Mordfall Nicole Stindt (August 2009)

Lowersaxony schrieb:Dann sind hier mal die Koordinaten, die ich bei Google Maps eingegeben habe.

52°58'16.2"N 8°38'11.5"E

Ist die Stelle irgendwo angegeben? Gibt es vor Ort evtl. ein Kreuz zum Gedenken o. ä.?

Die Stelle wäre so ziemlich die erste Möglichkeit nach der Autobahnausfahrt. Erste Straße links, dann den ersten Weg rechts in den Wald nach dem Bauernhof. Spricht nicht für eine lange Planung. Zumindest würde ich erwarten, dass die Gefahr entdeckt zu werden weiter hinten im Wald noch wesentlich geringer ist.

Die nächste Abfahrt mit einem größeren Waldstück wäre ja dann Wildeshausen, wo in der Nähe der Hund gefunden wurde. Vielleicht wurde dort auch schon nach einem "möglichen Grab" gesucht, der Boden war aber nicht so leicht zu buddeln oder es gab mehr Spaziergänger, was aufgrund der nahen Wohngebiete zu vermuten ist.

Ein Kreuz habe ich dort nicht gesehen. Wer sollte es auch aufgestellt haben? Ich habe aber auch nicht darauf geachtet, da ich nach fast fünf Jahren auch nicht mehr mit irgendwelchen sichtbaren Hinweisen gerechnet habe.

Wie ich auf diese Stelle gekommen bin, habe ich ja schon beschrieben. Es war Kartenausschnitt bei "XY" und die Fotos bei dem "Nonstopnews-Link" sowie den Videos von RTL und der NWZ.

Die "Höhe", also die Nord/Süd-Richtung müsste stimmen, aber wohl doch etwas weiter westlich, näher an diesem Weg/Straße durch den Wald. Der ist jetzt allerdings noch nicht wieder, aufgrund von umgestürzten Bäumen durch den letzten Sturm, durchgehend befahrbar.

Wildeshausen oder Dötlingen als Wohnort des Täters würde Sinn machen.
Die Tat könnte dort geschehen sein, der Hund wurde dann gleich ausgesetzt. Wenn Täter und Opfer sich schon länger kannten, war er vielleicht mit dem Hund vertraut und umgekehrt. Den späteren Leichenfundort kannte er eventuell aus Spaziergängen. Von Bremen aus konnte er dann auch wieder nach Hause kommen. Eventuell auch erst am nächsten Morgen mit der ersten Verbindung. Anfang August könnte er seinen regulären Urlaub gehabt haben.

Lowersaxony schrieb:Ein Kreuz habe ich dort nicht gesehen. Wer sollte es auch aufgestellt haben?

Die Familie, Leute aus der Gegend, die Gemeinde? Falls da wirklich kein Kreuz steht, würde ich glatt mal den Bürgermeister anschreiben. Finde ich schon irgendwie pietätlos. Eine Leiche im Wald finden, ausgraben und alles wieder zuschütten, als wäre nichts geschehen?

Lowersaxony schrieb:Wildeshausen oder Dötlingen als Wohnort des Täters würde Sinn machen.
Die Tat könnte dort geschehen sein, der Hund wurde dann gleich ausgesetzt.

Das halte ich für eher unwahrscheinlich. Ich würde den Hund so weit wie möglich von meinem Wohnort aussetzen. Nachher sitzt der vor meiner Tür und bellt. Das wäre doch sehr verräterisch.

Der Hund ist für mich das größte Rätsel in diesem Fall. Wenn man einen Menschen umbringt, warum verschont man den Hund und setzt ihn aus? Man hätte ihn auch mitvergraben können. Und wo war der Hund als der Mord geschah? Er muss ja irgendwo eingesperrt gewesen sein oder zumindest außer Sichtweite. Sonst wäre er sicher nicht ruhig geblieben.

Ganz ehrlich scheint mir der Fall klar, nachdem @Lowersaxony meine Überlegungen bzgl. zweier Täter durch Ortskenntnis unterstützt hat. Auch das Verhalten des Hundes weist für mich in die Richtung, er kannte die Täter.
Weiteres verbieten Gesetze und Forenregeln, ich denke ihr versteht.

