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Das Uni-Phantom (Vergewaltigungsserie Sprockhövel/Bochum)

903 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Messer, 2001, Bochum ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Das Uni-Phantom (Vergewaltigungsserie Sprockhövel/Bochum)

16.09.2022 um 03:49
Die Beiträge zu diesem Fall sind sehr interessant. Ich habe damals auch die Arbeit der EK Messer im Internet verfolgt und kann mich noch gut erinnern, weil ich Bo-Querenburg aus der Zeit vor Beginn der Serie kenne. Was ich nicht verstehe ist Folgendes. Die Taten endeten irgendwann. Der Täter ist danach zumindest im Bereich der Tatorte nicht wieder aufgetaucht. Wer solche Taten begeht hat doch ein gewaltiges Problem mit seinem Sexualtrieb und seiner Psyche. So jemand hört eigentlich nicht auf.
Auch wenn der Täter weggezogen sein könnte, er müsste doch irgendwann aufgrund weiterer Taten durch einen Treffer in der DNA-Datei des BKA auffallen. Somit spricht einiges dafür, dass er nicht mehr lebt.

Auch habe ich in Erinnerung, der Täter sei durch einen unangenehmen Körpergeruch (ähnlich Pferden) aufgefallen, dazu habe ich -vielleicht habe ich es übersehen- hier noch nichts gelesen.

Weiter oben steht, die Polizei habe damals auch IP-Adressen der Leute überprüft, die sich die HP der EK Messer angesehen haben.
Komisch, das habe ich mir schon vor mehr als 20 Jahren gedacht. Ich habe die Seite häufiger angesehen um zu sehen, was es Neues gibt. Nicht sehr oft, aber hin und wieder. Bei mir hat sich keiner gemeldet. Ich hätte aber natürlich sofort eine Speichprobe abgegeben.


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Das Uni-Phantom (Vergewaltigungsserie Sprockhövel/Bochum)

16.09.2022 um 04:03
Noch eine Sache. Abgesehen davon dasss ich es für eher wahrscheinlich halte, dass der Täter nicht mehr lebt, dürften die Taten strafrechtlich seit mehr als 10 Jahren verjährt sein. Wenn eine Strafverfolgung nicht mehr möglich ist, sind der Polizei die Hände gebunden. Auch wenn es sicher noch interessant wäre, den Täter durch einen DNA-Abgleich zufällig aufgrund einer neuen Straftat ausfindig zu machen (er muss ja nicht deliktstreu sein), eine Verurteilung -wenn er noch lebt- ist extrem unwahrscheinlich.


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Das Uni-Phantom (Vergewaltigungsserie Sprockhövel/Bochum)

25.09.2022 um 01:48
Zitat von NeandertalNeandertal schrieb am 16.09.2022:Wer solche Taten begeht hat doch ein gewaltiges Problem mit seinem Sexualtrieb und seiner Psyche. So jemand hört eigentlich nicht auf.
Das wurde in diesem Threat geschätzt schon fünfmal diskutiert. Zuletzt vor einigen Wochen.

Fazit: Täter können sehr wohl aufhören. Mögliche Gründe gibt es viele: Eine Beziehung, Familiengründung, es wurde ihm zu riskant, Krankheit, Internepornografie, etc...
Zitat von NeandertalNeandertal schrieb am 16.09.2022:dürften die Taten strafrechtlich seit mehr als 10 Jahren verjährt sein.
Wurde ebenfalls erst vor einigen Wochen diskutiert. Fazit: Es sind nicht alle Taten verjährt und das dauert auch noch.



Zur ÖPNV Geschichte:
Die SOKO Messer schreibt eindeutig auf Ihrer Webseite, die Taten ständensmeist(nicht immer!) im Zusammenhang mit dem ÖPNV. Die Quelle habe ich hier gepostet.

Ich finde es überflüssig, dies hier zu diskutieren.
Die Polizei kannte die Wege der Opfer aus den Vernehmungen.

Da sollten wir vielleicht mal auf die "Profis" hören.

Finds toll, dass hier einige von selbst zu den selben Schlussfolgerungen gekommen sind, wie die Polizei auf der Messer-Webseite.
Auch waren einige interessante weitere Überlegungen dabei.

