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Das Uni-Phantom (Vergewaltigungsserie Sprockhövel/Bochum)

903 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Messer, 2001, Bochum ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Das Uni-Phantom (Vergewaltigungsserie Sprockhövel/Bochum)

08.09.2022 um 01:25
Zitat von FettbrötchenFettbrötchen schrieb:Viel zu hohes Entdeckungsrisiko auf dem Land.
Er war ja schon ein bisschen naiv in Sachen Maskierung.
Und dann muss man die Fahndung auch ein bisschen durch die Retro-Brille sehen: Internet war noch in den Anfaengen, Facebook und Twitter unbekannt.

Heute koennen Sichtungen innerhalb von Sekunden durch ganz Europa rauschen, damals waren es ein paar komische Fahndungsplakate und ein bisschen Zeitung/Fernsehen.


Ja, die Trasse ist cool, da gehe ich oft bei Regenwetter ( sonst sind mir da zuviele Fahrradfahrer) ;)

Da gibt es uebrigens jetzt ein brandneu gebautes Cafe direkt an der Glueckauftrasse in Sprockhoevel, da koenntest du ins Gespraech kommen, oder eben Bahnhof Schee.

https://marys-huette-sprockhoevel.metro.rest/?lang=fr#times

.


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Das Uni-Phantom (Vergewaltigungsserie Sprockhövel/Bochum)

08.09.2022 um 10:10
Zitat von DawnDawn schrieb:Es ist ein enger Weg, seitlich sehr oft mit tief abfallender Boeschung ( bis 10 Meter) Kurz vor dem eher verlassenem Privatsee mit kleiner Huette drauf ( ebenfalls 10 Meter tiefer als der Weg und eingezaeunt) beginnnt eine kleine , bewaldetete Schieferanhoehe mit einem kleinem Hohlweg.Ein gutes Versteck, angrenzend sind Weiden.
Vielen Dank für die detailreiche Beschreibung. Ich finde es immer noch unfassbar dort zweimalig sich ein Opfer zu suchen und dieses auch noch mitten im Winter (Januar).
Zitat von FettbrötchenFettbrötchen schrieb:Keine Chance von Herbede nach Sprockhövel zu joggen!

Total krasse Steigungen, 100m steil bergauf, 100m steil bergab die ganze Strecke. Wie ne Achterbahn.
@Dawn
@Fettbrötchen

Mir war nicht bekannt, dass es in dieser Gegend bzw. Sprockhövel so steil/hügelig ist. Dieses sieht man so auf Google-Earth nicht.
Zitat von FettbrötchenFettbrötchen schrieb:Und überhaupt: Wo auch immer das Phantom seine Joggingtour begann: Das muss ganz in der Nähe gewesen sein. Da kommt man echt nicht weit.
Dieses aus dem Munde einer äußerst sportlichen Person :) . Deine Einschätzung diesbezüglich des "Startpunktes" finde ich interessant.
Zitat von FettbrötchenFettbrötchen schrieb:Ebenfalls das selbe in Querenburg: Kenne nur eine einzige Person, die nen DNA Test in ner Pokizeikontrolle auf dem Kalwes abgeben musste.
Ich kenne auch eine Person, welche durch eine "Polizeikontrolle" auf dem Kalwes später eine Speichelprobe abgeben musste.
Die Polizeikontrolle habe ich in Anführungsstriche gesetzt, weil dort Beamte standen und die Nummernschilder notierten und die Halter, welche ins Raster passten, später eine Speichelprobe abgeben mussten.
Zitat von FettbrötchenFettbrötchen schrieb:Die einzige Öffentlichkeitsarbeit der Polizei gab es wohl unter den Studenten.
Zitat von FettbrötchenFettbrötchen schrieb:Und was den Massen DNA Test anging: Der bezog sich in Querenburg nur auf die Studierendenschaft.
Zitat von FettbrötchenFettbrötchen schrieb:Ich frage mich auch, warum die Polizei den Massen-DNA Test auf die Studierenden beschränkt hat.

