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Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt

17.073 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Suizid, Frankreich, 2015 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt

10.09.2021 um 23:26
Zitat von FichtenmopedFichtenmoped schrieb:aber daraus eine Verschwörung zu basteln…
Das war keine Verschwörung, sondern Blödheit und Ignoranz sowie die ungünstige Nutzung von Ermessensspielräumen nach dem Motto "Man darf den armen Jungen doch nicht zum Fußgänger degradieren".


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Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt

11.09.2021 um 00:02
Zitat von WurstsatenWurstsaten schrieb:... Weil der Chef gesagt hat, das geht ok.
Lubitz hatte eine Sondergenehmigung, bei jeder Tauglichkeitsprüfung mußte diese vorgelegt werden. Bei einem Rückfall wäre ihm sofort die Lizenz entzogen worden. Wenn sich aber keine Hinweise auf einen Rückfall finden lassen, kann man nichts entziehen. Und nochmals - von seinem Ärzte Hopping und evt. Diagnosen wußten die Verantwortlichen der LH nichts. Alles andere sind Spekulationen. Es ist durchaus möglich, daß da lasch gehandelt wurde, es ist aber nicht beweisbar und ganz sicher kann man nicht ins Blaue hinein unterstellen, daß sämtliche Sachverständigen gelogen oder weggeguckt haben, nur weil der Chef angeordnet hat, daß Lubitz Klasse 1 erneuert werden soll.
Zitat von WurstsatenWurstsaten schrieb:Mit Tavor ist nicht zu spaßen, wenn er die Tablette wegen einer Panikattacke eingenommen hat, es wird vom Arzt nur eine ausgegeben, weil das Zeug ein hohes Suchtpotential hat, hätte er sofort einen Arzt aufsuchen müssen und wenn er das nicht macht, dann liegt zumindest eine Selbstgefährdung vor
Tavor ist zwar zur Kurzzeitbehandlung vorgesehen, dennoch wird nicht nur eine Tablette verschrieben. Unterhalb einer Wirkstoffmenge von 2,5 Milligramm je Einheit kriegt man das mit einem normalen Kassenrezept in verschiedenen Packungsgrößen. Es liegt auch nicht generell eine Selbstgefährdung vor, wenn eine Tablette Tavor wegen einer Panikattacke genommen wird. Zudem ist gar nicht klar, ob er Tavor wegen einer Angststörung oder wegen der Schlafprobleme verschrieben bekam. Und somit ist auch nicht klar, ob er das Zeugs tagsüber oder abends nahm. Während des Todesfluges hatte er kein Tavor intus.
Zitat von WurstsatenWurstsaten schrieb:Im Bericht der BEA wird von einer Psychose ausgegangen, damit ist man nicht schuldfähig.
Aufgrund der vorhandenen med. Dokumentationen wird im Abschlussbericht von einer psychischen Störung mit psychotischen Symptomen gesprochen, oder auch von einer psychotisch-depressiven Episode, das ist richtig. Allerdings ist das nur eine Annahme. Eine eindeutige Diagnose konnte nicht gestellt werden.
Die Krankenakte des Copiloten, welche die BFU erhielt und an die BEA weitergab, enthielt Dokumente bezüglich flugmedizinischer Untersuchungen und von privaten Ärzten. Ein deutscher Experte für Flugmedizin und ein deutscher Psychiater analysierten diese Dokumentation im Detail. Diese Analyse wurde mit einer Gruppe von Experten diskutiert, die die BEA zusammengestellt hatte und aus britischen Flugmedizinern und psychiatrischen Experten und aus französischen Psychiatern bestand. Die medizinische und persönliche Dokumentation, die für die Sicherheitsuntersuchung verfügbar war, reichte nicht aus, um eine eindeutige psychiatrische Diagnose zu stellen.
Direkte Befragungen der privaten Ärzte waren ja nicht möglich, da sie von ihrem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch machten.

