Khaled Idris - Dresden, Januar 2015

Hören ist besser @tenbells. Da sind Tatortbeschreibungen und Reaktionen der Anwohner, welche positiv sind. Muss man wirklich hören.

.ok mache ich morgen früh mal.@IM-Ranzo

Die Moko wurde ja Berichten zufolge auf 25 "aufgestockt" - mir erscheint das eine recht geringe Zahl, um möglichst schnell einen Mord aufzuklären. Habt ihr da von anderen Mordfällen Erfahrungswerte?

@IM-Ranzo
Ich finde den Radiobeitrag eher weniger "hochwertig", z.B. dass keine Bewohner des Asylbewerberheims dort zu sehen seien. Es gibt dort ja auch kein HEIM, sondern die Wohnung ist eine dezentrale Unterbringung... Klar, die Anwohnerberichte sind positiv, aber jemand der sich eher negativ äußern würde, wird sich davor dem MDR gegenüber wohl hüten. Dass es solche Nachbarn nicht auch gibt, kann man davon nicht ableiten.

@marionmog ich habe da keine Erfahrungswerte. Aber laut Wikipedia besteht eine grosse Mordkommission aus 20 Personen. Also scheint die jetzt recht gross zu sein.

@marionmog
Das ist relativ viel. Allerdings weiß man nicht, wie viele von denen wirklich "arbeiten".

Das Kind ist schon längst in den Brunnen gefallen. Egal was jetzt ermittelt wird, Keiner wird dem jetzt noch Glauben schenken. War's ein Rassist oder Nazi, dann wird das vom rechten Rand angezweifelt; und wenn es eine Beziehungstat unter Asylanten war, dann von der anderen Seite.

Ich glaube dass es tatsächlich nicht (offiziell) aufgeklärt werden wird.

@salome26 Wenn das aus einem Impuls geschehen ist, dann kann man Hoffnung haben das der Täter irgendwann mal quatscht, oder ein Mitwisser sich erleichtern möchte. Möglich das dann Jemand zuhört, der an Aufklärung interessiert ist.

Schimpanski schrieb:Das Kind ist schon längst in den Brunnen gefallen. Egal was jetzt ermittelt wird, Keiner wird dem jetzt noch Glauben schenken. War's ein Rassist oder Nazi, dann wird das vom rechten Rand angezweifelt; und wenn es eine Beziehungstat unter Asylanten war, dann von der anderen Seite.

Das verstehe ich jetzt nicht so ganz.
Ist doch egal, ob es jemand anzweifelt. Die Polizei muss eine Untersuchung durchführen und ein Ergebnis präsentieren. Gibt es einen oder mehrere Beschuldigte, gibt es eine Gerichtsverhandlung. Der Richter spricht das Urteil.
Ob irgendjemand etwas "glaubt" oder "anzweifelt", ist für mich unerheblich.

@E.A.Poe
Das Ganze Theater erschwert die Ermittlungsarbeit immens. Viele haben im Moment kein Vertrauen mehr, selbst wenn sachlich und objektiv ermittelt wird. Und am Ende geht es auch um das sogenannte Urteil im Namen des Volkes, dass für Rechtsfrieden sorgen soll.
Diesen Fall sollte eine neue, unabhängige Ermittlungsgruppe von Außen übernehmen, am besten BKA, um das nötige Vertrauen wiederherzustellen.

salome26 schrieb:Ich glaube dass es tatsächlich nicht (offiziell) aufgeklärt werden wird.

Ich glaube schon, dass es aufgeklärt wird. Der Druck auf die Moko wird auch seitens der Öffentlichkeit steigen. Irgendwann muss die Moko einen Verdächtigen liefern.

@E.A.Poe
Die Moko dort hat das Vertrauen durch den vermasselten Anfang verspielt.

@E.A.Poe
Dass aus Druck irgendwann irgendeine Lösung präsentiert wird, halte ich sogar für möglich. Ob sie der Wahrheit entspricht........

Aber abwarten.

salome26 schrieb:Dass aus Druck irgendwann irgendeine Lösung präsentiert wird, halte ich sogar für möglich. Ob sie der Wahrheit entspricht........

Aber abwarten.