Aber mich ermüdet es, wenn wir uns im Kreis drehen.


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Das Uni-Phantom (Vergewaltigungsserie Sprockhövel/Bochum)

27.09.2022 um 00:12
@Fettbrötchen
Zitat von FettbrötchenFettbrötchen schrieb:Neandertal schrieb am 16.09.2022:
dürften die Taten strafrechtlich seit mehr als 10 Jahren verjährt sein.

Wurde ebenfalls erst vor einigen Wochen diskutiert. Fazit: Es sind nicht alle Taten verjährt und das dauert auch noch.
Welche Taten sind das ihrer Meinung nach und wie haben Sie die Verjährung berechnet?


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Das Uni-Phantom (Vergewaltigungsserie Sprockhövel/Bochum)

27.09.2022 um 11:13
Zitat von NeandertalNeandertal schrieb:Welche Taten sind das ihrer Meinung nach und wie haben Sie die Verjährung berechnet?
Bitte den Thread lesen, man kann ihn gezielt nach Begriffen durchsuchen.


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Das Uni-Phantom (Vergewaltigungsserie Sprockhövel/Bochum)

29.09.2022 um 02:50
Zitat von LichtgestähltLichtgestählt schrieb:Bitte den Thread lesen, man kann ihn gezielt nach Begriffen durchsuchen.
Danke für den Hinwes. Da lag ich wohl falsch. Also sind einige Taten noch nicht verjährt.


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Das Uni-Phantom (Vergewaltigungsserie Sprockhövel/Bochum)

22.12.2022 um 23:00
Empfehlenswerter Podcast mit dem zuständigen Polizeikomissaren Plewka/Brüggemann:

https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/serienvergewaltigungen-das-uniphantom-von-bochum#

Empfehlenswerte ZDF Doku mit Brüggemann:

https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/verbrecher-phantom-bochum-brueggemann-wahre-verbrechen-100.html (Archiv-Version vom 07.12.2022)


Dann gibt es auf Spotify noch einen Podcast dazu, allerdings nur auf niederländisch.



Ich bin vor einigen Monaten auf Radtour an den Sprockhövler Tatorten vorbei gekommen. Da geht direkt daneben eine Radstrecke lang.

Es ist schon erstaunlich, wenn man sieht, wie klein dieses Feldgebiet ist, wo mehrere Taten passierten.


Und die ganze Umgebung ist sehr sehr handwerkslastig. Direkt daneben ein Gewerbegebiet. Eine Akademie der IG Metall, soweit ich weiß deutschlandweit die Größte seiner Art. Auch die freistehenden Häuser dort beinhalten viele Handwerksbetriebe.

Die fleischigen (Arbeiter-)Hände des Täters, seine ungepflegte Art, seine einfacher Ruhrpott-Straßen-Dialekt...
Ich finde, ein Handwerksberuf passt da ganz gut. Auf Grund seines schlechten Körpergeruchs eher einer ohne Kundenkontakt.


Übrigens haben wir eine Sache noch gar nicht besprochen:
Das Sexualverhalten während des Tatgeschehens selbst. Der Täter muss laut Polizeiwebseite(Link ist bereits im Thread) bei jedem Opfer mehrere Sexstellungen durch.

Die Polizei schreibt auf ihrer Website: "Er ließ sie wie immer zuerst niederknien(...)"
Das klingt nach Oralsex.


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Das Uni-Phantom (Vergewaltigungsserie Sprockhövel/Bochum)

14.01.2023 um 16:52
@Fettbrötchen

Auch als kein Student der Uni musste ich mich einen Speicheltest in Querenburg
unterziehen. Habe damals direkt am Learholzwäldchen gewohnt.
Teilweise ritten Polizeibeamte hoch zu Ross durch den Wald.
Ist mir unbegreiflich das ein ausgedehnter Massenspeicheltest zu keinem Ergebnis geführt hat.
Entweder ist der Täter durchs Raster gefallen oder er hat Jemanden anderen für sich zum Test gebeten. Eventuell war er auch nicht bei den Ämtern gemeldet?


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Das Uni-Phantom (Vergewaltigungsserie Sprockhövel/Bochum)

19.01.2023 um 20:02
Zitat von HeinzG.HeinzG. schrieb am 14.01.2023:. Eventuell war er auch nicht bei den Ämtern gemeldet?
War auch eine meiner Vermutungen. Ist im der Gegend ja nicht unüblich.

