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Mordfall Nicole Stindt (August 2009)

1.242 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wald, Bremen, 2009 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Nicole Stindt (August 2009)

01.03.2024 um 05:11
Zitat von Chicamausi1306Chicamausi1306 schrieb:man weiß eigentlich überhaupt nichts.
Ich vermute, die Polizei weiß sehr viel mehr, als sie sagt und veröffentlicht.
Die Frage ist ja, weshalb macht sich der Mörder soviel Mühe und nimmt ein solch hohes Risiko auf sich, indem er das Loch gräbt und wieder zugräbt, so dass aber NS nicht so schnell gefunden wird? Wo hat er so plötzlich die Hilfsmittel dafür her?

Und was hat er mit all ihren Gegenständen gemacht? Auch der Aufwand, das Auto nach Bremen zu fahren, wäre ja nicht unbedingt notwendig gewesen.

Das hört sich alles gut organisiert an. Da scheint es irgendwie unwahrscheinlich, dass ein Treffen mit NS zufällig stattfand. Aber weshalb war Lana dabei, was ja durchaus störend ist, Barry hingegen nicht? Zu welcher Verabredung würde NS einen Hund mitnehmen?

Würde NS denn ein Date machen am Abend vor der Pfändung? Und wollte sie tatsächlich das Auto trotz Pfändung so kurzfristig noch verkaufen? Es ist alles sehr irritierend.


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Mordfall Nicole Stindt (August 2009)

01.03.2024 um 09:38
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Wo hat er so plötzlich die Hilfsmittel dafür her?
Hacke, Spaten und Schaufel kann man in jedem Baumarkt kaufen. Und darüber hinaus soll es auch Leute geben, die sowas zu Hause haben.... Ich denke darüber kommt man nicht weiter.


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Mordfall Nicole Stindt (August 2009)

01.03.2024 um 20:09
@brigittsche
nimmt man sowas denn zu einer Verabredung mit? oder fährt man dann mit Leiche in den Baumarkt oder nach Hause?
Sollte NS noch am gleichen Abend ermordet worden sein, hatte der Baumarkt wohl auch schon zu und dazu müsste man dann auch erstmal spontan sich selbst und seinen Plan organisieren.
Anderenfalls hätte die Leiche noch irgendwo zwischengelagert werden müssen.

Dass diese Hilfsmittel genutzt wurden zeigt in jedem Fall, dass ein gewisser Organisationsgrad vorliegt.
Und man muss ja auch die Zeit haben, das zu organisieren, Pläne zu machen. Leiche verstecken, Schaufel holen, Hund beruhigen und verstecken, den Weg zum Buchholz, Grab ausheben und Leiche verbringen und wieder zuschütten, Hund wegbringen und aussetzen, Auto nach Bremen bringen und abstellen und zurück fahren. Vermutlich muss dann auch noch das eigene Auto wieder eingesammelt werden, ggf ein eigener Hund versorgt werden. Dazu muss man ja auch die zeitlichen Ressourcen und Möglichkeiten haben, dass es niemanden auffällt oder Verdacht erregt.

Sollte die Schaufel tatsächlich spontan von zuhause geholt worden sein, kommt der Täter aus dem näheren Umfeld.

Hund und Auto wurden am Tag nach dem Verschwinden gefunden. Deutlich voneinander entfernt.
Entweder wurde NS Leichnam auch in dieser Nacht vergraben oder er wurde anderweitig zwischengelagert und dann transportiert. Auch das bedarf eines hohen Organisationsgrades und gewisser Ressourcen und Möglichkeiten.


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Mordfall Nicole Stindt (August 2009)

01.03.2024 um 23:48
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb am 18.02.2024:Es ist ja auch immer noch spannend, ob der Abend vor der Pfändung Zufall war.
Für mich spricht das eher dafür, dass das eiskalt genau so geplant war.
Da Nicole so einsam war und keine Freunde, mit denen sie reden konnte, war sie das ideale Opfer.

Dem Täter war klar, dass man, wenn Nicole verschwindet, höchstwahrscheinlich davon ausgehen würde, dass das freiwillig geschehen ist.
Das hat er sich in meinen Augen zunutze gemacht.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Das hört sich alles gut organisiert an. Da scheint es irgendwie unwahrscheinlich, dass ein Treffen mit NS zufällig stattfand. Aber weshalb war Lana dabei, was ja durchaus störend ist, Barry hingegen nicht? Zu welcher Verabredung würde NS einen Hund mitnehmen?
Genau, geplant, organisiert.

