Zwei Leichen in Güllebecken bei Dresden entdeckt

In einem Güllebecken in Gröditz im Landkreis Meißen, nordwestlich von Dresden gelegen, sind am Montagnachmittag zwei Leichen gefunden worden. Laut Polizeiangaben handelt es sich um eine Frau und einen Mann. Die Identität der Toten wurde noch nicht festgestellt. Der genaue Ort des Fundes liegt im Ortsteil Stansberg.

Die Leichen konnten noch nicht identifiziert werden und werden derzeit obduziert.

Nach Angaben eines Polizeisprechers seien die Toten keine Mitarbeiter des Gülle-Betriebs. Hinweise auf Fremdeinwirkungen gibt es aktuell nicht, jedoch laufen die rechtsmedizinischen Untersuchungen noch. Mit Ergebnissen sei frühestens am Mittwoch zu rechnen.

Die BILD ist vor Ort und will erfahren haben

dass vor geraumer Zeit ein Pärchen immer wieder in Spansberg gesichtet worden ist. Keiner kannte ihre Namen, mutmaßlich seien sie in den Ort gezogen. Doch dann wurden sie auf einmal nicht mehr gesehen. Man glaubte, sie wären wieder weggezogen.

Die zweite Theorie ist, dass es sich bei den Toten um rumänische Feldarbeiter oder Schrottsammler handeln könnte. Auch dazu gibt es nichts Fundiertes, wird aber auch in den Ermittlungen überprüft werden.

https://www.bild.de/regional/sachsen/mordkommission-ermittelt-zwei-tote-in-guellebecken-in-sachsen-gefunden-67f51923cf90e767618a4dea

Weitere Quellen:

https://www.t-online.de/nachrichten/panorama/kriminalitaet/id_100670922/sachsen-zwei-leichen-in-guellebecken-entdeckt.html

https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/panorama/leichenfund-zwei-tote-in-einem-gullebecken-gefunden-13508428.html

In Nürnberg wird doch seit einiger Zeit eine Rumänin vermisst. Hatte die nicht Immobilien in Zwickau? So weit ist das ja nicht von Gröditz.

Lupida schrieb:Der genaue Ort des Fundes liegt im Ortsteil Stansberg.

Der Ortsteil heißt Spansberg.

Zu Gröditz gehören neben der Kernstadt die Ortsteile Nauwalde, Nieska, Reppis, Spansberg und Schweinfurth.

Quelle: Wikipedia: Gröditz

Lupida schrieb:Nach Angaben eines Polizeisprechers seien die Toten keine Mitarbeiter des Gülle-Betriebs.

Wie soll man sich das vorstellen? Ein normaler Bauernhof oder ein Betrieb, der Gülle produziert?

Dancingfool schrieb:Der Ortsteil heißt Spansberg.

Vielen Dank. Die Zeitung hat das jetzt auch korrigiert.

Dancingfool schrieb:Wie soll man sich das vorstellen? Ein normaler Bauernhof oder ein Betrieb, der Gülle produziert?

Angeblich ist es so:

Über den Winter soll ein Landwirtschafts-Betrieb aus Brandenburg die Becken zur Gülle-Speicherung nutzen.

Jetzt im Frühjahr werden die Becken leer gemacht und die Gülle in die Felder eingearbeitet, dabei sollen die Leichen entdeckt worden sein.

Quelle: https://www.bild.de/regional/sachsen/mordkommission-ermittelt-zwei-tote-in-guellebecken-in-sachsen-gefunden-67f51923cf90e767618a4dea

Mehlfens schrieb:In Nürnberg wird doch seit einiger Zeit eine Rumänin vermisst.

Meinst Du Alexandra R., verschwunden im Dezember 2022? Das würde mich sehr verwundern, v.a. wer wäre dann die zweite Leiche?

Lupida schrieb:Über den Winter soll ein Landwirtschafts-Betrieb aus Brandenburg die Becken zur Gülle-Speicherung nutzen.