@Kodama
Ja, ich verstehe ;-)
Es gab ja auch diese Erbschaftsgeschichte...das sollte man nicht aus den Augen verlieren. Beim Geld hört bekanntermaßen die Freundschaft auf und so

Kodama schrieb:Ganz ehrlich scheint mir der Fall klar, nachdem @Lowersaxony meine Überlegungen bzgl. zweier Täter durch Ortskenntnis unterstützt hat.

Es wäre natürlich fatal, wenn die Polizei das mit den sehr schlechten öffentlichen Verbindungen nicht berücksichtigt hätte.
Denkbar wäre es aber. Es erstaunt mich schon, dass die Polizei aus dem fernen Diepholz (laut XY-Bericht) dort ermittelt.
Wenn es nach dem Leichenfundort geht wäre doch wohl Wildeshausen, als Kreisstadt des Kreises Oldenburg, zuständig. Die hätten das mit den Busverbindungen mit Sicherheit in ihre Überlegungen mit einbezogen. Aber, auch wie ich hier im Forum gelesen habe, sorry, auf so schlechte Anbindungen kommt man ja nicht so ohne weiteres.

Eine mögliche Erklärung wäre noch, Stuhr und Bassum gehören zu Diepholz, und die Kreisgrenze verläuft direkt östlich des Waldstückes.

Lowersaxony schrieb:Wenn es nach dem Leichenfundort geht wäre doch wohl Wildeshausen, als Kreisstadt des Kreises Oldenburg, zuständig.

In Wildeshausen gibt es keine Ermittler, das wäre dann Delmenhorst. Stuhr gehört aber zur Polizei Diepholz und die waren ja auch schon vor dem Auffinden der Leiche zuständig.

Warum man als Einzeltäter dort öffentliche Verkehrsmittel bräuchte, erschließt sich mir nicht. Zuerst wurde vermutlich der Hund ausgesetzt, der stört und ist im Weg. Der hätte wohl auch nicht still zugesehen, wie sein Frauchen vergraben wird. Nachdem der Hund weg ist, wird die Leiche vergraben und dann das Auto in Bremen am Bahnhof abgestellt. Von dort hatte der Täter die Möglichkeit in alle Richtungen zu fahren. Dass der Wagen im Halteverbot stand, spricht dafür, dass in großer Eile gehandelt wurde und keine Zeit für eine Parkplatzsuche war. In Parkhäusern muss man immer mit Kameras rechnen.

Auch wenn es zwei oder mehr Täter waren, erscheint mir diese Reihenfolge am wahrscheinlichsten.

cjelli schrieb:Auch wenn es zwei oder mehr Täter waren, erscheint mir diese Reihenfolge am wahrscheinlichsten.

@cjelli
Na mir überhaupt nicht!
Wäre echt komisch, dass der dann gerade mit der Leiche genau in diese Gegend fährt & dort vergräbt, wo Nicole Stindt Tage vorher spazieren ging.
Das deutet viel mehr darauf hin, dass Nicole auch am Mordtag sich genau in dieser Gegend aufhielt (Bucholz - Groß Ippener), nach dem Besuch beim Bassumer Hundetreff dort hin fuhr, wo ja auch ihre Leiche später gefunden wurde.

Nicoles Leiche vergraben >>> danach dann den Hund ausgesetzt >>> Auto in Bremen abstellen, ist für ich die plausibelste Erklärung und Reihenfolge.

Lieben Gruß,
Doverex

PS: Wenn der Hund in Nicoles Auto war, ist der überhaupt kein Problem für den Täter.

Ich kann mir auch nicht gut vorstellen,daß der Hund die ganze Nacht,bis er morgend gefunden wurde,artig neben seinem Leckerchenbeutel gesessen haben soll.
Deshalb denke ich auch nicht,daß der Hund zuerst ausgesetzt wurde.

Erst die Leiche vergraben,würde aber bedeuten,daß Nicole an Ort und Stelle getötet wurde,also vermutlich die Leiche nicht mitsamt Hund im Auto war,oder?

Ihr Auto hatte aber bestimmt ein Netz am Kofferraum.

Ich bin mir da nicht so sicher,daß sie tatsächlich im Wald getötet wurde-das wäre für den Täter riskant gewesen und er hätte ihr irgendwie weismachen müssen,daß der Hund mal eben im Auto bleiben soll.
Vielleicht hat er gesagt,er wolle ihr etwas zeigen?

Man fährt ja eigentlich nicht mit Hund in den Wald,um NICHT mit ihm spazieren zu gehen.