Der Hund war dabei, weil der Täter auch Hundebesitzer war, man wollte gemeinsam mit den Hunden etwas unternehmen, bzw. war das der Ausgangspunkt. Der zweite Hund blieb zuhause, weil das dann doch etwas zuviel geworden wäre - vielleicht hatte der Täter Angst, dass er mit zwei Hunden nicht zurecht kommen würde.


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Mordfall Nicole Stindt (August 2009)

02.03.2024 um 01:48
@AliceT
Wenn alles im Vorfeld geplant war, gab es auch ein entsprechendes Motiv. Mordlust, Macht und Blutrausch? Oder Habgier und Verdeckung? Sex und Dominanz?

Wo haben sie sich dann getroffen und wie lief der Plan ab?


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Mordfall Nicole Stindt (August 2009)

02.03.2024 um 10:49
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Sollte NS noch am gleichen Abend ermordet worden sein, hatte der Baumarkt wohl auch schon zu und dazu müsste man dann auch erstmal spontan sich selbst und seinen Plan organisieren.
Anderenfalls hätte die Leiche noch irgendwo zwischengelagert werden müssen.
Wenn ich spontan bei einem Date beschließe, jemanden umzubringen, dann kann ich auch nicht spontan mal schnell ein Grab im Wald ausheben. Das ist doch völlig unrealistisch, dass der Täter sie mal schnell umbringt und dann direkt man eben so ein Loch dieser Größe aushebt, einfach weil das sehr lange dauert.

Wer mal mehr Erdarbeiten erledigt hat als die Blumenkästen auf dem Balkon neu zu bepflanzen weiß das.

Natürlich muss die Leiche irgendwo zwischengelagert oder das Grab vorbereitet worden sein. Und damit stellt sich das Problem mit dem Werkzeug nicht - weil es, abgesehen vom Zeitaufwand, kein Problem ist, sich das zu besorgen. Und der Zeitaufwand fällt bei Zwischenlagerung oder Vorbereitung als Problem nicht ins Gewicht.


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Mordfall Nicole Stindt (August 2009)

02.03.2024 um 12:19
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Wenn alles im Vorfeld geplant war, gab es auch ein entsprechendes Motiv. Mordlust, Macht und Blutrausch
Genau, ein Psychopath, der sich das "ideale Opfer" gesucht hat. Anonyme Kontaktaufnahme im Internet, dann hat er wohl sehr schnell abgecheckt, dass Nicole einsam ist und mit niemanden darüber redet, wen sie gerade so kennenlernt, bzw. beabsichtigt zu treffen.
Denke, der Mord war geplant; das Grab zu der Zeit evtl. auch schon ausgehoben.

Hier gab es ja irgendwann mal einen Vergleichsthread zu den Höxtertaten - in dieses Schema würde Nicoles Mord auch passen.
Auch bezüglich der Hunde.
Oder auch Christian B. - ebenfalls Hundebesitzer, im Internet unterwegs, zu der Zeit in Deutschland.

Das Schlimme ist, dass kein Angehöriger/Freund nach Nicoles Verschwinden da war, der Zweifel hätte anmelden können an der Theorie, Nicole habe sich abgesetzt, bzw. etwas angetan. Damit wurden dann ja auch alle Beweise vernichtet. Die Wohnung geräumt, ohne, dass noch irgendwelche Daten/Spuren gesichert worden wären, das Auto nur oberflächlich untersucht.

MMn hat das der Täter ebenfalls einkalkuliert.
Das macht das alles ja so tragisch.
Persönlich, aus ihrem Umfeld (bis auf ermittelnde Beamte vielleicht), gibt es höchstwahrscheinlich niemanden (mehr), der sagt oder denkt:
Ihr Mord sollte aufgeklärt werden, der Täter darf nicht ungestraft davonkommen.


Das finde ich an diesem Fall auch so schlimm.