@Sven1213 Weisst Du das vielleicht?
Ich wohnte von 1994 bis März 2000 in Bochum-Querenburg, in einem Studentenwohnheim und auch privat.
Ich frage mich, wie du darauf kommst, dass sich der Massen-D.N.A Test auf Studierende beschränkte, musste nach kurzem Überlegen aber vom Gefühl her beipflichten.
Anfänglich wurden Bewohner-Listen von Studentenwohnheimen angefordert und passende Personen zur Speichelprobe eingeladen.
Dieses führte dazu, dass sich insbesondere (einzelne) Jura-Studenten dagegen wehrten.
Später wurde dann ein Geo-Profiling-Programm von Scotland-Yard verwendet, welche Straßenzüge errechnete, wo der Täter in Bochum-Querenburg wohnen könnte.
In wohnte damals in unmittelbarer Nähe zum Auf dem Aspei und musste daher (meine im Jahre 2003) eine Speichelprobe abgeben.
@Fettbrötchen Ich wohnte zu dieser Zeit nicht mehr in Bochum und ich weiß daher nicht, ob sich dieses auch auf die Hustadt oder Bochum-Steinkuhl ausgeweitet hat.
Ich meine dieses Geo-Profilng-System erfasste auch den Bereich der anderen Seite das Laerholzwäldchens Richtung Peter-Parler-Weg.
In Groben Zügen würde ich sagen, es betraf Straßenzüge um das Laerholzwäldchen herum.

Ich möchte noch eines Anfügen:
2003 hat die Polizei (auch in Sprockhövel) immer noch Fahrzeuge an Autobahnabfahrten erfasst.

Muss aber auch sagen, dass ich bis März 2000 regelmäßig auch nachts das Laerholzwäldchen zu Fuß oder mit dem Fahrrad durchquerte, ich kann mich nicht erinnern dort jemals Polizei gesehen zu haben oder selbst kontrolliert wurde.
Die ganze "Panik" unter den Studierenden passierte erst nach meinem Umzug aus Bochum weg.
Daher würde ich sagen, richtig Publik wurde diese Serie erst nach dem Jahre 2000.


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Das Uni-Phantom (Vergewaltigungsserie Sprockhövel/Bochum)

08.09.2022 um 11:56
Zitat von Sven1213Sven1213 schrieb:Ich wohnte zu dieser Zeit nicht mehr in Bochum und ich weiß daher nicht, ob sich dieses auch auf die Hustadt oder Bochum-Steinkuhl ausgeweitet hat.
Ich habe von 1982 bis 2002 in der Hustadt gewohnt, bin dort ja aufgewachsen.

Die Hustadt war schon immer polizeifreier Raum. Komplett. Da patroullieren die nicht, weder mit dem Auto noch zu Fuß.
In den 20 Jahren habe ich exakt einmal dort einen Polizisten gesehen.

Der suchte wohl den Dialog zu einer etwa 20 köpfigen Gruppe von 18 bis 20 jährigen "Gangstern", die da die Einwohner des Hochhauses Hustadtring 105 über Jahre Angst machten. Die hatten ihren Rumhäng-Ort nämlich direkt davor.

Und die waren echt nicht ohne. Teilweise weiß ich, was aus denen geworden ist. Einer sitzt(saß?) wegen bewaffnetem Banküberfall der Markstr- Sparkasse im Knast.
Ein anderer wäscht heute Gelder für irgendeine kriminelle Organisation: Er hat er die Gelder mit nem Imbiß gewaschen, jetzt läuft auf eine Immobilenfirma auf seinen Namen, die fröhlich mit illegalem Geld Immobilien kauft.
Ein anderer klaute zumindest bis 2010 Jahren im großen Stile Fahrräder.
Ein Anderer war Salafist. Nix gegen den Islam, aber der Typ war sehr gewalttätig. Habe ihn mal mit dem Auto nachts von ner Party nach Hause gefahren und er war darüber so erfreut, dass er mir anbot, mit hoch zu kommen. Er habe da eine Frau zu Hause, mit der ich als Dankeschön schlafen könnte. Habe dankend abgelehnt.
Ein anderer hat eine DHL Subunternehmer-Firma gegründet. Wenn Du dich da als Arbeitnehmer über die katastrophalen Arbeitsbedinungen beschwerst, viel Spaß. Du hast quasi einen Clankriminellen als Chef.

Überhaupt haben diese "Gangster" alles kriminelle gemacht, was geht. Drogenhandel, im Kleinen wie im Großen. Motorräder geklaut. Ein Einbruch in eine Pommesbude direkt an ihrem Treffpunkt kann nur von denen stammen. Die Polizei kann da nichts machen. Niemand sieht etwas in diesen Hochhausgegenden.


