Khaled Idris - Dresden, Januar 2015
14.01.2015 um 16:47tagesspiegel: http://www.tagesspiegel.de/politik/dresden-jetzt-steht-fest-fluechtling-khalid-i-wurde-getoetet/11227872.html
Jetzt steht es fest, was bislang als vage Vermutung im Raum stand! Der afrikanische Asylbewerber (20), den man am Dienstagvormittag in einer Dresdner Plattenbausiedlung fand, ist getötet worden.
Dresdner Polizeichef Dieter Kroll (60):"Nach jetzigem Befund legen wir uns darauf fest, dass ein Messerstich ursächlich für die Verletzung verantwortlich ist. Wir schließen aus, dass es sich um einen Unfall handelt. Es ist ein Tötungsdelikt. Von vorsätzlichem Handeln ist auszugehen."
Fundort Johannes-Paul-Thilman-Straße: Khalid I. lebte hier im zweiten Stock eines Sechsgeschossers mit sieben weiteren Flüchtlingen in einer von der Stadt zugewiesenen Wohnung.
Seine Freunde sahen ihn am Montagabend nach 20 Uhr zum letzten Mal. „Er wollte noch zu Netto zum Einkaufen“, so sagt einer seiner erschütterten Mitbewohner. Khalid kehrte nicht mehr zurück.
Am nächsten Morgen gegen 7.40 Uhr fand ein Anwohner die Leiche des jungen Mannes im Innenhof des Plattenbaublocks - die Leichenstarre war bereits eingetreten. Die Polizei überbrachte seinen Freunden die grausame Nachricht, sie stürzten in den Hof: „Wir sahen nur das Blut an seinem Hals und der Schulter, es sah schlimm aus“, sagt ein Mitbewohner in der Plattenbausiedlung, der, wie alle anderen Asylbewerber auch, aus Angst seinen Namen nicht nennen will.
Geblieben sind Blutflecken auf dem Plattenweg und ein paar Meter weiter im Gras. Anwohner, die vorbeigehen, wollen von dem Drama nichts bemerkt haben.
In der ersten Pressemitteilung der Polizei hieß es noch, dass es „bislang keinen Anhaltspunkten auf Fremdeinwirkung“ gebe. Erst auf die explizite Nachfrage, wie ein 20-Jähriger Mann denn plötzlich blutend tot umkippen kann, räumt Polizeipräsident Dieter Kroll (60) ein: „Aus den äußeren Merkmalen der Leiche ist nicht abzuleiten, was passiert ist. Es besteht ein Anfangsverdacht auf einen unnatürlichen Tod. Die Mordkommission ermittelt.“
Die Freunde von Khalid I. indes sind fassungslos, fühlen sich allein gelassen. Seit "Pegida" marschiert, ist vor allem montags ihre Unsicherheit groß: „Die Menschen hier begegnen uns feindlich, es spricht Hass aus ihren Augen, wir trauen uns nicht mehr nach draußen, wir brauchen Schutz.“
An diesem Mittwoch soll eine Obduktion Klarheit über den Tod Khalids bringen. Ein Mitbewohner: „Khalid bringt das nicht zurück. Er war ein wunderbarer Mensch, hatte viele Ziele, wollte Deutsch lernen, arbeiten und in Frieden leben. Warum musste er nur so sterben?“
Noch gibt es keinen Zeugenaufruf der Dresdner Polizei. Kommt euch das auch seltsam vor? (Von anderen Polizeiseiten bin ich das schneller gewohnt). Ein Messerstich, der nicht direkt erkannt wird, ist das ungewöhnlich? Wurde besonders vorsichtig agiert, um die Stimmung in Dresden in keine Richtung anzuheizen?
