Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

@Allgoria
Aber war es nicht so, dass die Hunde laut des Zeitungsartikels nur am Waldrand eine Spur aufnehmen konnten?
Das ist mir für ein Vergraben viel zu weinig "tief" in den Wald hinein.

Die Tat ist für mich ein Mysterium.
Ein örtlich begrenzter Kreis potentieller Täter.
Ein relativ enges Zeitfenster für die Tat.
Aufgrund des offiziellen Ablaufs eigentlich kaum eine Möglichkeit für einen unbekannten Dritten, das Kind unbemerkt zu entführen.
Das passt für mich irgendwie nicht.
Insbesondere irritieren mich die erheblich unterschiedlichen Angaben zur letzten Sichtung des Kindes.

Stimmt @Sven1213
Aber wenn der Täter das Kind getragen hat u dann tief im Wald vergraben unter einer Trugspur? Ginge das nicht? Gibt es keinen Mantrailer hier im Thread?

Oder erriecht der Hund auch Spuren, wenn das Kind nicht selbst geht u getragen wird? Oder anderweitig transportiert wird?

An einen Fremden der spontan dort war und zuschlug, glaube ich nicht. Wenn es keiner von der Einrichtung war, kommt nur noch ein Jäger in Frage. ..finde ich.

Ein versehentlicher Schuss am Nachmittag auf dem Weg in die Küche?

Allgoria schrieb:Aber wenn der Täter das Kind getragen hat u dann tief im Wald vergraben unter einer Trugspur? Ginge das nicht? Gibt es keinen Mantrailer hier im Thread?

Dann müssten aber die Hunde eine Spur weiter hinein in den Wald verfolgt haben und das taten sie nicht.
Selbst die ersten 4 Hunde vor Ort, hätten laut Polizei eine Spur verfolgt, wenn der Täter sie z.B. in Richtung des Parkplatzes getragen hätte und dann mit ihr weg gefahren wäre.
Dafür waren diese "ersten" Hunde speziell für ausgebildet.

@Sven1213
Ein Teufelszeug! Ich kann mir bis heute keinen Reim machen.... jede Idee läuft ins Leere!

Dabei muss ich immer an die Eltern und Geschwister denken. Eigentlich gibt es fast nichts schlimmeres.

Allgoria schrieb:Ich kann mir bis heute keinen Reim machen.... jede Idee läuft ins Leere!

Deswegen finde ich gut, dass wir weiter uns Gedanken machen.
Egal ob logisch oder nicht.
Es sollten alles was man über den Fall denkt einfach geschrieben werden.
Irgendwas muss ja passiert sein, leider muss auch ich mich fragen, was?

So einen Fall gibt es eigentlich gar nicht.

Und ich frage mich dann natürlich auch, warum gibt es so einen Fall eigentlich nicht?

Wo liegt der Fehler?

@Sven1213
Richtig. Ich bin da genau bei dir. Die Ermittler haben jeden Stein umgedreht. Das will einem doch nicht in den Kopf....

Eben besprach ich den Fall mit jemandem, der noch nie davon gehört hat. Und was fragte er mich: "Wo sind denn die Wasserflaschen hingekommen, die das Mädchen getragen hat?"

Und darauf konnte ich keine Antwort geben....
Du?

Sven1213 schrieb:Es sollten alles was man über den Fall denkt einfach geschrieben werden.

Man kann eben nicht einfach alles, was man über den Fall denkt, hier hinschreiben. Die Regeln der Krimi-Rubrik sind da recht streng. Was ich eigentlich auch gut finde.

Allgoria schrieb:Eben besprach ich den Fall mit jemandem, der noch nie davon gehört hat. Und was fragte er mich: "Wo sind denn die Wasserflaschen hingekommen, die das Mädchen getragen hat?"

Ich bin jetzt nicht all wissend, aber andere Kinder haben gesehen wie sie diese am Grillplatz abstellte und wieder zurück Richtung Haus ging.
Nach meinem Kenntnisstand waren die Wasserflaschen ja nie weg gewesen, oder?