Nur so als kurze Beispiele, was da so alles abging. Dennoch befriedigt mich etwas, dass diese Typen -soweit ich weiß und vermute- als Erwachsene alle in unserer Gesellschaft gescheitert sind.

Geld haben die heutzutage fast alle nicht, auch der Geldwäscher nicht. Ich glaube, die halten sich mit ner Mischung aus Niedriglohnjobs, Kriminalität und Sozialleistungen über Wasser.

Von Kriminalität seine Lebenskosten bestreiten hat ja ein echtes Problem: Du machst nicht ein "Ding" und hast dann dein Leben lang ausgesorgt, wie in irgendwelchen Firmen. Nein, Du musst von Woche zu Woche ein neues "Ding" drehen, sonst reicht die Kohle nicht.


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08.09.2022 um 12:13
Gibt aber auch sehr positive Dinge an Querenburg & Steinkuhl:
-Sehr kinderfreundlich, da die Hochhaussiedlung Hustadt auf sehr große Fußgängerzonen und Pätze setzt.
-Kaum Autos, überhaupt kein Autolärm. Können sich viele wohl nicht leisten. Ist aber echt enstpannend.
-Sehr viel Natur um die Hochhaussiedlungen rum. Toll für Kinder und in der Freizeit.
-Vom Alterssschnitt ein sehr junger Stadtteil. SEHR viele Kinder.
-Kulturelles Miteinander: Im Uni Center erlebt man, wie der schwule Ölkoladen-Besitzer mit dem muslimischen Dönerbesitzer zusammen Tee trinken. Ich selbst fahre da manchmal mit meinem 2,5 jährigen Sohn hin, gerade weil die Leute da sehr kinderfreundlich sind. Überall Horden von Kindern, aller Nationen.
-Spießigkeit gibts da nicht. Da beschwert sich keiner über den Anderen. Die Hochhäuser sind aber auch qualitativ sehr gut gebaut: Man hört nix durch die Wände von den Nachbarwohnungen. Sehr schallisoliert.
-Generell hinsichtlich Lärm ein sehr ruhiger Stadtteil.
-Viele junge Studenten, die der Gegend einen linksliberalen Touch verleihen. Sehr tolerant und intellektuell.
-Wenig Kaufkraft, die Geschäfte halten sich gerade eben über Wasser, sterben auch immer wieder
-Und nicht zuletzt: Völlige Anonymität. Keiner sieht was. Es wohnen so viele Menschen dort, dass man gar nicht weiss, wer überhaupt ne Etage unter dir wohnt.
Da kannste im selben Hochhaus jemanden ermorden und ungeschoren davon kommen.


Bin jetzt etwas von der Phantom-Thematik abgewichen. Aber nur so als Beispiel, wie Querenburg und Steinkuhl so ticken.
Gerade wegen dieser großen Anonymität in der Nachbarschaft, gepaart mit den verschlungenen, unübersichtlichen Wegen war das perfekt für das Phantom, um unentdeckt bleiben zu können.


Dazu eben fehlende Phantombilder. Da war ja nix. Da hing nix aus. Wie sollen die Leute in den Hochhaussiedlungen denn überhaupt mitkriegen, wie der Täter aussieht?


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08.09.2022 um 12:15
Ehrlich gesagt: Wenn der Geo-Profiler sagt, der Täter wohnte da, dann neige ich dazu, das zu glauben.

Was qualifiziert mich, es besser zu wissen? Mein Kriminalwissen beschränkt sich auf ein wenig Dokus, Podcasts und Presse.

Natürlich gibt es Restwahrscheinlichkeiten, dass der Profiler sich irrt.

Aber tendentiell wird er wohl Recht haben.


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08.09.2022 um 15:35
Ich möchte noch etwas zu der polizeilichen Arbeit und der Öffentlichkeitsarbeit schreiben, welche ich noch in meinen Unterlagen/Aufzeichnungen gefunden habe oder mir noch gut in Erinnerung geblieben sind.

Als diese Serie 1994 ihren Anfang nahm, befanden sich die technischen Möglichkeiten aus heutiger Sicht in der Steinzeit.
Spermaspuren konnten nicht einfach in einer Datenbank eingegeben und zentral abgeglichen werden.