Wurde im Filmfall von XY nicht gesagt,der Hund sei an dem Tag besonders folgsam gewesen?
Scheinbar folgsamer oder lieber als sonst?
Und beim Fund war er auch so zutraulich,wie man es von ihm,in bezug auf Männer scheinbar gar nicht kannte?!

Ob man dem Hund vorher etwas zum Beruhigen gegeben hat?

Dann wäre es möglich,daß Nicole den Täter vor oder auf dem Hundeplatz schon getroffen hat.

Der Brief vom Gerichtsvollzieher kam doch erst an diesem Tag.
Das hängt defintitv zusammen und sie kannte den Mörder,er war ihr ein Vertrauter.Er wusste,was ihr Sorgen macht,gehört aber nicht zur Familie.

Denke ich zumindest.

Doverex schrieb:PS: Wenn der Hund in Nicoles Auto war, ist der überhaupt kein Problem für den Täter.

Du würdest also eine Leiche im Wald vergraben, während der Hund im Auto eingesperrt ist? Meinst du, der bleibt ruhig in der Zeit? Der bellt doch. Sowas erzeugt Aufmerksamkeit. Und wie hast du den Hund in das Auto bekommen? Oder war er gar nicht draußen?

Der Hund wurde recht nah an der A1 gefunden und das Waldstück ist noch näher an der A1. Das einzige was schwieriger zu erreichen ist, ist der Hauptbahnhof. Je nach Ampelschaltung kann das schonmal länger dauern. Logischer wäre es da gewesen, den Wagen am Flughafen abzustellen. Das wäre kürzer gewesen, viel weniger Ampeln, man hätte das Auto nicht ins Halteverbot stellen müssen und es wäre länger unentdeckt geblieben. Auch hätte man den Eindruck einer noch weiteren Reise erwecken können. Aber vom Flughafen kommt man natürlich selbst nicht wieder so schnell in alle Richtungen mit dem Zug weg, es sei denn man hat in weiser Voraussicht sein eigenes Auto dort geparkt. Das spricht dafür, dass auch am Bahnhof kein zweites Auto stand, sondern der Täter wirklich in einen Zug gestiegen ist, um nach Hause zu kommen.

Dass das Auto am Bahnhof stand, weil der Täter den Zug nahm halte ich auch für am wahrscheinlichsten.
Zwei Täter sehe ich nicht...

Eine zwei Täter Theorie halte ich für unwahrscheinlich. Dazu war hier nicht genug zu holen. Dazu ist das riskant, weil es ja immer einen Mitwisser gibt. Das ist das Risiko m.E. nicht wert.

Er muss wissen, wie man mit öffentlichen Verkehrsmitteln aus Bremen wegkommt. Es sei denn, er hatte im Vorfeld seinen Wagen in Bremen abgestellt. Sozusagen als Tatvorbereitung. Ich tippe auch auf den Zug. Der ist anonymer als ein Linienbus. So würde ich das zumindest machen.

Um diese Uhrzeit (also nach 20.00 Uhr, dem Zeitpunkt des Treffs) kommt man nicht von Bremen nach Gr. Ippener. Ausser man nimmt ein Taxi oder macht Fußmärsche von mind. 5 - 6 km.

Von daher wird er kaum seinen Wagen irgendwo anders abgestellt haben.

Hier noch ein Link, bei dem man die Regionalverbindungen der Region abfragen kann.

http://fahrplaner.vbn.de/hafas/query.exe/dn?

cjelli schrieb:Du würdest also eine Leiche im Wald vergraben, während der Hund im Auto eingesperrt ist? Meinst du, der bleibt ruhig in der Zeit?

@cjelli
Wenn der Hund das Auto gewöhnt ist, bleibt er zu 100 % ruhig! Viele Hunde fühlen sich auch allein im Auto sehr wohl. Durch die Glasscheiben können sie die Umgebung beobachten, und sind trotzdem in "ihren eigenen 4 Wänden". Problem nur, im Sommer kann sich ein Auto aufheizen, kann also Lebensgefahr für einen Hund bedeuten.

Hier in diesem Fall aber, dürfte die Leiche von Nicole in der Nacht vergraben worden sein. Bedeutet, wenn der Hund im Auto war, hat der wohl mit ziemlicher Sicherheit geschlafen. Erst recht, weil wohl kaum Leute dort in der einsamen Gegend um das Auto herum laufen, wie etwa auf einen Einkaufsparkplatz, was die Ruhe des Hundes im Auto stören könnte.

