Tritonus schrieb:Aber dass es keinerlei digitale Spuren (Handynummer, Name) von so jemandem gibt - also selbst bei nicht-handy-affinen Menschen halte ich im 21. Jh. so was für ausgeschlossen. Die Ermittler werden ja nicht nur ihr Handy, sondern auch den Laptop und andere persönliche Dinge unter die Lupe genommen haben.
Also, wenn ich morgen tot gefunden werde und man mein Handy untersucht, wird man auch nur sehr wenige Kontakte finden. Und ich bin deutlich jünger als BA. Es kommt eben auf die persönlichen Gewohnheiten an, und die sind nun mal unterschiedlich.
Allerdings hast Du Recht, dass es schon ziemlich ungewöhnlich ist, auch sonst keinerlei digitale Spuren zu finden. Andererseits ist es aber auch da möglich, wenn man es bewusst darauf anlegt. Aus welchen Gründen auch immer, wobei ich keine Ahnung habe, was das in diesem Fall für Gründe gewesen sein könnten.
Daher kann ich mir irgendwie nur vorstellen, dass es ein Kontakt war, der durch eine persönliche Zufallsbegegnung entstand und dann so, vielleicht durch äußere Umstände begünstigt, auch auf dieser Ebene fortgesetzt wurde.
Ein Beispiel: Meine Mutter traf über Monate hinweg immer wieder eine Frau beim spazieren mit dem Hund. Die Dame hatte einfach auch die Gewohnheit, immer zur gleichen Zeit zu gehen und so kam es, dass sie sich an einer bestimmten Stelle, in der Nähe einer Bank, begegneten. Und irgendwann kam es dann so, dass die eine auch mal auf die andere wartete. Sie haben nie miteinander telefoniert oder gar irgendwelche schriftlichen Nachrichten ausgetauscht, immer nur dort, wo sie sich begegneten, ein bisschen gequatscht. Und irgendwann tauchte die andere Dame dann nicht mehr auf, von heute auf morgen. Erst durch herumfragen im Nachbarstadtteil stellte sich heraus, dass sie einen Herzinfarkt hatte und verstorben war. Ihre Familie wusste nichts davon, dass sie sich regelmäßig mit meiner Mutter beim Gassi-gehen getroffen hatte, dass die beiden sich kannten...
Also, lange Rede, kurzer Sinn: Es kann schon Arten von "Bekanntschaften" geben, die nirgendwo fixiert sind und über die es keine Spuren gibt. Ob das natürlich im Fall BA so gelaufen ist, das will ich nicht behaupten. Zumal ich keine so festen Gewohnheiten sehe, die sowas wie die oben beschriebene Geschichte ermöglichen würden.
Aber es gibt, denke ich, Zwischenformen zwischen den beiden Extremen "Täter und Opfer waren befreundet/hatten ein Liebesverhältnis" und "Täter und Opfer kannten sich gar nicht". Vielleicht wäre das die Richtung, in die es hier gehen könnte.