Ab etwa 1997 konnte man eine D.N.A-Spur gesichert einem möglichen Täter zuordnen.

Mit dieser "neueren Methode" unternahm 1997 die Polizei den großangelegten Speicheltest in Sprockhövel und Umgebung. Ich hatte dazu auch ein paar Zahlen erfasst und dieser war so umfangreich, dass ich von den Zahlen davon ausgehe, dass von den Jahrgängen ab 1962 allesamt erfasst wurden.

Das ich bis zum heutigen Tage keine Person kennengelernt oder von einem gehört habe, welcher damals zum Speicheltest musste, kann daran liegen, dass ich die falschen Personen kenne.

1998 Der großangelegte Speicheltest brachte kein Erfolg und die damalige erste Soko wurde aufgelöst.

Interessant finde ich, der Täter schlägt ab Oktober 1997 nicht mehr in Sprockhövel zu und ab November 1997, 2,5 Jahre gar nicht mehr, obwohl 1997 das Jahr seiner meisten Taten war.
Zitat von FettbrötchenFettbrötchen schrieb:Habe ja in Querenburg gewohnt und während der fast 10jährigen Phase gabs erst während der letzten Taten mal für etwa 1 Jahr pro U35 Wagon 2 Plakate.
Ich meine es gab schon einen Zeitungsartikel zwischen 1998 und 2000, welche das letzte Phantombild aus 1997 zeigte, dieses wurde auch in der U-Bahn plakatiert und auf dem Uni-Gelände.

Die anderen Phantombilder sind mir eigentlich nur von der Homepage von der Soko "Messer" bekannt.

Ab Mitte 2000 schlug der Täter wieder zu. Ich kann nicht genau sagen, ob es im Jahre 2000 war, aber es müsste aus der Erinnerung sich um diesen Zeitraum gehandelt haben, da entdeckte ein Bochumer Kriminalbeamter den Zusammenhang der Taten
Dieses klingt komisch, aber erst später wurde sichtbar, dass ein Vergewaltiger mit Taten aus Sprockhövel und Umgebung auch für die Taten in Bochum verantwortlich ist.

Nach der Tat im Jahre 2000 wurde die "EK Messer" gegründet, die Homepage erstellt und aufgrund der weiteren Taten bis Ende 2002 hat die Polizei bis mindestens weit ins Jahr 2003 hinein, alles erdenklich Mögliche, technisch und personell getan, um diesen Täter zu fassen. Zudem wurde dann auch der zweite große Speicheltest in Bochum durchgeführt.

Mich wundert es, dass auch jetzt in der Hochphase der polizeilichen Arbeit 2002 der Täter dann urplötzlich mit den Taten aufhört.

Wenn Bochum-Querenburg zu heiß wurde, warum wechselt der Täter nicht in eine Nachbarstadt?
Ich glaube, die Polizei war dem Phantom sehr nah dran gewesen und vielleicht wurde dieser einfach durch einen glücklichen Umstand für ihn nicht gefasst.

Kritikpunkte:

Ich fand den XY-Beitrag richtig schlecht. Ich fand die Taten damals darin nicht wieder. Ich hätte diesen Täter nicht auf das "Uni-Phantom" reduziert, ich hätte die mehrheitlich an anderen Orten verübte Taten, insbesondere die im sehr ländlichen Sprockhövel in den Vordergrund gestellt.

Mein persönlich größter Kritikpunkt war damals wie heute das Geburtsjahr (1962) ab wann der Täter gesucht wurde.
Demnach wurde ein Täter gesucht, welcher heute maximal 60 Jahre alt ist.
Ich habe mir gerade zufällig einige Altersbeschreibungen von den Opfern angeschaut.
Wenn da ein Opfer den Täter 1994 als etwas 29-35 Jahre alt beschreibt oder 1995 ein Opfer ihn als ca 40 jährigen beschreibt, dann wären dieser Täter heute nicht maximal 60 Jahre alt, sondern 63 oder 68 Jahre.
Demnach wäre ein Geburtsjahr bis 1955 möglich!

