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Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt

17.073 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Suizid, Frankreich, 2015 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt

05.04.2015 um 17:30
Ich möchte auch nochmal darauf hinweisen, die Hauptschuld liegt bei AL, jeder ist für seine Fluglizenz und deren Auflagen selber verantwortlich. Er hat diese nicht eingehalten, er hat Krankheiten verschwiegen. Man darf und muss ja davon ausgehen, dass Erwachsene ihren Pflichten nachkommen und wir eben nicht mehr in der Schule sind, wo das Hausaufgabenheft kontrolliert wird.


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Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt

05.04.2015 um 17:32
@obskur
Zitat von obskurobskur schrieb:Ich möchte auch nochmal darauf hinweisen, die Hauptschuld liegt bei AL, jeder ist für seine Fluglizenz und deren Auflagen selber verantwortlich. Er hat diese nicht eingehalten, er hat Krankheiten verschwiegen. Man darf und muss ja davon ausgehen, dass Erwachsene ihren Pflichten nachkommen und wir eben nicht mehr in der Schule sind, wo das Hausaufgabenheft kontrolliert wird.
Danke.
Ein wahres Wort gelassen ausgesprochen....


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Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt

05.04.2015 um 17:33
@J.Watson

So ganz bin ich da nicht Deiner Auffassung. Ich meine mich zu erinnern, daß eine Sprecherin der LH sehr wohl darauf eingegangen ist und, mit Recht, darauf hinwies, daß der Arbeitgeber die von vielen hier erwarteten Maßnahmen gar nicht verhängen darf, wie er auch nicht über eine Diagnose informiert wird. Der Arbeitgeber erfährt lediglich durch die Krankmeldung, ob jemand arbeitsfähig ist oder nicht.

Wenn bei den Routineuntersuchungen keine Beeinträchtigung der Arbeitsfähigkeit festgestellt bzw. übermittelt wird, hat der Arbeitgeber wiederum keine Handhabe.

Ich finde diese Schuldzuweisungen überflüssig und zum Teil auch niederträchtig.

Der Arbeitgeber muss sich an geltendes Arbeitsrecht halten - auch wenn der Arbeitnehmer Pilot ist.


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Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt

05.04.2015 um 17:36
@inci2
Zitat von inci2inci2 schrieb:Soeben wurde in n-tv gesagt, daß das LBA keine
Kenntnisse von ALs Erkrankung hatte.

Und auch die LH ist wohl aus dem Schneider,
denn daß solche Erkrankungen an das LBA gemeldet
werden müssen, gilt erst ab 2013. Und sicherlich dann
auch nur auf alles, was nach dem Stichtag relevant ist.

Die Meldung von AL an die LH erfolgte aber bereits 2009,
und lag damit außerhalb des Meldepflichtzeitraums.
Warum sollte LH damit aus dem Schneider sein ?

Meldepflichtzeitraum hin oder her - LH hat zugegeben, dass sie bereits seit 2009 darüber informiert waren. Sie haben den Ermittlungsbehörden sogar den dazu geführten Schriftverkehr übermittelt, wenn auch erst auf deren Druck hin.

Nur weil es erst seit 2013 eine Pflicht zur Meldung gab, heißt das doch nicht, dass vorherige Kenntnisse und damit verbundene Versäumnisse gegenstandslos sind.

Auch ohne Meldepflichtdatum/-zeitraum hätten derartige Dinge an die entsprechenden Stelle weitergeleitet werden müssen.

Nicht zu vergessen, dass

a) dieser SIC-Vermerk seit 2009 bis heute in den Akten vorhanden ist
b) der letzte ärztliche Routine-Bericht von 2014 noch immer diesen Vermerk trägt

Das einzige, worüber LH nichts wusste, waren die aktuellen Krankschreibungen von A.L. und deren Gründe.
Zitat von inci2inci2 schrieb:Aber AL hatte das Recht, das bei anderen Ärzten
machen zu lassen. Wenn er dann an LH meldet
"alles paletti", was soll LH dann machen?
Nein, da dieser SIC-Vermerk Bestandteil seines Medicals war, MUSSTEN die empfohlenen regelmäßigen Untersuchungen von einem Fliegerarzt durchgeführt werden, der wiederum verpflichtet war, anschließend einen Bericht darüber an die verantwortlichen Stellen zu schreiben.

A.L. selbst brauchte nach seiner Info an die Flugschule 2009 niemandem mehr erklären/melden, wie es um seine Gesundheit steht. Das oblag seitdem einzig und alleine den medizinischen Stellen, die 2009 von seiner Flugschule darüber informiert wurden und ja deshalb die entsprechenden Kontrollen angeordnet hatten.

