Mordfall Mehtap Savasci

@pfeffer68





da muss ich dir widersprechen - ich habe es verstanden und auch andere haben es verstanden - dieser Satz ist eine gängige Redewendungen auf türkischen und auch auf anderen Beerdigungen!

@Phantom2

Dann habe ich diesen Satz von dir missgedeutet, der für mich so klang, als ob du eine Art Lobrede auf die Verstorbene erwartet hast:

Phantom2 schrieb:Und da es üblich ist, das auf Trauerfeiern etwas zum Verstorbenen gesagt wird, etwas über das "Wirken" des Verstorbenen sein "Leben" etc. ist es eigentlich umso unverständlicher das eben genau das hier nicht passiert ist!

Ich weiß von muslimischen Beerdigungen, dass die Toten oft VOR der eigentlichen Beerdigung woanders aufgebahrt werden und DORT eine Abschiedsfeier stattfindet mit viel Wehklagen, und jeder bekommt die Gelegenheit, etwas über den/die Verstorbene/n zu sagen. Dies dauert Stunden. Danach wird der Leichnam zum Friedhof gefahren und dort findet dann nur eine kurze Beerdigungszeremonie statt. Kann es vielleicht hier auch so gewesen sein, dass die eigentliche Zermonie schon vorher im familiären Kreis stattfand und die Öffentlichkeit nur die reine Beerdigung mitbekommen hat?

@diegraefin
Das ist richtig,all diese Dinge finden bei uns im Moschee statt.

@Neil
Dann gehe ich mal davon aus, dass das hier auch so zelebriert worden ist und dann wundert es auch nicht, dass es auf dem Friedhof nur noch um die Beerdigung ging und nichts weiter.

@diegraefin
Ich denke schon,weil alles im Moschee statt findet,Gebete,rede.Abschied nehmen und danach zum Friedhof.Ich kann mir einfach nicht vorstellen das MS ihren Eltern egal ist.Ich denke Sie sind verzweifelt.Die Tochter ist tot und der Sohn....noch wissen wir nicht wie es Endet.Es muss verdammt schwer sein all das zu verarbeiten.

@Phantom2
Hallo Phantom2 , eigentlich wollte ich hier nicht mehr schreiben aber ich muss doch nochmal ....also ich möchte deine Meinung nicht ändern und ich verstehe deinen Ärger um die nicht stattgefundene Rede über Leben und Wirken von MS, aber ich kann dich da beruhigen , es ist tatsächlich so, dass all dies was du erwartet hast, vor der Beerdigung in der Moschee stattfindet. Es ist einfach nicht üblich dass dies bei der Beerdigung geschieht! Bitte versuche doch das so anzunehmen wie es eben ist, dein Einsatz für die Gerechtigkeit in diesem Fall berührt mich sehr! Ich kann mich in dieser Hinsicht Neil nur anschließen, aber ich verstehe schon was du meinst, ich bin sicher dass es auch keine Rede gegeben hätte selbst wenn es so üblich wäre, denn in Sachen Ehrenmord schweigen einfach noch zuviele ....auch die Frauen sagen u.a. " ja wenn sie nicht rum.... hätte dann wäre auch nichts geschehen" das kann ich mit Sicherheit sagen !!! Nur ist es in diesem Fall ja auch sehr wahrscheinlich der TV gewesen und der ist kein geringerer als der eigene Bruder, jetzt stell dir mal vor auf der Beerdigung würde so etwas noch angedeutet werden müssen.... schrecklich für die Eltern! Achso und der Satz mit dem " mit der Tochter zusammen begraben lassen " ist nicht gang und gebe, da liegst du falsch leider. Und der Tote wird auch nicht mit Lobesgedulel geehrt da es verlogen rüber kommt.. wiegesagt ich verstehe dich trotzdem wenn du sagst es wäre rübergekommen wie ein "verscharren" der unendliche Schmerz wird da sein aber es wird gerade bei Ehrenmord auch viel geschwiegen....

@Phantom2
Das "Hörensagen" bezog sich auf eine Aussage hier, dass die Mutter beim Begräbnis gelacht habe.

Du solltest aber die Beiträge der anderen User auch genauer lesen: Du wurdest schon längst darauf aufmerksam gemacht, dass es eine ausführliche Trauerfeier mit Ansprachen in der Moschee gab, und dann schreibst Du noch so eine Tirade, dass Dir das Begräbnis wie ein "Verscharren" vorkam.

