Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt

@Baruchan

Baruchan schrieb:Aber andererseits. Ein Flugarzt is ja kein Spezialist, z.B. Psychologe. Denke die werden dann überwiesen und sollen das Gutachten noch beibringen mit ner Bestätigung, dass sie dort waren. Was wenn A.L. dieses Gutachten einfach dem Flugarzt nicht vorzeigt und zerreisst, das meinte ich u.a.?
Er bringt die Bestätigung mit und das Gutachten wird zerissen. Er sagt nur dann alles ok? Besser währe es halt das Gutachten per Post dem Flugarzt zu schicken.

selbst wenn AL alle Systeme ausgehebelt hätte, dann müsste es ja amtliche Gutachten von 2011, 2012, 2013, und 2014 geben. Gutachten die ihm eine gesunde Psyche bescheinigen - wenn es die gibt ist die LH raus

@FadingScreams
wie gesacht, wenn er diese aber nicht abgiebt? Ich weiss nicht ob die positive Gutachten dann erstellen oder einfach alles so lassen. Kein Plan. Ich google mal.

https://www.google.de/search?q=positive+%C3%A4rztliche++gutachten&ie=utf-8&oe=utf-8&gws_rd=cr&ei=sGAiVf_DGIOLsAH6oIHADA

Google zeigt nur mit Führerschein und Drogen an. hmm.

http://www.fliegerarztverband.de/Data/ihremeinung/meinung.php?show=true&page=6 (Archiv-Version vom 12.07.2015)
Ackern wir uns mal durch. Mom ich füge noch die Linkliste nach. Hoffe ich mach das jetz nich doppelt. ;)
https://www.google.de/search?q=positive+%C3%A4rztliche++gutachten+fluglizenz&ie=utf-8&oe=utf-8&gws_rd=cr&ei=DmEiVYHtG8O3swG3vICIDA

Die Einwilligung des Piloten beim Fliegerarzt ist sowieso nicht rechtens! Sie verstößt gegen BDSG § 4a Einwilligung:

"(1) Die Einwilligung ist nur wirksam, wenn sie auf der freien Entscheidung des Betroffenen beruht....". Davon kann ja keine Rede sein.

Dies hat auch schon der "Bundesbeauftragte für den Datenschutz" festgestellt, wörtlich:
"... Datenschutzrechtliche Bedenken ergeben sich jedoch gegen die Formulierung der auf den Anträgen enthaltenen Einwilligungserklärung zur Weitergabe medizinischer Daten. An der Formulierung wurde ich seinerzeit nicht beteiligt. Das BMVBW stimmt meinen datenschutzrechtlichen Bedenken zu. Es beabsichtigt, die erforderlichen Übermittlungen gesetzlich festzulegen, so dass es einer Einwilligung des Betroffenen nicht mehr bedarf. Die bisher zu weit gefasste Einwilligungserklärung, gegen die sich der Betroffene ohnehin nicht wehren konnte, wird dadurch präzisiert und auf das unbedingt notwendige Maß reduziert."

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Auf die "gesetzliche Festlegung" bin ich ja mal gespannt. Das wird eine Spielwiese für die Rechtsprechung. Entsprechende "gesetzliche Festlegungen" werden immer an dem Recht auf "informationelle Selbstbestimmung" ecken (Art. 2 GG). Eine "gesetzlich festgelegte Übermittlung von persönlichen Daten der besonderen Art" wird wohl nur zulässig sein, wenn ein höherwertiges Rechtsgut dies zulässt. (z.B. bei akuter Gefahr für das Allgemeinwohl). Ist das Tragen einer Brille mit einer befriedigenden, koregierten Sehleistung bereits eine akute Gefahr für das Allgemeinwohl? Eher nicht!

Diese Schwelle möglicherweise erst überschritten, wenn z.B. Persönlichkeitsstörung eine GEZIELTE Gefahr für dritte Personen darstellen.

29.08.2005, 16:57:53

Eintrag aus dem Link oben.
http://www.fliegerarztverband.de/Data/ihremeinung/meinung.php?show=true&page=6

Die Diskussion ist müßig, denn JEDER kann in einen Ausnahmezustand kommen. Deshalb sind irgendwelche Vorerkrankungen nicht wichtig und danach gab es keine offiziellen psychiatrischen Untersuchungen oder Befunde, WEIL AL nicht auffällig war.
Das LBA ist eine Behörde. Diese Behörde hatte Kenntnis von der Vorerkrankung. Nicht mehr und nicht weniger also als die Lufthansa. Letztlich verantwortlich ist die Behörde.
Wenn über die Verantwortung zur Erteilung der Lizenz diskutiert werden soll, dann ist derjenige verantwortlich der diese erteilt.