Ich kann nur sagen, dass niemand aus meinem Umfeld zum Test musste. Keiner der Väter meiner Kindheitsfreunde.
Bin ja in der Hustadt aufgewachsen. Nur mein Bruder ist zufällig in ne Verkehrskontrolle gefahren, wo er abgeben musste.

Kann es sein, dass für den Test nur registrierte Studenten angeschrieben wurden?

Ich finde es auch plausibel, den Täter im schwachen sozialen Milieu dort zu suchen.


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Das Uni-Phantom (Vergewaltigungsserie Sprockhövel/Bochum)

19.01.2023 um 20:57
Edit: @HeinzG. Ach, Du warst KEIN Student. Habe mich verlesen.
Wo hast Du denn gewohnt? Nahe am Laerholz?


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22.01.2023 um 12:31
Zitat von DiätbrötchenDiätbrötchen schrieb am 22.12.2022:Die fleischigen (Arbeiter-)Hände des Täters, seine ungepflegte Art, seine einfacher Ruhrpott-Straßen-Dialekt...
Ich finde, ein Handwerksberuf passt da ganz gut. Auf Grund seines schlechten Körpergeruchs eher einer ohne Kundenkontakt.
Demnach hätte die Polizei eher Proleten aus der Umgebung zum Speicheltest bitten müssen als Studenten.


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Das Uni-Phantom (Vergewaltigungsserie Sprockhövel/Bochum)

22.01.2023 um 18:42
Zitat von LeonxLeonx schrieb:Demnach hätte die Polizei eher Proleten aus der Umgebung zum Speicheltest bitten müssen als Studenten.
Richtig. Genauso sehe ich es.

Die Umgebung der Ruhr Uni ist geprägt von "niedrigen" sozialen Schichten. Plattenbau. Da trifft man ungepflegte Menschen. Sozialfälle, Menschen mit Suchtproblemen oder Geldproblemen und Kriminelle.

Und dort wohnt man eben auch komplett anonym.

Die Proleten-Frisur des Täters, das ungepflegte Äussere, die bildungsferne Ruhrpott-Mundart, die Arbeiterhände, die aggressive Art des Täters:

Das passt nur auf die allerwenigsten Studenten. Das passt viel mehr zu schwachem sozialen Milieu.


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Das Uni-Phantom (Vergewaltigungsserie Sprockhövel/Bochum)

25.03.2023 um 04:23
@Diätbrötchen

Ach hätte es diese wunderbare Entwicklung doch schon damals gegeben. Das Leben hätte so einfach sein können.

Vor allem schön, dass der Täter schon lange verurteilt ist. Für was zermartern wir uns hier eigentlich unsere Köpfe?
Der zitierte Beitrag von Diätbrötchen wurde gelöscht. Begründung: Spam
Ich denke mal, dass das klar geht. Viel passiert ja nicht mehr.


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Das Uni-Phantom (Vergewaltigungsserie Sprockhövel/Bochum)

19.07.2023 um 18:29
In den vergangenen Tagen ist mir die damalige Serie wieder eingefallen. Dadurch habe ich mir diesen Thread nochmal durchgelesen und mir ein paar Gedanken dazu gemacht.

Der Beginn: Wieso schlägt ein Täter hier zu?
Eine der Fragen, die sich wohl alle stellen. Wie kommt der Täter auf die zum Teil doch sehr abgelegenen Stellen in Sprockhövel, Witten und Hattingen? Gerade in Sprockhövel - wo er begonnen hat - muss er meiner Meinung nach schon einen starken Bezug gehabt haben, ansonsten kommt man wohl als Täter nicht auf die Idee, dass es sich an den einsamen, dunklen Orten lohnt nach potentiellen Opfern zu suchen. Er dürfte die Orte wohl allesamt gekannt haben und ist nicht zufällig dort vorbeigekommen und hat die Orte dann für sich als geeignet ausgewählt. Gerade bei einem der Fälle ist er mit dem Opfer ja sogar noch über einen Zaun geklettert und die Tat geschah dann in einem Schafstall. Hier müssen also sehr genaue Ortskenntnisse vorgelegen haben. Auch die Tat mitten auf dem Schotterweg, wo er zufällig zwei 15-Jährige Mädchen trifft, kennt man als auswärtige Person sicherlich nicht. Es grenzt hier sowie schon an Wahnsinn, das der Täter dort - mitten in der Nacht - überhaupt unterwegs gewesen ist und dann auch noch zwei Mädchen getroffen hat.

