JamesRockford schrieb:Deswegen ist für mich die zentrale Frage, wer den Wald ins Spiel gebracht hat, und zwar so, dass zunächst alles andere ausgeschlossen wurde.
Es wurde ja nicht alles andere ausgeschlossen. Es wurde nur unter Berücksichtigung der damals vorliegenden Erkenntnisse (und nicht unter dem Aspekt, dass man hinterher als allmy-Diskutant natürlich immer viel schlauer ist als die Profis in der akuten Situation) erst mal das Nächstliegende bzw Prioritäre getan: Inga wurde dort gesucht, wohin sie gegangen sein könnte und wo man angesichts der hereinbrechenden Dunkelheit anfangen musste: im Wald, wenn die eilig befragten und aufgeregten Zeugen sich damals nicht sicher waren, ob sie da nicht vielleicht doch sein könnte.
Dass daneben auch andere Szenarien bedacht wurden, zeigt sich schon an den folgenden Durchsuchungen der nächsten Tage, für die Durchsuchungsbefehle formuliert, beantragt und genehmigt werden mussten. Man war sich also sehr schnell klar, dass neben dem Wald natürlich auch der WH als Verschwindeort in Betracht kam, sonst wären die Durchsuchungen nicht so schnell erfolgt.
Kuno426 schrieb:Die Zeitspanne, in der nur die Familie und Freunde nach inga suchten, finde ich aus damaliger Sicht nicht zu lange, wenn man bedenkt, dass erstmal alle versammelt und befragt werden mussten, und auch, dass Inga gern Verstecken spielte.
Es war halt blöd, dass die Polizei so spät eingeschaltet wurde und dann wegen der beginnenden Dunkelheit zunächst im Wald anfangen, zuvor aber noch notdürftig aus den Versammelten herausbekommen musste, wer Inga wann wo zuletzt gesehen haben könnte.
Man muss sich das mal plastisch vorstellen: Die Polizei wird erst bei einbrechender Dunkelheit gerufen und bekommt von aufgeregten und aufgewühlten unf vielleicht weinenden Beteiligten eine Situation geschildert. Daraus muss sich die Polizei erst mal ein Bild machen, so gut sie kann, und dann entscheiden, was als Nächstes zu tun ist, ohne zu wissen, ob sie den Sachverhalt zutreffend geschildert bekommen hat. Dann macht die Polizei etwas. Sie legt im Wald los mit der Suche.
Dass das hinterher selbstverfreilich falsch war, das, was die anderen Beteiligten gemacht haben, dagegen immer richtig, egal, wann die Polizei gerufen wurde und egal, was man dieser erzählt hat, ist schon fast obligatorisch.