Der Fall Birgit A. aus Lohmar

Plyxe schrieb:Der Übergriff erfolgte NACH dem Packen des Autos. Ideen zu einem diesbezüglichen Szenario sind noch offen

Da denken wir gleich. Auch ich gehe davon aus,daß sie beim packen ihres Autos überrascht worden ist. In meiner Überlegung ist sie durch eine Ausrede in ein anderes Auto freiwillig eingestiegen.

Plyxe schrieb:Bezüglich fehlender Fremdspuren gibt es hier im Forum durchaus mehrere Fälle, wo es dem Täter gelungen zu sein scheint, nichts zu hinterlassen, man denke nur an den Fall Frauke Liebs, der zwar ganz anders gelagert ist, aber wo es dem Täter auch gelang, die Leiche ganz ähnlich wie bei Birgit Ameis abzulegen, und wo man aufgrund der langen Liegezeit keine verwertbaren Spuren mehr sichern konnte.

Das ist vollkommen richtig, da stimme ich mit Dir überein - aber mir ging es ja um die nicht nachweisbaren Spuren im Auto. Das ist etwas anderes als bei Frauke Liebs, wo so ein Auto ja nicht bekannt wurde, sondern man nur die Leiche hatte. Beim Fall Straten gehe ich davon aus, dass man am Tatort sehr, sehr viele DNA-Spuren festgestellt hat (ist ja ein offen zugänglicher Platz) und das Problem hatte, nicht zuordnen zu können, welche nun vom Täter stammt. Das ist dann noch einmal etwas anderes als ein Auto, in dem der Täter gefahren ist ohne Spuren zu hinterlassen.

Oder habe ich Dich da falsch verstanden und Du gehst davon aus, dass der Täter gar nicht mit BAs Auto gefahren ist? Dann würden wir ja aneinander vorbeireden...

brigittsche schrieb:Oder habe ich Dich da falsch verstanden und Du gehst davon aus, dass der Täter gar nicht mit BAs Auto gefahren ist? Dann würden wir ja aneinander vorbeireden...

Doch, ich gehe davon aus, dass er es war und es so geschickt machen konnte, dass die Spuren ausblieben. Das spräche eben für diese bereits erwähnte "kriminelle Professionalität". Vielleicht können das Fachleute besser beurteilen, ob so etwas möglich wäre?

Einen Zufallstäter schliesse ich aus. Es gibt keinen ähnlichen Fall dieser Art am Airport Hahn , auch andere zB. Sexualstraftaten sind dort in der Umgebung nicht vorhanden. Es stellt sich auch für Ermittler die Frage, warum ein Täter derart professionell vorgeht ? Jemand der nicht mit der Frau in Verbindung steht muss sich eigentlich auch nicht die Mühe mit dem Handy machen. Selbst der Autositz wurde nicht verstellt. Im Falle Tötungsdelikt muss der Täter (so sieht es auch die Täter) Detailwissen gehabt haben. Die Frau kam knapp eine Stunde verspätet im Apartment an, so steht es im Sternbericht.

@Enterprise1701
Genau. Sie kam fast eine Stunde später raus. Bei einem geplanten Mord kann der Täter nicht in Zeitnot gewesen sein, er konnte/musste ja warten bis sie kam. Und danach noch das Auto wegbringen, etc. Er muss sie also irgendwie beobachtet haben, im Tower, vor ihrem Apartment geparkt.

Enterprise1701 schrieb:Im Falle Tötungsdelikt muss der Täter (so sieht es auch die Täter) Detailwissen gehabt haben. Die Frau kam knapp eine Stunde verspätet im Apartment an, so steht es im Sternbericht.

Was bedeutet der erste Satz (so sieht es auch die Täter???). Der zweite Satz wäre doch geradezu ein Hinweis darauf, dass es eher ein Zufallstäter gewesen sein könnte .

ReginaD. schrieb:Genau. Sie kam fast eine Stunde später raus. Bei einem geplanten Mord kann der Täter nicht in Zeitnot gewesen sein, er konnte/musste ja warten bis sie kam. Und danach noch das Auto wegbringen, etc. Er muss sie also irgendwie beobachtet haben, im Tower, vor ihrem Apartment geparkt.