Ein Hund also, der das Auto gewohnt ist, warum soll der wie irr bellen? Der wird das sicher gewohnt gewesen sein, wenn Nicole etwa mit den Hunden wo hin fuhr und dabei auch Besorgungen erledigen musste, wo man Hunde nicht mitnehmen kann. Das Auto wird also für die Hunde wie ein zweites Zuhause gewesen sein, was so bei vielen Hunden der Fall ist, die von klein auf mit dem Auto mitfahren.

Lieben Gruß,
Doverex

Lowersaxony schrieb:
Ein Kreuz habe ich dort nicht gesehen. Wer sollte es auch aufgestellt haben?

Die Familie, Leute aus der Gegend, die Gemeinde? Falls da wirklich kein Kreuz steht, würde ich glatt mal den Bürgermeister anschreiben. Finde ich schon irgendwie pietätlos. Eine Leiche im Wald finden, ausgraben und alles wieder zuschütten, als wäre nichts geschehen?

Gr.Ippener hatte schon traurige Berühmtheit durch 15 Bank- und Sparkassenüberfälle in den Jahren 1984 bis 1996 erlangt.

In der Aktenzeichen xy Sendung vom 3.5.1996 gab es einen Filmfall dazu. Dadurch wurde der letzte Überfall geklärt. Es gibt auch ein Youtube Video der Sendung.

Die Filialen wurden kurz darauf geschlossen. Die Volksbank hatte dann noch einige Jahre eine Automatenfiliale.

Da ist es verständlich, dass man nicht auch noch einen Wallfahrtsort mit einer Gedenkstätte schaffen möchte. Und zur Familie gab es ja keinen Kontakt mehr.

Mitteilungen sollten damals übrigens an die Polizei in Wildeshausen gegeben werden. Verantwortlicher Ermittler war Kriminalhauptkommissar Walter Panschar.

http://www.brandzeilen.de/rubrik/12/Ungeklaerte_Kriminalfaelle/52/Lernte_Nicole_Stindt_38_ihren_Moerder_im_Internet_kennen.html (Archiv-Version vom 22.04.2015)

Schön zu sehen,daß es ab und an noch Meldungen zu dem Fall gibt

In dem Bericht stehen einige Dinge,die mir neu sind bzw.,die ich vorher anders gelesen habe.

Laut einer "Hundefreundin" vom Hundetreff war sie an diesem Tag "ausnahmsweise sehr entspannt und zufrieden.Hatte gute Laune.
Zudem war sie geschminkt,was sie sonst wohl nie war.

Deutet jedenfalls sehr stark auf ein Date hin.

Außerdem heißt es,die Hundefreunde wurden zu einer Art Ersatzfamilie.

------------------In der Wohnung fehlten 5.000Euro--------------

Kommt der Täter vielleicht aus ihrem privaten Umfeld?

Und,der Hund trug KEINE Erkennungsmarke und KEIN Halsband.auch ein Detail,was ich bisher nicht gelesen hatte.

Steht das Auto auf dem Foto im Bericht auf einem Behindertenparkplatz?
Soweit ich weiß,stehen diese bei Mitarbeitern vom Ordnungsamt sehr im Fokus(zu recht) und Falschparker werden sehr,sehr schnell abgeschleppt.

Der Täter war sich sicher,daß das Auto direkt entdeckt wird und auf eine falsche Fährte,nämlich,daß sie abgehauen ist,führen sollte.

Er hat aber bestimmt nicht damit gerechnet,daß der Hund so schnell gefunden,und vor allem zugeordnet werden konnte.

Naja,

-da wird aber immer noch fälschlicherweise von einer Vermieterin geschrieben
-die Hündin wurde angeblich erst nach neun Tagen gefunden
-die Markierung des Leichenfundortes ist nur sehr ungefähr
-wo die Suchaktion an der Straße mit dem Fahrradweg stattgefunden haben soll, erschließt sich mir nicht

Ich habe mir die entsprechende Stelle in Bremen am Breitenweg mal eben bei Google Street-View angesehen. Das scheint einzelner Behindertenparkplatz zu sein, der nur für eine bestimmte Person gilt. Ansonsten dürfte das ein normales eingeschränktes Halteverbot sein.

Wer selber nachsehen möchte, das Automatencasino befindet sich laut Google am Breitenweg 14.