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Mordfall Nicole Stindt (August 2009)

02.03.2024 um 12:23
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb am 19.02.2024: Es muß dem Täter auch darum gegangen sein, das ihr Körper nie gefunden wird. Schließlich muss er mehrere Stunden im Waldbvoden gegraben haben. Wer mal versucht hat im Wald ein tiefes Loch zu graben, weis wie anstrengend das ist.
Da bin ich komplett bei dir. Wie viele Vermisstenfälle gibt es in der BRD? Frauen, wo man einfach schon weiß, dass sie vermutlich einem Verbrechen zum Opfer fielen, wie z.B. Rebecca Reusch, Gerda Wiese .... Sobald du eine Leiche hast, hast du Spuren, Hinweise, ... das möchte der Täter umgehen. Ich glaube auch fest, dass der Plan war NS umzubringen und dauerhaft verschwinden zu lassen. Und ja, ich kann mir Mordlust als Motiv gut vorstellen.
Zitat von LowersaxonyLowersaxony schrieb am 21.02.2024:Ich komme aus der Gegend. Da kann ich sagen, das funktioniert nicht. Es sei denn, man nimmt mehrere Kilometer Fußmarsch in Kauf.
Dann muss es ein anderes Szenario gegeben haben. NS hat ihn getroffen, ins Auto geladen, sein Auto war verkehrsgünstig abgestellt. Er war vermutlich ein sehr vorsichtiger Täter. Wenn ich in dem Waldstück parke, dann merkt sich das irgendwer vielleicht, vielleicht aus Neugier, vielleicht, weil er vorhat, das gleiche Auto zu kaufen, ... Ich glaube nicht an zwei Täter.
Zitat von LowersaxonyLowersaxony schrieb am 21.02.2024:Außerdem wurde das Loch in Sichtweite eines Waldweges gegraben. Das wäre bestimmt jemandem aufgefallen, wenn es sich mehrere Tage dort befunden hätte. Im Zweifelsfall auch dem Förster.
Das ist ein guter Einwand. Andererseits hat er eine 100kg Frau, die er irgendwo (alleine) entsorgen muss. Mein favourisiertes Szenario -gerade wegen der riskanten Stelle- ist immer noch, dass er erst das Loch und dann das Opfer hatte. Damit minimiert man das Risiko. Wenn ich nun jemanden umbringen will und grabe zuerst das Loch (sehr mühevoll, du brauchst ja eine entsprechende Tiefe) und werde erwischt, dann kann ich die Story vom Pferd erzählen. Meine Personalien werden aufgenommen, der Förster schimpft, ... Dann kann ich aufhören. Wenn ich aber eine 100kg Leiche irgendwo habe, die schon beginnt zu verwesen, stehe ich unter massivem Druck. Plus: Wenn die Leiche gefunden wird, dann erinnert sich vielleicht jemand an meine Grabungsaktion.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb am 22.02.2024:@MissMary schrieb, sein Auto sei verkehrsgünstig abgestellt und läuft.
Es könnte aber auch sein, dass NS und der Täter sich woanders trafen und man zusammen in ihrem Auto zum Gassi gehen losfuhr oder er sie gegen ihren Willen ins Buchholz fuhr. Theoretisch auch denkbar, dass es zwei Täter waren und jeweils einer ein Auto fuhr. Wo sie starb, wissen wir auch nicht.
Nach dem Einwand von @Lowersaxony glaube ich das nun auch.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb am 28.02.2024:Man weiß ebenso wenig, wo der Tatort ist. Man weiß auch nicht, ob sie evtl das Auto verkaufen und ein kleineres/günstigeres kaufen wollte.
Das Problem ist ihr Gewicht. Schon kleine, zierliche Frauen wiegen mindestens 50kg. Das ist für einen Einzeltäter schon eine Herausforderung. 100kg sind nun eine andere Hausnummer. Die 50kg schafft der Durchschnittstäter zumindest über eine bestimmte Strecke zu tragen. 100kg sind vielleicht mehr, als er selbst wiegt. Was macht er dann? Du bekommst 100kg alleine keine Kellertreppe hoch. Oder aus dem Kofferraum heraus. Wenn du Hilfsmittel brauchst (Schubkarre, etc.) wird es schon sehr verdächtig.
Zitat von Chicamausi1306Chicamausi1306 schrieb:Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass er das Loch tagsüber ausgehoben hat. Es war bisher auch nie die Rede, dass es mehrere Täter gewesen sein könnten. Klammer man weiß eigentlich überhaupt nichts. Aber ich denke sie gehen nach wie vor von einem Täter aus.
Wie jemand gesagt hat: Nachts hört man Geräusche sehr weit und sieht Licht ... das ist noch verdächtiger und schwieriger. Neben dem Licht ist ja das Geräusch das Problem. Ich drehe hin uns wieder zum Runterkommen eine Runde durch den nächtlichen Wald, bzw. ich muss mich korrigieren - am nächtlichen Waldrand. Da verwundert mich immer wieder, wer da noch z.T. mit Stirnlampe etc. unterwegs ist. Jogger, Gassigeher, ... Einer meiner Kollegen, unternimmt oft, wenn er gestresst ist, solo Wanderungen und übernachtet heimlich im Wald, entfernt vom Wanderpfad und berichtet oft, dass da z.T. nachts einiges los ist. Ich habe natürlich keine Ahnung, ob das übertragbar ist, auf den Wald, wo das Opfer gefunden wurde. Aber: Würde ich bei meiner nächtlichen Runde jemanden graben hören, würde ich sofort die Polizei rufen - und man hört das ja ziemlich weit.
Zitat von Chicamausi1306Chicamausi1306 schrieb:Aber warum hat er sich so viel Mühe gegeben? Das Grab auszuheben, dauerte mehrere Stunden. Hat der Kommissar zumindest gesagt. warum hat er sie nicht einfach irgendwo abgelegt und mit Blättern bedeckt oder mit Zweigen? Hatte er ein schlechtes Gewissen?
Um sie dauerhaft verschwinden zu lassen. Damit bleibt der Fall ungelöst. Man weiß nicht, wo man suchen soll. Siehe Vermisstenfall Scarlett. Selbst wenn NS super eingebunden gewesen wäre in soziale Gefüge, die einzigen Spuren wären von ihr gekommen (Info des Umfeldes) oder vom Täter (Spuren).
Zitat von Tita1992Tita1992 schrieb:m August ist es ja zumindest sehr früh morgens hell und auch bis abends spät. Das ist nicht unbedingt die Zeit zum Ausreiten. Angenommen, der Täter buddelt da einfach, vor der Tat. Wäre er entdeckt (und angesprochen) worden, hätte er vielleicht einfach gesagt, sein Hund sei gestorben und er hätte keinen Garten und das wäre der Lieblingsplatz...? Sowas in der Art, was hätte ihm schon passieren können?
Sowas stelle ich mir auch vor.


