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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

21.829 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Wald, Mädchen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

25.08.2021 um 08:33
Zitat von TsurukawaTsurukawa schrieb:Andererseits scheint es zu einem statistisch wohl wahrscheinlicheren internen Täter aus dem Nahbereich von Inga oder dem Wilhelmshof, nach allem was wir wissen, trotz intensiver polizeilicher Ermittlungsarbeit keinen Hinweis zu geben.
Der Vater bemängelt in dem Interview, dass der Ermittlungsstand immer noch der von 2017 ist.
Er wünscht sich, dass das LKA Magdeburg die Federführung für den Fall bekommt und die Ermittler vom LKA die Ermittlungen nochmal neu und vielleicht anderes aufrollen.
Die STA Stendal scheint ihm dazu nicht mehr ambitioniert genug.
Wobei er ausdrücklich die Arbeit der EB nach dem Verschwinden von Inga lobt.

Ich hoffe, dass sein Wunsch sich erfüllt. Neue Besen kehren manchmal gut und evtl würden sich die neuen Ermittler die Personen vom Nahbereich Wilhelmshof nochmal genau ansehen.

Ich erinnere an den Fall Natascha Kampusch. Den Täter Wolfgang P. hatten die EB in den Akten.
Hätte man sich den nochmal genauer angeschaut, wäre Natascha möglicherweise viel früher da rausgekommen.
Ich will nicht den Fall von Natascha Kampusch in die Diskussion bringen, sondern nur ausdrücken, dass ich den Wunsch des Vaters nach "frischem Wind" sehr gut nachvollziehen kann.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

25.08.2021 um 11:04
Zitat von AndanteAndante schrieb:Mag sein, dass die StA im Laufe der Zeit die eine oder andere Person in Verdacht hatte. Es würde mich wundern, wenn das NICHT der Fall gewesen wäre. Aber was bringt ein Verdacht, wenn man keine Beweise hat?
Es ist ja davon auszugehen, dass alle Besucher an diesem Tage ermittelt und intensivst befragt wurden. Ein moglicher Täter aus diesem Kreis muss dann gute Nerven gehabt haben, wenn sich bei den Befragungen niemand in Widersprüche verwickelt haben sollte.

Ist schon sehr mysteriös, so ein kurzes Zeitfenster, begrenzter Personenkreis und offenbar konnte nichts ermittelt werden.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

25.08.2021 um 11:39
Zitat von PhischPhisch schrieb:Es ist ja davon auszugehen, dass alle Besucher an diesem Tage ermittelt und intensivst befragt wurden.
Wieso ist davon auszugehen? Sicherlich wurden alle Besucher befragt, von denen man herausbekommen hat, dass sie an dem betreffenden Tag da waren. Das müssen aber nicht „alle“ gewesen sein. Es kann genauso gut sein, dass sich dort auch jemand aufgehalten hat, der nicht weiter aufgefallen ist und den niemand bemerkt hat, folglich den Ermittlern auch nicht erzählt hat, dass er da war. Einlass- und Ausweiskontrolle mit Anwesenheitsliste hat es nicht gegeben. Hier wurde schon mal geschrieben, dass da durchaus jemand „unterm Radar durchgeflogen“ sein könnte.

Im übrigen war ja die besondere Schwierigkeit für die Ermittler, dass es sich bei vielen Anwesenden, nämlich den Bewohnern des Wilhelmshofs, um geistig Behinderte und Suchtkranke mit Folgeerkrankungen handelt, aus denen verlässliche Angaben dazu, wer sich wann wo aufgehalten und wer wen wann wo gesehen hat, eben kaum herauszubekommen waren.

