obskur schrieb am 27.03.2016:Ich sehe dem ganzen etwas skeptisch entgegen. Die Frage ist, wenn man speziellen Ärzten in solchen Ausnahmefällen der Schweigepflicht entbindet, geht dann überhaupt noch jeder zum Arzt bei Problemen? Was passiert mit denen, wenn sie versuchen ohne Arzt klar zu kommen? Es könnte mit dem selben Resultat enden.
Die Gefahr sehe ich auch.
Es ist außerdem so, dass in der Tat, Leute die psychische Störungen haben (in welche Richtung diese auch gehen mögen) - sofern sie Erfahrung mit Psychologen haben - einfach auch eben Therapeuten "täuschen" können. Insofern ist eigentlich jede Lösung, die irgendwas mit der menschlichen Psyche zu tun hat, keine.
Klar, jetzt sagt man, dass ja dies und jenes der Fall war, er war depressiv, er war krankgeschrieben, hatte Angstzustände etc. - aber Fakt ist nunmalm, dass das noch lange keinen Massenmörder aus einem macht. Von daher ist es immer leicht gesagt hinterher mit dem Finger auf die "Verantwortlichen" zu zeigen. Ob man ihm hätte das Fliegen verbieten müssen? Offensichtlich ja. Aber es hat wohl keiner der Ärzte absichtlich geschwiegen - entweder hat er sie über seine Suizidgedanken im Unklaren gelassen, oder aber die Gefahr war in ihren Augen nicht groß genug. Egal wie man es dreht und wendet - ich glaube also wirklich nicht, dass man solche Dinge von vornherein absolut und zu 100 Prozent ausschließen kann.
Das mit den Cockpits ist auch so eine Sache - man sollte die Tür wirklich so verriegeln können, dass eben ein Pilot, der mal eben das stille Örtchen aufsucht, auch wieder reinkommt, wenn von innen abgeriegelt wurde. Das ist wohl eher etwas, was das Unglück verhindert hätte.