Zu Fuß, Auto, Bahn, Rad oder Roller: Wie kam der Täter zu den Tatorten?

Zu dieser Frage gibt es auch keinerlei Antworten. In einem der Fälle berichtete ein Opfer wohl, dass der Täter einen gewissen Ledergeruch an sich hatte. Darauf schlossen einige hier, dass er eventuell mit dem Motorrad/Roller unterwegs gewesen ist. Laut einigen hier, trug der Täter wohl auch bei einem der Taten eine Lederjacke, die ich allerdings nicht zwangsläufig damit in Verbindung setzen würde, dass der Täter ein Zweirad besessen hat. Generell finde ich es sowieso mehr als überraschend - ja fast schon Wahnsinn - das den Täter vor einer Tat oder nach einer Tat niemals gesehen wurde. Er war immer "auf einmal da". Niemand sah ihn auf den Feldwegen in Sprockhövel, was ja durchaus noch zu erklären ist aufgrund der ländlichen Eigenschaften, aber genauso wenig sah ihn niemand abends in Richtung des Laerholzwäldchen gehen oder aus diesem verschwinden. Anscheinend hat der Täter auch nie "die falschen" überfallen. Soll heißen: Das er z.B. im Laerholzwäldchen aus dem Versteck kam und es sich hier jedoch nicht um eine Frau, sondern um einen Mann gehandelt hat, welcher einfach lange Haare gehabt hat. Die Lichtquellen dürften dort ja arg wenig gewesen sein und es dürfte daher ja durchaus nicht unwahrscheinlich gewesen sein, dass der Täter selber recht wenig wahrgenommen hat.

Wieso wurde der Täter nie gefasst?

Die Anzahl der Taten ist erschreckend, die Dunkelzahl dürfte höher liegen. Allerdings war der Täter - wenn man sich alle Taten auflistet - auch in gewisser Art und Weise schlau. Immer wenn ein Ort für ihn zu heiß gewesen ist, machte er eine Pause oder schlug woanders zu. In Sprockhövel schlug er beispielsweise im Jahr 1994 dreimal zu. Mit dem zweiten, aber allerspätestens mit dem dritten Fall war die Bevölkerung in und um Sprockhövel in Alarmbereitschaft. Er schlug neun Monate gar nicht mehr zu und beim vierten Fall war er dann in Witten. Gute 14 Monate später war er dann wieder in Sprockhövel. Hier dürften die Bewohner sicherlich wieder zur "Ruhe" gekommen sein. Die folgenden Taten waren dann in Bochum und Hattingen. Wieder verging über ein Jahr (1 Jahr und 4 Monate) bis er in Sprockhövel zu schlug. Wieder dürften die Menschen sich dann in eine gewisse Sicherheit befunden haben. Danach schlug er aber nie wieder dort zu, vermutlich weil ihm der Ort zu heiß wurde oder aber weil er seinen Lebensmittelpunkt in Richtung Bochum verschoben hat (09/1997 oder 10/1997).
Ein User hier schrieb, dass ein Polizist erst im Jahre 2000 erkannt hat, dass es sich hier um eine Serie handelt. Vorher dürfte man also von verschiedenen Tätern ausgegangen sein. Ich vermute, dass erst im Jahr 2001 oder 2002 langsam aber sicher die Studenten vor Ort etwas mitbekommen haben. Ein User hier schrieb, dass 2002 die Uni in Panik verfallen war und der XY-Beitrag im Januar 2003 dann endgültig dafür gesorgt hat, das er wohl aufgehört haben dürfte. Der Fahndungsdruck war enorm, die Uni in Panik, Fahrgemeinschaften wurden gebildet. Die Polizei war vor Ort mit Lockvögeleinsätzen. Ich gehe davon aus, dass dem Täter es einfach zu heiß geworden ist und er Panik bekommen hat, dass er doch noch gefangen wird und lange Zeit hinter Gitter geht. Denn manche Täter dürften sicherlich noch rational handeln können und sich eingestehen, dass der persönliche Druck nicht so hoch ist, wie die Aussicht ins Gefängnis zu kommen. Zudem musste er in den letzten Fällen des Öfteren ohne "Erfolg" abhauen, da die Frauen vorgewarnt waren. Er konnte also nicht davon ausgehen, dass es nur bei einem "Eiertritt" bleibt, sondern das manche Frauen u.U auch Pfefferspray dabei hatten. Wenn das zum Einsatz gekommen wäre, wäre die Flucht wohl misslungen und er wäre gefasst worden.