Was meint ihr zu dem Fall? Was ist passiert?
weitere Quellen:
https://mopo24.de/nachrichten/dresden-asylbewerber-getoetet-3817 (Archiv-Version vom 20.01.2015)
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/dresden-toter-asylbewerber-aus-eritrea-wurde-getoetet-a-1012943.html
Jetzt steht es fest, was bislang als vage Vermutung im Raum stand! Der afrikanische Asylbewerber (20), den man am Dienstagvormittag in einer Dresdner Plattenbausiedlung fand, ist getötet worden.
Dresdner Polizeichef Dieter Kroll (60):"Nach jetzigem Befund legen wir uns darauf fest, dass ein Messerstich ursächlich für die Verletzung verantwortlich ist. Wir schließen aus, dass es sich um einen Unfall handelt. Es ist ein Tötungsdelikt. Von vorsätzlichem Handeln ist auszugehen."
Fundort Johannes-Paul-Thilman-Straße: Khalid I. lebte hier im zweiten Stock eines Sechsgeschossers mit sieben weiteren Flüchtlingen in einer von der Stadt zugewiesenen Wohnung.
Seine Freunde sahen ihn am Montagabend nach 20 Uhr zum letzten Mal. „Er wollte noch zu Netto zum Einkaufen“, so sagt einer seiner erschütterten Mitbewohner. Khalid kehrte nicht mehr zurück.
Am nächsten Morgen gegen 7.40 Uhr fand ein Anwohner die Leiche des jungen Mannes im Innenhof des Plattenbaublocks - die Leichenstarre war bereits eingetreten. Die Polizei überbrachte seinen Freunden die grausame Nachricht, sie stürzten in den Hof: „Wir sahen nur das Blut an seinem Hals und der Schulter, es sah schlimm aus“, sagt ein Mitbewohner in der Plattenbausiedlung, der, wie alle anderen Asylbewerber auch, aus Angst seinen Namen nicht nennen will.
Geblieben sind Blutflecken auf dem Plattenweg und ein paar Meter weiter im Gras. Anwohner, die vorbeigehen, wollen von dem Drama nichts bemerkt haben.
In der ersten Pressemitteilung der Polizei hieß es noch, dass es „bislang keinen Anhaltspunkten auf Fremdeinwirkung“ gebe. Erst auf die explizite Nachfrage, wie ein 20-Jähriger Mann denn plötzlich blutend tot umkippen kann, räumt Polizeipräsident Dieter Kroll (60) ein: „Aus den äußeren Merkmalen der Leiche ist nicht abzuleiten, was passiert ist. Es besteht ein Anfangsverdacht auf einen unnatürlichen Tod. Die Mordkommission ermittelt.“
Die Freunde von Khalid I. indes sind fassungslos, fühlen sich allein gelassen. Seit "Pegida" marschiert, ist vor allem montags ihre Unsicherheit groß: „Die Menschen hier begegnen uns feindlich, es spricht Hass aus ihren Augen, wir trauen uns nicht mehr nach draußen, wir brauchen Schutz.“
An diesem Mittwoch soll eine Obduktion Klarheit über den Tod Khalids bringen. Ein Mitbewohner: „Khalid bringt das nicht zurück. Er war ein wunderbarer Mensch, hatte viele Ziele, wollte Deutsch lernen, arbeiten und in Frieden leben. Warum musste er nur so sterben?“
Noch gibt es keinen Zeugenaufruf der Dresdner Polizei. Kommt euch das auch seltsam vor? (Von anderen Polizeiseiten bin ich das schneller gewohnt). Ein Messerstich, der nicht direkt erkannt wird, ist das ungewöhnlich? Wurde besonders vorsichtig agiert, um die Stimmung in Dresden in keine Richtung anzuheizen?
Was meint ihr zu dem Fall? Was ist passiert?
weitere Quellen:
https://mopo24.de/nachrichten/dresden-asylbewerber-getoetet-3817 (Archiv-Version vom 20.01.2015)
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/dresden-toter-asylbewerber-aus-eritrea-wurde-getoetet-a-1012943.html