Wenn man das ganze Szenario zeitlich durchdenkt, dann finde ich, ist das Fenster um BA zu ueberwaeltigen oder in ein anderes Auto locken, an den Fundort bringen, dann zurueck fahren, Appartment raeumen, Auto umparken in meinen Augen sehr knapp. Laut Broetchenzeugen stand ihr Auto ca 9.30 Uhr am Gemeindehaus, gegen 8.00 Uhr wurde sie noch in der Flughafenhalle gesehen.
Das konnte ja alles erst geschehen, nachdem BA an ihrem Appartement angekommen ist. Sonst haette sich ja der Taeter Zugang zu ihrem Appartment schaffen muessen und ich vermute, so etwas kann die Spurensicherung nachpruefen.
Dann das ganze komplett ohne Spuren zu hinterlassen, entweder war das von langer Hand geplant oder ein Zeuge hat sich geirrt.

Plyxe schrieb:Was bedeutet der erste Satz (so sieht es auch die Täter???). Der zweite Satz wäre doch geradezu ein Hinweis darauf, dass es eher ein Zufallstäter gewesen sein könnte .

Vertippt. So sieht es auch die Tochter sorry

Einwas verstehe ich hier nicht so richtig. BA ihr Handy war doch dauerhaft an (habe jedenfalls keine anderen Informationen gefunden) und man konnte auch verfolgen in welcher Mobilfunkzelle es sich befunden hat. Auch hatte sie ein internetfaehiges Handy, der Broswerverlauf wurde ja kontrolliert, also musste sie ja auch ein Google Konto besitzen. Wenn man auf dieses Zugriff hat, kann man in der Zeitachse den Standortverlauf sehen.
Ich habe nirgendswo etwas gelesen, ob man versucht hat, ueber Google Timeline herauszufinden, wie ihr Bewegungsprofil war.
Auch kann ich mir schwer vorstellen, dass BA selber den Standortverlauf in ihrem Handy deaktiviert hat, so wenig wie sie es benutzt hat.

lucyvanpelt schrieb:Broswerverlauf wurde ja kontrolliert, also musste sie ja auch ein Google Konto besitzen.

Ich besitze kein Google Konto 🤔

Das Handy hat nach den Ermittlungen die Funkzelle des Flughafens nicht verlassen. BA wurde jedoch außerhalb der Funkzelle gefunden. Während ihr Auto morgens zwischen 9 Uhr und 9.30 Uhr schon auf dem Parkplatz gestanden haben soll, wurde das Handy erst am frühen Nachmittag verstellt.

Wo also soll sie so lange ohne Handy gewesen sein, bevor sie sich zur Schonung aufmachte?

mister schrieb:Ich besitze kein Google Konto

Sie wissen wo wir sind, auch ohne Google Konto ^^
So eine Funktion gibt aus bei einem iPhone, ich weiss leider nicht ob BA ein Android Smartphone genutzt hat.

Was viele Nutzer nicht wissen: Sogar wenn die durchaus praktische Funktion des Standortverlaufs deaktiviert ist, sendet ein Android-Smartphone permanent jede Menge Daten an Google, um in Echtzeit den Standortes des Geräts und damit des Nutzers zu ermitteln. Ein iPhone übermittelt solche Daten an Apple bzw. ebenfalls an Google, falls Google Maps auf dem iPhone genutzt wird.

Quelle: https://www.vice.com/de/article/qvwb47/wie-anonyme-standortdaten-deine-identitat-preisgeben-und-was-du-dagegen-tun-kannst

Raissa schrieb:Wo also soll sie so lange ohne Handy gewesen sein, bevor sie sich zur Schonung aufmachte?

Wenn ich es richtig verstanden habe, hat man nur kommuniziert , dass ihr Handy die Funkzelle nicht verlassen hat. Theoretisch kann sie ( oder der Taeter ) sich mit dem Handy in jedem Bereich der Funkzelle aufgehalten haben.Der Parkplatz am Gemeindehaus ist zum Beispiel noch innerhalb dieser Funkzelle.

