https://kosmologelei.wordpress.com/2015/03/28/scheckbuchjournalismus/Die Stewardess Maria W. (26) war eine zeitlang die Freundin von Todes-Pilot Andreas Lubitz (27). Fünf Monate lang flogen sie im vergangenen Jahr zusammen durch Europa und übernachteten heimlich gemeinsam in Hotels.
BILD-Reporter John Puthenpurackal hat ihre Identität überprüft. Er ließ sich u.a. ein Foto zeigen, das die Stewardess und den Amok-Piloten bei einem Flug in derselben Crew zeigt. Wir haben den Namen auf ihren Wunsch geändert, sie so fotografiert, dass sie nicht erkannt werden kann. In BILD spricht jetzt die Frau, die diesem Mann sehr, sehr nah war.
Maria W. erzählt wie sie sich kennenlernten.
„Wir haben uns letztes Jahr auf einem Flug kennengelernt, haben Nummern ausgetauscht und sind dann in Kontakt geblieben. Daraus wurde mehr, ich wollte nie, dass es offiziell wird, daher haben wir uns in Hotels getroffen, da ich Liebe auf der Arbeit nicht gut finde.“
… wie Andreas Lubitz privat war.
„Während der Flüge war er ein netter und aufgeschlossener Mensch. Privat war er sehr weich, ein Mensch, der Liebe brauchte. Er war ein guter Mensch, der so süß sein konnte, hat Blumen geschenkt. Wir haben immer sehr viel über Arbeit gesprochen, und da wurde er ein anderer Mensch, er hat sich aufgeregt, unter welchen Umständen wir arbeiten müssen. Zu wenig Geld, Angst um den Vertrag, zu viel Druck.“
… wie er seine Tat schon andeutete.
„Als ich vom Absturz hörte, ging mir immer wieder ein Satz durch den Kopf, den er sagte: ,Eines Tages werde ich etwas tun, was das ganze System verändern wird, und alle werden dann meinen Namen kennen und in Erinnerung behalten.‘ Ich wusste nie, was er damit meint, aber jetzt ergibt es einen Sinn.“
… warum sie sich von ihm getrennt hat.
„Ich habe mich dann von ihm getrennt, weil immer klarer wurde, dass er Probleme hat. Er ist in Gesprächen plötzlich ausgerastet und schrie mich an. Ich hatte Angst. Er hat sich einmal sogar für längere Zeit im Badezimmer eingesperrt. Nachts ist er aufgewacht und schrie, wir stürzen ab, weil er Albträume hatte. Er konnte vor anderen Menschen gut verstecken, was mit ihm wirklich läuft.“
… wie krank er wirklich war.
„Über seine Krankheit hat er nie viel gesprochen, nur dass er deswegen in psychiatrischer Behandlung war.“
… was ihn zu der Wahnsinns-Tat bewegt hat.
„Er hat es getan, weil er gemerkt hat, dass durch seine gesundheitlichen Probleme sein großer Traum von einem Job bei der Lufthansa, von einem Job als Kapitän und als Pilot von Langstrecken, so gut wie unmöglich war. Ob Liebesprobleme dazu kamen, weiß ich nicht.“
… wie sie auf die Schreckens*Nachricht reagiert hat.
„Ich bin sehr schockiert, ich hätte das nie erwartet. Der zerrissene Krankenschein macht jetzt Sinn für mich und ist ein klarer Beweis, dass er sich nicht eingestehen wollte, dass sein großer Traum vom Fliegen als Kapitän vorbei war.“