In der Regel funktioniert das.
Der Druck auf die Moko wird erhöht, sie muss liefern. Wenn sie jemand falsches liefert, wird der Druck noch größer. Also wäre es gleich besser, sie lieferten den richtigen Täter.
Das Problem könnte sein, dass die Zeugen nicht reden wollen. Aus welchen Gründen auch immer. Da müsste man mit Plakataktionen usw. auf die Sache aufmerksam machen.

@marionmog

marionmog schrieb:Die Moko wurde ja Berichten zufolge auf 25 "aufgestockt" - mir erscheint das eine recht geringe Zahl, um möglichst schnell einen Mord aufzuklären. Habt ihr da von anderen Mordfällen Erfahrungswerte?

normale Größenordnung

@salome26

salome26 schrieb:Sich einerseits über Instumentalisierung durch die eine Seite aufzuregen, indem man eine entgegengesetzte, aber ebenso unbewiesene und nicht unbedingt naheliegendere Variante konstruiert, funktioniert eben auch nicht!

Da hast Du schon recht. Ich seh den Fall eben als Kriminalfall an, und versuch das Politische raus zu halten. Das dient der Aufklärung eher nicht. Und ein Mord ist auch ohne ein abstossendes rassistisches Motiv eine tieftraurige Sache. Bisher sind es ja ausserdem nur konstruierte Zusammenhänge, die selbstverständich als zutreffend erweisen könnten. Aber es geht ja nicht drum, wie etwas gewesen könnte, sondern wie es tatsächlich war. Wir wollen ja keinen Wunschtäter basteln, sondern die Wahrheit finden.

Wenn man die wenigen echten Information zusammen nimmt, die man hat, dann müsste die Tat sich doch relativ bald nach dem Netto-Einkauf ereignet haben, sonst wäre Khaled doch vermutlich einfach wieder nach Hause gegangen, nich?! Erstens weil er das sowieso zu wollen schien (Bin nur eben weg, Kippen holen), dann weil er das Handy nicht mitnahm, dann noch wegen der fremdenfeindchen Atmosphäre und Erlebnisse, zudem war er allein, also weniger geschützt als sonst und es war ein Montag, wo die fremdenfeindliche Atmo bzw die Ängste wegen der Pegida-Demos nochmal ausgeprägter ist als sonst schon.
Ich kann es mir eben relativ schlecht vorstellen, dass falls er per Zufall auf einen oder mehrere gewaltbereite, bewaffnete Nazi getroffen sein sollte, die es ja zweifelsohne gibt, dass der/die dann Khaled einfach direkt und ohne irgendeine eskalative Inszenierung, oder auch eine Hetzjagd, wie das in so Fällen von Übergriffen gegen Leute andere Hautfarbe öfters der Fall war, angegriffen und abgestochen hat bzw. haben.
Das meinte ich mit "Vorgeschichte". Normalerweise geht da Gebrülle und Wortgefecht voraus, damit der Täter auch in Rage gerät. Und das müsste dann doch jemand bemerkt haben, um die Uhrzeit, da sind doch in den Wohnungen viele und auch sicher Leute die aus der Stadt kommen und nach Hause wollen. Und dass alle schweigen, weil sie selbst bis in den Scheitel braun sind, kommt mir unwirklich vor. Auch wenn es solch eine Verschwiegenheit durchaus gibt.
Wenn die Tat aber eben später erfolgte, ist die Frage, was war dazwischen? Warum ist er nicht heim? Sind ja nur zwei Minuten. Ist ja ausserdem Winter und nicht gerade einladened für eine lauschigen Abendspaziergang, obwohl das nicht ausgeschlossen ist. Wenn er jemand getroffen hat, warum meldet der sich nicht? Was ist noch denkbar?
Also auch wenn ich meinerseits keine Anhaltspunte hab, kommt es mir seltsam vor, dass es bislang keine Zeugen für irgendetwas zwischen 20 Uhr und 7:40 Uhr gibt. Komisch ist natürlich auch der Fundort im Innenhof, da ist eben auch die Frage, was er da wollte, wenn er da überhaupt aus freien Stücken hin ist.

Gibt es eigentlich eine Information über den Todeszeitpunkt? Das ist doch normalerweise ein Teil des Obduktionsergebnis...

@z3001x
Nein, das einzige was ich dazu bisher gelesen habe (auch in Presseartikeln, soweit ich mich erinnere) ist, dass die Leichenstarre beim Fund schon ausgeprägt war.