@Allgoria

Aber dann ist das Ganze nur durch die Anwesenheit des Baggers aufgefallen? Sonst wäre der Mörder damit durchgekommen?
Also ich meine, die Hunde hätten nichts bemerkt?

Wenn ich mich recht entsinne fiel zunächst die leicht veränderte Oberfläche des Ackers auf, daraufhin wurden an dieser Stelle Leichenspürhunde eingesetzt die auch anschlugen. Als man dann die tierischen Überreste fand dachten die Ermittler zunächst, daß sich die Hunde getäuscht hatten. Als sie aber auch noch anschlugen als alle Überreste entfernt worden waren wurden sie stutzig, konnten aber zunächst nicht glauben, daß das Mordopfer noch tiefer vergraben worden war und dass die Hunde einen derart tief vergrabenen menschlichen Körper noch aufspüren können. Und dann kam eben der Bagger ins Spiel und sie gruben noch tiefer und wurden letzendlich fündig.


Im Fall von Inga glaube ich aber nicht, daß sie irgendwo in der Nähe des Wilhelmhofs vergraben wurde. Ich denke immer noch, daß sie in dem Haus, aus dem sie etwas holen wollte, zu Tode gekommen ist und mit einem Fahrzeug weggebracht wurde als sie noch gar nicht vermisst wurde. Der Täter könnte dann bereits wieder zurück gewesen sein als ihr Fehlen auffiel.

@Hercule-Poirot
Ah, vielen Dank für deine Mühe. Sehr aufschlussreich.

@Sven1213
Auch dir vielen Dank. Die Flaschen standen also am Grillplatz.

Aber wenn sie in dem Haus zu Tode gekommen wäre, hätte das nicht auffallen müssen? Die Mutter schmierte doch dort die Brötchen und jeder konnte ein und aus gehen. Auch die Freunde und deren Kinder.

die Polizei hat ja sehr schnell die Öffentlichkeit informiert, ging mit Suchplakaten an die Öffentlichkeit. Und sie hatten ein brandaktuelles Foto von Inga. Besser geht ja fast nicht. Sie bekamen auch sehr viele Hinweise, aber keiner führte zum Ziel.

Frage warum nicht ? etwas Übersehen oder war der Täter so "cool" sich nichts anmerken zu lassen, falls er befragt wurde.
Einem Laien würde doch dann der "Ar....." auf Grundeis gehen, Angst sich zu verraten, dass die was merken usw.
Wenn der so cool war, wäre das für einen Ersttäter auch sehr ungewöhnlich.

oder wirklich jemand der völlig spontan zuschlug und sofort mit Inga verschwand. Und dann auch nie wieder kam. Ein Besucher ?
es wurden ja alle befragt. Warum wurde dann dieser Besucher nicht befragt. Hat er jemand, der ihm ein Alibi für die fragliche Zeit gegeben hat ? Also Besucher ja war er usw..und dann hätte er seinen Besuch beendet und wäre nach Hause gefahren. Ankunftszeit natürlich vor der Suche nach Inga. Alibi dann von dieser 2. Person. Dann gäbe es aber einen Mitwisser. Noch ein Risiko für den Täter, so ein Mitwisser bricht evtl. auch einmal unter dem Druck zusammen.

Täter sind auch schnell. In einem großen Möbelhaus bei uns in der Nähe, verschwand eine kleine 2-jährige. Kurz hatte die Mutter sich umgedreht, weg war sie. Natürlich wurde sofort groß gesucht. Ein Zufall führte dazu , dass die Kleine gefunden wurde, auf der Damentoilette in diesem Möbelhaus mit 2 Frauen, die sie entführen wollten. Sie hatten ihr schon die Haare abgeschnitten und waren gerade dabei ihre blonden Haare dunkel zu färben.
Es war reiner Zufall, dass das eine Frau bemerkte.
Das Kind war 2 Jahre alt.
Eine halbe Stunde später hätten die evtl. völlig unbeachtet das Möbelhaus verlassen können.
Inga war / ist ja älter gewesen. Hätte sich eher gewehrt, sich überlegt wie sie abhauen kann, kannte wahrscheinlich sogar ihre Adresse und Tel-Nummer. (nicht alle 5-jährigen wissen die)
Wenn sie entwischt wäre, wäre das für einen Täter fatal gewesen. Sie konnte sich ja auch logischerweise besser äußern als eine 2-jährige.
ich wollte das nur als Beispiel zeigen, wie schnell das gehen kann.