Zum Schluss:
Noch während meine Zeit im Studentenwohnheim und auch wo ich in der Nähe der Straße auf dem Aspie gewohnt habe und von dem "Serienvergewaltiger" Kenntnis erlangte und mit Personen sogar mich darüber austauschte, war mir die Tragweite erst 2002/2003 nach dem Lesen der Homepage der "EK-Messer" bekannt.
Ich wusste nur aus der Zeitung von der Tat in der Nähe der U-Bahn-Haltestelle Hustadt, dann durch bestimmte Personen/Studierende von Taten im Bereich des Laerholzwäldchens, aber das der Täter 1997 "Auf dem alten Kamp" zugeschlagen hatte, wo ich sogar nur unweit von entfernt zum gleichen Zeitpunkt meinen Zivildienst gemacht habe, war mir völlig unbekannt.
Auch die Taten Richtung Auf dem Kalwes waren mir neu, aber als ich dann die "Vorgeschichte" mit den Taten in Sprockhövel, Hattingen und Witten und Bochum-Langendreer erfuhr, machte mich das richtig fassungslos und selbst 20 Jahre später finde ich für vieles in dieser Serie keine Erklärung.


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Das Uni-Phantom (Vergewaltigungsserie Sprockhövel/Bochum)

08.09.2022 um 17:47
@Sven1213
Das heißt du arbeitest bei der Polizei oder warum bist du da so gut informiert?

Für mich spricht auch vieles für einen älteren Täter, der vielleicht einfach nicht mehr in der Lage ist junge Frauen zu überwältigen oder der einfach gesundheitlich inzwischen nicht mehr dazu in der Lage ist.

Denke in der Situation kämpft man auch uns Überleben und man verschätzt sich schnell mit dem Alter.


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12.09.2022 um 02:36
Zitat von Sven1213Sven1213 schrieb am 08.09.2022:hat die Polizei bis mindestens weit ins Jahr 2003 hinein, alles erdenklich Mögliche, technisch und personell getan, um diesen Täter zu fassen.
Die Polizei hat den etwa 19.000 in Querenburg lebenden Nicht-Studenten das Phantombild praktisch nicht gezeigt.
Das ist katastrophal!

Was nützen Phantombilder, wenn sie nahezu nicht gezeigt werden?


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12.09.2022 um 14:26
Zitat von FettbrötchenFettbrötchen schrieb:Was nützen Phantombilder, wenn sie nahezu nicht gezeigt werden?
Leider kann ich diesbezüglich nichts sagen, da ich ab Anfang 2000 von Bochum weggezogen bin.
Mich würde interessieren, ob in den Zeitungen darüber berichtet wurde.

Es gab 2 Filmbeiträge mit dem damaligen Ermittler Ralf Brüggemann. Bei einem habe ich was über die polizeiliche Arbeit gesagt wurde, mir Notizen gemacht.
In diesem Filmbeitrag, den ich leider nicht mehr abrufen kann wird berichtet, dass bis zu 130 Beamte sich abends und nachts auf die Lauer gelegt haben.
Unteranderem lagen manche von denen getarnt wie Elite-Soldaten stundenlang auf dem Waldboden, es wurden Verdrahtungen gelegt, welche bei Berührung einen Alarm auslösten, es wurde aus der Luft und am Boden mit Wärmebildkameras gearbeitet.
Ein Teil von denen hat dieses Gebiet (Laerholzwäldchen/Bo-Querenburg) auch in der Freizeit aufgesucht.

Diese Observation führte am Anfang zur Ergreifung eines Trittbrettfahrers, welcher maskiert und mit Messer und Kabelbinder dieses Gebiet durchstreifte, dieser es aber aufgrund seiner Statur nicht sein konnte, was auch der spätere D.N.A.-Abgleich bestätigte.
Es wurden zudem Personen entdeckt, welche in Lack und Leder ihrem Fetisch nachgingen, Freaks mit seltsamen Vorlieben, aber auch Menschen in Panik versetzt, welche einfach durch das Waldstück gingen und hinter ihnen eine oder mehrere Personen auftauchten und sie verfolgten. Die einen wussten nicht, dass es Polizisten waren, die anderen nicht, dass sie Unschuldige verfolgen.

Interessant ist auch noch. Die Homepage der EK "Messer" wurde nicht nur zu Informationszwecken geschaltet, sondern über diese überprüfte die Polizei auch IP-Adressen, da angenommen wurde, dass sich der Täter eventuell dafür interessieren könnte.
Wie genau dieses abgelaufen ist, ob Personen überprüft wurden, welche sich oft dort die Seite anschauten, wurde nicht weiter erörtert.

