert werden mussten, eine Torte oder andere Dinge, die fürs Abendessen gedacht waren, hätte ein Täter sich ausdenken können oder auch andere Utensilien hätte ein Täter vorgeben können, beispielsweise aus einem Keller oder aus einem Auto zu holen.

Die Geschichte die @Heribert letztens aus eigener Erfahrung geschildert hat, hat mich darauf gebracht, dass es ein Täter auch auf autoritärem Weg versucht haben könnte.
Zum Beispiel hätte er mit ernster Stimme sagen können, dass sie kommen soll, um erstmal noch das Spielzeug aufzuräumen, weil es ohne Aufräumen kein Abendessen gibt, o.ä.

Nachdem Inga schon den ganzen Tag über auf dem Wilhelmshof war, hätte ein Täter die Möglichkeit gehabt Inga bei den verschiedensten Aktivitäten zu beobachten. Ganz wichtig ist vor allem, dass ein Täter dabei auch hätte studieren können, wie Inga mit Erwachsenen interagiert hat und auf was sie reagiert.

Ein planender Täter hätte den ganzen Tag Gelegenheit gehabt zu beobachten, ob Inga mehr auf Versprechungen und Verlockungen oder ob sie mehr auf autoritäre Anweisungen reagiert.


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