Man darf sich das sicher nicht so vorstellen, dass die Ermittler quasi nur eben mal protokollieren mussten, was jeder gesagt hat, und schupps, hatte man ein gaaaanz zuverlässiges und lückenloses Bewegungsprofil eines jeden Besuchers, Mitarbeiters und Bewohners an jenem Tag.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

25.08.2021 um 12:19
PS: Und man kann sicher nicht als gegeben ansehen, dass sich die Leute, die sich an dem Tag auf dem Wilhelmshof aufgehalten haben, alle untereinander gekannt haben, so dass jeder den Ermittlern erzählen konnte, wer alles auch da war und von wann bis wann. Ich glaube, man stellt es sich zu einfach vor, wenn man meint, die Polizei müsse aufgrund der Befragungen von Bewohnern und Mitarbeitern den Personenkreis, der da da war, schnell und vollständig ermittelt haben können.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

25.08.2021 um 14:18
Zitat von Maria78Maria78 schrieb:dass ich den Wunsch des Vaters nach "frischem Wind" sehr gut nachvollziehen kann.
Natürlich, das kann ich auch. Was müßte denn passieren, dass das geschieht? Weiß das jemand? Wie genau wird entschieden, ob ein Fall nun ein Cold Case ist, der nochmal neu aufgerollt wird? Der Vater scheint es ja mit einem Anwalt versucht zu haben, aber da hat man nichts mehr gehört. Auch die falsche Darstellung in Aktenzeichen mit dem Holz suchen im Wald sollte man endlich berichtigen.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

25.08.2021 um 15:14
Zitat von FritzPhantomFritzPhantom schrieb:Was müßte denn passieren, dass das geschieht? Weiß das jemand? Wie genau wird entschieden, ob ein Fall nun ein Cold Case ist, der nochmal neu aufgerollt wird?
Im Allgemeinen wird ein Cold Case immer dann neu aufgerollt, wenn es neue, belastbare Hinweise in der Sache gibt. Neue Zeugen, eine evtl. neue, ermittelte DNA etc.
Zitat von FritzPhantomFritzPhantom schrieb:Der Vater scheint es ja mit einem Anwalt versucht zu haben, aber da hat man nichts mehr gehört. Auch die falsche Darstellung in Aktenzeichen mit dem Holz suchen im Wald sollte man endlich berichtigen.
Ich finde das auch sehr bedauerlich und schlimm. Ich bin da ganz bei Ingas Vater. Aber die Entscheidung ob neu aufgerollt wird, oder nicht, ist immer Sache der Ermittlungsbehörden.
Der RA des Vaters hat da nur sehr begrenzte Möglichkeiten.
z. Bsp. ein Klageerzwingungsverfahren im Strafrecht, aber auch dazu müssen genug belastbare Hinweise da sein und ein konkreter TV.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

25.08.2021 um 16:56
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Im Allgemeinen wird ein Cold Case immer dann neu aufgerollt, wenn es neue, belastbare Hinweise in der Sache gibt. Neue Zeugen, eine evtl. neue, ermittelte DNA etc.
Alternativ kann man nur hoffen, dass die EB irgendwann eine "Cold Case Unit" dran setzen, wie z.B. die "SOKO Altfälle" vom Thüringer LKA, welche ja auch erst mal ohne neue Indizien die drei Fälle von Kindstötungen untersuchte (und Täter ermitteln konnte).
https://www.mdr.de/zeitreise/soko-altfaelle-wendezeit-ddr-100.html

Frischer Wind in Form von Zusammenarbeit von "alten Hasen" und jungen Ermittler*innen hat in den letzten Jahren quer durch die Republik ja immer wieder Erfolg gehabt.
Solche Ermittlungen erfordern ja aber immer Ressourcen (Personal und Geld), und daran wird es wahrscheinlich scheitern.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

25.08.2021 um 18:38
Zitat von AndanteAndante schrieb:Dass Ingas Familie sich entgegen ihren ursprünglichen Absichten spontan entschloss, doch noch länger bis zum Abendessen zu bleiben, konnte kein sorgfältig und längerfristig planender Täter voraussehen.
Nun ja, so wirklich klar ist es nicht:

In einem Video von Kripo Live vom 03.05.2020 sagte der Sprecher, das die Familie zum bleiben überredet wurde. Wäre es so gewesen, dann kann man durchaus ein Verschwinden lassen planen. ( @MarliPub hatte sich hier extra die Mühe gemacht eine Mitschrift (Seite 826) abzuliefern.)

In einem Artikel von 2020 mit Ingas Mutter sagte diese allerdings:
Woran können Sie sich an jenen 2. Mai vor fünf Jahren vor allem erinnern?