Wenn man sich noch vor Augen hält, dass auch noch im Jahre 2003 auf Autobahnabfahrten und Zufahrtsstraßen Fahrzeuge registriert wurden und noch ein zweiter großer Speicheltest in Bochum durchgeführt wurde, ist es kaum vorstellbar, dass der Täter nicht auf frischer Tat oder später bei den ganzen Ermittlungen/Auswertungen nicht ermittelt werden konnte.

Auffallend ist auch, in der Hochphase der polizeilichen Maßnahmen tritt der Täter ab Ende 2002 nicht mehr in Erscheinung.

In dem recht neueren Beitrag bei "Hallo Deutschland" sagt Ralf Brüggemann, als er sich dabei in Sprockhövel befindet, dass für ihn der Täter dort einen wie auch immer gelagerten Ankerpunkt haben muss.
Wie von uns auch so gesehen, sind die für einen Vergewaltiger, welcher dort 7 Taten, davon 5 in Sprockhövel-Bossel verübt, eher untypisch anzusehen.
Sehr ländlich, abgelegene und wenig/kaum frequentierte Wege. Dieses spricht für einen Täter, welcher sich dort gut auskannte.


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12.09.2022 um 18:05
@Sven1213
Das hatte ich auch vor längerer Zeit mal gelesen. Echt viel wurde da versucht und veranlasst. Ich denke in der heutigen Zeit wäre er viel wahrscheinlicher gefunden worden. Übers wären seine Taten, seine Beschreibung etc geteilt worden. Es wären auch viel mehr Frauen gewarnt gewesen.
Ich wüsste zu gerne wer der Täter ist und noch lieber wüsste ich ihn hinter Gittern. Ich befürchte man wird ihn nicht mehr bekommen. Wie gesagt, vielleicht lebt er garnicht mehr.


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12.09.2022 um 18:05
*Überall


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12.09.2022 um 18:11
Ich habe 2003 mein Studium an der RUB bekommen aber immer schon in Bochum Langendreer bzw später kurz in Querenburg gelebt. Ich wurde wie gesagt leider erst sehr sehr spät auf ihn aufmerksam und war oft nachts unterwegs bevor ich es wusste. Als ich es wusste war wusste war ich viel vorsichtiger.


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14.09.2022 um 10:59
Ich finde total verblüffend, dass der Täter ausreichend clever bzw. informiert genug war, um den von @Sven1213 erwähnten Fallen der Ermittler zu entgehen. Wie oft und wie lange muss man an einem so belebten Ort herumlungern und die Leute "scannen", um so sicher erkennen zu können, dass da nun getarnte Polizeipräsenz ist? Vor allem aber: Wie kann man bei dieser Vorgehensweise so lange unentdeckt bleiben?

Bei mir in der Gegend wurde vor wenigen Jahren eine Frau durch einen Täter mit gleichem Modus Operandi angegriffen. Nahe der Bushaltestelle, nachts, rohe Gewalt (ob Messer benutzt weiß ich nicht mehr), Vergewaltigung. Es dauerte auf Basis des Phantombildes ein paar Tage, dann war der Typ dingfest. Ich rede von einer Stadt mit 55.000 Einwohnern, ja, nur ein Viertel von Bochum, Äpfel und Birnen usw., aber trotzdem - ein so offensiver und dreister und mehrfach übereinstimmend beschriebener/skizzierter Serientäter, wie das Uni-Phantom, wie kann so jemand so abtauchen...?


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14.09.2022 um 11:19
Ich habe ja tatsächlich schon überlegt, ob es jemand war, der entweder selbst bei der Polizei war oder zumindest über seine Familie der Polizei "nahe" stand (also z.B. einen Onkel, ein Geschwister etc. bei der Polizei hatte). Ein Polizist kann unauffällig schnell verschwinden und hat außerdem legal/illegal Zugang zu Informationen über Sondereinsätze etc.
Die Frage ist nur, wenn es ein Familienmitglied wäre (oder auch ein Freund), warum dann niemand das Phantombild zuordnen konnte.


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14.09.2022 um 17:01
@orakel09
Vielleicht weil die Person im Alltag so harmlos wirkt oder unscheinbar ist, dass man überhaupt nichtmal auf die Idee kommt, sie zu verdächtigen.

Echt sehr ominös und wirklich wie ein Phantom dieser Täter. Könnte tatsächlich sein dass er da irgendwie an Informationen gekommen ist. Sonst wäre er einfach ein Riesenückspilz.


