salome26 schrieb:Ach nee, und genau deswegen sage ich, dass Strukturen fehlen und es bessere Betreuung und ggf. auch Therapie braucht. Und dass eine Unterbringung in der Wohnung so wohl nicht gut war, genau.
Welche "Strukturen" fehlen denn?
Klingt so als ob Du wüsstest, wie der konkrete Betreungsrahmen bei den Bewohner dieser Unterkunft aussieht. Das wage ich zu bezweifeln.
Und welche Krankheit gilt es zu therapieren?
Und was wäre denn eine "gute Unterbringung".
Die Forderungen die Du da implizit stellst, würden wahnsinniges Geld kosten.
Wenn Du jedem Flüchtling eine 2-ZKB Einzelwohnung und einen Therapeuten, Sprachlehrer, Kennlernkurse, Ausbildung wenn nötig, etc stellst, bei mehreren 100.000 Flüchtlingen in Deutschland, das würde absurde Kosten produzieren. Und zu welchem Nutzen? Und warum diese durchaus als priviligiert zu bezeichnende Wunschbetreuung für Flüchtlinge und nicht für andere Menschen, die auch Probleme haben? Arbeitslose, Alleinerziehende, Rentner z.B.
salome26 schrieb:Vielleicht ist es verkürzt zu sagen, dass es das Ergebnis nicht angebrachter Unterbringung/Betreuung ist (von Schuld habe ich nie gesprochen!), weil natürlich immer noch individuelle Merkmale jemanden zum Mörder machen und derjenige vielleicht auch gemordet hätte, wenn in seinem Leben alles wunderbar wäre und sich die deutsche Gesellschaft den A*** für ihn aufgerissen hätte.
Du schiebst die Verantwortung vom Verantwortlichen auf die Gesellschaft. Alles was Du sagst sind nur Worthülsen und Klischees, basierend auf der Romantisierung von Menschen die aus unterschiedlichsten Gründen hier ihr Glück suchen. Überspitzt ausgedrückt ist das positiver Rassismus: Menschen aus fernen Ländern oder mit anderer Hautfarbe werden nur die alleredelsten und liebenswertesten Eigenschaften zugeschrieben.
Und wenn man doch mal nicht umhinkommt, zu erkennen, dass die auch mal richtig Mist bauen ode gar straffällig werden, dann wird sofort die Gesellschaft als Grundübel und irgendwelchen imaginierten Strukturmängel aus dem Hut gezaubert, oder natürlich die Nazis (die hier gar nicht in Erscheinung getreten sind, sondern immer nur angst-lüstern an die Wand projiziert wurden) damit die irreale Grundannahme wieder gerettet ist.
salome26 schrieb:Aber verwunderlich, dass Flüchtlinge auch untereinander immer wieder aneinander geraten, finde ICH es wirklich nicht. Nur ist mein Umgang damit im Gegensatz zu fremdenfeindlichen und rassistischen Meinungen eben nicht, dass diese Menschen hier nichts zu suchen hätten und eh per se schlecht sind.
Aber Du meinst, dass ein Flüchtling, der vermutlich unter Drogeneinfluss (beim Opfer wurden zumindest viel Drogen im Blut festgestellt) ein anderen umbringt, angeblich wegen Unstimmigkeiten in der Haushaltsführung, so die Aussage des TV, also wegen Nichts, eigentlich nicht selbst Schuld sein kann bzw darf, sondern eigentlich ist es die böse Gesellschaft und diejenigen, die sich hier gar nicht äussern.
Für mich leugnest Du die Wirklichkeit. Flüchtlinge können genauso schlecht oder gut sein wie andere Menschen sein, und die Umstände aus denen sie kommen, bedingen teilweise gewalttätiges oder auch kriminelles Verhalten. Schlicht und ergreifend, weil sie teilweise aus Flecken dieser Erde kommen, wo sie so ihre Haut retten mussten. Aber daran sind die Herkunftsgesellschaften schuld, vor den sie fliehen und nicht wir hier. Und die Sichtweise, dass dieser Mord eines Flüchtlings an einem anderen Flüchtling irgendwas mit Rassismus in Deutschland zu tun hätte, ist einfach monster schwachsinnig.
Der Täter hat vermutlich bei den vielen Betroffenheitskundgebung ein Schuld mit "Ich bin Khaled" hochgehalten, obwohl er ihn auf dem Gewissen hatte. Und er hat auch den Verdacht bewusst auf die angebliche Fremdenfeindlichkeit in Deutschland und gelenkt. Das ist doch durchaus eine Täuschungsabsicht im Nachgang eines Verbrechens. Und viele dumme Menschen gingen dem auf den Leim.