Rotkäppchen schrieb:eshalb kommen auch hier die unterschiedlichsten Theorien zustande, zumal eine Beziehungstat viele Gedankengänge öffentlich zu äußern nicht zulässt, da sie einfach nicht zulässig sind.
Das ist richtig. Aber man kann der Sache sozusagen von hinten durch die Brust ins Auge nahekommen: Die Ermittler werden diese Dinge ja genau überprüft haben, weil sie doch naheliegend (räumlich wie zeitlich) sind.
In den ganzen Veröffentlichungen wo nach Zeugen gesucht wird, ist aber nirgendwo auch nur der kleinste Ansatz zu finden, der in diese Richtung geht.
Natürlich kann man jetzt einwenden: "Na klar, die haben halt nicht genug Verdachtsmomente, um jemanden öffentlich benennen zu dürfen..." aber trotzdem würde man dann nicht so völlig im Nebel stochern, wie das offenbar geschieht.
Wenn es jemanden gäbe, der da im Fokus ist, dann wären die Fragen schon konkreter und würden sich auf Dinge beziehen, die mit dieser Person in Verbindung stehen, ohne dass man das so sagt.
Zum Beispiel deren Wohn- oder Arbeitsort, ein von dieser Person häufiger aufgesuchter Ort, oder auch die Frage, ob jemand gesehen hat, dass diese Person zur Tatzeit eben nicht an einem bestimmten Ort war, wo sie eigentlich hätte sein sollen.
Nehmen wir mal an, es gibt (rein fiktiv!) den Verdacht, BA habe eine Affäre mit Herrn X aus Y-Hausen gehabt. Dann wäre Herr X natürlich erst einmal ein heißer Kandidat. Nun hat man aber nicht genug in der Hand, um ihn öffentlich als Verdächtigen benennen zu können.
Also wird man z. B. fragen, ob BA öfter mal in Y-Hausen wandern war und dort vielleicht irgendwo ihr Auto abgestellt wurde - in der Hoffnung, dass dann jemand anruft: "Na, ich habe das Auto gesehen, aber das stand nicht auf dem Wandererparkplatz sondern in der Dorfstraße!". Und schon hat man eine wichtige Erkenntnis, weil nämlich in der Dorfstraße Herr X wohnt und es von vorneherein auch nur darum ging und nicht um Wanderungen. Ganz ohne Herrn X auch nur zu erwähnen. Oder, wenn Herr X in Y-Hausen eine Postfiliale betreibt, wird man vielleicht versuchen, irgendwie durch geschickt unverfängliche Fragen herauszubekommen, ob Herr X seine Postfiliale am besagten Tag um die besagte Uhrzeit geschlossen hatte.