@Grins
Verantwortlich ist in dem Fall der Co. Wenn ich weiss, dass ich diesen Beruf nicht mehr ausüben kann...........reisse ich nicht noch 149 Leute mit in den Tot. Es giebt Methoden wo ich alleine sterbe. Sorry für die letzten Worte.........aber is doch so.
Oder ich lasse mir verdammt noch mal helfen!

Wahrscheinlich wurde der Artikel schonmal verlinkt (aber es ist wirklich schwierig hier alles mitzulesen, der Thread wächst sehr schnell):
http://www.welt.de/debatte/henryk-m-broder/article138924001/Die-Botschaft-vom-24-Maerz-2015.html

Warum er sich umgebracht und 149 Menschen mitgenommen hat, die gerne weitergelebt hätten? Weil er es wollte und konnte.

Auch mal eine Einschätzung... neben all den Pychologen die per Ferndiagnose die Krankheit verantwortlich machen...

n einer Gesellschaft, in der niemand "zurückgelassen" wird, in der jeder eine "zweite Chance" bekommt, egal, was er angestellt hat, in der Noten und Zensuren abgeschafft werden, damit keiner bevorzugt oder benachteiligt wird, in der das Leistungsprinzip praktisch nur noch im Fußball und im Rennsport gilt, in einer solchen Gesellschaft verlieren immer mehr Menschen den Sinn für Realitäten und suchen ihr Heil in der Selbstüberschätzung. Passiert das bei Dieter Bohlens "DSDS" oder Heidi Klums "GNTM", kann es unterhaltsam sein. In anderen Bereichen ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass der Versuch fatal endet.
Es kommt noch etwas hinzu. Diese Gesellschaft hat nicht nur den Unterschied von tauglich und untauglich, begabt und unbegabt weitgehend aufgehoben, sie unterscheidet auch nicht mehr zwischen Gut und Böse.

@Lesende
sehr guter Absatz aus deinem Link.

@Baruchan

"Man wird nie hineinsehen können in diesen Kopf, was auch immer die Ermittlungsbehörden in den Wohnungen und in den medizinischen Unterlagen des Andreas L. finden werden. Was sich abspielte in jenen acht Minuten, bevor der Copilot den Flug 4U9525 an einer Bergwand zerschellen ließ, lässt sich nur anhand technischer Daten und der akustischen Aufzeichnung aus dem Cockpit rekonstruieren."

Ich finde es an sich völlig richtig, in alle Richtungen zu ermitteln, aber wenn Lubitz tatsächlich privat mehrere Ärzte aufgesucht hat und es dabei niemandem aufgefallen ist, dass er eigentlich in die geschlossene Anstalt gehört hätte, dann wäre es auch den Fliegerärzten der Lufthansa nicht möglich gewesen, eine gefährliche, psychische Periode zu erkennen.
Allein die Tatsache, dass dieser Absturz von ihm so gut durchdacht und offenbar schon länger geplant war, macht IHN für mich ohnehin zu dem Hauptverantwortlichen in diesem Drama.

@Uniqueone
Die Diagnose ob er in eine Klinik sollte, werden wir wohl nie erfahren und ist ja auch persönlichkeitsrecht. Es geht nur die Angehörigen der Opfer etwas an, dass sie damit abschliessen können und das Warum wissen.
Auf jeden finde ich es seltsam dass bei Piloten genau die selben medizinischen Gesetze gelten wie bei normal arbeitenden. Ich hätte auch gedacht, dass sie diese Bescheinigungen von anderen Ärzten ausserhalb der LH vorzeigen müssen.Scheint ja wohl wirklich nicht so zu sein. Ich war immer der Meinung wie alle am Anfang hier, dass es da gesondert Ärzte giebt wo die hin müssen. Ok ich weiss dass es bei mir in der Stadt extra einen Arzt giebt wegen der Flugdings ........... aber dass die die Berichte nicht noch gesondert an die Luftfahrtgesellschaft weitergeben müssen wusste ich nicht. Erst durch diesen "Massenmord".

Es ist wie @Commonsense schon erwähnte ........ die Gesetze müssen geändert werden und nicht jeder gepempert werden, der nix drauf hat. Ich kann kein Banker werden, wenn ich nicht rechnen kann.