https://www.bea.aero/uploads/tx_elydbrapports/BEA2015-0125.de-LR.pdf


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11.09.2021 um 00:04
Zitat von WurstsatenWurstsaten schrieb:Mit Tavor ist nicht zu spaßen, wenn er die Tablette wegen einer Panikattacke eingenommen hat, es wird vom Arzt nur eine ausgegeben, weil das Zeug ein hohes Suchtpotential hat, hätte er sofort einen Arzt aufsuchen müssen und wenn er das nicht macht, dann liegt zumindest eine Selbstgefährdung vor. Mit Tavor intus im Cockpit platznehmen geht gar nicht, das ist auch dann auch Fremdgefährdung.
Tavor ist ein rezeptpflichtiges Medikament , die wird nicht vom Arzt einzeln ausgegeben, sondern vom Arzt verschrieben u in Packungsgrösse in der Apotheke abgeholt.


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11.09.2021 um 00:14
Zitat von StradivariStradivari schrieb:Tavor ist ein rezeptpflichtiges Medikament , die wird nicht vom Arzt einzeln ausgegeben, sondern vom Arzt verschrieben u in Packungsgrösse in der Apotheke abgeholt.
Ok, ich bin kein Arzt, aber der mir das damals erzählt hat, macht das so, wenn er depressive Patienten, die auch unter Panikattacken leiden mit "Notfallbenzos" versorgt.

quote]FACHINFORMATION
Lorazepam-ratiopharm Tabletten®
3Stand: April 2018, Version 2
Zu Beginn der Therapie sollte der behandelnde Arzt die individuelle Reaktion des Patienten auf das Arzneimittel kontrollieren, um evtl. relative
Überdosierungen möglichst schnell erkennen zu können. Dies gilt insbesondere für Kinder, ältere Patienten sowie Patienten in reduziertem
Allgemeinzustand und Patienten mit hirnorganischen Veränderungen, Kreislauf- und Ateminsuffizienz. Insbesondere bei Patienten mit
eingeschränkter Leberfunktion ist mit Wirkungsverstärkung und -verlängerung zu rechnen.
Risikopatienten
Bei depressiven Patienten muss mit der Möglichkeit eines Hervortretens oder einer Verstärkung der depressiven Symptomatik gerechnet werden.
Eine Behandlung mit Benzodiazepinen kann bei diesen Patienten suizidale Tendenzen demaskieren; sie sollte nicht ohne adäquate antidepressive
Therapie erfolgen.[/quote]

Quelle: https://www.ratiopharm.de/assets/products/de/label/Lorazepam-ratiopharm%20Tabletten%20-%202.pdf?pzn=104900

Das Zeug ist nicht ganz unproblematisch und manche Patienten sind selbst bei Einname von kleineren Dosen zeitweise stark in ihrer Urteilskraft eingeschränkt.


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11.09.2021 um 00:24
@Wurstsaten
Generell ist natürlich die Frage, ab wann ein Pilot oder generell jeder, der verantwortlich für Passagiere ist, das kann auch ein Busfahrer o was weiß ich, sein, seinen Dienst nicht mehr ausüben sollte.
Sein Krankheitsbild ging wohl laut seinen Ärzten in Richtung Angststörung, und da ist es nach wie vor schwierig, das richtig einzuordnen.
Er ist auf alle Fälle trotz Krankschreibung geflogen u das war fatal.
Ob er das geplant hatte o ob er im Cockpit den Entschluss fasste o in einen Wahn kam, keiner weiß das.
Seinen Kollegen ist er bei der Flugvorbesprechung nicht auffällig vorgekommen , ist auch schwierig wenn man sich oft garnicht kennt .
Du kannst nicht in den Kopf reinschauen u vielleicht bräuchte es mehr an Flugtauglichkeitsüberprufungen.
Aber ob das hilft?


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11.09.2021 um 00:34
Zitat von WurstsatenWurstsaten schrieb:Das Zeug ist nicht ganz unproblematisch und manche Patienten sind selbst bei Einname von kleineren Dosen zeitweise stark in ihrer Urteilskraft eingeschränkt.
Und manche merken wiederum kaum etwas. Ich bekam Tavor letztes Jahr im KH zwei Mal. Einmal weil ich nachts nicht schlafen konnte (keine Angstzustände, sondern Schlafprobleme) und einige Tage später, weil ich Platzangst habe und ein MRT anstand. Gemerkt habe ich beide Mal kaum etwas. Ich nehme keine Drogen und bin auch nicht an andere Medis gewöhnt, dennoch war es so.