@Allgoria

Aber wenn sie in dem Haus zu Tode gekommen wäre, hätte das nicht auffallen müssen?

Nicht unbedingt, wenn sie zu diesem Zeitpunkt allein mit dem Täter im Haus war fällt das ausserhalb des Hauses nicht auf. Wenn dieser entsprechend schnell reagiert hat kann das eine Sache von wenigen Minuten gewesen sein und für Personen die danach ins Haus kamen war nichts auffällig.

Hercule-Poirot schrieb:Ich denke immer noch, daß sie in dem Haus, aus dem sie etwas holen wollte, zu Tode gekommen ist und mit einem Fahrzeug weggebracht wurde als sie noch gar nicht vermisst wurde.

Sie wollte ja (Aussagen der Eltern im Stern-Artikel) die Wasserflaschen zum Grillplatz bringen und ich gehe dann davon aus, dass sie wieder zu dem Haus zurück wollte, wo sich dann auch ihre Eltern befanden.
In diesem Haus ist es für mich ausgeschlossen, dass sie dort zu Tode kam.
Nehmen wir mal an, sie wurde abgefangen und in einem anderen Haus getötet.
Erstmal hat die Polizei auch alle Häuser komplett und intensiv durchsucht, liest man auf der Seite davor und nichts gefunden.
Zudem, warum sollte jemand direkt Inga umbringen?
Das macht aus einer Motivlage heraus gar kein Sinn!
Wenn sie wie du schreibst, mit einem Fahrzeug danach von dem Wilhelmshof verbracht wurde, bevor sie überhaupt vermisst wurde, denn besteht ja nur ein ganz enges Zeitfenster von maximal 15 Minuten, aber eher deutlich weniger.
Da würde doch sofort auffallen, wenn einer nicht mehr da ist!

Irgendwie beschäftigt mich gegenwärtig die Frage, wer hat überhaupt die Möglichkeit gehabt, auf dem Wilhelmshof gewesen zu sein, bei welchem die spätere Abwesenheit in einem sehr engen Zeitfenster nicht aufgefallen ist?

Hercule-Poirot schrieb:Ich denke immer noch, daß sie in dem Haus, aus dem sie etwas holen wollte, zu Tode gekommen ist und mit einem Fahrzeug weggebracht wurde als sie noch gar nicht vermisst wurde. Der Täter könnte dann bereits wieder zurück gewesen sein als ihr Fehlen auffiel.

Das wäre aber ein sehr enges Zeitfenster. Zumal jemandem erinnerlich sein könnte, dass ein Auto in besagtem Zeitraum das Gelände verlassen hat. Die Leiche hätte darüber hinaus am hellichten Tag aus dem Gebäudeit zig Bewohnern ins Auto transportiert worden sein, ohne dass dies jemand bemerkte.
Ich glaube da eher an einen Abtransport zwischen Bemerken des Verschwindens und spontaner Suche sowie Eintreffen der Polizei.

Sie könnte z.B. relativ unauffällig in einem grossen Müllsack in den Kofferraum verbracht worden sein. Das Problem in diesem Fall ist ja u.a. der ungewisse bzw. ungenaue Zeitpunkt des Verschwindens. Da weichen die Angaben anfangs bis zu einer Stunde voneinander ab.

@Hercule-Poirot
Aber wo liegt das Motiv ein 5 jähriges Kind sofort an Ort und Stelle zu töten?
Warum sollte das jemand machen?

Hercule-Poirot schrieb:Da weichen die Angaben anfangs bis zu einer Stunde voneinander ab.

Ich meine, es weichen nur die Zeiten der Suche von 1 Stunde zwischen der Polizei und der Eltern ab.
In beiden Fällen/Varianten gab es aber immer nur ein Zeitfenster von 15 Minuten bis sie vermisst wurde.