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Mordfall Nicole Stindt (August 2009)

02.03.2024 um 12:36
@AliceT
@darkstar69
Also wenn es tatsächlich ein Psychopath war, dem es rein ums Töten ging und der alles genau geplant hat und dieses Loch schon vor der Tat ausgehoben hat, dann soll er so eine Tat nur einmal begangen haben? Der muss doch zuvor oder danach schon auffällig gewesen sein.

Gibt es einen ähnlich gelagerten vermisstenfall? Vielleicht liegt ja in einem weiteren Grab noch ein Opfer.

Man weiß jetzt immer noch nicht, ob Nicole ihre Klamotten anhatte oder?
Es heißt doch auch, dass sie durch Gewalt gegen den Hals gestorben ist. Sie hat sich doch sicher gewehrt. Ich wundere mich, dass man an der Leiche gar keine fremd dna gefunden hat.


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Mordfall Nicole Stindt (August 2009)

02.03.2024 um 12:51
M
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:obald du eine Leiche hast, hast du Spuren, Hinweise, ... das möchte der Täter umgehen. Ich glaube auch fest, dass der Plan war NS umzubringen und dauerhaft verschwinden zu lassen. Und ja, ich kann mir Mordlust als Motiv gut vorstellen.
Das passt aber nicht zusammen. Wenn es dem Täter um Mord an einer ihm vorherbunbekannten Frau ging, so hätte er kaum Grund gehabt, die Leiche so mühevoll verschwinden zu lassen.
Er hätte sie irgendwo abgelegt, verscharrt oder sonst wie verborgen, so das man sie vorläufig nicht findet. Da es keine direkten Spuren zu ihm gegeben hätte, hätte dies wohl ausgereicht.
Hier aber ging es dem Täter darum, das N. niemals gefunden wird, ihr Schicksal für immer unbekannt bleibt.
Das muss einen Grund haben, das er sich solch eine Mühe gemacht hat.