Tavor macht abhängig, aber es wird sogar bei Kindern eingesetzt, wie dein Link belegt. Es ist "nicht ohne", aber du lenkst gerade mächtig ab, indem du versuchst den Fokus auf Tavor zu lenken, Abgabeformen usw und nicht darauf eingehst
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Zudem ist gar nicht klar, ob er Tavor wegen einer Angststörung oder wegen der Schlafprobleme verschrieben bekam. Und somit ist auch nicht klar, ob er das Zeugs tagsüber oder abends nahm. Während des Todesfluges hatte er kein Tavor intus.
Lubitz war nicht flugtauglich, darüber muß man gar nicht diskutieren. Aber das lag nicht am Tavor, das bei der Obduktion auch nicht nachgewiesen wurde. Und daß bestimmte Medis auch Symptome erstmal verschlimmern, ist auch bekannt. So wirken auch Antidepressiva.
Zitat von StradivariStradivari schrieb:Ob er das geplant hatte o ob er im Cockpit den Entschluss fasste o in einen Wahn kam, keiner weiß das.
Doch, das ist bekannt. Er recherchierte ja vorher bereits bez. der Cockpittür. Der Absturz war geplant, evt sogar für den Hinflug. Dort ging er ja auch kurz in den Sinkflug.


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11.09.2021 um 00:44
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Doch, das ist bekannt. Er recherchierte ja vorher bereits bez. der Cockpittür. Der Absturz war geplant, evt sogar für den Hinflug. Dort ging er ja auch kurz in den Sinkflug.
Da hast recht .
Aber ob er den Massenmord wirklich genau realisiert hat o als eine Art kollateralschaden mitnahm, wissen wir nicht .
Die unsägliche Mär von der „Depression „ ist aber hoffentlich von Tisch hier.
Das fand ich schlimm, das hier anfangs immer zu lesen .


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Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt

11.09.2021 um 01:03
@Photographer73
Das mit dem KH hab ich überlesen, sorry.
Ja, da kriegt man das in solchen Situationen u meist hilft das gut. Manchmal ist man mit der Aufregung aber auch schon „drüber“ u die Menge, die man fürs MRT kriegt nicht groß.
Es gibt auch andere Gründe, warum es manchmal nicht „wirkt“.
Ich hab das gleiche Problem im MRT ( ich flippte beim ersten Mal richtig aus u wusste garnicht , dass ich so eine Engephobie habe) , aber ich hab mich dann gesammelt u ich hab die Augen zugemacht u an einen Sternenhimmel gedacht .
Valium wollt ich nicht nehmen .
Hinterher hatte ich Ganzkörper- Muskelkater weil ich mich so angespannt hab:-)


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11.09.2021 um 02:44
Zitat von FadingScreamsFadingScreams schrieb:Was man weiß, ist, dass Lubitz schon auf dem Hinflug die Flughöhe manipuliert hatte..
Genau. Das ist ein wichtiger Punkt, beweist er doch, dass AL zusammen mit der zuvor durchgeführten Internetrecherche nicht etwa eine akute Psychose erlitt oder eine relevante intoxikation vorlag, die zu einem plötzlich wahnhaften Handeln zwang, sondern das es sich um einen "klassischen", erweiterten Suizid handelte. Das AL Mitnahmesuizid beging, passt zu dem bei ihm festgestellten Krankheitsbild.
Zitat von WurstsatenWurstsaten schrieb:Das ist der Bericht, den die französische Behörde gemacht hat, die BFU hat da nur zugearbeitet, das, was da ab Seite 32 steht, passt einigen Leuten überhaupt nicht.
Natürlich, denn bei Flugunfällen ist die Behörde des Landes zuständig, in dem sich der Absturz ereignete. Die BEA hat das BFU ins Boot geholt, da es sich um a) ein in deutschland registriertes Fluggerät handelte und b) die Unterstützung allein schon bzgl. der Recherche zu AL sinnvoll und zielführend war.
Zitat von WurstsatenWurstsaten schrieb:Da steht der aber nicht :D
Was Du nicht sagst... :D
Zitat von RATM69RATM69 schrieb:Ja.
Möchte sagen, dass es uU auch interpersonell ein Problem zwischen beiden gab.
„Schlechtes CRM“ sagt man - man meint, dass sich beide anstinken, unter Stress setzen und nicht miteinander arbeiten wollen/können.