Und dieser SIC-Vermerk wurde zu keiner Zeit entfernt - das wäre ein Zeichen dafür gewesen, dass man (Fliegerarzt) keine Notwendigkeit für weitere regelmäßige Kontrollen gesehen hätte. Dem war aber nicht so.....
.
.


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Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt

05.04.2015 um 17:37
@J.Watson
Beitrag von J.Watson (Seite 705) und
Beitrag von J.Watson (Seite 705)

ich stimme da völlig mit dir überein.. alles in allem befürchte ich, die Lufthansa wusste schon sehr früh Verwirrung um die "Flugtauglichkeit" zu stiften.. spätestens am 02.04.2015 hatte man den Managern von LH und GW endgültig untersagt mit den Medien zu kommunizieren.. kurz vorher zog die französische Staatsanwaltschaft in Erwägung Ermittlungen gegen die LH einzuleiten..


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05.04.2015 um 17:37
@inci2
Zitat von inci2inci2 schrieb:Aber AL hatte das Recht, das bei anderen Ärzten
machen zu lassen. Wenn er dann an LH meldet
"alles paletti", was soll LH dann machen?
Da können sie mMn gar nichts mehr machen und regelmäßigen und überaus häufigen Arztbesuchen hat er sich ja auch unterzogen.
Er war nur nicht ehrlich.
Der Co-Pilot des abgestürzten Germanwings-Fluges 4U9525, Andreas L., war nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung in medizinischer Betreuung. Wegen einer „schweren depressiven Episode“ vor sechs Jahren sei L. in psychiatrischer Behandlung gewesen und habe sich auch vor der Tragödie am vergangenen Dienstag in „besonderer, regelhafter medizinischer“ Betreuung befunden, zitiert die Zeitung aus internen Unterlagen.
L. hatte seine erste Pilotenausbildung vor sechs Jahren für mehrere Monate aus gesundheitlichen Gründen unterbrechen müssen. Er soll damals an Depressionen und Angstzuständen gelitten haben. Während seiner Ausbildung an der Lufthansa Flight School im US-Bundesstaat Arizona sei er zwischenzeitlich gar als "flugunfähig" gelistet worden.
Wie die Zeitung weiter schreibt, deutet auch ein Vermerk in der Akte von L. beim Luftfahrtbundesamt auf gesundheitliche Probleme hin. In der Akte befindet sich die Codierung „SIC“. Diese Abkürzung, die in der Luftfahrt auch "second in command" bedeutet, steht beim Luftfahrtbundesamt dafür, dass „besondere, regelhafte medizinische Untersuchung“ ratsam sind. Das bedeutet im Klartext, L. musste sich demnach regelmäßig der Kontrolle durch einen Arzt unterziehen.

http://www.focus.de/panorama/welt/er-steuerte-den-airbus-in-die-felsen-vermerk-in-akte-zeigt-andreas-l-hatte-massive-psychologische-probleme_id_4573954.html



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05.04.2015 um 17:39
Zitat von J.WatsonJ.Watson schrieb:der wiederum verpflichtet war, anschließend einen Bericht darüber an die verantwortlichen Stellen zu schreiben.
Ja! Und diese Stelle ist das Luftfahrtbundesamt.


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Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt

05.04.2015 um 17:43
@Commonsense
Zitat von CommonsenseCommonsense schrieb:Wenn bei den Routineuntersuchungen keine Beeinträchtigung der Arbeitsfähigkeit festgestellt bzw. übermittelt wird, hat der Arbeitgeber wiederum keine Handhabe.
die Fliegerärzte der LH haben sich aber erst gar nicht an die vorgeschriebenen Untersuchungen bezüglich der Psyche von AL, gehalten - diese explizit für AL vorgeschriebenen Untersuchungen fanden nach Recherche der "Welt" nie wieder nach 2009 statt


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Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt

05.04.2015 um 17:43
@J.Watson
Nur weil es erst seit 2013 eine Pflicht zur Meldung gab, heißt das doch nicht, dass vorherige Kenntnisse und damit verbundene Versäumnisse gegenstandslos sind.
Doch, das heißt es.
Wenn ab 2013 eine Verpflichtung,
oder ein Gesetz effektiv wird, fällt
alles, was vorher war nicht darunter.

Es gibt keine rückwirkende Gültigkeit
von Verordnungen oder Gesetzen.
Das nennt man Rechtssicherheit.