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Mordfall Nicole Stindt (August 2009)

02.03.2024 um 14:33
Zitat von Chicamausi1306Chicamausi1306 schrieb:Also wenn es tatsächlich ein Psychopath war, dem es rein ums Töten ging und der alles genau geplant hat und dieses Loch schon vor der Tat ausgehoben hat, dann soll er so eine Tat nur einmal begangen haben? Der muss doch zuvor oder danach schon auffällig gewesen sein.
Es muss ja kein Psychopath im klassischen Sinne gewesen sein. Sofern es denn soweit vorgeplant war, vorbereitet und gut organisiert, dann kann es ja einen für den Täter triftigen Grund gegeben haben. Ein entsprechendes Motiv also. Das kann Mordlust gewesen sein, ja, aber auch Habgier oder eine Verdeckungstat.

Wenn der Täter NS Leichnam nicht noch in der selben Nacht vergrub, muss er das mit entsprechenden Mitteln und Möglichkeiten später getan haben. NS Auto hat er zeitnah in Bremen abgestellt.

Sofern der Täter das Grab, die Organisation und die Planung schon im Vorfeld fertig hatte, muss er sich sehr sicher gewesen sein, dass er NS tatsächlich auch treffen wird und die Möglichkeit zur Umsetzung der Ermordung haben wird. Und das genau am Tag vor der geplanten Pfändung. Und dann muss auch NS das konkrete Ziel des Plans gewesen sein, nicht irgendeine Person. Und dann war eben das Ziel, sie unauffindbar verschwinden zu lassen, Spuren und Verdachtsmomente damit zu verwischen oder zu vernichten. Wer hatte daran ein Interesse? Und der Hund stellte kein Problem dar. Lana hatte also Vertrauen zu dem Täter?


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Mordfall Nicole Stindt (August 2009)

02.03.2024 um 16:49
Zitat von Chicamausi1306Chicamausi1306 schrieb: Also wenn es tatsächlich ein Psychopath war, dem es rein ums Töten ging und der alles genau geplant hat und dieses Loch schon vor der Tat ausgehoben hat, dann soll er so eine Tat nur einmal begangen haben?
Das weiß man ja nicht. Wenn er tatsächlich das Loch vorher gegraben, die Frau ausspioniert und einen guten Zeitpunkt abgewartet hat, dann geht er ja sehr reflektiert vor. Es gibt in Deutschland haufenweise Vermisstenfälle. Wer weiß ...
Zitat von Chicamausi1306Chicamausi1306 schrieb:Der muss doch zuvor oder danach schon auffällig gewesen sein.
Gar nicht so unbedingt. Oder er wurde eben noch nicht gefasst.
Zitat von Chicamausi1306Chicamausi1306 schrieb:Gibt es einen ähnlich gelagerten vermisstenfall? Vielleicht liegt ja in einem weiteren Grab noch ein Opfer.
Es gibt einige. Gabriele Speth, Gerda Wiese, Rebecca Reusch (auch wenn es da anders aussieht), .... Es gibt ja immer wieder Frauen, die aus dem normalen Leben verschwinden.
Zitat von Chicamausi1306Chicamausi1306 schrieb:Es heißt doch auch, dass sie durch Gewalt gegen den Hals gestorben ist. Sie hat sich doch sicher gewehrt. Ich wundere mich, dass man an der Leiche gar keine fremd dna gefunden hat.
Vielleicht gibt es die ja?
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Das passt aber nicht zusammen. Wenn es dem Täter um Mord an einer ihm vorherbunbekannten Frau ging, so hätte er kaum Grund gehabt, die Leiche so mühevoll verschwinden zu lassen.
Doch. In dem Moment hast du einen Mordfall. Wenn ich nachher verschwinde, wundert sich mein Umfeld, weil ich seit 20 Jahren feste Abläufe habe. Ich garantiere dir dass mich
(1) Jemand auf dem Jakobsweg sehe ("musste weg aus dem tristen Alltag", "wanderte gern").
(2) Jemand hängend im Wald vermutet ("war unglücklich, als ich sie das letzte Mal sah")
(3) Jemand in der Südsee vermutet ("die Kinder waren groß, wer weiß, ob die Ehe glücklich war, ...")
(4) Jemand von Mord ausgeht
Wo sucht man mich dann? Man wird "in alle Richtungen ermitteln". Wenn du nun aber meine Leiche 20km entfernt von meinem Heimatdorf findest, kannst du beginnen, die Ermittlungen zu bündeln. Es gibt keinen Mord ohne Spuren.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Sofern der Täter das Grab, die Organisation und die Planung schon im Vorfeld fertig hatte, muss er sich sehr sicher gewesen sein, dass er NS tatsächlich auch treffen wird und die Möglichkeit zur Umsetzung der Ermordung haben wird.
Wenn das Teil der Inszinierung war? Die Phantasie ist ja Teil. Du gräbst ein Loch, bei jedem potentiellen Opfer entwickelst du Phantasien. Du brichst ein paar Mal ab. Dann kommt NS und du merkst: Da kannst du nun zuschlagen.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Und das genau am Tag vor der geplanten Pfändung. Und dann muss auch NS das konkrete Ziel des Plans gewesen sein, nicht irgendeine Person.
Wenn das zusammenhängt. Das nehmen wir an. Es wäre auch ein Leichtes ... Einsame Menschen machen oft den Fehler, dass sie Fremden viel zu viel erzählen. Sie tragen Belastendes mit sich herum. Sie müssen es irgendwie loswerden. Für den Typ nur ein weiterer Grund. Sein Plan: Er lässt Nicole verschwinden und die Leute denken einfach, es hatte mit der Pfändung zu tun.


