Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt

Das einzige woran ich zweifle ist, ob die ernsthaft glauben damit eine
neue Untersuchung zu bekommen. Den Versuch an sich kann ich ja
noch verstehen, aber das ist alles haltlos.

Und ich zweifle auch an den Worten des Vaters, dass an jedem anderen
beliebigen Tag die Reaktionen gleich gewesen wären. DIESER Tag ging
gar nicht. Es tut mir leid für die Angehörigen der Opfer.

Ich kann menschlich noch verstehen, was der Vater da versucht. Aber
nicht die Art und Weise, wie es gelaufen ist.

Ich frage mich persönlich schon, was Herr Lubitz für einen beruflichen Background hat bzw. wie es kommt, dass er offensichtliche Fakten - Flugdaten etc. - nicht als belastend anerkennt. Jeder rational denkende Mensch müsste doch in der Lage sein, die Tatbestände in seiner Objektivität zu erkennen und einzuordnen. Ich verstehe, dass er seinem Sohn die Tat nicht zutraut (welche Eltern würde das schon) - aber das kann kein Grund sein anzunehmen, dass dieser nicht dafür verantwortlich ist.
Dass er dann noch Menschen findet, die ihn in seinem Irrweg bestärken - wahrscheinlich aus finanziellen Gründen - schon traurig.

@vincent

Das finde ich auch völlig okay wenn das Deine Meinung ist. Mich interessierten nur die sachlichen Argumente die dieses Team vorgebracht hat und davon hat mich keines überzeugt.

Das Team hat sich an mehr oder weniger unbedeutenden Details orientiert und es wurden Wege gesucht diese Details in Zweifel zu ziehen um so einen Weg zu finden die gesamte OV in Zweifel ziehen zu können. Der Sachverständige legte seinen Fokus auf Ermittlungsfehler, dass ganze verziert mit ein bisschen VT wie z.B. die unterschwellige Vermutung die Ermittler könnten A.L. belastende Beweise untergeschoben haben da ja die Lebensgefährtin von A.L. bei der Durchsuchung der Wohnung nicht anwesend war.

Ich habe nicht erwartet, dass viel bei rum kommt. Aber dass so wenig kommt, ist schon bezeichnend.
Viel Lärm um nichts, Hauptsache die Opfer werden damit wieder konfrontiert.

@DearMRHazzard
Naja, an sachlichen Argumenten bin bzw. war ich schon auch interessiert. Die Meinungsbildung beruht eher darauf, dass eben für mich als Laien nichts kam. Wie du selbst sagst, Fragezeichen in einzelnen speziellen Punkten, die aber entgegen seinem eigenen Standard, überhaupt keine Konsistenz haben. Das einzig interessante war mMn das mit dem Ipad, aber da müsste ich mich näher informieren, ob das Datum  etc. irgendwelche Zweifel berechtigen. 

Misterioso schrieb:Ich frage mich persönlich schon, was Herr Lubitz für einen beruflichen Background hat bzw. wie es kommt, dass er offensichtliche Fakten - Flugdaten etc. - nicht als belastend anerkennt.

Herr Lubitz trägt genau so viel Trauer und Leid in sich wie die Angehörigen der Opfer. Ich finde es nachvollziehbar das Herr Lubitz unter diesen Umständen zweifelt an den Ermittlungsergebnissen der Flugunfallermittler die seinen geliebten Sohn als Massenmörder identifiziert haben.

Das ist eine rein psychologische Abwehrreaktion die bis heute Bestand hat und er nicht in der Lage ist einzusehen das sein Sohn der Täter ist. Niemand von uns kann nachvollziehen oder gar darüber urteilen wie jemand zu denken und zu fühlen hat wenn er einen Angehörigen verloren hat, auch dann nicht wenn dieser Angehörige ein 149-Facher Mörder ist.

Die gute Nachricht ist :

Herr Lubitz hat die Welt nicht wissen lassen müssen das sein Sohn völlig unschuldig sei. Er möchte lediglich die Ermittlungen wieder in Gang bringen denn die Ermittlungsergebnisse überzeugen ihn nicht.

Aus diesem Grund kann man hier auch nicht von einem totalen Tiefschlag sprechen gegenüber den Angehörigen der Opfer. Ich denke man muss fair bleiben, auch wenn man die Argumente die dort vorgebracht wurden zumindest mich nicht zum Nachdenken angeregt haben ob die OV stimmt oder nicht.

Herr Lubitz ist kein Täter und kein Mörder, er ist ebenso ein Opfer geworden. Das sollte man meiner Meinung nach immer respektieren, auch wenn man seine Argumente die er vorgebracht bzw. hat vorbringen lassen nicht teilen kann.