Wenn es darauf ankäme, an alles. Ich erinnere mich in Wilhelmshof an einen friedlichen Ort, liebe Freunde, Sonnenschein und Kinderlachen. Und daran, wie binnen weniger Minuten eine Katastrophe über unser Leben hereinbrach. Wir waren drei Familien, sechs Erwachsene und neun Kinder, die zusammensaßen. Wir haben Kaffee getrunken, das Abendbrot vorbereitet, die Kinder spielten am Nachmittag Fußball, es war bis zu diesem einschneidenden Moment sehr schön. Wir hatten uns deshalb auch entschlossen, noch zum Abendbrot zu bleiben.
Quelle: https://www.volksstimme.de/sachsen-anhalt/von-der-polizei-stendal-tief-enttauscht-2005398

Nach überreden klingt das nicht, wenn die wörtliche Rede 1:1 so wiedergegeben wurde bzw. Ingas Mutter die exakte Wortwahl zum Geschehen traf und nicht etwa zurückhaltender antwortete.

Die Erkenntnis, das ein Täter vom WH kommt bzw. Beziehung dahin hat, stand damals schon im Raum, als der Anwalt Herr Mohammed sagte: "Der Täter, oder jemand mit Täterwissen ist in der Akte - die, die wir haben. Weil, zufällig am Wilhelmshof vorbeifahren: das tut man nicht. Das ist ein völlig abgelegenes Grundstück... "

Und auch hier:
Chefermittler Reimar Klockziem betont im Interview mit „stern.de“, dass der riesige Wald, der immer wieder nach dem Verschwinden des Mädchens durchkämmt worden ist, vermutlich gar keine Rolle in dem Fall spielte. „Inga ist vermutlich viel eher auf dem Gelände der Diakonie verschwunden.“ Der Täter müsse vermutlich in irgendeiner Verbindung zu der Einrichtung stehen.
Quelle: https://www.bunte.de/panorama/schicksalsgeschichten/seit-zwei-jahren-vermisste-inga-ihre-mutter-mein-gefuehl-sagt-mir-sie-ist-noch-am-leben.html


Insofern fände ich es gut, wenn, wie der Vater sagt, der Fall von einem neuen Ermittlerteam wieder aufgerollt werden würde. Aber das wird vermutlich nur unter großen öffentlichen Druck passieren.. wenn überhaupt.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

25.08.2021 um 19:20
Zitat von NaturalJuiceNaturalJuice schrieb:Insofern fände ich es gut, wenn, wie der Vater sagt, der Fall von einem neuen Ermittlerteam wieder aufgerollt werden würde. Aber das wird vermutlich nur unter großen öffentlichen Druck passieren.. wenn überhaupt.
und genau deswegen finde ich das sehr gut, was er gemacht hat. Inga darf einfach nicht vergessen werden..
und dann muss man halt in die Öffentlichkeit gehen und genau das hat er gemacht.
ich hätte das Gleiche gemacht. Aufgeben ist keine Option.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

25.08.2021 um 19:37
Nein, @musikengel aufgeben ist keine Option, aber da brauch es mehr Druck, sonst passiert da nichts. Dem nachfolgenden Zitat nach zu urteilen, werden Hinweise nebenher von Jedermann im Kriminaldienst abgearbeitet. Da frage ich mich, wie schnell etwas übersehen oder "abgefrühstückt" werden kann.
Für das Ermittlungsverfahren ist unverändert die Staatsanwaltschaft Stendal zuständig. „Nach wie vor eingehende Hinweise werden in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft durch den Zentralen Kriminaldienst der Polizeiinspektion im Rahmen des Dienstgeschäftes geprüft.“
Quelle: https://www.az-online.de/altmark/stendal/vermisstenfall-inga-stendaler-ermittler-sichten-alte-spuren-neu-90482572.html

Es ist irgendwie wie immer in Deutschland (nicht nur hier), es dauert alles ewig lang, es wird verschleppt, gezaudert, gezögert, übersehen, bis wertvolle Zeit und wichtige Spuren oder Täter / Mitwisser verstorben sind. Wie mit dem ominösen Pfarrer. Diese dämliche Story lässt mich jetzt noch kopfschüttelnd zurück.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