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15.09.2022 um 00:53
Eigentlich müssten bereits nach der 1. Tat die Alarmglocken in Sprockhövel geläutet haben, da wäre es meiner Ansicht nach schon sehr naiv, dort unmaskiert weitere Frauen zu überfallen. Ein ortsansässiger Täter musste doch damit rechnen, spätestens nach dem Auftauchen der Phantombilder erkannt zu werden.

Dem Phantom gelang es aber sich in über 20 Fällen den Polizeilichen Fahndungsmaßnahmen zu entziehen. Da glaube ich nicht mehr an einen naiven Täter. Klar kann man mal mit Glück entkommen, aber bei 20 Fällen müsste so einer schon die Glücksträhne seines Lebens gehabt haben.

Da denke ich eher an einen ortsfremden Täter, der sich seine Ortskenntnisse durch vorheriges Auskundschaften seines Reviers angeeignet hat.

Anfangs dachte ich auch dass der Täter seine Opfer über die ÖPNV ausgewählt und dann verfolgt haben könnte, aber mir ist kein Fall bekannt in dem ein Opfer angab, von einer Haltestelle aus verfolgt worden zu sein. Daher gehe ich nun von einem Täter aus, der sich wie ein Tier an frequentierten Wegen auf die Lauer gelegt hat. Nur so konnte es ihm mEn gelingen, wie aus dem Nichts aufzutauchen und nach der Tat im Nichts zu verschwinden. Gerade bei den ländlich gelegenen Tatorten wäre es wohl nicht so einfach gewesen ohne Fluchtfahrzeug zu entkommen.


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15.09.2022 um 13:03
Zitat von blaomatblaomat schrieb:Daher gehe ich nun von einem Täter aus, der sich wie ein Tier an frequentierten Wegen auf die Lauer gelegt hat. Nur so konnte es ihm mEn gelingen, wie aus dem Nichts aufzutauchen und nach der Tat im Nichts zu verschwinden. Gerade bei den ländlich gelegenen Tatorten wäre es wohl nicht so einfach gewesen ohne Fluchtfahrzeug zu entkommen.
Was dem Ganzen aber irgendwie entgegenspricht ist, ist die Tatsache dass manche Taten ja quasi im absoluten Nirgendwo stattfanden. Da würde sich wohl niemand bei klarem Verstand nächtelang, bei widrigen Temperaturen, auf die Lauer legen in der Hoffnung dass dort vielleicht irgendwann einmal ein Opfer auftaucht.

Ich glaube genauso wie der Täter seine optische Erscheinung geändert hat so hat er auch seine Vorgangsweise geändert.

Er hat wohl sowohl passiv auf seine Opfer gelauert als auch aktiv nach ihnen gesucht.


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15.09.2022 um 17:08
Zitat von blaomatblaomat schrieb:Ein ortsansässiger Täter musste doch damit rechnen, spätestens nach dem Auftauchen der Phantombilder erkannt zu werden.
Ich hatte damals angedacht, dass der Täter aufgrund dieser ländlichen Gegend Gefahr läuft zwei Mal an die gleiche Person zu geraten.
Zitat von blaomatblaomat schrieb:Klar kann man mal mit Glück entkommen, aber bei 20 Fällen müsste so einer schon die Glücksträhne seines Lebens gehabt haben.
Ich meine dieses wurde auch in einem Beitrag mit dem Bochumer Polizisten Ralf Brüggemann gesagt, ich hatte mich aber vor 20 Jahren mal mit einem Beamten der Soko "Messer" diesbezüglich unterhalten gehabt und wie auch Tust.No.One schrieb...
Tust.No.One schrieb (Beitrag gelöscht):Ich denke die Dunkelziffer seiner Opfer ist um ca 10 bis 30+ Opfer höher. Egal hier ob eine vollendete Tat oder eine versuchte Tat.
Nicht nur auf die Pause bezogen sondern während des kompletten Zeitraums.
... ging dieser Beamte von mindestens einer Verdoppelung der Taten aus, weil viele Angriff oder Übergriffe aus der Erfahrung heraus nicht angezeigt werden.
Zitat von blaomatblaomat schrieb:Anfangs dachte ich auch dass der Täter seine Opfer über die ÖPNV ausgewählt und dann verfolgt haben könnte, aber mir ist kein Fall bekannt in dem ein Opfer angab, von einer Haltestelle aus verfolgt worden zu sein.
Ich bin da ganz deiner Meinung. Lassen wir mal eine Tat so gewesen sein, mir ist aber nicht eine einzige Tat bekannt, wo das Opfer den Täter vorher schon gesehen hatte.
Der allgemeine Kontext ist, wenn ein Opfer den Täter unmittelbar vorher bemerkte, war es schon zu spät.