Deswegen war halt meine Ueberlegung, ob man haette ueber Goolge oder Apple da genaueres herausfinden koennen und ob dieses versucht worden ist.
Es waere ja sehr wichtig fuer die Ermittlungen, wenn man an Hand des Bewegungsprofils sieht, dass das Handy zum Beispiel spaeter als 14.00 Uhr in den Kofferraum gelegt worden ist oder wo es sich bis zu diesem Zeitraum befunden hat.

@lucyvanpelt
Da ich im Realen Leben einen sehr seltenen Namen habe. (Vielleicht sogar einzigartig) bewege ich mich sehr sensibel im Internet. Gebe ich meinen Namen ein so taucht er vor 11 Jahren mal auf, dort stand ich mal in der lokalen Presse. Bei FB , Instagram und co wirst du meinen Namen vergeblich suchen. An meinen IPhone habe ich vieles deaktiviert. Man muss sich nur vorher informieren was gehen kann.

mister schrieb:An meinen IPhone habe ich vieles deaktiviert. Man muss sich nur vorher informieren was gehen kann.

Genau das meine ich, du kennst dich gut, hast alle Funktionen, mir deren Hilfe man deinen Standort nachverfolgen kann deaktiviert.
Aber ob BA sich da so gut auskannte und es gemacht hat ?
Ich habe bei mir nachgesehen und konnte nachvollziehen, wo ich mich vor Jahren aufgehalten habe, inzwischen nicht mehr, weil ich auch alles deaktiviert habe.
Bei meinem ersten Smartphone hatte ich davon noch keine Ahnung.

lucyvanpelt schrieb:Broswerverlauf wurde ja kontrolliert, also musste sie ja auch ein Google Konto besitzen.

Nein muss sie nicht. Der Browserverlauf (wenn er nicht gelöscht wird) ist im Chrome, Internet Explorer (nun Edge) etc einsehbar. Das kann man in den Einstellungen ändern. Das hat nichts mit dem Google Konto zu tun. Das sind die klassischen PC / Notebook Einstellungen. Für den Handybrowser benötige ich auch kein Google Konto.

Raissa schrieb:Das Handy hat nach den Ermittlungen die Funkzelle des Flughafens nicht verlassen. BA wurde jedoch außerhalb der Funkzelle gefunden.

Warum außerhalb der Funkzelle ? Der Airport ist in Sichtweite. Der Radius von Funkzellen ist bis zu 30 Kilometer.

Enterprise1701 schrieb:Nein muss sie nicht. Der Browserverlauf (wenn er nicht gelöscht wird) ist im Chrome, Internet Explorer (nun Edge) etc einsehbar. Das kann man in den Einstellungen ändern. Das hat nichts mit dem Google Konto zu tun. Das sind die klassischen PC / Notebook Einstellungen. Für den Handybrowser benötige ich auch kein Google Konto.

Verstehe ich dich richtig, man kann ein Smartphone benutzen ohne ein Konto bei Goggle oder Apple zu haben ?

Das wusste ich nicht, danke.

lucyvanpelt schrieb:Verstehe ich dich richtig, man kann ein Smartphone benutzen ohne ein Konto bei Goggle oder Apple zu haben ?

Apple wird wohl eine ID benötigt, wenn ich nicht irre. Meine aber bei Android muss ich nicht ein Google Account zwangsweise haben.

Enterprise1701 schrieb:Apple wird wohl eine ID benötigt, wenn ich nicht irre. Meine aber bei Android muss ich nicht ein Google Account zwangsweise haben.

Danke, ich war halt erstaunt, als ich in meinem Konto nachgesehen habe, dass bei meinem ersten internetfaehigen Handy die Bewegungsdaten in der Zeitleiste noch gespeichert sind und so dachte ich eben, waere ja eine Moeglichkeit um mehr herausfinden zu koennen ueber den Ablauf am FH.
Aber die Polizei wird das sicherlich alles gemacht haben, vielleicht nur nicht weitergeben und auch ein Grund warum so schnell von einem Gewaltverbrechen ausgegangen worden ist.