25.08.2021 um 20:48
Ich kann die Frust von Inga's Vater gut verstehen. Das ein Fall, wenn keine neuen Hinweise hinzu kommen normalerweise als ausermittelt gilt, ist nachvollziehbar, aber bei einem Verbrechen wie Kindesentführung (da die StA ja selbst lange nicht mehr von einem Verlaufen oder einem Unfall ausgeht) hätte ich als Laie immer gemeint, man würde da so oder so dranbleiben, d.h. aktiv weiter ermitteln. Einmal um das Schicksal von Inga aufzuklären und auch um mögliche Wiederholungen auszuschließen. Der Fall wird ja auch oft mit dem von Maddie Mccann verglichen und auch dort pumpt man SY ja seit halber Ewigkeit Geld für weitere Ermittlungen zu.

Das alles nur um zu erklären wie auch ich zu dieser Erwartungshaltung kam.
Zitat von FritzPhantomFritzPhantom schrieb:Auch die falsche Darstellung in Aktenzeichen mit dem Holz suchen im Wald sollte man endlich berichtigen.
Erstmal finde ich den Schritt den der Vater jetzt wieder gewagt hat natürlich toll und wichtig. Eine Frage stellte sich mir durchweg des Lesens ganz besonders: Was sagt der Vater nicht? Welche Sachverhalte, die während der Zeit hier im Forum an vermeintlicher Wichtigkeit gewonnen haben, spricht er bei Chance auf erneute Öffentlichkeit bewusst nicht an? Der Vater hofft natürlich auf eine Klärung und hat sicherlich mehr Einblick in die Akte; die bisherigen Ermittlungen als wir. Er ruft ja auch konkret Menschen in der Umgebung dazu auf evtl. Hinweise preiszugeben.

Folgende Themen:

- Holz suchen im Wald
- Beichte und wo dieser Pfarrer (grob) ansässig war
- Die Rufe die der Jäger vernommen hat und wo dieser war
- Der dunkle Transporter der damals gesichtet und in den angeblich ein Kind gestiegen sein soll (evtl. Verbindung zu CB)

Um es ganz klar zu stellen: Ich mache dem Vater keinen Vorwurf. Wenn er diese 'Hinweise' für so wichtig halten würde, wie sie hier teilweise im Forum gehandelt werden, hätte er die Gelegenheit, so denke ich, genutzt um nochmal darauf zu verweisen. Gerade bei den Rufen die der Jäger vernommen haben soll, spielt Örtlichkeit ja eine Rolle. Der ein oder andere könnte sich vielleicht noch an was Ungewöhnliches erinnern, wenn dieser feststellt, dass er in der Nähe war - eben dann, wenn an den Rufen was dran war.

Das Gleiche gilt m.E. auch für alle anderen (älteren) Interviews. Wenn man etwas für vielversprechend im Hinblick auf die Aufklärung halten würde, würde man das sicherlich nach Außen tragen.

Oder sieht jemand andere Beweggründe (außer vernommene Irrelevanz, die der Vater bestimmt besser einschätzen kann) um diese Themen nicht erneut ins Gedächtnis zu rufen / zu erläutern?


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

25.08.2021 um 21:14
Ich habe heute zu Silvio S. gelesen, der ja auch kurzzeitig mit dem Fall von Inga in Verbindung gebracht worden ist, aber ein Alibi hatte.

Zu Silvio S. und anderen Triebtätern hält ein Kriminologe folgendes fest:
Fast immer machen diese Menschen eine lange Phase durch, in der sie zunächst nur ihren Zwangsphantasien nachhängen, das mögliche Geschehen sich also immer wieder vorstellen. Wenn diese Imagination zur Befriedung nicht mehr reicht, reift der Gedanke zu Tat. Oft ergreift große Ruhelosigkeit diese Menschen, sie fahren zum Beispiel mit dem Auto umher, eigentlich grund- und ziellos, in Wahrheit aber schon auf der Suche nach dem ersten Opfer. Ein Zufallsmoment - der Blick aus dem Autofenster fällt auf ein unbeaufsichtigtes Kind - reicht dann schon als Impulsgeber, um die Tathandlung auszulösen.
Quelle: https://www.stern.de/panorama/gesellschaft/silvio-s---kriminologe-pfeiffer-ueber-kindermoerder-und-triebtaeter-6909818.html