Um die Bestattung dieser Art besser zu erklären , reicht es auch eigentlich aus, wenn man sagt,dass es nunmal keine Moschee auf deutschen Friedhöfen gibt.

@FF

vielen Dank für den Wink mit dem Zaunpfahl - aber ich lese die Post's anderer User sehr genau!!! Desweiteren schreibe ich keine "Tiraden" sondern ich äußere meine Gedanken zum bestehenden Sachverhalt - im Gegensatz zu vielen wahrscheinlich vielen anderen die es vorziehen "vornehm" zu schweigen! Der Hintergrund warum ich das mache ist folgender:

Wir leben im Jahre 2014 - und es kann nicht sein, das in Zeiten von staatlich verodneter Toleranz gegenüber "allem und jedem" trotzdem jeder sein eigenes "Süppchen" kocht und löffelt. Um es auf den Punkt zu bringen - das im Vorfeld eine Feierlichkeit in der Moschee stattgefunden hat ist mir bekannt, ebenso deren Ablauf und Inhalt! Das anschließende Begräbnis der Verstorbenen ist aber mehr oder weniger der Anlaufpunkt für Freunde, Bekannte & Kollegen gewesen - ebenso für fremde Menschen die ihr Beileid ausdrücken wollten. Von daher wäre es im Zuge eines "gesunden" Integrationsverständnisses" von Vorteil gewesen dort eine Rede stattfinden zu lassen, damit erst gar nicht Verdachtsmomente entstehen das es einigen Menschen scheinbar gleichgültig ist was mit Frau Savasci passiert ist. Wir leben in Deutschland, einem freiheitlich & demokratischen Land welches es geschafft hat den "Glauben" vom "Staat" zu trennen! Wir leben in einem Land in dem auch ich selbst mit offenen Armen als "Hinzugewanderter" empfangen worden bin. Damit das so bleibt - ist es sicherlich geschickt, wenn man sich soweit wie möglich öffnet und alle an den eigenen Ritualen teilhaben lässt, damit den vermeintlich "bösen Kritikern" wie mir der Wind aus dem Segel genommen werden kann! Mir geht es nicht darum hier die Familie zu denunzieren - es geht vielmehr darum, das das was passiert ist "NIE WIEDER" passieren darf!!!
Es fehlt einfach eine klare Position die hier eingenommen wird - insbesondere von der "muslimischen Gemeinschaft"!!! Die "Deutschen" gehen auch gemeinschaftlich auf die Straße und positionieren sich bundeslandübergreifend gegen "Rechts" - ein solches Signal bzw. eine solche Signalwirkung hätte eine Rede seitens der Familie gegenüber den "Standard-Trauergästen" gehabt - dann wären sicherlich auch einige der ausgesprochenen Kommentare während und nach der Trauerfeier erst überhaupt nicht auf den Tisch gekommen!

Wir leben in einer "schwierigen" Zeit was den Frieden unter den "Ureinwohnern" und den "Hinzugereisten" - wie meine Wenigkeit - angeht! Verschiedene Auffassungen von Tradition und deren Art Sie auszuleben - bis hin zum selbst praktizierten "Glauben" sind Dinge die jedem zustehen und die auch wichtig sind! Damit das aber so bleiben kann ist Information und Integration oberstes Gebot! Von daher ist es umso wichtiger die richtigen Zeichen und Signale zu setzen - auch wenn es noch so schwierig in der derzeitigen Situation für die Familie ist - um eben sich selbst genau nicht selbst ins verkehrte Licht zu rücken. Ein klares "wir distanzieren uns vom Geschehenen" wäre ein leichtes gewesen! Es ist einfach ungeschickt gelaufen - leider Gottes! Und man kann es drehen und wenden wie man will - Mehtap Savasci ist einen völlig sinnlosen und dummen Tod gestorben - einen Tod, der ihr scheinbar deshalb zu Teil geworden ist, weil sie sich einfach nicht vorschreiben lassen wollte wie "SIE" selbst zu leben hat!


@lima

Danke für deine Ausführungen bezüglich der Thematik der Moscheen und den Rest deines Postings. Ich bedanke mich bei dir für deine ehrlichen Worte zum Thema des Schweigens ...