Nussknacker13 schrieb:Das einzige woran ich zweifle ist, ob die ernsthaft glauben damit eine
neue Untersuchung zu bekommen. Den Versuch an sich kann ich ja
noch verstehen, aber das ist alles haltlos.

Eine neue Untersuchung vielleicht nicht, eine Reaktion wird aber sicher kommen oder kam ja teilweise auch schon. Einen Gefallen haben sie sich damit nicht gemacht glaube ich. 

DearMRHazzard schrieb:Die gute Nachricht ist :

Herr Lubitz hat die Welt nicht wissen lassen müssen das sein Sohn völlig unschuldig ist. Er möchte lediglich die Ermittlungen wieder in Gang bringen denn die Ermittlungsergebnisse überzeugen ihn nicht.

Aus diesem Grund kann man hier auch nicht von einem totalen Tiefschlag sprechen gegenüber den Angehörigen der Opfer. Ich denke man muss fair bleiben, auch wenn man die Argumente die dort vorgebracht wurden zumindest mich nicht zum Nachdenken angeregt haben ob die OV stimmt oder nicht.

Herr Lubitz ist kein Täter und kein Mörder, er ist ebenso ein Opfer geworden. Das sollte man meiner Meinung nach immer respektieren, auch wenn man seine Argumente der er vorgebracht bzw. hat vorbringen lassen nicht teilen kann.

Das hast du gut auf den Punkt gebracht, ich sehe das genau so. Es bleibt zu wünschen, dass auch die Eltern Lubitz damit abschließen können, vielleicht, wenn das alles vorbei ist. Er hat nochmal alles dargelegt, was ihn zweifeln lässt, er wird sicherlich auch Antworten bekommen und irgendwann abschließen können. 

obskur schrieb:Einen Gefallen haben sie sich damit nicht gemacht glaube ich.

Das sehe ich nicht so. Wenn man das aus Sicht der Familie L. sieht welche die Ermittlungsergebnisse nicht teilen kann, und diese PK abhalten musste weil sie es für nötig hielt, dann kann man durchaus davon sprechen das der Familienvater das für sich und seine Familie getan hat.

Manchmal muss man im Leben Dinge tun für die nur die wenigsten Menschen Verständnis haben, dennoch tut man diese Dinge um sich endlich von einer seelischen Last befreien zu können. Die Familie L. empfindet nachweislich die Ermittlungsergebnisse als eine Last und heute haben sie einen Versuch unternommen sich von dieser Last zu befreien. Ich empfinde das als nachvollziehbar und menschlich.

DearMRHazzard schrieb:Das Team hat sich an mehr oder weniger unbedeutenden Details orientiert und es wurden Wege gesucht diese Details in Zweifel zu ziehen um so einen Weg zu finden die gesamte OV in Zweifel ziehen zu können. Der Sachverständige legte seinen Fokus auf Ermittlungsfehler, dass ganze verziert mit ein bisschen VT wie z.B. die unterschwellige Vermutung die Ermittler könnten A.L. belastende Beweise untergeschoben haben da ja die Lebensgefährtin von A.L. bei der Durchsuchung der Wohnung nicht anwesend war.

Ja absolut. Die Präsentation wirkte auf mich hilflos und die vorgebrachten Argumente können vlt. noch behördenkritisch veranlagte Laien überzeugen, aber auf keinen Fall jene, die sich mit der Zivilluftfahrt, deren Technik, den Abläufen eines Fluges usw. auskennen. Die dürfen hier wirklich nur dankend abwinken und den Kopf schütteln.

@DearMRHazzard
Das mit dem Gefallen war auch eher für die "Experten" in der Runde gemeint. Die Eltern sind ja mehr oder weniger auf sie angewiesen. 

Ich glaube auch....auch wenn man das mit dem Abstand, den man als Außenstehender hat, nicht nachvollziehen kann.... Es ist der Sohn/Bruder/Lebensgefährte.  Es ist nicht 100% bewiesen was passiert ist und die Angehörigen möchten einen letzten Liebensdienst erweisen. Das Letzte in ihrer Macht stehende tun,  um zu sagen: Vielleicht war es anders!
Dieses Recht haben sie und sie haben es getan.
Ich hoffe für sie, dass sie damit Ruhe finden und anfangen können, es zu verarbeiten.  Egal, was passiert ist: die Familie hat keine Schuld! Und sie lieben Andreas.

obskur schrieb:Das mit dem Gefallen war auch eher für die "Experten" in der Runde gemeint. Die Eltern sind ja mehr oder weniger auf sie angewiesen.