Auch wenn das mit der Rechtsicherheit
seit Jahren mehr und mehr verwischt wird.


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Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt

05.04.2015 um 17:45
@FadingScreams
Zitat von FadingScreamsFadingScreams schrieb:die Fliegerärzte der LH haben sich aber erst gar nicht an die vorgeschriebenen Untersuchungen bezüglich der Psyche von AL, gehalten - diese explizit für AL vorgeschriebenen Untersuchungen fanden nach Recherche der "Welt" nie wieder nach 2009 statt
Du meinst die "besonders regelhaften Untersuchungen"?

Aber er wurde doch jährlich untersucht, stand hier irgendwo.
Wie oft sollte er denn untersucht werden? Gab es dafür
ein festgelegtes Intervall? Einmal im Quartal, oder im Halbjahr?


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Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt

05.04.2015 um 17:46
@inci2
Weshalb eine und eine zweite nicht?
Hat er wirklich aus Angst seine Lizenz zu verlieren so gehandelt?
Ein Psychiater weiß doch, schwere Depressionen oder bipolare Störungen kommen in Schüben. Das weiß doch ein Laie auch wieso nicht dann die Chance. Oder war es "nur" ein Burn out 2009?
Seit 2013 ist es so geregelt. Wahrscheinlich wegen dem Suizid eines Piloten in Mosambique im November 2013.
Die EU hat dieser Fluglinie LAM 2011 wegen ernsthafter Sicherheitsmängel die Landeerlaubnis entzogen.


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05.04.2015 um 17:47
@FadingScreams

Entschuldige mal, wenn die Untersuchungen vom LBA vorgeschrieben gewesen wären, hätte doch auch das LBA die Ergebnisse einfordern müssen. Nur aus einem internen Kürzel ableiten zu wollen, daß und welche Untersuchungen vorgeschrieben waren, halte ich, gelinde gesagt, für gewagt.


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Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt

05.04.2015 um 17:49
@inci2
Du meinst die "besonders regelhaften Untersuchungen"?

Aber er wurde doch jährlich untersucht, stand hier irgendwo.
Wie oft sollte er denn untersucht werden? Gibt es dafür
ein festgelegtes Intervall? Einmal im Quartal, oder im Halbjahr?
es fanden nur die "normal" vorgeschrieben Untersuchungen statt. Bei AL waren zusätzliche BESONDERE Untersuchungen, bezüglich der aus 2009 bekannten Erkrankung, Auflage zur Erhaltung der Flug-Lizenz und Tauglichkeit.


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Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt

05.04.2015 um 17:50
@FadingScreams
Zitat von FadingScreamsFadingScreams schrieb:die Fliegerärzte der LH haben sich aber erst gar nicht an die vorgeschriebenen Untersuchungen bezüglich der Psyche von AL, gehalten - diese explizit für AL vorgeschriebenen Untersuchungen fanden nach Recherche der "Welt" nie wieder nach 2009 statt
Auch hier besteht die Möglichkeit, daß AL
private Ärzte aufgesucht hat, und dann an
die LH gemeldet hat, es sei alles in Ordnung.

Wer schon die Krankschreibungen nicht weiterleitet,
der hat wohl auch kein Problem damit, den Arbeitgeber
bei so was anzulügen.

Und mein Bauchgefühl sagt mir, daß das jetzt nicht
die einzig Krankschreibung war, die er nicht weitergeleitet hat.


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Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt

05.04.2015 um 17:53
@Commonsense
Zitat von CommonsenseCommonsense schrieb:Entschuldige mal, wenn die Untersuchungen vom LBA vorgeschrieben gewesen wären, hätte doch auch das LBA die Ergebnisse einfordern müssen. Nur aus einem internen Kürzel ableiten zu wollen, daß und welche Untersuchungen vorgeschrieben waren, halte ich, gelinde gesagt, für gewagt.
hier ausführlicher nachzulesen:
SIC stand in der Lizenz und REV im Tauglichkeitszeugnis. Nach Information des "Spiegel" verweist das Medical auf eine Sondergenehmigung mit der Nummer FRA 091/09. Laut "Spiegel" soll es zudem einen Verweis auf eine Sondergenehmigung gegeben haben: Bei Wiederauftreten der Symptome erlischt die Lizenz umgehend.
http://www.welt.de/vermischtes/article139148626/Die-Lufthansa-und-ihre-Aerzte-sind-in-Erklaerungsnot.html



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05.04.2015 um 17:53
@FadingScreams
Zitat von FadingScreamsFadingScreams schrieb:es fanden nur die "normal" vorgeschrieben Untersuchungen statt. Bei AL waren zusätzliche BESONDERE Untersuchungen, bezüglich der aus 2009 bekannten Erkrankung, Auflage zur Erhaltung der Flug-Lizenz und Tauglichkeit.
Woher weißt Du denn, daß es einen Vermerk
auf psychische Erkrankungen überhaupt gab?