Ohne den Voice Recorder ist das leider nicht zu beweisen…
Das kann man ausschließen. Der CVR war vorhanden und die Auswertung dessen ergab keinerlei Auffälligkeiten diesbezüglich.
Zitat von WurstsatenWurstsaten schrieb:Dass einige Leute eine Meise hatten, ist letztendlich die Ursache für diesen schrecklichen Unfall. Wenn sich wirklich Pilot und Copilot nicht riechen konnten, eventuell, weil A.L psychisch auffällig war, dann hätte auch das von seinen Vorgesetzten gesehen und darauf angemessen reagiert werden müssen.
Wenn schon, dann Ursache für die Tat, nicht den Unfall. Es war ja keiner. In der Praxis achtet man überigens darauf, wiederkehrend gleiche Crewpaarungen möglichst zu vermeiden. Man kann also davon ausgehen, dass diese beiden Piloten nicht sehr oft gemeinsam im Cockpit gesessen hatten, möglicherweise sogar noch nie zuvor. Davon abgesehen schreiten die Vorgesetzten nur dann ein, wenn sie eine Meldung darüber erhalten. Woher sollen sie das sonst wissen ? Das lag hier aber wohl nicht vor, weil sonst ein Vermerk in der Personalakte gestanden hätte, der bei der Untersuchung des Unfalles aufgefallen wäre. Ist aber nichts aufgefallen. Auch Befragungen -die vorgeschriebenermaßen erfolgen müssen- ergaben nichts in diese Richtung, denn im Untersuchungsbericht steht nichts dazu. Insofern kann man diese Spekulation ausschließen.
Zitat von WurstsatenWurstsaten schrieb:Ich denke, der Unfall konnte passieren, weil von seinen Ärzten sowie in seinem beruflichen und familiären Umfeld konsequent weggesehen wurde.
Mit Verlaub, das stimmt so nicht. Durch das Ärztehopping wurde ja verhindert, das ein Negativtrend beim Zustand des AL verfolgt und erkannt werden konnte. Darüber hinaus wurde er durch die AU in die Selbstverantwortung genommen, diese auch wahrzunehmen. Das zeigt, dass ärztlicherseits keine akute Suizidabsicht oder Psychose erkannt werden konnte. Denn dann hätte man ihm sicherlich nicht "nur" eine AU ausgestellt und Medis verschrieben.