Generell würde es mich nicht wundern, wenn der Täter bei seinen ersten Taten vielleicht erst 17 Jahre alt gewesen ist. Hierdurch wurde er eventuell nie zum Speicheltest gebeten.

Warum die Maskierung?

Die Maskierung hat in meinen Augen folgenden Sinn. Entweder die Phantombilder waren allesamt so schlecht, das er sich ins Fäustchen gelacht hat, aber gleichzeitig Bedenken hatte, dass die durch die neuere Technik besser werden, oder das Phantombild war mittlerweile ganz gut und er wollte mit der Maske bewirken, das er später sagen kann, das er das gar nicht gewesen ist.
Auch plausibel ist, dass er in der Zeit irgendwann etwas in seinem Gesicht verdecken wollte, was eine Überführung hätte möglich gemacht. Hier z.B fällt mir ein Tattoo ein oder eine Zahnlücke.

Abschließend kann man wohl sagen, dass eigentlich alle Taten außerhalb Bochum ein Rätsel sind, da die Tatorte doch sehr einsam gelegen sind, man diese kennen muss und gleichzeitig auch als geeignet ansieht.
Auch irre finde ich, dass eine Studentin auf einer Feier der RUB in Bochum ist - also dort wo die Serie stattfand - dort aber nichts geschah, nach Dortmund fährt, dort auf dem Unigelände ihren Freund sucht und dabei dem Täter in die Arme fällt.
Das ist sowas von irre, dass der Täter anscheinend ein einziges Mal in Dortmund zuschlägt und es dann eine Studentin erwischt, die vorher in dem "heißen" Gebiet in Bochum gewesen ist und ihr dort allerdings nichts zugestoßen ist.

Soweit erstmal meine Einschätzung und meine Gedanken dazu.


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Das Uni-Phantom (Vergewaltigungsserie Sprockhövel/Bochum)

19.07.2023 um 18:54
@nonameboy
Ich finde das richtig klasse geschrieben.
Vielen Dank, dass du dir so viel Mühe gemacht hast.

Bis heute danke ich in gewissen Abständen noch an diese Serie zurück.
Ich habe damals in Bochum-Querenburg und Steinkuhl gewohnt.

Es gibt, wie ich es früher schon einmal geschrieben hatte Tatorte, wo ich mich bis heute frage, aus welcher Bewandtnis hat der Täter diese aufgesucht.
Am Stärksten in Erinnerung sind mir die Tatorte "Helsberg" in Sprockhövel und "Auf dem alten Kamp" in Bochum gegen 2 Uhr morgens.
Da kommt doch keine(r) um die Zeiten seiner Tatausübung vorbei.

Prägnant war für mich auch, bis auf den Tatort in Dortmund, kam der Täter immer wieder, auch wenn Jahre dazwischen lagen, zu einen seiner Tatorte wieder zurück und führte in unmittelbarer/mittelbarer Umgebung eine weiter Tat aus.
Es gab sogar Tatorte, da bekam ich auf ein Bild 2 Tatorte abgebildet, weil manche so nah beieinander lagen.

Bis heute machen mich große Teile seiner Serie fassungslos.


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Das Uni-Phantom (Vergewaltigungsserie Sprockhövel/Bochum)

19.07.2023 um 19:34
@Sven1213

Da gebe ich dir Recht mit den Tatorten. Bei dem Tatort "Auf dem Alten Kamp" habe ich mal gedacht, dass der Täter sich zunächst einmal nicht getraut hat im direkten Umfeld der RUB zuzuschlagen, da er anfänglich Angst hatte, dass dort zu viele Zeugen sein könnten.

