@oreo Dem kann ich nur zustimmen. Es sind hier zwei Ereignisse zu betrachten:
1) Ein Jäger, also sozusagen ein "Profi" im Wald, hört nachts etwas, was er als Kinderrufe nach Papa interpretiert. Offensichtlich hält er die Sache für so echt und so besorgniserregend, dass er die Polizei alarmiert.
2) Ein Kind wird in diesem Wald vom Wilhelmshof-Gelände vermisst.
Wenn 1) und 2) keinen zeitlichen Zusammenhang hätten und isoliert dastehen würden, könnte man diskutieren, wie gross die jeweilige Wahrscheinlichkeit ist:
A) dass der Jäger sich geirrt hat, etwas harmloses gehört hat...
B) Inga im Wald gewesen ist.
Sagen wir mal, in beiden Fällen 50% Wahrscheinlichkeit.
Wenn aber nun ein klarer örtlicher und zeitlicher Zusammenhang besteht, wird die Wahrscheinlichkeit weitaus grösser, dass beide Ereignisse tatsächlich stattgefunden haben. Ich messe der Aussage des Jägers eine zentrale Bedeutung zu.
Keine Auskunft gibt diese Erkenntnis aber auf die Fragen, warum und wie sich Inga im Wald aufgehalten hat: verlaufen, allein, entführt, mit einem Täter...
Hier jetzt werden die anderen Ergebnisse der Ermittlungen relevant: vor allem die Tatsache, dass sie eben nicht gefunden wurde. Das macht es zumindest möglich, wenn nicht wahrscheinlich, dass sie entweder im Wald auf einen Täter traf oder von vornherein von einem Täter zunächst in den Wald entführt wurde.