Was die Familie wußte, ist spekulativ. Es gibt viele Fälle, wo sogar der Lebenspartner nichts von der Suizidabsicht oder dem Fremdgefährdungspotenzial ahnte, bis es passierte. Wenn ich mich recht erinnere, gab es wohl mal eine Äußerung gegenüber einer Freundin in diese Richtung. Aber das waren keine konkreten Absichtsäiußerungen. Sie konnten einfach als Frusst interpretiert und nicht entsprechend ernst genommen werden. Was wohl auch so passiert ist. Hier bewusstes Wegschauen zu unterstellen, hallte ich für schlichtweg haltlos.
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Das macht aus dem bewußt herbeigeführten Absturz dennoch keinen Unfall. Auch führen psychische Störungen nicht immer unweigerlich zu einer Schuldunfähigkeit. Lubitz wußte was er tat, er verschleierte seinen Zustand, recherchierte und zog sein Vorhaben durch. Daß er nicht "zurechnungsfähig" war ist reine Spekulation.
Das sehe ich genauso. Er war -soweit ergaben es die Aufzeichnungen des CVR- jederzeit Herr der Lage. Es gab keine Hinweise auf ein psychisch auffälliges Verhalten. Zudem gehe ich persönlich davon aus, dass der Pilot nicht das Cockpit verlassen hätte, wenn es für ihn wahrnehmbare Anzeichen für ein Problem bei AL gegeben hätte.
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Unterstellungen, die du nicht belegen kannst. Man kann sicherlich darüber diskutieren, inwieweit es Begünstigungsfaktoren in diesem Bereich gab. Inwieweit es Veränderungen bedarf, um Gefahr für die öffentliche Sicherheit abzuwenden, auch wenn das mit der ärztliche Schweigepflicht privater Ärzte kollidiert. Eine Mitschuld haben diese Ärzte dennoch nicht. Und vom Ärzte Hopping und den Krankschreibungen wußte wiederum Germanwings nichts.
Bislang habe ich noch keine Änderungen diesbezüglich festellen können. Das ist bedauerlich, denn so könnte eine Person mit dem gleichen Vorgehen, immernoch das gleiche Resultat herbeiführen. Ich hätte mir da mehr Konsequenzen gewünscht, zumal auch noch eine mir persönlich bekannte (Ex-Arbeitskollegin) Person bei dieser Tragödie ihr Leben verlor. Es wäre da auch für die Hinterbliebenen sicherlich ein positives Signal gewesen, wenn es konsequenteres Handeln gegeben hätte. Stattdessen bekamen sie gelöschte Speicherkarten zugeschickt. Wäre ich an deren Stelle, ich wäre ziemlich enttäuscht und wütend.
Zitat von StradivariStradivari schrieb:Aber ob er den Massenmord wirklich genau realisiert hat o als eine Art kollateralschaden mitnahm, wissen wir nicht .
Natürlich hat er das realisiert. Allein durch die Wahl eines Verkehrsflugzeuges als Mittel zum Zweck. Er hätte sich ja z.B. auch erhängen können. Er wollte offensichtlich den "großen Abgang" und dafür brauchte er die zusätzlichen Opfer und den "großen Knall" des Absturzes, um die entsprechende Aufmerksamkeit zu bekommen. Hätte er sich in seiner Wohnung aufgehangen, es hätte nie einen Presseartikel gegeben. Von Kollateralschaden kann da keine Rede sein. Wir können froh sein, dass der Pilot die Toilette aufsuchte, als das Flugzeug über Berggelände flog und nicht über dicht besiedeltem Gebiet. Womöglich hätte AL sonst noch viel größeren Personenschaden angerichtet, als ohnehin schon.


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Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt

11.09.2021 um 07:03
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Wir können froh sein, dass der Pilot die Toilette aufsuchte, als das Flugzeug über Berggelände flog und nicht über dicht besiedeltem Gebiet.
Das Berggelände liegt wohl im Segelflugrevier seiner Familie, ich denke der wollte damit ein Fanal setzen.
Leider gibt es im OLC nur Spuren ab 2007, ich denke die Lubitz waren im LSC Westerwald aktiv, 2007 ist in dieser Gegend eigentlich nur einer aus diesem Verein geflogen: Hans-Jürgen Lange.

Das ist natürlich ein Allerweltsname und ich kann diese Person nicht wirklich identifizieren, aber der Name taucht an anderen interessanten Stellen immer wieder auf.


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11.09.2021 um 13:11
Für mich sieht der absichtliche Absturz mehr nach einem Amoklauf aus.

Wie eine Abrechnung aus Hass, Frust und wohl krankhaftem Ehrgeiz.

Ichbezogen, hypochondrisch und völlig empathielos.

Er wollte einfach Pilot bleiben und wenn er nicht mehr dafür geeignet ist,

sollen eben "alle" darunter leiden.


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11.09.2021 um 17:10
Zitat von A.BoleynA.Boleyn schrieb:ür mich sieht der absichtliche Absturz mehr nach einem Amoklauf aus.