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Mordfall Nicole Stindt (August 2009)

02.03.2024 um 17:05
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Wo sucht man mich dann? Man wird "in alle Richtungen ermitteln". Wenn du nun aber meine Leiche 20km entfernt von meinem Heimatdorf findest, kannst du beginnen, die Ermittlungen zu bündeln. Es gibt keinen Mord ohne Spuren.
So ganz einfach würde ich das nicht sehen - bestimmte Dinge kann man bei so einer Ermittlung schon eher eingrenzen, auch wenn jemand "nur" verschwunden ist. Im Fall NS wäre z. B. die Option "Südsee" sehr unwahrscheinlich, weil ihr a) das Geld fehlte b) sie ihre Hunde sicher nicht zurückgelassen hätte und c) ihre gesundheitlichen Probleme ein "Aussteigerleben in der Sonne" sehr unwahrscheinlich machten (und auch in D. wäre es sehr unwahrscheinlich, dass sie irgendwo unter dem Radar lebt ohne jemals wieder zum Arzt zu gehen - Stichwort Krankenkasse...).

Das gilt dann auch für das Szenario:
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Für den Typ nur ein weiterer Grund. Sein Plan: Er lässt Nicole verschwinden und die Leute denken einfach, es hatte mit der Pfändung zu tun.
Und wenn man davon ausgeht, dass ein Täter von der Pfändung wusste, dann wusste er auch von der Hundeliebe und den gesundheitlichen Problemen. Unter den Umständen zu glauben "ach, die werden denken, sie hat sich abgesetzt...." wäre schon sehr naiv. Was natürlich nicht ausschließt, dass der Täter naiv ist, aber man muss sich da schon entscheiden: Entweder ist er naiv oder er hat alles genau vorbereitet, z. B. das Grab.


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Mordfall Nicole Stindt (August 2009)

02.03.2024 um 17:30
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Im Fall NS wäre z. B. die Option "Südsee" sehr unwahrscheinlich, weil ihr a) das Geld fehlte b) sie ihre Hunde sicher nicht zurückgelassen hätte und c) ihre gesundheitlichen Probleme ein "Aussteigerleben in der Sonne" sehr unwahrscheinlich machten (und auch in D. wäre es sehr unwahrscheinlich, dass sie irgendwo unter dem Radar lebt ohne jemals wieder zum Arzt zu gehen - Stichwort Krankenkasse...).
Bei uns in der Gegend gab es einen Kleinunternehmer mit drei Kindern. Meine Eltern waren mit der Familie befreundet. Er war total geschätzt weil ehrlich, zuverlässig, ein Familienmensch durch und durch. Er geriet in geschäftliche Schwierigkeiten, die waren nicht groß, er plante, in Zukunft als Angestellter zu arbeiten und den Betrieb aufzugeben. War alles geregelt.

Dann verschwand er unter ungeklärten Umständen. Er kam eines Abends einfach nicht nach Hause. Es war jahrelang das Thema und jahrelang schwörten Leute, dass er umgebracht wurde. Es gab Suchaktionen verschiedenster Art. Mein Vater war überzeugt von der Theorie, dass er versucht hatte, sich Geld für die drohende Insolvenz zu besorgen und von den Geschäftspartnern gemeuchelt wurde, als er nicht zahlen konnte. Die meisten anderen Leute auch. Seine Frau war über Jahre völlig am Ende. Sie war überzeugt, er hätte sie niemals freiwillig verlassen. Er liebte seine Kinder.

