Heute früh habe ich im Radio gehört, dass der zugezogene Arzt noch vor Ort ein Fremdverschulden festgestellt hat. Ich habe langsam den Eindruck hier soll absichtlich eine Art Schludrigkeit und Gleichgültikeit der Polizei konstriert werden. Vielleicht war es ja wirklich so, aber im Moment häufen sich die Hinweise, das es eben nicht so war.
Mir sind auch einige Dinge komplett unklar.
1. Es gibt keinen Anhaltspunkt ob Khaled Idris wirklich im Netto war. Hatte er denn z.B. Zigaretten bei sich? Hat ihn jemand gesehen. Es waren ja wohl kaum Leute unterwegs, dann wird der Netto auch leer gewesen sein. Und das ist ein Schwarzafrikaner niemandem aufgefallen ... keiner Verkäuferin und auch dem Sicherheitsdienst nicht? Gibt es keine Kameraüberwachung im Netto?
Das kann ich mir nicht vorstellen.
2. Angeblich wurden die wurden die Wohnungstüren der Asylbewerber mit Hakenkreuzen beschmiert und es wurde mehrfach dort mehrfach randaliert und gegen die Tür getreten. Wurde das von anderen Hausbewohner bemerkt? Wurde die Polizei informiert? Wurde der Betreuer informiert? Ist da irgendwas aktenkundig? Es wurde ja geschrieben, dass die Bewohner an besagtem Tag sogar Angst hatten auf ein Türklingeln zu reagiert und das obwohl einer von ihnen außer Haus war und eigentlich zurückerwartet wurde? Unter solchen Bedingungen geht man doch nicht alleine aus dem Haus ... zumal am Abend!
3. Und wenn das jetzt alles so war: Wie zur Hölle komme ich dann an einem Montag, an dem die Pegida spazieren geht auf die Idee alleine und ohne Handy, abends im dunkeln auf die Straße zu gehen. Ich meine, wenn mir die Angst in den Knochen sitzt, dann nehme ich mir doch wenigstens
Begleitung mit ... oder mein Handy. Zumal die meisten Leute ohne ihr Handy heutzutage keinen Schritt mehr machen. Schon gar nicht wenn man mit sieben zusammengewürfelten Leuten wohnt. Da trägt man seine Wertgegenstände bei sich. Das wird bei Khalid auch so drin gewesen sein, er ist ein Flüchtling, da paßt man auf seine wenigen Sachen gut auf.
4. Wieso hat die Tat niemand bemerkt? Wie oben schon einmal geschrieben wurde, gehen Nazis nicht gerade geräuscharm vor. Es handelt sich immer um eine Gruppe, die laut ist und pöbelt. Die hätten ihn mit Sicherheit auch geschlagen, rumgeschubst. Gibt es da irgendwelche Schürwunden, Schlagwunden, blaue Flecke? Wo oft ist bei solchen Übergriffen ein Messer mit im Spiel? Mir ist im ersten Moment kein Fall bekannt, wo ein Ausländer von einem Neonazi mit einem
Messer attackiert worden ist. Aber ich kann mich auch irren, vielleicht kann mir da jemand auf die Sprünge helfen.
5. Es besteht der Verdacht, dass der Leichnam erst nach dem Tod auf den Hof verbracht wurde. Wurde die Wohnung, wo er wohnte, auch auf Spuren untersucht? Oder wurde das aus Pietätsgründen unterlassen? Ich könnte mir vorstellen, das es in einer Wohngemeinschaft mit 7 Männern nicht immer leise zu ging. Vielleicht haben die anderen Mieter des Hauses dem Lärm/Streit gar nicht weiter beachtet. Was dort z.B. gesprochen wurde konnten sie auch nicht verstehen.
Das es oft zum Streit in Asylunterkünften kommt ist auch kein Geheimnis. Mir ist noch der Fall in Berlin präsent. Dort kam es in der Gerhard Hauptmann Schule auch immer wieder zu Messerstecherein und auch zu einem daraus resultierenden Mord.
Siehe hier:
http://www.berliner-zeitung.de/polizei/streit-unter-fluechtlingen-in-kreuzberg-29-jaehriger-in-besetzter-schule-erstochen,10809296,26948828.html (Archiv-Version vom 26.03.2015)Ich hoffe nur das der Dresdner Fall schnell und umfassend aufgeklärt wird.