Lima34 schrieb:sicher dass es auch keine Rede gegeben hätte selbst wenn es so üblich wäre, denn in Sachen Ehrenmord schweigen einfach noch zuviele ....auch die Frauen sagen u.a. " ja wenn sie nicht rum.... hätte dann wäre auch nichts geschehen" das kann ich mit Sicherheit sagen !!!

Ich finde das man da nichts beschönigen muss und auch schweigen ist hier der falsche Weg!

Es müssen klare Zeichen von uns Hinzugewanderten gesetzt werden - wenn das nicht geschieht, dann ist es leider so, das es nur Verlierer dabei geben wird weil für "unwissende" eben wieder mal ein "Klischee" erfüllt wird. Und ich glaube das ist genau das, was wir alle nicht möchten! Wir haben irgendwo die Pflicht den Menschen hier zu zeigen das wir genauso "ticken" egal ob wir ein Kopftuch tragen, einem glauben fröhnen oder eben völlig konfessionslos sind! Das was hier passiert ist hat im Jahr 2014 nichts zu suchen!

@Phantom2
Wie schön es wäre, wenn Freunde und Bekannte auf die Straße gehen und demonstrieren würden gegen Ehrenmord, wenn Frauen zu dieser Problematik mehr ihren Mund aufmachen dürften ... aber solche die es machen werden von der Gesellschaft gleich mit einem bestimmten (imaginären)Stempel auf der Stirn versehen, der ein oder andere dieser Gesellschaft , die auch hier mitlesen und schreiben werden das genauso sehen und mir auch gleich einen Stempel aufdrücken, aber leider lasse ich mir den Mund nicht verbieten , in der Öffentlichkeit nicht und hier in diesem Forum schon garnicht... noch ist es nicht erwiesen dass es ein Ehrenmord war aber vieles spricht dafür ( ich schreibe das nochmal damit ich nicht noch wegen Behauptungen belangt werde hier) und eines sage ich an alle Männer da draußen die ihre weiblichen Verwandten so sehr " beschützen": ihr schützt nicht eure Schwestern , sondert ermordet sie ... ihr schützt nur eure nichtvorhandene , verdammte Ehre ... Ehre haben die, die deswegen morden bestimmt nicht mehr und Gottes Segen schonmal gaaaanz bestimmt nicht!!! Jedesmal werden noch die , die wirklich integriert mit in den Dreck gezogen.... und wer sich hier jetzt angepisst fühlt, der sollte sich ernsthaft über sich selbst Gedanken machen!!!

Lima34 schrieb:. aber solche die es machen werden von der Gesellschaft gleich mit einem bestimmten (imaginären)Stempel auf der Stirn versehen, der ein oder andere dieser Gesellschaft , die auch hier mitlesen und schreiben werden das genauso sehen und mir auch gleich einen Stempel aufdrücken, aber leider lasse ich mir den Mund nicht verbieten

Ich ziehe meinen Hut vor den Frauen die sich emanzipieren und den Mund aufmachen - das ist der einzige Weg!!!

Ich drücke solchen Frauen keinen Stempel auf - ich freue mich riesig deine Zeilen hier zu lesen! Weiter so ... nur so kann es klappen!

Lima34 schrieb:und wer sich hier jetzt angepisst fühlt, der sollte sich ernsthaft über sich selbst Gedanken machen

100% Zustimmung !!!!

@Lima34
..recht hast Du und da bin ich auch ganz Deiner Meinung!
Auch wenn leider immer noch nicht das genaue Mordmotiv feststeht und es vielleicht auch garkein
Ehrenmord in diesem Sinne war...

@Phantom2
Kann man ausgerechnet von einer Familie, die eine doppelte Katastrophe erlebt hat, verlangen, dass sie aus dem Begräbnis ein gesellschaftspolitisches Statement macht und anstatt ihren eigenen, den Bedürfnissen aller gerecht wird?
Muss man sich jetzt sofort öffentlich vom Täter lossagen und distanzieren, der bis vor wenigen Tagen noch der geliebte Sohn und Bruder war?
Ich kann auch verstehen, wenn man eben nicht noch mehr öffentliche Zurschaustellung möchte.

