grabowsky schrieb: Noch was zum vermeintlichen Täter: Es wird ja spekuliert, dass der Ablageort der Leiche in der Nähe des Flughafens und des Towers liegt. Jetzt überlegt man sich einmal "Es ist Karsamstag, man hat gerade eine Leiche im Wäldchen abgelegt, man arbeitet am Flughafen Hahn oder hat mit ihm eine berufliche Beziehung?
Könnte auch so ein Zwischending sein: Das ist ja sehr ländlich ... ich kann mir vorstellen, dass man auch als Anwohner ab und zu zum Flughafen fährt - um Flugzeuge beim Starten/ Landen zu beobachten oder einfach auch mal von dort abzufliegen. Dann kennt man die Gegend, hat aber keinen regelmäßigen/ beruflichen Bezug.
grabowsky schrieb:Was macht die Tötung und/oder die Ablage mit einem, wenn man Tage oder meinetwegen erst wieder eine Woche später vorbeikommt bzw. seiner Arbeit dort nachgeht? Ist es nicht schon ein komisches Gefühl, was einem beschleicht, wenn man über die Aktion nachdenkt? Kann es aber sein, dass der Täter seit Ostern 2015 gar nicht mehr vor Ort weilt und dort seiner Arbeit nachgeht? Ich denke jetzt nicht wirklich in erster Linie an einen Fluggast, der ein-, zweimal pro Jahr von dort abfliegt?
Das ist glaube ich individuell. Manche können das sicher komplett ausblenden. Andere wechseln vielleicht die Arbeitsstelle ...
brigittsche schrieb:Das stimmt. Daher ist die Idee, eine Leiche "mal schnell zu vergraben" leichter gesagt als getan. Zumindest wenn man es kurzfristig tun muss. Etwas anderes ist es natürlich, wenn man längere Zeit unbeobachtet und "immer mal wieder" an dem Loch arbeiten kann.
Wenn es geplant war, dann hat er ja (1) eine Stunde auf BA gewartet, weil sie ja später kam, weil sie noch mit ihrem Bruder quatschte (2) sich das Abschleppseil/ Gemeindeparkplatz Szenario ausgedacht. Dann passt es aber nach meinem Empfinden nicht, dass man die Leiche dann schnell in der Schonung ablegt und kein Grab etc. vorbereitet.
Stellt euch mal vor: Er wäre Jahre später nochmal an den Ablageort gegangen und hätte die Knochen "einfach" zusammengesammelt und verschwinden lassen - dann würde man heute noch rätseln, was mit der Frau passiert ist. Die Chance hätte er sicher gehabt. Warum hat er sie nicht genutzt?
Raissa schrieb:Das sehe ich nicht so. Diese unwegsame Tannenschonung war sehr gut gewählt. Bestmögliches Versteck, wenn man keinen Aufwand betreiben kann/will.
Das sehe ich etwas anders: Weil man einfach nicht ahnen kann, was im Umfeld eines öffentlichen Raums passiert. Unser Hobby is Geocaching und wir sind immer wieder sehr erstaunt, wie es auch Zufallsfunde der Caches auch in abgelegenen Gegenden gibt (Pilzsammler, Neugierige, ....). Zumal er viel Glück hatte: Hätte man den Leichengeruch anders verfolgt, wäre die "Geschichte" auch anders ausgegangen.
eifel49 schrieb:Es kann ja jemand gewesen sein, der die Gegebenheiten kannte, dann aber schnell eine Leiche loswerden wollte.
Er ist ja auch nie mehr an den Ablageort (sonst hätte er ja seine Spuren komplett verwischen können). Es ist ja auch niemand, dessen DNA schon polizeibekannt ist. Ich finde, man kann daraus ableiten:
(1) Es ist kein "habitueller Krimineller" = es könnte sein, dass es jemand mit einer konkreten Mordphantasie war, der dann, nach der
Realisation der Tat mit dem "Ergebnis" überfordert war und daher die Leiche schnell loswerden wollte.
Es könnte aber auch sein, dass es ein "unbescholtener Bürger" mit Familie und begrenzem Zeitkontingent war (v.a. am Ostersamstag),
der zwar einerseits sehr akribisch plante, andererseits aber keine Zeit mehr hatte, die Leiche ordentlich zu entsorgen. Die wenigsten
Leute wohnen so (Einfamilienhaus, alleine, abgelegen), dass sie eine Leiche irgendwo zwischenlagern können, d.h., das musste mit einem
Rutsch passieren, Auto wegbringen, Leiche entsorgen. Die Frage ist noch immer das Mordmotiv. Ein sexueller Übergriff? Fand dieser
dann in der Tannenschonung statt und wie ging das dann mit dem Auto? Doch das Opfer kein "Zufallsopfer"?
ReginaD. schrieb:Dein Argument "er konnte mit dem Auto hinfahren und brauchte sie nicht weit tragen" könnte auch wirklich Rückschlüsse auf den Täter zulassen. Vielleicht nicht mehr ganz jung, nicht sehr stark...
Ich glaube die wenigstne Täter schaffen es, 60+ Kilo über einen längeren Weg zu treffen - außerdem weißt du nicht, wer da sonst noch unterwegs ist (Gassigeher, Hardcore Jogger) und wem das Auto auf der gesperrten Straße auffällt. Ab dem Moment der Ablage hast du ja keinerlei Kontrolle mehr darüber, wann die Leiche gefunden wird, wäre es am folgenden Tag gewesen, hätte die Gefahr bestanden, dass sich doch noch jemand erinnert ....
V.a., wenn dich das schlechte Gewissen plagt, dann hast du ja auch ständig Angst, dass dich gleich jemand erwischt.
cododerdritte schrieb:Ich glaube aber nicht, dass die Tötung von BA geplant war, also das jemand schon länger einen Plan ausgebrütet hat, wann, wo und wie er sie am besten umbringen kann und sich dabei auch Gedanken gemacht hat, wo und wie er die Leiche am besten los wird.
Für eine spontane Tat wusste der Täter aber sehr viel und kannte auch die Abläufe des Opfers. Er räumte ja auch das Apartment aus (oder sie tat es). Er wusste, dass er das Auto verstecken muss. Bei einer allein lebenden Person hättest du das ja gar nicht unbedingt gemusst - da hätte erst einmal gar niemand gemerkt, dass sie an dem Abend nicht mehr heimkommt.
cododerdritte schrieb:Mir fällt es allgemein auch schwer, mir vorzustellen, welche Vorbeziehung zwischen Täter und BA bestanden haben könnte. Auch eine Tat im im Affekt / ein eskalierter Streit braucht ja irgendwie einen Vorgeschichte.
Ja, so geht es mir auch. Dass ein Streit nach einer Nachtschicht spontan so eskaliert ...