Wie eine Abrechnung aus Hass, Frust und wohl krankhaftem Ehrgeiz.

Ichbezogen, hypochondrisch und völlig empathielos.

Er wollte einfach Pilot bleiben und wenn er nicht mehr dafür geeignet ist,

sollen eben "alle" darunter leiden.
Amoklauf bedingt eigentlich psychischen Ausnahmezustand und so ruhig wie er war, passt das für mich nicht wirklich (ich denke da an den Film mit Michael Douglas, das ist für mich ein Amoklauf). Er hat alles vorgeplant, sich über die Funktion des Türschliessers schlau gemacht, die Systeme getestet dahingehend, ob sie frühzeitig Alarm geben und seine Absicht untergraben. Er war komplett unauffällig davor, sprach ruhig, war umgänglich.
Ich hatte eher immer den Eindruck, er wollte Allen mal zeigen, was für ein toller Pilot er ist. So wie er 139 Menschen in den Tod geflogen hat, so hätte er sie auch leben lassen können. Das hatte er und nur er zu diesem Moment in der Hand. Ich glaube, das wollte er deutlich machen.


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11.09.2021 um 17:21
Zitat von BohoBoho schrieb:Amoklauf bedingt eigentlich psychischen Ausnahmezustand und so ruhig wie er war, passt das für mich nicht wirklich
Amokläufe sind oft nicht impulsiv, sondern werden meistens geplant und durchdacht ausgeführt.
Es ist sogar eher selten, dass jemand-wie in dem Film- quasi spontan ausrastet und alles niedermetzelt.


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11.09.2021 um 17:52
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Bislang habe ich noch keine Änderungen diesbezüglich festellen können. Das ist bedauerlich, denn so könnte eine Person mit dem gleichen Vorgehen, immernoch das gleiche Resultat herbeiführen. Ich hätte mir da mehr Konsequenzen gewünscht, zumal auch noch eine mir persönlich bekannte (Ex-Arbeitskollegin) Person bei dieser Tragödie ihr Leben verlor. Es wäre da auch für die Hinterbliebenen sicherlich ein positives Signal gewesen, wenn es konsequenteres Handeln gegeben hätte. Stattdessen bekamen sie gelöschte Speicherkarten zugeschickt. Wäre ich an deren Stelle, ich wäre ziemlich enttäuscht und wütend.
Das sehe ich ebenso. Es ist sehr bedauerlich, daß aus dem Absturz von 4U 9525 keine Lehren gezogen wurden, diesen Punkt betreffend. Auch die zwei Personen Regel wurde ja relativ schnell wieder gekippt, wenn ich das noch richtig auf dem Schirm habe. Ob es dadurch einen wirklichen Sicherheitsgewinn gegeben oder sich dadurch weitere Möglichkeiten für das eindringen von außen ergeben hätten, war ja sowieso umstritten, aber vielleicht wäre eine weitere Person zumindest eine Art Hemmnis gewesen.
Zitat von A.BoleynA.Boleyn schrieb:Für mich sieht der absichtliche Absturz mehr nach einem Amoklauf aus.
Zitat von Maria78Maria78 schrieb:Amokläufe sind oft nicht impulsiv, sondern werden meistens geplant und durchdacht ausgeführt.
Ein Amoklauf war das sicherlich nicht. Einem Amokläufer geht es um die Tötung von anderen Menschen, das ist sein Hauptziel. Seinen eigenen Tod nimmt er zwar in Kauf, aber dieser ist nur Beiwerk. Bei Lubitz war es genau andersherum, er wollte sterben, das war sein Ziel. Diesem Ziel ordnete er alles unter und ob dabei noch andere Menschen starben, war ihm egal. Dem Geisterfahrer auf der Autobahn, der bewußt in den Gegenverkehr fährt, geht es auch um den eignen Tod, nicht den von anderen, auch wenn sie bei der Ausführung zu Schaden kommen.

Lubitz wählte den klassischen "Mitnahmesuizid", wobei mich dieser Ausdruck immer schon gestört hat, weil er mMn relativiert. AL ist für mich ein Massenmörder, der seinen eigenen Abgang groß inszenierte. Der sich auf möglichst spektakuläre Art das Leben nehmen wollte, ohne Rücksicht auf andere.