Jahrzehnte später ist er im Ausland wieder aufgetaucht. Er lebte dort bei einem Verwandten, bezahlte Arztrechnungen bar, ...


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Mordfall Nicole Stindt (August 2009)

02.03.2024 um 18:32
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Bei uns in der Gegend gab es einen Kleinunternehmer mit drei Kindern. Meine Eltern waren mit der Familie befreundet.
Das mag ja alles sein, und es gibt sicher auch Leute, die Millionen im Lotto gewinnen - aber die allermeisten gewinnen eben nichts.

Alles eine Frage der Wahrscheinlichkeit, und wenn ich als Ermittler gar nichts weiß, muss ich mich ja erst einmal nach der Wahrscheinlichkeit richten, auch wenn mein Schwager einen Arbeitskollegen hat der jemanden kennt dessen Nachbarn die Frau abgehauen ist und irgendwo in der Südsee als Kellnerin gearbeitet hat....


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Mordfall Nicole Stindt (August 2009)

02.03.2024 um 20:42
Aber wer kann in einem Wald, nahe eines Weges, graben, ohne dass es jemanden stört?

Dass kann doch im Endeffekt nur jemand sein, der so überzeugend auftreten kann, dass die Leute, die ihm begegneten, keinerlei Zweifel daran haben, dass die Buddelei rechtens und “vernünftig“ ist.

Buddeln in Wald gibt Geräusche und man weiß, der Waldboden ist verwurzelt usw.
Timo B., der Mörder von Kezhia, ist sogar mit einem kleinen Bagger angerückt.
Nachts? Es ist stockdunkel und jeder Lichtschein (bspw. durch Stirnlampe) sichtbar. Es besteht das Risiko nachts einem späten/sehr frühen Gassigeher zu begegnen. Ich war mit Hund auch immer nachts unterwegs, weil ruhig und trotzdem bin ich auch um bspw. drei Uhr morgens im Wald Leuten (mit und ohne Hund) begegnet. Und wenn man dann nachts jemanden buddeln sieht…da dürften 99% gleich irgendwas Illegales im Kopf haben.

Heimlich, nahe eines Weges…das beisst sich. Aber wenn da jemand wäre, zum Beispiel gekleidet, wie ein Waldarbeiter, wer würde da tagsüber fragen? Der macht halt seine Arbeit. Und man könnte immer sagen, je nachdem, wem das Waldstück gehört “Der/Die ***** hat angeschafft, hier zu graben, weil…” - wer würde daran zweifeln. Einziges Risiko: Besitzer oder Pächter des Waldstücks.

Dass die Grube vorbereitet war, daran habe ich keine Zweifel. Ich persönlich denke auch nicht, dass es um
Nicole Stindt als Person ging. Aber durch ihre Verzweiflung, einen Partner finden zu wollen und generell ihre psychische Verfassung (Pfändung, Vereinsamung, kaum guten Kontakt zu Angehörigen, keine Freunde usw.), war sie leider ein leichtes Opfer. Hätte sich Susi Mustermann auf ihn eingelassen, würden wir heute sicher über ihren Fall diskutieren.

Man erinnere sich an Christian G., der genau solche Frauen im Internet suchte, einwickeln konnte und zwei bei Treffen ermordete. Da ging’s auch nicht um die Frauen als Person, sondern um die Befriedigung von “Wünschen”.

Nur meine persönliche Ansicht dazu.

Aber war einer der Hunde von Nicole Stindt aggressiv gegenüber Männern? Ich habe da was in Erinnerung, aber ich weiß nicht mehr, welcher der beiden Hunde das war.


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Mordfall Nicole Stindt (August 2009)

02.03.2024 um 22:14
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb:Aber war einer der Hunde von Nicole Stindt aggressiv gegenüber Männern?
Mag ja sein, aber wenn sie ein Date hatte, wäre es ja kontraproduktiv, einen Hund mitzunehmen, der ausgerechnet aggressiv gegenüber einem potentiellen neuen Partner ist, oder?

Also müsste entweder a) sie in der Lage gewesen sein, den Hund entsprechend zu beruhigen oder b) der Täter jemand gewesen sein, der sich mit Hunden sehr gut auskannte und wusste, wie er mit dem aufgebrachten Tier umgehen muss. Oder eben c) der Täter dem Hund bereits bekannt, so dass die Abneigung nicht mehr bestand.