Demnach können die Leichen ja „nur“ einige Monate dort gelegen haben, oder verstehe ich das falsch?

Lupida schrieb:Die Leichen konnten noch nicht identifiziert werden und werden derzeit obduziert.

Zu dem Toten Mann gibt es diese Aussage:

Ein Feuerwehrmann, der die Leichen mit aus der Gülle fischte, sagte zu BILD: „Es handelte sich um einen älteren Mann. Er trug Handschuhe und alte Sachen. Wie lange er da lag, kann ich nicht schätzen – er war aber noch erkennbar. Und eine Frau, die habe ich nicht richtig gesehen.“

Quelle: https://m.bild.de/regional/sachsen/mordkommission-ermittelt-zwei-tote-in-guellebecken-in-sachsen-gefunden-67f51923cf90e767618a4dea

Dancingfool schrieb:Wie soll man sich das vorstellen? Ein normaler Bauernhof oder ein Betrieb, der Gülle produziert?

Eine ehemalige Milchviehanlage:

Die beiden Behälter befinden sich auf dem Gelände einer ehemaligen Milchviehanlage. Der Betrieb dort wurde vor etwa fünf Jahren eingestellt, als der Besitzer, ein Holländer, starb.

„Bei uns im Dorf fehlt niemand“
Ein Nachbar, der aus seinem Garten einen guten Blick auf die Anlage hat, berichtet in BILD: „Da war ein riesiger Auflauf am Montagabend. Die Polizei hat alles ausgeleuchtet, die Feuerwehr war im Einsatz. Wir rätseln alle, wer die Leichen sein könnten – aber bei uns im Dorf fehlt niemand.“

Quelle: Wie oben

Im angrenzenden Nauwalde werden nach Bild-Informationen seit Monaten ein älteres Paar "vermisst".
Offiziell angezeigt wurde dies scheinbar aber nicht.

Anwohner in Nauwalde wollen sie zwischen Weihnachten und Neujahr zuletzt gesehen haben.
Angeblich sollten sie ihr Wohnhaus nach einem Erbstreit verlassen.

Nach einem erbitterten Erbstreit sollten die beiden angeblich zum Auszug aus dem Elternhaus des Mannes gezwungen gewesen sein.

Quelle: https://www.bild.de/regional/sachsen/2-leichen-in-guelletank-entdeckt-spur-fuehrt-polizei-ins-nachbardorf-67f62bac83f84e3e5f7512fc

Das erklärt dann einigermaßen, warum die beiden bislang nicht als vermisst gemeldet wurden,- wenn es sich bei den Toten im Güllebehälter tatsächlich um das Paar handelt.

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Laut dem MDR handelt es sich aktuell um kein Kapitaldelikt.

Nach dem Fund zweier Leichen in einem Güllebecken in Gröditz nordwestlich von Dresden gibt es bislang keine Hinweise auf eine Straftat.

Quelle: https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/dresden/grossenhain-riesa/leichen-groeditz-guellebecken-polizei-obduktion-102.html

Es ist eine gruselige Vorstellung, im Güllebehälter zu ertrinken und erinnert mich an den Tod des Mönches im Schweineblutbottich in Umberto Ecos "Der Name der Rose".

Lanza schrieb:Eine ehemalige Milchviehanlage:
Die beiden Behälter befinden sich auf dem Gelände einer ehemaligen Milchviehanlage. Der Betrieb dort wurde vor etwa fünf Jahren eingestellt, als der Besitzer, ein Holländer, starb.

„Bei uns im Dorf fehlt niemand“
Ein Nachbar, der aus seinem Garten einen guten Blick auf die Anlage hat, berichtet in BILD: „Da war ein riesiger Auflauf am Montagabend. Die Polizei hat alles ausgeleuchtet, die Feuerwehr war im Einsatz. Wir rätseln alle, wer die Leichen sein könnten – aber bei uns im Dorf fehlt niemand.“

Es kommt häufiger vor, das Landwirte Güllebehälter/Güllekeller von aufgegebenen Betrieben pachten um die Gülle zwischenzulagern.