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11.09.2021 um 18:03
Zitat von WurstsatenWurstsaten schrieb:Das Berggelände liegt wohl im Segelflugrevier seiner Familie, ich denke der wollte damit ein Fanal setzen.
Könnte auch Zufall sein. Schließlich konnte AL nicht vorher wissen, wann genau der Kapitän die Toilette aufsucht. Auch auf dem Hinflug manipulierte er am AP, als der Kapitän außerhalb des Cockpits war. Nur hat er es da nicht durchgezogen. Ob "Final" oder nicht, AL wählte Methode und Mittel mMn sehr bewusst. Das macht ihn klar zu einem Täter. Zumindest in meiner Welt.
Zitat von WurstsatenWurstsaten schrieb:Das ist natürlich ein Allerweltsname und ich kann diese Person nicht wirklich identifizieren, aber der Name taucht an anderen interessanten Stellen immer wieder auf.
Ich kann Dir bei den Andeutungen nicht ganz folgen. Worauf willst Du konkret hinaus ?
Zitat von A.BoleynA.Boleyn schrieb:Für mich sieht der absichtliche Absturz mehr nach einem Amoklauf aus.
Mitnahmesuizid und Amoklauf sind vom Ergebnis her oftmals gleich oder zumindest ähnlich, aber hier halte ich Mitnahmesuizid für treffender, zumal es AL ja nicht primär um die Tötung der Passagiere ging. Er wollte sich selbst töten und dabei maximale Aufmerksamkeit erregen. Dafür brauchte er die anderen Toten, das Entsetzen, den ganz großen Knall.
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Das sehe ich ebenso. Es ist sehr bedauerlich, daß aus dem Absturz von 4U 9525 keine Lehren gezogen wurden, diesen Punkt betreffend. Auch die zwei Personen Regel wurde ja relativ schnell wieder gekippt, wenn ich das noch richtig auf dem Schirm habe. Ob es dadurch einen wirklichen Sicherheitsgewinn gegeben oder sich dadurch weitere Möglichkeiten für das eindringen von außen ergeben hätten, war ja sowieso umstritten, aber vielleicht wäre eine weitere Person zumindest eine Art Hemmnis gewesen.
Gut, die zwei Personen Regel kann natürlich ein Hemmnis sein. Das stimmt. Mehr ist sie aber auch nicht. Wenn die suizidale Person entschlossen ist, kann die zweite Person mMn nichts ausrichten. Es gibt genug Möglichkeiten, einen Absturz irreversibel einzuleiten. Insofern kann ich mit der Abschaffung leben. Aber Du hast Recht. Es wurden keine ausreichenden Lehren gezogen und sogar noch die persönlichen Daten, nach behördeninterner Auswertung, von den geborgenen Speicherchips gelöscht. Unfassbar.


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11.09.2021 um 18:09
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Ein Amoklauf war das sicherlich nicht. Einem Amokläufer geht es um die Tötung von anderen Menschen, das ist sein Hauptziel. Seinen eigenen Tod nimmt er zwar in Kauf, aber dieser ist nur Beiwerk. Bei Lubitz war es genau andersherum, er wollte sterben, das war sein Ziel. Diesem Ziel ordnete er alles unter und ob dabei noch andere Menschen starben, war ihm egal
Ja, ich denke auch, dass Mitnahmesuizid besser paßt als Amoklauf.
Allerdings glaube ich weniger, dass ihm der Tod der anderen egal war, bzw. diese für ihn quasi nur ein Kolleteralschaden waren.
Ich denke, er wollte soviel Menschen wie möglich mitnehmen. Warum soll es den anderen besser gehen als ihm? Es waren viele junge hoffnungsvolle Menschen an Bord, das wird ihm recht gekommen sein, wo er sich ja am Ende und in einer auswegslosen Situation gesehen hat. Er war hochgradig agressiv gegen sich und final dann eben auch gegen die anderen.


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