Uniqueone schrieb:Allein die Tatsache, dass dieser Absturz von ihm so gut durchdacht und offenbar schon länger geplant war, macht IHN für mich ohnehin zu dem Hauptverantwortlichen in diesem Drama.

den Teil, also die Hauptverantwortlichkeit des AL, sehe ich auch so.

Uniqueone schrieb:aber wenn Lubitz tatsächlich privat mehrere Ärzte aufgesucht hat und es dabei niemandem aufgefallen ist, dass er eigentlich in die geschlossene Anstalt gehört hätte, dann wäre es auch den Fliegerärzten der Lufthansa nicht möglich gewesen, eine gefährliche, psychische Periode zu erkennen.

hm.. ich habe mal einen Teil fett formatiert..

die Fliegerärzte hätten aber drauf kommen können, wenn sie denn die Auflagen beachtet hätten. Es gilt zu klären warum sie dieses nicht taten. Ermittlungen werden aufzeigen, wer da fahrlässig oder gar vorsätzlich die Regeln missachtet hat.

@FadingScreams

FadingScreams schrieb:die Fliegerärzte hätten aber drauf kommen können, wenn sie denn die Auflagen beachtet hätten. Es gilt zu klären warum sie dieses nicht taten. Ermittlungen werden aufzeigen, wer da fahrlässig oder gar vorsätzlich die Regeln missachtet hat.

Sollen die weissagen? A.L. hat die Scheine doch nicht abgegeben und man hat ihm wohl nicht angesehen wie er tickt. Man schaut jemandem nur vor den Kopf. ;)
Er konnte sich den Arzt scheinbar auch noch aussuchen. Das ist aber scheinbar gesetzlich so geregelt. Und er konnte entscheiden ob er die Befunde abgiebt oder nicht. Er musste das nicht.

insideman schrieb:Wo wir im Endeffekt auch wieder bei uns selbst landen. Denn Billigflüge um paar Euro nach Barcelona und Paris welche so beliebt sind, müssen auch irgendwie finanziert werden.

Natürlich ist es für die Verantwortlichen ein Tabu zu sagen, dies würde auch nur irgendwelche Auswirkungen haben, aber wieso sollte es anders sein als in anderen Gewerben?

Genau das ist der springende Punkt.

Ein Umstand, auf den ich seit Einführung der Billigfliegerei, hinweise.
Aber laut Statistik nicht nachvollziehbar ist.

@FadingScreams
ich geb dir schon Recht mit Lh und Verantwortung. Aber rechtlich ist halt was anderes. Unsere Gesetze und so sind halt nunmal so. Ich denke das LH bzw. GW gut davon kommen.

@FadingScreams

Die Fliegerärzte hätten darauf kommen KÖNNEN, aber nur dann, wenn Lubitz mitgespielt hätte.
Organisch war da nichts zu machen, was man hätte diagnostizieren können.
Bei der Psyche MUSS der Patient sich öffnen, was Lubitz ganz sicher nicht getan hätte, da er seine Fluglizenz nicht gefährden wollte.
Also, ich wage zu bezweifeln, dass dadurch das Unglück hätte verhindert werden können.
Es geht hier höchstens um Verfahrensfehler und Regelverstöße, die finanzielle Konsequenzen haben können.

Direkt zu Anfang, als Lubitz wegen nachgewiesener Depressionen und Suizidverdacht pausieren musste, hätte man ihn anschließend nicht wieder zulassen dürfen.

bennamucki schrieb:Aber laut Statistik nicht nachvollziehbar ist.

Statistiken sind immer so eine Sache...

Sobald auch nur ein Absturz die Folge von etwas ist, ist es denke ich auch ein Zeichen hier den Finger in die Wunde zu legen.

Ich habe das jetzt nicht nachprüfen können/wollen, aber ist es nicht vor allem in Amerika so, dass die Situation von Berufspiloten teilweise so schlecht ist, dass manche 2t Jobs benötigen?

@Uniqueone

Uniqueone schrieb:Direkt zu Anfang, als Lubitz wegen nachgewiesener Depressionen und Suizidverdacht pausieren musste, hätte man ihn anschließend nicht wieder zulassen dürfen.

Und das ist das Prob mit deinem verlinkten und mir zitierten Text. Jeder kriegt ne 2. Chance. ;)
Unsere Kuschelgesellschaft. Gutmenschentum.