MettMax schrieb:Laut dem MDR handelt es sich aktuell um kein Kapitaldelikt.

Genau, und wenn ich mich umbringen will, dann springen wir zusammen in ein Güllebecken, im Tode vereint.
So ein Quark. Das "riecht" für mich ganz stark nach einem Kapitaldelikt, es stinkt quasi :)

Swagger schrieb:Genau, und wenn ich mich umbringen will, dann springen wir zusammen in ein Güllebecken, im Tode vereint.
So ein Quark. Das "riecht" für mich ganz stark nach einem Kapitaldelikt, es stinkt quasi

Das Menschen, auch mehrere bei Unfällen in Güllegruben oder Becken zu Tode kommen, ist ja nicht mal so selten. Wenn jemand da reinsteigt, um z.B. etwas zu reparieren, dann kann er leicht bewusslos werden, weil es dort unten durch die Fäulnisprozsse keinen bis wenig Suaerstoff, dafür jede Menge toxische Abgase gibt. Manchmal bekommt das ein zweiter Mensch mit und will hinterhersteigen, um den ersten zu retten und wird dann auch ohnmächtig und stirbt dann auch durch Ersticken oder Ertrinken. Hier in der Gegend sind vor längerer Zeit so mal drei Personen (Sohn = aktiver Landwirt, Vater = Seniorlandwirt und die Mutter, die sdazu kam, als die beiden schon ohnmächtig im Silo lagen) umgekommen. Landwirte kennen die Gefahr eigentlich, aber in so einer Notlage denkt man dann, dass man die Luft anhalten kann und den anderen "nur schnell rausholen" muss und das kann dann fatal enden.
Das wird aber ja in der Regel schnell entdeckt, weil schnell auffällt, dass eine Person fehlt, dass irgendwo an einem Güllesilo eine Leiter oder Werkzeug oder ein Fahrzeug steht und keine Person mehr da ist.

Einen Doppelsuizid in einem solchen Güllesilo finde ich auch total abwegig. Erstens ist das doch eine ganz schreckliche Vorstellung, in Sch... zu ersticken oder zu ertrinken. Und zweitens müssen diese älteren leute doch auch irgendwie in den Behälter hineingekommen sein. Das sind, wenn man sich Luftbilder dazu anschaut, ja keine Güllegruben, sondern diese typischen Hochbehälter/Silos mit einen mehrere Meter hohen Betonwand. Wie sollen die denn dorthin gekommen sein, ohne dass da noch ein Fahrzeug steht und wie sollen sie da reingeklettert sein?
Unser Nachbar hat auch so ein Silo. Ist zwar deutlich kleiner, aber da sind keine feste Leiter oder Stufen dran montiert, sondern man muss, wenn man reinschauen will, eine Leiter anlegen und hochklettern, um oben über den Rand schauen zu können. Befüllt wird das Teil von oben, mit einem langen Rohr, das er von seinem Gülletransporter ausklappt und die Gülle oben über den Rand reinbläst. Und entleert von unten über einen Anschluss unten am Silo, an den er ein großes Rohr anschließt und das Zeug in seinen Tankwagen pumpt. Da schaut also eigentlich nie jemand von oben rein. Deshalb würde es auch da wahrscheinlich lange nicht auffallen, wenn eine Leiche drin liegen würde.
(Wobei ich mich frage, ob die da überhaupt an der Oberfläche schwimmen würde oder nicht eh untergehen würde.).
Das Teil wird praktisch nie vollständig leer gepumpt sondern kontinuierlich von oben befüllt und unten was entnommen.