Wir kennen doch alle seine Akte gar nicht.


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Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt

05.04.2015 um 17:55
@inci2
bitte hier, in aller Ausführlichkeit:

http://www.welt.de/vermischtes/article139148626/Die-Lufthansa-und-ihre-Aerzte-sind-in-Erklaerungsnot.html


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Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt

05.04.2015 um 17:57
@J.Watson
Zitat von J.WatsonJ.Watson schrieb:A.L. selbst brauchte nach seiner Info an die Flugschule 2009 niemandem mehr erklären/melden, wie es um seine Gesundheit steht. Das oblag seitdem einzig und alleine den medizinischen Stellen, die 2009 von seiner Flugschule darüber informiert wurden und ja deshalb die entsprechenden Kontrollen angeordnet hatten.
Das ist doch Quatsch, natürlich ist AL nach wie vor in der Pflicht gewesen, etwaige gesundheitliche Probleme, die eine Flugtauglichkeit nicht mehr gewährleisten, zu melden. Das ist Bestandteil des Vertrages und ist in einer Liste festgehalten und jedem Flieger bekannt.


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05.04.2015 um 17:59
Dieser ganze Artikel ist höchst lesenswert. Die Autorin ist selbst Pilotin.
11 Thesen, warum weitere, gesetzlich vorgeschriebene psychologische Gutachten, Meldepflichten und andere Verschärfungen keine weitere Sicherheit bringen:


1) Die Psychologie und die Psychiatrie sind keine exakten Wissenschaften wie die Mathematik der Zahlen oder die Physik bei Gewicht und Größe. Dazu können Rechtsvollstrecker von Urteilen sicher noch mehr dazu sagen. Fehlurteile von psychologischen Gutachten schaffen es bis in die Öffentlichkeit.

2) Wer möchte in der Haut eines Psychologen stecken, der einem jungen Menschen die berufliche Zukunft durch seine Diagnose verbaut? Insbesondere wenn er weiß, dass ein anderer das vielleicht ganz anders beurteilt?

3) Jemand, der zum Äußersten bereit ist und einigermaßen Intelligenz besitzt, kann jedes psychologische Gutachten faken. Entsprechende Aussagen und Handlungen zu produzieren, um problemlos zu bestehen ist nur eine Sache der Vorbereitung.

4) Seit Anbeginn der Terroraktionen im Fliegen werden Sanktionen immer nur verschärft. Niemand hinterfragt ernsthaft, ob diese Maßnahmen auch irgend etwas verhindert haben. Wir sind ein unmündiges Reisevölkchen geworden, das mit für alle offen sichtbaren Plastikbeutelchen reist, teures Wasser nachkaufen muss, die Schuhe ausziehen muss, während die Abtaster seelenruhig mit ihren Straßenschuhen auf dem gleichen Weg gehen. In Frankfurt und vielen anderen Flughäfen kommen die Schuhe in die gleichen Schalen wie die Plastiksäckchen, das dünne Angorajäckchen oder andere persönliche Gegenstände. Für diesen Igitt-Faktor und das obligatorische Abtasten bezahlt der Reisende gut und gerne 30 Euro pro Reise.

5) Dass es Unsinn ist, Piloten beim Sicherheitscheck am Flughafen, Nagelfeilen und Kinderscheren abzunehmen, hat nun wohl auch der Dümmste eingesehen. Unter Piloten grassierten die makabren Witze dazu schon länger.

6) Depressionen (alleine) führen normalerweise nicht zu einem Massenmord. Da gehört vom Krankheitsbild her gesehen, mehr dazu. Jeden Piloten zu stigmatisieren, der sich vertrauensvoll einem Arzt anvertraut, weil gerade in seinem Leben nicht alles so rund läuft, wie er es gewohnt ist, hilft nicht weiter. Sonst verlöre die Lufthansa vermutlich die Hälfte ihrer Piloten auf einen Schlag.

7) Wenn der Beruf in Gefahr ist, geht derjenige eben nicht mehr zum Arzt, um sich Hilfe zu holen. Die diskutierte zwangsweise medizinische Untersuchung lässt sich bei einer so offenen Wissenschaft zu einem positiven Ergebnis hinbiegen. Das wäre noch schlimmer und würde die Zahl der Fälle sicher erhöhen.