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Mordfall Nicole Stindt (August 2009)

02.03.2024 um 23:05
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Mag ja sein, aber wenn sie ein Date hatte, wäre es ja kontraproduktiv, einen Hund mitzunehmen, der ausgerechnet aggressiv gegenüber einem potentiellen neuen Partner ist, oder?

Ach ist das schön, dieses schriftliche Augenrollen habe ich wirklich vermisst…nicht.

Ich habe gefunden, woher ich die Erinnerung hatte:
Zitat von AliceTAliceT schrieb am 15.03.2015:Was ich auch eigenartig finde, dass die Hündin Lana offenbar total aggressiv auf Männer reagiert (z. B. auf den Briefträger), aber dann, als sie gefunden wird (und damit unmittelbar nachdem Nicole ermordet wurde) so entspannt gewirkt haben soll (und da ist es ja auch ein Mann, der sie findet).
Und es war eben Lana, die auf das Date mitgenommen wurde.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:a) sie in der Lage gewesen sein, den Hund entsprechend zu beruhigen oder b) der Täter jemand gewesen sein, der sich mit Hunden sehr gut auskannte und wusste, wie er mit dem aufgebrachten Tier umgehen muss. Oder eben c) der Täter dem Hund bereits bekannt, so dass die Abneigung nicht mehr bestand.
Eins der drei Dinge wird dann schon zutreffen. Es wurde ja hier auch gemutmaßt, der Täter hätte auch einen Hund dabeigehabt. Oder es war kein Mann.
Ändert natürlich nichts an der Tatsache, dass Nicole Stindt getötet wurde und tut ggf. auch zur ganzen Sache wenig, außer dass es dann eben ungewöhnlich wäre (oder die Info darüber schlicht falsch).


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Mordfall Nicole Stindt (August 2009)

02.03.2024 um 23:08
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb:Ach ist das schön, dieses schriftliche Augenrollen habe ich wirklich vermisst…nicht.
Dann frag halt nicht, wie das denn sein kann. Dann geht auch niemand auf das ein, was Du geschrieben hat. Oder: Wenn man keine Antwort haben will, stellt man auch keine Fragen. Ist eigentlich ganz einfach...


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Mordfall Nicole Stindt (August 2009)

03.03.2024 um 11:21
Ich möchte gerne nochmal auf die DNA-Spuren aus dem Auto zurück kommen.
Die Ermittler versprechen sich etwas davon, die DNA-Spuren aus dem in der Nähe des Bremer Hauptbahnhofs entdeckten Toyota des Opfers noch einmal in Hannover auswerten zu lassen, zumal sich die Analyseverfahren deutlich verbessert haben. Damit wollen sie auch den Druck auf den nicht gefassten Täter erhöhen.
Quelle: https://www.kreiszeitung.de/lokales/oldenburg/harpstedt-ort52257/nicole-stindt-mordfall-stind-nochmalige-dna-analyse-92181929.html

Im Podcast sagte der Ermittler ja, es seien verschiedene DNA-Spuren gefunden worden, die bislang niemandem zugordnet werden konnten. Wie lange hatte NS dieses Auto wohl? Können das auch Spuren von vorherigen Besitzern sein?
Oder aber, wie viele Menschen nahm NS in ihrem Auto mit, wenn sie doch so wenig Kontakte hatte?
Hat man die DNA des Abschleppdienstes und waren die im Wagen oder die der Polizisten?

Der Täter muss das Auto ja gefahren haben, also müsste es Spuren auf der Fahrerseite geben. Neben DNA ggf auch Fingerabdrücke.

Jetzt müsste man genauer wissen, wo diese verschiedenen Spuren im Auto gefunden wurden.

Mich würde ja auch interessieren, was man im Auto noch fand. Gab es dort zB Hinweise, im Kofferraum oder auf der Rückbank, für den Transport einer Leiche? Dann könnte man ja das Wege-Bewegungsprofil der Tat, des Opfers und des Täters etwas besser rekonstruieren.

Gab es eigentlich damals am Breitenweg in Bremen damals Überwachungskameras und konnten diese (nachträglich) eingesehen werden? Ich glaube ja, dass das Auto beabsichtigt im Halteverbot stand, um schnell gefunden zu werden.


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