Swagger schrieb:Das "riecht" für mich ganz stark nach einem Kapitaldelikt, es stinkt quasi :)

Nach dem Fund zweier Leichen in einem Güllebecken ist die Identität der Toten weiterhin unklar.
Laut dem Bericht von heute Morgen ist ein Kapitaldelikt zum aktuellen Zeitpunkt nicht erkennbar.

Nach einer ersten rechtsmedizinischen Begutachtung sind keine Hinweise auf Fremdeinwirkung zu erkennen, so der Sprecher.

Quelle: https://www.proplanta.de/agrar-nachrichten/landleben/identitaet-der-toten-im-guellebecken-weiterhin-unklar_article1744352123.html

@Grillage hat eigentlich schon alles gesagt. Man kann schwerlich zufällig oder versehentlich in den hier abgebildeten Tank mit meterhohen Wänden gelangen. Nur über die am rechten Rand sichtbare Leiter.

Dass jemand zum Arbeiten hineingestiegen ist und eine zweite Person ihm zu Hilfe eilen wollte, anstatt einen Notruf abzusetzen, ist grundsätzlich denkbar.

Aber hätten sie dies ohne Auftrag getan? Hat sie niemand vermisst? War der Behälter leer und wurde dann unkontrolliert wieder befüllt?


Original anzeigen (1,2 MB)

Quelle: https://www.bild.de/regional/sachsen/mordkommission-ermittelt-zwei-tote-in-guellebecken-in-sachsen-gefunden-67f51923cf90e767618a4dea

Lupida schrieb:Man kann schwerlich zufällig oder versehentlich in den hier abgebildeten Tank mit meterhohen Wänden gelangen. Nur über die am rechten Rand sichtbare Leiter.

In der Bildunterschrift steht, dass es der hintere Tank war. Da kommt man bequem über die davor aufgeschüttete Rampe dran. Die Außenwand ist dort doch höchstens einen Meter hoch.

In Relation mit einigen im Bild sichtbaren Türen scheint mir das mehr als ein Meter. Aber selbst wenn, auch bei einem Meter steigt man nicht einfach mal aus Versehen die Böschung noch und fällt über die Mauer in den Tank.

Original anzeigen (0,4 MB)

Hier ist noch mal ein Bild aus einer anderen Perspektive. Man kann sogar mit einem Fahrzeug da hoch und ggf. unheimliche Fracht abladen.

Original anzeigen (0,2 MB)

Bildquelle: BILD

Denke mal, beides trifft zu:

Vorsatz - leicht möglich.
Versehentlich reinfallen - eher weniger.

Lupida schrieb:Denke mal, beides trifft zu:

Ja möglich ist beides. Vielleicht waren es Plünderer.

ExilHarzer schrieb:Ja möglich ist beides. Vielleicht waren es Plünderer.

Und was wollten die plündern? Gülle?

Lupida schrieb:Nur über die am rechten Rand sichtbare Leiter.

Das ist nciht mal eine Leiter, sondern nur das Rohr, um Gülle von oben rein zu pumpen und dann unten der Anschluss, um sie abzulassen. Man erkennt es auch an der Verfärbung, die da am Boden ist, weil beim An- und Abkoppeln des Rohrs des Gülletankanhängers an den Anschluss halt ab und zu mal was daneben läuft.
Man erkennt es noch besser auf dem Bild, das @ExilHarzer gepostet hat.


Also ja, über die Rampe und auch über die mit Gras bewachsene Anschüttung auf der rechten Seite (2. Bild) kann man an den Rand des Beckens gelangen und wenn man es drauf anlegt, auch über den Rand klettern. Aber aus versehen reinfallen kann man eigentlich nicht, außer man würde ein Art Mutprobe machen a la "Wer traut sich auf dem Rand zu balancieren?". Aber das halte ich für unwahrscheinlich.

Und einen gemeinsamen Suizid auf diese Art finde ich extrem schwer vorstellbar. Da gibt es angenehmere Methoden, um aus dem Leben zu scheiden, als sich in Gülle zu ertränken.