@sallomaeander :
sallomaeander schrieb:Wenn man dann überhaupt am Startort der Rückreise sucht, was ja angesichts der Tatsache, dass das Auto nicht mehr vorm Appartmenthaus geparkt war, nicht sofort einleuchtet, dann wird man doch irgendeine Art der Suchstrategie verfolgen.
So ungern ich Dir teilweise widerspreche:
Die tatsächlich unter diesen Umständen naheliegendste und zeitsparendste Suchstrategie im Gelände beginnt in so einem Fall am Startort der Rückfahrt. Das ergibt aus mehreren Gründen Sinn für den Anfang der Suche.
Bruder und Arbeitskollegen, Arbeitgeber konnte man natürlich telefonisch befragen.
Aber:
Unterstellt, dass man als Familie wenigstens ein paar Angewohnheiten von Ehefrau und Mutter an ihrem Arbeitsplatz und -ort kannte, hatte man nur dort die Möglichkeit,
direkt Leute zu befragen, ihnen z. B. auch gleich ein Bild zeigen zu können.
Waren Sie zu etwa der Zeit auch hier und haben Sie diese Frau gesehen?
Ich habe im Laufe vieler Jahre wahrscheinlich jede denkbare Strecke von Morbach im Hunsrück zu meinem früheren Wohnort Much befahren, je nach dem, was für Wetter war oder welche Tageszeit oder welche Laune ich hatte.
Ich weiß nicht, welche Strecke B.A. vom Hahn nach Lohmar befuhr, aber auf jeder denkbaren Strecke gibt es Plätze zum Rasten ( Tankstellen etc. ) oder auch gefährliche Abschnitte, die man nur in bestimmten Fahrtrichtungen anfahren kann oder die man nur in bestimmten Fahrtrichtungen sehen bzw. einsehen oder kontrollieren kann.
Das galt und gilt nicht nur für Streckenabschnitte mit baulich getrennten Fahrtrichtungsstreifen ( z. B. Autobahn ).
Wiederum unterstellt, dass es Rastpunkte gab, und diese der Familie ( wie eben auch die bevorzugte Fahrtstrecke ) bekannt waren,
konnte man gar nicht anders suchen.
Angesichts von Jahreszeit und Wetterlage war es hingegen aus Suchersicht m. E. nicht anzunehmen, dass B. A. noch zu irgendeiner Spritztour mit Wandereinlage
in die entgegengesetzte Richtung aufgebrochen war.
Wobei die paar Meter bis zum Gemeindehausparkplatz mit dem Auto zu fahren um es dann auf einem zumindest zweifelhaften Parkplatz abzustellen, sich dann erstmal nassregnen zu lassen um dann nass wieder ins Auto zu steigen und heimfahren zu wollen, eine, mit Verlaub, geradezu blödsinnige Idee gewesen wären.
Wäre ihr danach gewesen, hätte sie ihr Auto völlig legal und sicher an der Unterkunft lassen können, sich nachher dort nochmal abtrocknen, umziehen oder was auch können um dann heimzufahren.
Das Abstellen des Autos auf dem Gemeindehausparkplatz war und bleibt ganz klar ein Manöver, um eine planmäßige Abreise vorzutäuschen und Zeit zu gewinnen. Egal, wessen Idee das war oder wer es letztlich ausführte.
Mit einer begrenzten Anzahl von Suchern wäre es daher, wiederum natürlich aus meiner persönlichen Sicht, völlig abwegig gewesen, abseits der bevorzugten Strecke oder gar im Ort Lautzenhausen zu suchen.
Ich bin weiterhin auch nicht ohne triftige Informationen ( keine Spekulationen ) davon abzubringen, dass der Mensch, der da zum Täter geworden war, um B.A.´s Heimfahrtrichtung wusste und das auch so sah, wodurch er mit einem Minimum an Zeitaufwand ein Maximum an Verzögerung bei der Auffindung zuerst des Autos und letztlich auch der Leiche erreichte.
Was anderes:
Die Ideen rund um eine mehr oder weniger umfangreiche Manipulation am Auto, die nachher nicht spurenmäßig erfasst werden konnte, sind theoretisch sicher reizvoll und rein technisch sicher auch möglich.
Ich habe aber bei der Lektüre der Ausführungen zu diesen Spekulationen etwas m. E. Entscheidendes vermisst: Wie suchte der Täter das Auto ( Opfer ) aus?
Es dürfte ihm, immer innerhalb dieser Spekulation, doch wohl keinesfalls egal gewesen sein,
wessen Auto er da sabotierte.
Man stelle sich vor, der Typ lauert auf das Ergebnis seiner Manipulation und aus dem Haus kommt ein 150kg-Muskelmann, der das kranke Auto notfalls nach Hause trägt bzw. jeden, der ihm in dem Zusammenhang dumm kommt, um die nächste Laterne wickelt.
Der Mensch, der sich auf diese Weise ein Opfer gesucht hätte um sich ggfs. als vermeintlicher Helfer diesem zu nähern, hätte doch vorher das Opfer auswählen, dessen Gewohnheiten auskundschaften müssen und dann erst zur Tat schreiten können. Das mag bei einer Hausfrau im Eigenheim, die einen relativ geregelten Tagesablauf hat, eher möglich sein, aber wie stellt man sich das bei einer nur zeitweise dort untergebrachten Frau mit wechselnden Schichten vor?
Er hätte vor seiner Manipulation wissen müssen, dass und wann ( und in welche Richtung! ) sie abfahren würde, um sie abzupassen.
Erscheint mir zu weit hergeholt.
Der Täter kannte B.A., ihren Heimweg, ihre Zeitpläne und ihre Gewohnheiten und sie kannte ihn auch. Davon bin ich überzeugt.
MfG
Dew