Kraftwerker schrieb:Das ganze mit der LV verstehe ich eigentlich nicht. Er war todkrank. Mit ihm wäre in wenigen Monaten sowieso Schluss gewesen. Dann hätte man keine zehn Jahre warten müssen.
mitH2CO3 schrieb:Seh' ich auch eher so.
Wißt Ihr, wie ein Krebstod besonders in der Endphase in zahlreichen Fällen aussieht? Da gibt es nicht wenige Betroffene, die ihrem Leiden lieber selbst ein Ende setzen wollen als sich damit ohne Hoffnung bis zum natürlichen Ende zu quälen.
Sollte PB so gedacht haben, stünden sich sein Interesse einer Beendigung seines Lebens (solange er dazu noch die eigene Kraft aufbrachte) und der Gedanke, daß eben das die Angehörigen um die Lebensversicherungssumme bringen würde, gegensätzlich gegenüber. Als Lösung bliebe nur, was mir nach dieser Überlegung einleuchtend vorkommt: Verschwinden und den Suizid so vornehmen, daß beim Auffinden der Leiche seine Identität nicht ermittelt werden kann.
Für die Begünstigten der Lebensversicherung wäre der "Preis" für diese Lösung eine 10-jährige Wartezeit, aber die Summe würde dann ausgezahlt und nicht verfallen. Für den Betroffenen bestünde die Erleichterung darin, den letzten Wochen seines Leidens zu entgehen. Wäre das nicht ein einsichtiger Deal in einer verzweifelten Lebenssituation?
Für mich wäre das gut nachvollziehbar, und ich sehe auch kein Detail des Falles, das sich nicht hineinfügen würde. Ein Beweis, daß es so war, ist das natürlich nicht. Aber mir erscheint das viel weniger spekulativ, als z.B. irgendwelche Geheimdienstverwicklungen ins Spiel zu bringen. Wäre die Theorie zutreffend, würde das dafür sprechen, daß die Begünstigten das Geld nicht unmittelbar benötigten und noch eine Lebenserwartung von deutlich über 10 Jahren hätten (etwa seine Kinder?).