Schlüsselfrage bei dem Fall ist ja, ob der Täter vom Wilhelmshof stammt oder eben der 'große Unbekannte' ist. Hier beschreibt der Kriminologe ja ziemlich gezielt, dass dieses Umherstreunen ein Verhaltensmuster von eben solchen Triebtätern ist. So jemand verirrt sich wohlmöglich an den Wilhelmshof als der 0815 Bürger. Ich glaube beides ist weiterhin möglich, aber man sollte nicht den Blick dafür verlieren, dass auch der große Unbekannte eine Möglichkeit ist. Evtl. ist die Verbindung zum Wilhelmshof auch indirekter oder veraltet, bsp. ein ehemaliger Mitarbeiter.

Bei Silvio S. wurden übrigens auch Notizzettel, die er angeblich nutzte um seine Fantasien festzuhalten, gefunden. Neben 'Mädchen Junge Messer' und 'Kind Faseln', gab es auch 'Wohnwagen im Wald'. Es erschließt sich, dass ein Wohnwagen Teil seines Fantasiekonstrukts war.

Quelle: https://www.bild.de/regional/berlin/gerichte/polizisten-sagen-in-silvio-s-prozess-aus-46530622.bild.html

Demnach wäre auch eine Überlegung, inwiefern die Abgeschiedenheit des Wilhelmshof und die Möglichkeit für ein zügiges Verbringen im umliegenden Wald für den Täter einen besonderen Reiz darstellte.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

25.08.2021 um 21:40
So, eine Sache möchte ich noch loswerden.

Wichtig fände ich auch wenn man genauer beleuchten würde, wer denn durch das Verbringen von Inga konkret zu schaden gekommen ist und ob sich daraus zusätzliche Motive ableiten lassen.

Natürlich ist da Inga, aber dann sind da auch die Eltern und Familie, und (weniger wichtig) der Wilhelmshof als Institution der Schaden davon getragen hat.

Ich will das jetzt nicht ewig rumspinnen, deswegen führe ich nur ein Beispiel schnell aus. Konkret wird der Wilhelmshof seit Inga's Verschwinden nicht mehr als sicherer Ort empfunden. Wenn doch geplant, dann gibt es vielleicht einen tieferen Grund, wieso die Kindesentführung am Wilhelmshof stattfinden sollte und nicht woanders. Z.B. Vorheriger Streit mit Autoritätsperson am Wilhelmshof, früheres Erlebnis am Wilhelmshof bei der man sich im Stich gefühlt hat, frühere Gewalterfahrung am Wilhelmshof etc.

Zwar ein wenig verzogen, aber so offenbart sich der Wilhelmshof vom persönlichen Ort des Grusels zu einem öffentlichem Ort des Grusels. Auch wenn der Täter dafür die Verantwortung trägt.

Das ist natürlich ein niedriger Beweggrund, aber ich erachte das eher als mögliches 'Sekundärmotiv', dass eine geplante Tat konkretisiert haben kann (d.h. Opfer, Örtlichkeit).


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25.08.2021 um 21:59
@Rotmilan
Danke für Deine Erklärung. Na ja, wenn neue Beweise nötig sind, um den Fall wieder aufzurollen, dann sieht es eher schlecht aus. Zumindest wenn es nichts weiter hinter den Kulissen gibt. Alle Spuren scheinen im Sand verlaufen zu sein. Da die Familie sicher nicht warten will bis es ein Uralt-Fall ist und sich noch jemand erbarmt, kann man nur hoffen, dass durch einen Zufall noch was ans Tageslicht kommt.