8) Abhilfe zu Punkt 7 könnte schaffen, wenn auch ganz junge Piloten schon eine finanzielle Auffanglinie von ihrem Arbeitgeber erhalten. Zu glauben, dass das passiert ist allerdings geradezu lächerlich. Wahrscheinlicher ist, dass die Piloten nun zusätzlich in der Öffentlichkeit herabgesetzt und ihre Leistung selbst bei ständigem Volleinsatz nicht mehr respektiert wird. Und das in einer Situation, in der Piloten von ihren Fluggesellschaften sowieso schon geknechtet und geknebelt werden.

9) Die seit 9/11 eingesetzte Türe ist grundsätzlich zu hinterfragen. Eine Person alleine mit dem zweiten Piloten im Cockpit zu lassen, die ihnen meist nur kurz beim fünfminütigen Eingangsbriefing vorgestellt wurde, birgt nur weitere mögliche Horrorszenarien. Cockpitpersonal wird psychologisch und allgemein wesentlich genauer untersucht, bevor es an seinen Arbeitsplatz kommt, als die Kurz-Zeitarbeiter im Flugbegleiterbereich. Zudem ist es komplett unlogisch, dass Piloten ihnen bekannte und vertraute Personen nicht ins Cockpit nehmen dürfen. Das ist ein krasser Widerspruch.

10) Man sollte einmal von null auf anfangen und ALLE Anti-Terror-Maßnahmen auf den Prüfstein stellen und sich vielleicht eine neue Taktik überlegen. Anstatt immer wieder nur etwas Neues auf etwas zu setzen, das nicht funktioniert hat. Beim Programmieren gehört das zur erfolgreichen Lösungstaktik von Problemen.

11) Eine Frauenquote im Cockpit, vorgeschlagen in der Emma und heiß diskutiert in sozialen Netzwerken, ist so daneben wie ein fliegendes Rhinozeros. Es steht seit mittlerweile mehr als einem Jahrzehnt jeder Frau und jedem Mann in diesem Land offen, sich für die Linien-Pilotenlaufbahn zu qualifizieren. Vorausgesetzt, die intellektuellen und ausbildungsmäßigen Voraussetzungen wie etwa das Abitur sind gegeben. Gerade beim Lufthansakonzern wird keine Frau im Cockpit oder auf dem Weg dahin vernachlässigt. Eher gefördert durch vorbildliche Maßnahmen für Teilzeitarbeit, wenn sie Kinder hat, und auch für den Partner, falls der ebenso fliegt. Ebenso gibt es Kinderbetreuung, denn Pilotinnen fliegen auch etwa an Ostern, wo alle „normalen“ Kinderbetreuungsstätten geschlossen sind.

Dass die Frauenquote so gering ist in der Luftfahrt, liegt also an den Frauen. Am mangelnden Interesse oder Verständnis für die Technik. Tür und Tor stehen jedenfalls allen weit offen. Wer an den Schalthebeln im Cockpit sitzt – egal ob Mann oder Frau – muss dafür qualifiziert sein. Und das kann man nicht per Quote befehlen.




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Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt

05.04.2015 um 18:01
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Das Luftfahrtbundesamt (LBA) wusste nach eigener Darstellung vor der Katastrophe mit 150 Toten nichts über die medizinische Vorgeschichte des Copiloten: Man sei vom Flugmedizinischen Zentrum der Lufthansa nicht "über die abgeklungene schwere Depressionsphase" bei Andreas L. informiert worden, teilte die Aufsichtsbehörde der "Welt am Sonntag" mit - das Statement liegt auch der Deutschen Presse-Agentur vor. Ein Sprecher der Germanwings-Mutter Lufthansa betonte, das Unternehmen komme seinen Informationspflichten gegenüber dem LBA nach.

Das Luftfahrtbundesamt hatte nach eigenen Angaben bis zur Akteneinsicht beim Flugmedizinischen Zentrum der Lufthansa nach dem Absturz "keinerlei Informationen" über die medizinischen Hintergründe des Co-Piloten. Wie die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf eine EU-Verordnung berichtete, müssen Flugmediziner in Fällen schwerer Krankheiten wie Depressionen das LBA als Aufsichtsbehörde einschalten - allerdings gelte dies erst seit April 2013.
Das Schwarze-Peter-Spiel hat erwartungsgemäss begonnen, es stehen ja enorme Summen im Raum, insbesondere durch mögliche Schadensersatzklagen US amerikanischer Anwälte.


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