Generell habe ich auch bei manchen Tatorten bzw. auch Tatzeiten den Eindruck, dass der Täter vorher selbst irgendwo gewesen ist (Freunde, Feier o.ä) und immer ein Messer und Kabelbinder dabei gehabt hat. Hier könnte auch der Tatort "Auf dem Alten Kamp" zutreffen, wo er zufällig vorbei gekommen ist, oder die Tat bei den Opel-Werken, welche morgens um kurz vor halb 5 geschehen ist. Das ist schon reichlich spät und grenzt sich von den anderen Uhrzeiten doch etwas ab. Wenn man nicht davon ausgeht, dass der Täter vorher auf einer privaten Feier gewesen ist, glaube ich nämlich nicht, dass er sich erst morgens um 02:00 Uhr dazu entschlossen hat, auf die "Jagd" zu gehen. Entweder er war also vorher feiern oder mit Freunden unterwegs oder aber er hatte die ganze Nacht kein geeignetes Opfer gefunden. Dann finde ich es noch unglaublicher, dass er u.U über sechs, sieben oder acht Stunden niemanden in gewisser Art und Weise aufgefallen ist.


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19.07.2023 um 20:27
Nachtrag von meinem Beitrag um 18:29 Uhr

Zwischen Fall 1 und Fall 2 lag bei den jeweiligen Opfern ja ein nicht unerheblicher Altersunterschied von 32 Jahren vor. Keines der Opfer danach hatte nicht mal diese Differenz als Alter im Pass stehen. Zufall? Nun, das könnte sein, allerdings - wenn man von einem jungen Täter ausgeht - kann ich mir schon vorstellen, dass der durchaus noch beeinflussbar ist. Und wenn die Tat Nr. 1 im Januar 1994 - was sie sicherlich hat - in Sprockhövel für Diskussionen gesorgt hat und der Täter als "mieses, ekelhaftes Schwein" bezeichnet wurde, kann ich mir schon vorstellen, dass er sich selbst sehr schlecht gefühlt hat und es bei Tat Nr. 2 - für sein Gewissen - eine deutlich ältere Frau sein musste. Das würde auch erklären warum er später die beiden 15 Jährigen aufgrund seines Alters laufen ließ, da er die Äußerungen noch im Kopf hatte.


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19.07.2023 um 21:59
Zitat von Sven1213Sven1213 schrieb:@nonameboy
Ich finde das richtig klasse geschrieben.
Vielen Dank, dass du dir so viel Mühe gemacht hast.
Dem schließe ich mich gerne an. Habe Deinen Beitrag mit Interesse gelesen. Finde ihn gut sortiert und auf den Punkt gebracht.
Du stellst interessante Fragen und hast die passenden Informationen zu den Fällen parat. Das erleichtert den anderen das Mitdenken.
Ist ja alles ziemlich komplex, und der Fall in Vergessenheit geraten. Also Chapeau!
Zitat von nonameboynonameboy schrieb:Auch irre finde ich, dass eine Studentin auf einer Feier der RUB in Bochum ist - also dort wo die Serie stattfand - dort aber nichts geschah, nach Dortmund fährt, dort auf dem Unigelände ihren Freund sucht und dabei dem Täter in die Arme fällt.
Als ich das gelesen habe, hab ich mich gefragt, ob es nicht vllt doch eine bisher ungeahnte Verbindung zwischen dem Täter und seinen späteren Opfern gegeben haben mag? Wie wahrscheinlich ist es denn, dass so etwas passiert?
Zitat von nonameboynonameboy schrieb:Generell habe ich auch bei manchen Tatorten bzw. auch Tatzeiten den Eindruck, dass der Täter vorher selbst irgendwo gewesen ist (Freunde, Feier o.ä) und immer ein Messer und Kabelbinder dabei gehabt hat.