Ansonsten hätten die Freunde und Kollegen auch etwas organisieren können, wenn es ihnen ein solches Bedürfnis war.

..aber fest steht doch der eigene Bruder hat seine Schwester getötet..ermordet..sein eigen Fleisch
und Blut..weil er wohl mit Ihrem Lebensstil oder mit was auch immer nicht einverstanden war...
hat so eine starke Gewalt an Ihr verübt das sie zu Tode kam!

FF schrieb:Ansonsten hätten die Freunde und Kollegen auch etwas organisieren können, wenn es ihnen ein solches Bedürfnis war.

Keine Sorge - ist bereits in Arbeit!!! Man hat sich aus Rücksicht der Familie zurückgehalten - eben weil sicherlich erwartet wurde, das eben das Signal aus der Reihe der Familie kommt!

FF schrieb:Kann man ausgerechnet von einer Familie, die eine doppelte Katastrophe erlebt hat, verlangen, dass sie aus dem Begräbnis ein gesellschaftspolitisches Statement macht und anstatt ihren eigenen, den Bedürfnissen aller gerecht wird?

Ja ich denke das kann man - es wurde doch hinreichend beschrieben das die Familie modern und integriert ist, ich denke das man das trotz aller Schwierigkeit erwarten kann und darf. Von den Deutschen wird es doch irgendwo auch erwartet, das sie Position beziehen und die meisten tun das auch! Öffentlich sogar!

FF schrieb:wenn man eben nicht noch mehr öffentliche Zurschaustellung möchte.

Es geht eben genau nicht um eine Zurschaustellung - sondern um ein Signal mit Wirkung und Nachhall ... (Begründung warum ist in einem meiner vorherigen Post's zu lesen)!

@Phantom2
Eben: die Familie ist modern und integriert, und hat die doppelte Katastrophe zu verkraften.
Sie haben einen Menschen zu betrauern.
Möchtest Du erwarten, dass man aus dem Begräbnis, dem letzten Abschied, eine Demonstration macht? Oder dürfen die Angehörigen sich auf ihre Weise verabschieden?

@FF
Hallo lieber FF, auch dir kann ich nur zustimmen , sicherlich muss aus einem Begräbnis kein öffentliches Tamtam gemacht werden, natürlich erlebte die Famile eine doppelte Katastrophe.... aber ich glaube phantom will auf etwas ganz anderes hinaus..... Zeichen setzen , aufmerksam machen, Schweigen brechen, nicht wegsehen, nicht akzeptieren, nicht verharmlosen und sich trauen anders zu sein als diejenigen die kuschen!
Ich verstehe hier nur eine Sache nicht, wer ist Diskussionsleiter und wer Moderator und was haben diese Zwei für Aufgaben in diesem Forum (Thread) ???

Also, ehrlich gesagt weiß ich auch nicht, ob ich nach so einem doppelten Schlag die Kraft hätte, so ein Begräbnis noch so zu organisieren, dass die Honoratioren dann auch zufrieden sind mit dem "Event". Und ehrlich gesagt wärs mir auch sch....egal, was die Öffentlichkeit von "unserer" Beerdigung hält - denn auch wenn der Fall durch die Medien öffentlich ist, ist es eine Familientragödie und geht im Grunde niemanden was an außer die Familie. Als wir mal einen schweren Schicksalsschlag in der Familie hatten (plötzlicher Tod eines sehr jungen Menschen), war der Andrang am Begräbnis auch riesig, und im Nachhinein wurde sich das Maul zerrissen, wie wir als Familie uns verhalten haben den "Gästen" gegenüber. Ich für meinen Teil war vollgepumpt mit Antidepressiva und Beruhigungsmitteln und war froh, dass ich überhaupt ohne Hilfe aufrecht stehen konnte, ich wollte das einfach nur hinter mich bringen und dann schnell wieder nach Hause.

@FF

Ich glaube du möchtest mich bzw. meine Intention nicht verstehen - oder? Du hast doch sicherlich auch gelesen das es eine Feierlichkeit in der Moschee in Vorfeld gegeben hat ! Um es noch einmal zu betonen - es wäre ein Schritt in die richtige Richtung gewesen - nicht mehr und nicht weniger!

Ich hoffe sehr das du mich wenigstens ein bisschen verstehen kannst!!??