Viele Opfer legten eine gewissen Strecke von Haltestellen zurück, welche manchmal über hunderte Meter gingen, bis sie auf den Täter trafen.
Meiner Meinung nach hatte der Täter diese nicht von Haltestellen aus verfolgt, sondern war halt da, wo er war.
Aus welchem Beweggrund dieser sich dort an wenig frequentierten Örtlichkeiten in Sprockhövel, Witten oder Hattingen aufgehalten hat, dass ist die entscheidende Frage.
Zitat von SteamedHamsSteamedHams schrieb:Was dem Ganzen aber irgendwie entgegenspricht ist, ist die Tatsache dass manche Taten ja quasi im absoluten Nirgendwo stattfanden. Da würde sich wohl niemand bei klarem Verstand nächtelang, bei widrigen Temperaturen, auf die Lauer legen in der Hoffnung dass dort vielleicht irgendwann einmal ein Opfer auftaucht.
Bis heute verwirrt mich der Tatort "Auf dem alten Kamp" in Bochum-Steinkuhl. Das ist seine erste Tat in Bochum-Querenburg/Steinkuhl und dann auch noch dort und das um 1 Uhr morgens.
Da ist nichts! Da kommt keiner nachts vorbei! Ich verstehe das bis heute nicht, hat aber etwas von den Taten in Sprockhövel gemeinsam, welche noch einsamer sind und noch weniger frequentiert werden.
Bei dieser Tat fixierte er sein Opfer zusätzlich mit Kabelbinder. Das setzt für mich eine Vorbereitung voraus, aber dann suche ich mir doch eine viel stärker frequentierte Örtlichkeit aus.
Zitat von SteamedHamsSteamedHams schrieb:Ich glaube genauso wie der Täter seine optische Erscheinung geändert hat so hat er auch seine Vorgangsweise geändert.
Ich möchte nicht klugscheißern. Nachher ist man immer schlauer, aber da hätte ich dran angesetzt.
Am Anfang seiner Taten 1994 sagen Zeugen, dass er keinen Bart getragen hatte, 9 Monate später, war sich die Zeugin nicht sicher, dass dieser einen Schnäuzer trug. danach wird ein fusseliger Schnäuzer beschrieben und 1 Jahr später mit einem Oberlippenbart.
Zudem haben sich die Beschreibungen seiner Frisuren in diesem Zeitraum verändert und mit dieser optischen Veränderung wäre ich in die Öffentlichkeit gegangen, aber da wusste man aufgrund der nicht vorhandenen technischen Möglichkeiten noch nicht, dass ein Serienvergewaltiger am Werke ist.

Es gibt ein Muster, was nicht auf Hattingen und Witten passt, weil es dort nur eine bekannte Tat gab, aber an allen anderen Örtlichkeiten kommt der Täter, oftmals auch Jahre später erst wieder zurück und begeht im Nahbereich wieder eine Tat.


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16.09.2022 um 00:28
Möglicherweise ist er in der Gegend aufgewachsen, hat da noch fußläufig erreichbar Familie oder Elternhaus mit Zweitschlüssel, aber lebt nicht mehr dort sondern ist schon vor den (meisten der?) Taten weggezogen und deshalb durchs Raster gefallen?
Bei meinen Eltern hätte ich z.b. auch immer zu jeder Tages- und Nachtzeit reingekonnt und habe schon viele Jahre nicht mehr dort gelebt.

Wie hat er seine Opfer ausgewählt? Vielleicht doch nicht nur zufällig?
Hatten die was gemeinsam ? Irgendwas, wo er sie eben doch vorher schon beobachtet haben könnte?
Einkaufsmeilen, Trainingsorte, Hobbies?
Den gleichen Heimweg öfter genommen?

Ist hier denn wirklich der Sex der Kick?
Oder die "Jagd" und das Unsichtbare schon vorher?


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