Naja, Herr L. hat diese "Experten" beauftragt die Ermittlungsakten akribisch zu durchforsten um Unstimmigkeiten zu finden. Ich denke der Sachverständige hat seine Arbeit gut gemacht. Mehr konnte er definitiv nicht vorbringen um Zweifel zu säen.

Moralisch gesehen ist es eine Gratwanderung Verständnis aufzubringen für jemanden der versucht harte Beweise dadurch aufweichen zu wollen indem man Zweifel sät was im Grunde unbedeutende Detailfragen angeht wenn man das Gesamtbild sieht. Aber wenn das Honorar stimmt dann tut man das halt. Es ist sein Job.

obskur schrieb:Das mit dem Gefallen war auch eher für die "Experten" in der Runde gemeint.

TVB war/ist Pilot, hat ein paar Publikationen vorzuweisen, war in die Betreuung der Angehörigen sowie Ermittlungen bzgl. Flug 301 der Birgenair -wie auch immer genau- involviert und taucht -ähnlich wie Niki Lauda- immer dann auf, wenn ein williger "Experte" für eine TV-Sendung benötigt wird. Ich denke schon, dass er grundsätzlich weiß, wovon er spricht. Aber ebenso weiß ich, dass auch ihm bei bestem Willen die Hände gebunden sind, wenn eine Eindeutige und klare Sachlage vorliegt. Insofern war mir schon vorher klar, dass er hier nur Staub aufwirbeln kann. Er hat daher auch keine Belege vorbringen können. Denn für seine mMn fast schon skurilen Ansätze gibt es entweder keine oder es wäre ohnehin sinnlos darüber zu sprechen. Ich glaube deshalb auch, dass diese Nummer seinem Ruf eher weniger gut tut. Aber andererseits war er lange nicht zu sehen. Da ist alle Art von Aufmerksamkeit der Sache zuträglich...

DearMRHazzard schrieb:Naja, Herr L. hat diese "Experten" beauftragt die Ermittlungsakten akribisch zu durchforsten um Unstimmigkeiten zu finden. Ich denke der Sachverständige hat seine Arbeit gut gemacht. Mehr konnte er definitiv nicht vorbringen um Zweifel zu sähen.

In meinen Gedanken lief das eher anders ab... Herr Lubitz hat jemanden gesucht, der seine Zweifel und offenen Fragen beantworten kann und TVB hat die Gunst der Stunde genutzt. Aber gut man weiß es nicht. 

Etwas beruhigend finde ich auch das hier in diesem Thread jetzt nicht wilde VT´s gesponnen werden und die PK als Initialzündung genommen wird um "böse Mächte" verantwortlich zu zeichnen obwohl die Täterfrage längst eindeutig geklärt wurde. Daran ändert auch eine PK nichts.

obskur schrieb:In meinen Gedanken lief das eher anders ab... Herr Lubitz hat jemanden gesucht, der seine Zweifel und offenen Fragen beantworten kann und TVB hat die Gunst der Stunde genutzt. Aber gut man weiß es nicht.

Ausschliessen kann man das nicht. Sehe ich auch so. Aber halten wir uns besser zurück mit solch derartigen Gedankengängen. Der Sachverständige hat alles getan was er tun konnte. Mehr muss man glaube ich auch nicht wissen.

DearMRHazzard schrieb:Etwas beruhigend finde ich auch das hier in diesem Thread jetzt nicht wilde VT´s gesponnen werden und die PK als Initialzündung genommen wird um "böse Mächte" verantwortlich zu zeichnen obwohl die Täterfrage längst eindeutig geklärt wurde. Daran ändert auch eine PK nichts.

Ja absolut. Noch vor der PK tauchten hier User auf, die mich das Schlimmste befürchten ließen. Zum Glück blieb das bislang aus.

Na dass diese unsägliche PK hauptsächlich "heiße Luft " produziert habe ich mir schon gedacht. Ich denke, man hat sich hier keinen Gefallen getan. 

@E_M

"Heisse Luft" - Ich finde es nach wie vor interessant das zwei Flugmodi zur gleichen Zeit aktiv waren was nicht hätte sein dürfen. Das heisst, der Flugdatenschreiber hat das so aufgezeichnet, ob es sich dabei dann um einen reinen Aufzeichnungsfehler gehandelt haben muss oder gar um tiefer gehende technische Schwierigkeiten die eine erhebliche Relevanz haben könnten wurde nicht näher ausgeführt.

Der Sachverständige hätte hier meiner Meinung nach technische Ausführungen zum besseren Verständnis liefern sollen, hat er aber nicht. Sehr schade. Eine Detailfrage für Flugunfallermittler, nicht für Allmyaner.