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25.08.2021 um 22:05
@blattpapier
Der Vater hat vielleicht mehr Einblick in die Ermittlungen als wir. Da er mit einem Anwalt arbeitet, wird er sicher zumindest teilweise Einblick in die Akten haben. Ich denke, die diversen Themen wie der Geistliche etc. werden entweder nicht weiter geführt haben oder sich als unwahr herausgestellt haben.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

25.08.2021 um 22:07
Zitat von FritzPhantomFritzPhantom schrieb:Der Vater hat vielleicht mehr Einblick in die Ermittlungen als wir. Da er mit einem Anwalt arbeitet, wird er sicher zumindest teilweise Einblick in die Akten haben. Ich denke, die diversen Themen wie der Geistliche etc. werden entweder nicht weiter geführt haben oder sich als unwahr herausgestellt haben.
Genau, darauf war ich aus.


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25.08.2021 um 22:20
Zitat von FritzPhantomFritzPhantom schrieb:Der Vater hat vielleicht mehr Einblick in die Ermittlungen als wir. Da er mit einem Anwalt arbeitet, wird er sicher zumindest teilweise Einblick in die Akten haben
In einen vorherigen Interview sagte der Vater, er (selbst) wäre noch nicht bereit, sich mit den Akten zu beschäftigen!
(Vor vllt 4 Wochen war es hier Thema.) Vllt trauen sich Ingas Geschwister zu, sich die Akten anzuschauen?


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

25.08.2021 um 22:35
Zitat von Kuno426Kuno426 schrieb:In einen vorherigen Interview sagte der Vater, er (selbst) wäre noch nicht bereit, sich mit den Akten zu beschäftigen!
Woher hast Du diese Info? Ich finde dazu nichts. Vor ziemlich genau einem Monat war hier Thema, dass die StA die Akten erneut sichtet.
Ich habe über die Such-Funktion lediglich eine Einschätzung von Dir gefunden, dass die Eltern noch nicht dazu bereit wären die Akten zu sichten.

Quelle: https://www.az-online.de/altmark/stendal/vermisstenfall-inga-stendaler-ermittler-sichten-alte-spuren-neu-90482572.html

Sonst ergänze doch bitte eine Quelle - wäre interessant.

In jedem Fall wird der Anwalt ihn über Auffälligkeiten informiert haben.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

25.08.2021 um 23:29
Zitat von AndanteAndante schrieb:PS: Und man kann sicher nicht als gegeben ansehen, dass sich die Leute, die sich an dem Tag auf dem Wilhelmshof aufgehalten haben, alle untereinander gekannt haben, so dass jeder den Ermittlern erzählen konnte, wer alles auch da war und von wann bis wann.
Das muss auch nicht sein. Jeder sollte aber ein paar weitere Besucher benennen können. Über alle bekannten Besucher lässt sich damit in einer abgrenzbaren Gesellschaft im Normalfall eine weitestgehend vollständige Liste erstellen. Sollte hier wer durchgerutscht sein, spricht das eher für einen externen Täter, der niemanden zuzuordnen war und von dem vermutlicb jeder dachte, der wird schon zu einem amderen Besucher gehören.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

26.08.2021 um 00:05
Zitat von AndanteAndante schrieb:Wieso ist davon auszugehen? Sicherlich wurden alle Besucher befragt, von denen man herausbekommen hat, dass sie an dem betreffenden Tag da waren.
Selbst wenn alle , wirklich alle befragt wurden bedeutet es doch nicht gleichzeitig, dass niemand von ihnen die Kleine mitgenommen haben könnte.

Ein Verbringer, der zufällig an diesem abgelegen Platz auf der Suche nach einem Kind war schließe ich so gut wie aus. Inga befand sich auf diesem Gelände , verbrachte dort viel Zeit . Ich kann mir gut vorstellen, dass sie gezielt ausgesucht wurde.
Eventuell Person X der sie sah, wieder sah, gefallen fand passt besser ins Bild. Ich könnte mir ganz gut vorstellen, dass diese Person sich dort gut auskannte weil es problemlos von statten ging.

Mich interessiert wie weit sie sich vom Haus entfernen durfte. Sie muss ja zumindestens kurz vor dem Verschwinden alleine gewesen sein.
Gibt es einen Tatzeitraum? Letzte Sicht und bemerken des Verschwindens ? Ich hab so viel vergessen in all den Jahren.


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