Das wäre durchaus denkbar. Wie Du schon schreibst, ist die Kombination aus Tatzeitpunkt und Tatort in einigen Fällen so dermaßen spezifisch, dass es sich kaum um Zufälle gehandelt haben kann? Ich gehe davon aus, dass wenn sich der Täter dort regelmäßig und über längere Zeiträume auf die Lauer gelegt haben sollte, er doch irgendwann auch mal dem einen oder anderen potenziellen Zeugen begegnet sein müsste? Eine Erklärung wäre, dass es sich um einen sozial gut integrierten (jungen) Mann handelte, der durch seine Aktivitäten nicht weiter aufgefallen ist. Auch wird es irgendeine Verbindung zu den Unis gegeben haben. Ich könnte mir vorstellen, dass der Täter in jüngeren Jahren an Informationen gekommen ist, wann und wo Mädchen und junge Frauen spätabends noch unterwegs sind (z.B. Partys, Abendkurse, Hobbies, Arbeitswege, Besuche). Über den gleichaltrigen Freundeskreis, die Schule, ältere Geschwister, die junge Gemeinde, Freizeitaktivitäten, Nachbarn, Freunde und Bekannte der Eltern, im Laden etc. Ich schätze, er hat solche Infos nebenbei aufgeschnappt, ohne das sich jemand daran erinnern würde.



Wäre interessant zu wissen, ob sämtliche Ermittlungsergebnisse mal in eine Datenbank eingepflegt wurden, um nach Kreuztreffern zu suchen?


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19.07.2023 um 22:57
Vielen Dank für die Blumen @Sven1213 und @inextenso

Ob es Verbindung gibt zwischen Täter und Opfer glaube ich eher nicht. Er war bei einer Großzahl der Taten unmaskiert. Wenn er im Vorfeld etwas läuten hätte hören (auf welchem Wege auch immer) wäre er sicherlich nicht unmaskiert aufgetreten.

Außerdem glaube ich nicht, dass das bei über 20 Fällen nicht heraus gekommen wäre. Ich gehe doch mal stark davon aus, dass die Polizei die Opfer ausgefragt hat. So z.B auch, ob irgendwer davon hätte wissen können - oder es gar gewusst hat - dass das Opfer zu dieser Zeit an dem besagten Ort auftaucht. Passiert das dann ein zweites Mal dürfte die Polizei doch arg misstrauisch werden und man hätte zumindest schonmal eine Person die stark verdächtig wäre.

Das scheint allerdings nie der Fall gewesen zu sein. Gegen ein vorheriges Ausspionieren fehlen mir die Anhaltspunkte. Bei so vielen Taten will kein Opfer je gemerkt haben, dass vorher der Typ im Bus (als Beispiel) gewesen ist? Niemals hat ein Opfer auch nur ein einziges Mal vorher Verdacht geschöpft?
Das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.

Entweder der Täter war motorisiert und hat gerade in Sprockhövel, Witten und Hattingen die jeweiligen Opfer in die Feldwege einbiegen sehen, ist dann auf die andere Seite gefahren und hat sich versteckt und gewartet, oder er hat tatsächlich stundenlang in den Büschen gehangen. Das ist wiederum aber gerade in Sprockhövel sicherlich nicht ganz ungefährlich, da er hier auch noch zu Abendzeiten zugeschlagen hat, wenn ein möglicher Zeuge mit Hund vorbeikommt und dieser den Täter bemerkt und knurrt/bellt. Auch das ist anscheinend nie passiert.

Es ist wirklich Wahnsinn. Man könnte meinen der Täter konnte beamen.


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20.07.2023 um 01:04
Also ich persönlich könnte mir vorstellen, das der Täter in Sprockhövel aufgewachsen ist und vielleicht unter Umständen noch zuhause gewohnt hat. Er dann zu Ausbildung oder zum Studium, dann in Richtung Bochum gezogen ist, möglicherweise wohnte oder wohnt er auch in Dortmund. Möglicherweise hat er extra nicht direkt an seinem Wohnort zugeschlagen um ihm nicht so schnell näher zu kommen. Vielleicht war der Fall in Dortmund nur ein Ausrutscher, der sich vielleicht auf dem Nachhauseweg ergeben hat.
Was ich halt nur extrem komisch finde,da derjenige seinen Trieben anscheinend nicht mehr nachgeht oder lebt sie woanders aus oder ist er tot?
Wird eigentlich bei jeder Inhaftierung bzw. Festnahme, irgendwie die DNA bzw. Fingerabdrücke festgestellt?


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